Green Smoothie

"Gesund und ausgewogen ernähren" heißt es ja immer und überall, und in der Schwangerschaft erstrecht. Und theoretisch weiß man ja auch, was das bedeutet. Zumindest meistens weniger Junk (belegtes Weißmehlbrötchen zum Frühstück, Süßzeugs, Chips vor der Glotze). Den Idealfall kann man super auf Instagram sehen: Zum Frühstück eine Chia-Acai-Blaubeer-Bowl mit Amaranth-Crunch zum Beispiel. Oder das viel zitierte Pochierte Ei auf Avocadobrot. Alles super. Ich würde mal schätzen, dass ungefähr 1,7% der Bevölkerung so essen. Für alle die: Go on, Du brauchst hier auch eigentlich nicht weiterlesen. Solltest Du zu den anderen 98,3% gehören: Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten.

Magazin . Januar. 2018

Möglichkeit 1: einfach so weitermachen.

Du wirst nicht dran sterben (Dein Baby auch nicht) und früher gab das auch alles nicht. Alles richtig. Dennoch wirst Du (in erster Linie Du) früher oder später in Deiner Schwangerschaft oder Stillzeit in einen ordentlichen Nährstoffmangel rutschen, weil Du (je nach Viatalstoff) 50 – 100% mehr von jenem brauchst, wenn Du schwanger bist oder stillst. Und mit unserer “normalen Großstadtkost” (=wenig selbst gekochtes, viel Kantinenkram, Aufbackbäcker und Fertigpizza) meist ja noch nicht mal der “umschwanger-Bedarf” abgedeckt wird. Und das wirst Du spüren, spätestens ein paar Monate nach der Geburt – dauermüde, Haare fallen aus, Deine Schilddrüse kommt ins Schlingern etc.

Möglichkeit 2: Vitalstoffe ergänzen.

In meinem Buch ist das Ernährungskapitel nicht umsonst so umfangreich, wie es ist. Diese 40 Seiten haben mich die längste Schreib-Zeit gekostet. Weil es eben nicht getan ist mit Folio (ausgerechnet mit Folio am allerwenigsten, das führt hier aber zu weit). Weil es alles ziemlich komplex ist. Weil es viel neues Wissen gibt zu Jod, Vitamin D, Selen, Polsäure natürlich, den Kohlenhydraten im Allgemeinen und im Speziellen. Nur ganz kurz: Ich bin eher ein Fan als Anti-Fan von Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft. Aber nicht wahllos und nicht irgendwas. Das im Übrigen nicht aus lauter Dogma, sondern weil ich im Laufe der letzten Jahre in der Vorsorge bei “meinen” Schwangeren relativ großzügig Nährstoffspiegel abnehme. Mit erschreckenden Ergebnissen: Ich habe noch nie (!) eine Frau betreut, deren Werte tipptopp waren. nicht eine. (Zu dem Thema, dass Grenzwerte Erfindungen der Pharmaindustrie seien, könnte ich auch ne Menge schreiben, auch dazu reicht der Platz hier nicht). Die Studienlage ist da glücklicherweise in den letzten Jahren auch um Einiges ergiebiger (und evidenter) geworden.

Möglichkeit 3: Ernährung pimpen.

Ich sage ja nicht gleich: Umstellen, sofort! Nicht, weil es nicht gut wäre, sondern weil es so selten funktioniert. Ob es am inneren Schweinehund, an den mangelnden Einkaufsmöglichkeiten für Bio-Quinoa und Goji-Beeren oder dem Tagesablauf liegt, ist im Effekt erstmal vollkommen egal. Einfacher ist es vermutlich, die Nahrung mit den so genannten “Superfoods” zu ergänzen. Das müssen überhaupt nicht die schon genannten fancy Exoten sein, auch heimisches Essen ist teilweise mindestens genau so gut. Superfoods nennt man gemeinhin erstmal Nahrungsmittel, die besonders nährstoffdicht sind. In dem Fall des Grünen Smoothies hier sind alle Zutaten problemlos zu bekommen. Und das tolle an Smoothies ist, dass durch das Zerkleinern die Pflanzenstoffe gut aufgeschlossen und der Verdauung zugänglich gemacht werden, man kann sie auch gut in einer Thermos- oder Trinkflasche ins Büro nehmen und letztlich auch easy verzehren. Ergänzen kann man das, was eben gerade da ist: Staudensellerie geht gut oder auch ein paar Blätter des sagenumwobenen Grünkohls (trau Dich! Schmeckt harmloser, als es sich anhört).

Das einzige, was man braucht, ist ein Blender, mit dem Pürierst geht es auch, er wird aber längst nicht so fein.

Rezept für einen grünen Smoothie

Green Smoothie

Eine Tüte junger Spinat, circa 80 bis 100 g

2 Stangen Staudensellerie

1 Bund Petersilie

1 Stückchen Ingwer

150 ml Kokoswasser

150 ml Ananassaft

1 EL Kokosöl, ggf. in etwas warmen Wasser geschmolzen, alternativ Rapsöl (Omega 3!)