Versandfrei ab 100€*

Magazin . Baby | Das Leben | Geburt | Mama | Schwangerschaft

Das Mikrobiom in Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit

Vaginale Gesundheit – wichtig für eine unbeschwerte Schwangerschaft

Die orale Einnahme von Laktobazillen beeinflusst tatsächlich die vaginale Flora: Die Darmbakterien sind nämlich direkt an der Zusammensetzung der Vaginalflora beteiligt. Und diese wiederum ist wichtig für eine gesunde Schwangerschaft!

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Laktobazil­len produzieren Milchsäure, einige von ihnen auch Wasserstoffperoxid (H2O2). Dieses reguliert den pH­-Wert und wirkt spezifisch als Bakteriozin, macht also die Umgebung ungastlicher für unerwünschte Bakte­rien und Pilze, sogar für Papilloma-Viren. Es schützt die Va­gina vor Fremdbesiedlungen etwa mit dem unerwünschten Gardnerella vaginalis und anderen Keimen, die im Kontext „Frühgeburtlichkeit“ (vorzeitige Wehen und frühe, vorzeitige Blasensprünge) eine Rolle spielen können. Auch bei Besiedelung mit B-Streptokokken können Probiotika einen günstigen Einfluss auf das Keimspektrum nehmen.

Mikrobentransfer unter der Geburt

Während einer vaginalen Geburt kommt das Baby zum allerersten Mal mit Bakterien direkt in Berührung – und es sind die aus der Vagina seiner Mutter und die aus ihrem Darm. Schon lange hängt man nicht mehr dem Ideal einer „keimfreien Geburt“ nach – heute weiß man es besser. Mama knows best – und Deine Bakterien sind das Beste, was es auf diesem Weg bekommen kann.

Muttermilch – ein probiotischer Drink für Dein Baby

Früher hat man angenommen, Muttermilch sei steril, heute weiß man, dass dies ganz und gar nicht der Fall ist. Vor einigen Jahren hat man den so genannten entero-mammary-pathway entdeckt. Darmbakterien gelangen während der Schwangerschaft offenbar mit Hilfe so genannter dendritischer Zellen über die Blutbahn in das Drüsengewebe der Brust und besiedeln es.

Muttermilch ist ein in vielerlei Hinsicht hochkomplexes, für das Baby perfekt zusammengestelltes Nahrungsmittel mit allen erdenklichen Nährstoffen, aber auch unzähligen weiteren zellulären und epigenetischen Informationen. In einem Milliliter Milch sind neben mehr als 10 Millionen Bakterien, vor allem aus den Laktobazillen- und Bifidobakterien-Familien, auch Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) enthalten, die die Bakterien „füttern“. Diese machen Muttermilch zu einem prä- und probiotischen Drink und leisten einen wesentlichen Beitrag zur physiologischen Besiedelung des Babydarms.

Das Busen-Mikrobiom und Infektionen

Diese „guten Bakterien“ sind nicht nur ideal für dein Baby, bestimmte Keimstämme (etwa L. salivarius und L. gasseri) können wirksam gegen eine Brustentzündung (Mastitis) sein und ihnen vorbeugen. Studien* haben gezeigt, dass sich der Zustand von Frauen, die diese Bakterien mindestens drei Wochen lang einnahmen, deutlich verbesserte, während sich bei den Placebo-Gruppen nichts Wesentliches änderte.

Vaginal Seeding

Wird ein Baby per Kaiserschnitt geboren, kommt es während der Geburt nicht mit mütterlichen Vaginalkeimen in Kontakt. Es ist bekannt, dass Kaiserschnitt-Babys im Laufe ihres Lebens häufiger unter Allergien, allergischem Asthma, Übergewicht und verschiedenen Autoimmunerkrankungen leiden als Babys, die vaginal auf die Welt gekommen sind.

So wurde von Mikrobiomforschern in den USA vor einigen Jahren die Idee des Vaginal Seeding geboren. Die frisch per Bauchgeburt geschlüpften Babys werden dazu nach der Geburt bereits im OP im Mund, im Gesicht und an den Händchen mit dem Vaginalsekret ihrer Mütter benetzt, um diesen Keimtransfer zu imitieren. Auch einige Kliniken in Deutschland bieten das mittlerweile an. Sollte das aus unterschiedlichen Gründen keine Option sein, ist das BABY FLOR eine Idee, um dies zu ersetzen.

Baby´s Bauch …

Die Besiedelung mit einem besonders günstigen, physiologischen Keimspektrum, das wir von unserer Mutter weitergegeben bekommen, ist tatsächlich die Wiege unserer Mikrobiota, vermutlich lebenslang. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit und beeinflusst alle nur denkbaren Organsysteme, von der wichtigen Barrierefunktion der Darmschleimhaut bis zur Gut-Brain-Axis.

Schon allein der Magen-Darm-Trakt eines frisch geborenen Babys muss Enormes leisten: Nahrung aufnehmen, sie peristaltisch weiterleiten, verstoffwechseln, wieder ausscheiden. Es dauert etwa 3 Monate, bis sich diese Vorgänge gut eingespielt haben. In dieser Zeit mühen sich viele Babys mit ihrer Verdauung. Das ist in einem gewissen Rahmen normal und auch nicht therapiebedürftig. Sollten aber gewisse Umstände für eine Dysbiose sprechen, kann die gezielte Gabe gewisser probiotischer Stämme dem Baby beim Aufbau einer gesunden, stabilen Darmflora helfen.

Ein Probiotikum für Mama & Baby

Und weil die Bakterienstämme von schwangerer Frau, stillender Mutter und Baby auf diese wundersame Weise voneinander abhängen und sich bedingen, haben wir ein Probiotikum entwickelt, dass auf diese besonderen Zusammenhänge rund um Schwangerschaft und Geburt abgestimmt ist: Das Baby Flor.

Welche Bakterienstämme sind enthalten?

Lactobacillus rhamnosus

Ein wichtiger Keim der gesunden vaginalen Flora, in der Darmflora ist er assoziiert mit einer positiven Wirkung auf das Immunsystem, vor allem die Inzidenz von Atemwegserkrankungen.

Lactobacillus fermentum

Kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor. Dieser Keim konnte in einer Studie Beschwerden durch schmerzhafte Milchstaus, ausgelöst durch Staphylokokken, lindern. Babys profitieren von einer probiotischen Gabe und weisen deutlich weniger Magen-Darm-Infekte im ersten Lebenshalbjahr auf.

Lactobacillus reutreri

Eines der bestuntersuchten Keime mit vielfältigen positiven Wirkungen. Auch er kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor, deren Menge ist unmittelbar abhängig von der Anzahl im mütterlichen Darm. L. reuteri produziert Reuterin, ein Bacteriozin gegen schädliche Bakterien (etwa Clostridien) und gegen Rotaviren.

Lactobacillus salivarius

Ist der Signatur-Keim der Darmflora von gestillten Babys.

Bifidobacterium infantis

Dieses Bakterium ist ebenfalls als Probiotikum gegen Mastitiden bekannt. L. salivarius ist zudem ein Keim, der Wasserstoffperoxid (H2O2) synthetisiert, ein wichtiges Bakteriozin für die Vaginalflora und auch für die gesunde Babydarm-Barriere und sein Immunsystem.

Für wen sind die Tropfen?

Diese Tropfen sind ein Produkt für beide, also für Mama und Baby. Gründe, sie gegebenenfalls ergänzend zu eventuell medizinisch verordneten Therapien zu nehmen, können sein:

Mama

  • Alle Themen rund um vorzeitige Wehen oder (drohende) Frühgeburtlichkeit, auch in der Vorgeschichte
  • Wiederkehrende vaginale Infektionen oder Blaseninfekte
  • Infektionen mit B-Streptokokken
  • Nach Antibiotikagabe
  • Bei Brustentzündungen oder wiederkehrende Milchstaus/ Mastitiden, auch in der Vorgeschichte
  • Dosierung: 1-2 x tgl. eine halbe Pipette (30 Tropfen) vor einer Mahlzeit direkt in den Mund tropfen

Baby

  • Nach einer Bauchgeburt (Geburt mit einem Kaiserschnitt)
  • Nach einer Antibiotikagabe unmittelbar vor oder während der Geburt oder später in der Babyzeit
  • Nach wiederholten Candida-Infektionen in der Schwangerschaft
  • Wenn Dein Baby nicht gestillt wird
  • Ergänzend bei Mund- und/ oder Windelsoor
  • Bei „Dreimonatskoliken“, wenn ein Ungleichgewicht der Darmflora dahintersteckt.
  • Dosierung: 1-2 x tgl. eine viertel Pipette (15 Tropfen) vor einer Mahlzeit in den Mund tropfen

30 Tropfen enthalten 1×10^8 KBE

Mama Flor ist ein spezifisches Probiotikum, bestehend aus 10 wertvollen Stämmen verschiedener Bifidusbakterien und Lactobazillen

Mama Flor

Mikrobiom für Frauen

60 Kapseln (49,83 € / 100 Kapseln)

Jetzt entdecken

29,90€*

Magazin . Baby | Das Leben | Geburt | Schwangerschaft

Ambulante Geburt

Eine ambulante Geburt bedeutet, dass du dich nach der Geburt noch einige Stunden im Kreißsaal ausruhen kannst, dann aber nicht auf die Wochenbettstation wechselst, sondern nach Hause gehst. Geburten im Geburtshaus sind immer ambulante Geburten, in der Klinik ist das eine Wahloption, wenn die Geburt spontan und gut verlaufen ist.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Medizinische Indikationen, die eine ambulante Geburt ausschließen, sind im Prinzip selbsterklärend. Nach einem Kaiserschnitt geht niemand ambulant heim und käme vermutlich auch nicht auf diese Idee. Verstärkte Blutungen der Mutter, Anpassungsstörungen des Babys, Fieber, eine PDA, eventuell ein länger zurückliegender vorzeitiger Blasensprung oder eine Geburtseinleitung können weitere Gründe sein – das Team in der Klinik wird euch dazu beraten.

Eine Bedingung ist immer, dass ihr eine verlässliche Hebammenbetreuung habt – das bedeutet, dass die Hebamme spätestens am folgenden Tag und kontinuierlich für die nächsten Tage zu euch nach Hause kommen kann. Ihr solltet euch zutrauen, allein zu Hause auch mal einige Stunden mit ein paar Fragezeichen zu leben. Warum hat das Baby Schluckauf? Es schläft so lange. Oder viele Stunden gar nicht. Halte ich es so richtig? Es hat schon wieder gespuckt. Diese Dinge sind alle nicht weiter wild (als Hebamme weiß ich das und habe leicht reden), aber diese Unsicherheiten, diese offenen Fragen müsst ihr zu Hause auch aushalten können. Eure Hebamme kommt einmal, manchmal zweimal am Tag bei euch vorbei, die restlichen 23 Stunden werdet ihr irgendwie alleine klarkommen, ihr habt keine telefonische Standleitung oder erreicht sie mitten in der Nacht. Allerdings ist das nach drei Tagen Klinikaufenthalt auch nicht so wesentlich anders. Noch immer werdet ihr das Gefühl haben: »OmG. Und wie macht man das jetzt alles?«

Ambulante Geburten sind toll, ihr könnt die Zeit von Beginn an als kleine Familie in Eurem vertrauten Zuhause verbringen. Viele Umstellungs- und Heilungsprozesse harmonieren schneller und besser. Weil es wegen verschiedener organisatorischer Prozesse im ambulanten Gesundheitswesen – wenige kurzfristige Termine, keine ärztlichen Hausbesuche – und des generellen Hebammenmangels aber zunehmend kompliziert geworden ist, braucht auch das wieder eine gute Vorbereitung und verbindliche Absprachen.

Checkliste ambulante Geburt

  • Kläre mit deiner Hebamme ab– vor allem, wenn es nicht deine Beleghebamme oder deine Hausgeburtshebamme ist, die sowieso Rufbereitschaft für dich hat –, ob sie ambulante Geburten in deinem ET-Zeitfenster betreut und welche organisatorischen Dinge es zu beachten gibt. Auch freiberufliche Hebammen sind nicht 24/7 im Dienst und haben durchaus mal freie Wochenenden, an denen es – aufgrund der sich zunehmend verschlechternden berufspolitischen Situation und durch den allgemeinen Hebammenmangel – möglicherweise keine Vertretung gibt. Rufe oder texte deine Hebamme also unbedingt aus dem Kreißsaal noch mal an, bevor ihr nach Hause geht!
  • In den Schulferien oder an verlängerten Wochenenden findet man in vielen Gegenden der Republik als Hebamme mittlerweile schlicht gar keine Vertretung mehr, weil die Kolleginnen entweder selbst weggefahren oder bis zur Oberkante voll mit Arbeit sind. Andererseits verzichtet eure Hebamme vermutlich auch nicht zugunsten von »Baby X könnte ja geboren werden und die Familie könnte dann ambulant nach Hause gehen« auf ein paar freie Tage am Stück und bleibt nur vorsichtshalber zu Hause. An einem Wochenende ohne Hebamme solltest du aus medizinischer Sicht – das betrifft dich, aber vor allem auch dein Baby – nicht auf eigene Faust ambulant nach Hause gehen.
  • Nach der Geburt werden bei allen Babys in Deutschland einige Untersuchungen standardmäßig gemacht. Sie finden in den ersten Lebenstagen statt, bei einem Klinikaufenthalt noch dort in den ersten drei Tagen. Dies ist zum einen der Bluttest auf verschiedene angeborene Stoffwechselerkrankungen (früher: Guthrie-Test), ein Hörscreening, bei dem die Innenohrschwerhörigkeit sehr früh erkannt werden kann, und die U2, die zweite Untersuchung des Babys nach der Geburt. Wenn ihr also nach Hause gehen wollt, müsst ihr euch darum kümmern, wer diese Untersuchungen entweder bei euch zu Hause oder in der kinderärztlichen Praxis durchführt.
  • Vor allem die Organisation des Stoffwechseltestes ist wichtig, da das Zeitfenster eng und der empfohlene Zeitpunkt sehr früh ist. Zwischen 36 und 72 Stunden nach der Geburt soll dieser Test abgenommen werden, Die U2 kann bis zum 10. Lebenstag durchgeführt werden, der Hörtest auch noch wenige Wochen nach der Geburt, diese beiden sind terminlich also deutlich entspannter. Verlasse dich beim Guthrie-Test auf keinen Fall auf: »Ach, das macht dann schon irgendjemand.« Das Screening auf diese seltenen angeborenen Erkrankungen unterliegen dem Gendiagnostikgesetz und brauchen zwingend eine vorherige Aufklärung, die dokumentiert sein muss. Wenn die entsprechenden »Aufklärungspapiere« von der Kinderärztin nicht da sind, kann und darf deine Hebamme den Test nicht ins Labor versenden, und dann habt ihr am Ostersamstag ein Problem. Je nach Region in Deutschland ist das mehr oder weniger kompliziert und eine Sache mehr, um die du dich im Vorwege unbedingt kümmern musst.
  • Wenn du rhesusnegativ bist, benötigst du vermutlich in den ersten 72 Stunden nach der Geburt eine Anti-D-Serumgabe, um eine Antikörperbildung bei dir zu verhindern. Auch das ist sehr wichtig – und gleichermaßen ärztliche Tätigkeit. Wenn deine Frauenärztin kein Rezept ausstellt oder sich deine Hebamme nicht bereit erklärt, das Serum zu spritzen (weil die Gabe von Seren durch nicht-ärztliche Berufe eine rechtliche Grauzone ist), wird auch das kompliziert oder erfordert einen Klinikaufenthalt bis zu diesem Zeitpunkt.
  • Falls du auf die naheliegende Idee kommst: »Ach, dann fahre ich für solche Dinge einfach noch mal kurz in der Klinik vorbei.« – Das geht leider nicht, weder für den Stoffwechseltest noch für die Serumgabe. Wegen der Abrechnung, wegen der Haftung, irgendetwas in dieser Schublade.

Magazin . Baby | Geburt | Schwangerschaft | Wochenbett

Checkliste – Klinikkoffer: Luxus-Klopapier und mehr …

Etwa drei oder vier Wochen vor der Geburt kannst du schon mal ein paar Dinge für den großen Tag zusammenpacken. Wenn es losgeht, bist du vermutlich ziemlich aufgeregt und vergisst die Hälfte. Deshalb hier ein kleiner Spickzettel. Schreibe die Sachen, die dir persönlich wichtig sind, noch dazu, und lege ihn auf die Tasche obendrauf. Alles, was noch im täglichen Gebrauch ist, kann dann schnell dazugepackt werden, auch von deiner Begleitperson, wenn du dich um solche Dinge nicht mehr kümmern möchtest.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Wenn die Kreißsäle in »deinem« Krankenhaus sehr klein sind, kann es eine gute Idee sein, zwei Taschen zu packen: Eine, die du direkt im Kreißsaal brauchst, und eine weitere für die Wochenbettstation, die mit Babyautositz, Stillkissen und weiteren sperrigen Dinge erst mal im Auto warten kann.

1. Kliniktasche für den Kreißsaal:

  • Ein Mäppchen mit Papierkram: Mutterpass, Krankenkassenkarte. Vielleicht ein Spickzettel aus dem Geburtsvorbereitungskurs, dein Geburtsplan oder weitere Notizen. Dann, für die Geburtsurkunde zur Anmeldung beim Standesamt: Kopien von euren Geburtsurkunden, das Familienstammbuch oder die Heiratsurkunde, wenn du verheiratet bist, oder die Vaterschaftsanerkennung/gemeinsame Sorgeerklärung.
  • Gemütliche Kleidung, und zwar für euch beide.
  • Für dich: weiche Hose mit weichem Bund, B. Yogahose, Leggins etc. Bequemes, weites Hemd oder T-Shirt, das den Po bedeckt. Schlappen. Bademantel oder gemütliche Strickjacke. Warme Socken. Weiches Haargummi bei langen Haaren.
  • (Ersatz)Brille, wenn du eine im Alltag brauchst, auch für Kontaktlinsenträgerinnen.
  • Für deine Begleitperson: Auch sie soll es bequem haben, möglicherweise muss auch sie in verschiedenen Positionen auf dem Bett stundenlang verharren, um dich gut festzuhalten, mit enger Jeans oder Maßanzug geht das nicht gut. Deshalb auch für sie: bequeme Hose, Schlappen, frische Socken, Zahnbürste.
  • Du wirst während des Klinikaufenthaltes mit Essen von dort versorgt, wenn dir danach ist und du dann Lust auf Klinikessen verspürst, was auch immer dich unter dem Plastikdeckel erwartet. Frauen unter der Geburt haben meistens keinen Hunger und beißen höchstens mal vom Apfel ab oder essen einen Löffel Joghurt. Alles Leckere in dieser Snackrichtung, frisches Obst, Saft, Schokolade, Kekse, Energie-Riegel, würde ich lieber mitbringen, um sich nicht komplett auf Angebot und Öffnungszeiten des Klinikkiosks verlassen zu müssen.
  • Tee – in der Thermoskanne– du kannst ihn aber auch in der Klinik frisch von deinem Besuch kochen lassen, auch auf der Wochenbettstation.
  • Begleitpersonen kriegen keine Komplettverpflegung. Damit alle Anwesenden kreislaufstabil und belastbar bleiben, ist manchmal ein Stullenpaket durchaus eine gute Idee. Pizza lässt sich aber auch in den Kreißsaal ordern, fragt die Hebamme bei Bedarf danach. (»Döner mit allem« lieber draußen essen und Kaugummi nicht vergessen.)
  • Mit allem, was du so brauchst. Auch ob und welche Schminksachen für dich dazugehören und welche Sorte Zahnseide: Nimm genau das mit. Dein Nachtserum und dein Glätteisen wirst du sicher in den nächsten Tagen eher vernachlässigen, weil es Wichtigeres gibt. Nicht vergessen: Waschlappen (dick und flauschig), Lippenbalsam, Deo am besten ohne Parfum – dein Baby findet deinen naturgemäßen Hautduft am tollsten!
  • Abteilung Feelgood: Dinge, die »Geburtsatmosphäre« verbreiten. Dazu gehört alles, was schön aussieht, riecht, sich anfühlt, anhört, z. : Musik auf einer Spotify-Playlist, kleine Bluetoothbox. Mixe dir gerne vorher die eine oder andere Kreißsaal-Compilation mit verschiedenen Grundstimmungen. Außerdem nützlich sind Massageöl (z. B. das Geburtsöl von into life), Lieblingsbadezusatz, Massageball, Wärmflasche, Lieblingskuschelkissen, Damm-Massageöl.
  • Eventuell ein Buch, Heft, Tagebuch, Spiel zum Zeitvertreib, wenn die Geburt dauert und dauert … Während der Wehen ist da nicht dran zu denken, aber in Situationen wie einer Geburtseinleitung oder einem Blasensprung ohne Wehen ist so etwas eine hilfreiche Zerstreuung und so viel besser als Smartphone-Daddeln.
  • Smartphone kommt mit, das ist klar, aber während der Geburt bleibt es im Flugmodus oder am besten ganz aus. Mit allen Ladekabeln, In-Ears und Adaptern, die du so brauchst.
  • Das Wichtigste ist: Den Kreißsaalkoffer gleich beim Ankommen auspacken – wichtige Aufgabe der Begleitperson – und in Benutzung nehmen. Musik anmachen, Tee einschenken, Massageöl aufschrauben und in Sichtweite hinstellen. Sonst verrottet alles am Boden in der Tasche, was euch dann aber erst nach der Geburt auffallen wird.

2. Kliniktasche für die Wochenbettstation:

  • Schlafanzüge oder ein paar T-Shirts und Leggins/Yogahosen oder Ähnliches. Bei Oberteilen ist es praktisch, wenn diese sich zum Stillen entweder hochschieben (T-Shirt), aufknöpfen oder mit (tieferem) Ausschnitt über die Brust ziehen lassen. Nimm schöne Sachen mit, in denen du dich wohl- und auch bei Besuch und Visiten nicht total verlottert fühlst.
  • Handtücher.
  • Stoff- oder Strick-Stilleinlagen ausWolle/Seide oder Baumwolle sind in den ersten Tagen viel angenehmer auf der Haut bei empfindlichen Brustwarzen als die Einmal-Einlagen. Letztere wiederum bekommst du im Krankenhaus zur Verfügung gestellt.
  • Zwei Rollen supersoftes, mindestens vierlagiges Toilettenpapier. Im Krankenhaus gibt es meistens nur das dünne, raue mit Schmirgelpapieranmutung.
  • Feuchtes Toilettenpapier, auch in der Flauschig-sensitive-Deluxe-Variante, möglichst ohne Duftstoffe und Co.
  • Tagebuch und Schreibzeug für Listen, Notizen und Gedanken.
  • Nachtlicht, Kopfhörer, Schlafbrille.
  • Thermoskanne, Lieblingstee: Damit kannst du dir auf der Station immer frischen Tee selber kochen.
  • Für dein Baby: etwas Kuscheliges, Nestiges von zu Hause, gern schon »eingeschlafen« mit Mama-Papa-Geruch: ein Lammfell, ein Mützchen, ein Kuscheltier.
  • Eine kleine Baby-Kuscheldecke zum Stillen und Einwickeln auf zugigen Krankenhausfluren.

Für eine ambulante Geburt oder spätestens für den Heimweg:

  • Ein komplettes Set Babykleidung und frische (Umstands-)Kleidung für dich.
  • Baby-Autositz: Probiert den Baby-Autositz-Einbau unter Originalbedingungen unbedingt vorher aus, damit ihr bei der ersten Fahrt wisst, wo und wie man die Gurte einfädelt – und nicht erst bei strömendem Regen auf dem Klinikparkplatz daran herumbastelt. Ist nicht schwer, muss man aber einmal gemacht haben.

Was du in der Klinik nicht brauchst (weil vorhanden):

  • Binden, Stilleinlagen und Einmalhöschen bekommstdu während deiner Klinikzeit von dort. Auch dein Baby hat dort üblicherweise Klinik-Anziehsachen an. Handtücher gibt es zumindest im Kreißsaal, aber besonders groß und flauschig sind die nicht. Letztere also besser mitbringen.

Magazin . Baby | Das Leben | Geburt

Ein Geburtsplan

Ein Geburtsplan ist eigentlich natürlich schon ein Widerspruch in sich. Eine Geburt lässt sich nicht planen, gerade das Ungezügelte, Unberechenbare, Kontrollverlustige ist wesentlicher Teil einer Geburt. Du wirst nicht wissen oder in wesentlichen Dingen beeinflussen können, was auf dich zukommt. Dennoch ist es gut, zu träumen, sich Dinge zu wünschen und zu erspüren, was dir wichtig ist – und ein paar Dinge ganz konkret mit dem Klinikpersonal zu besprechen und deine Ideen mit den Vorstellungen deiner Geburtsklinik abzugleichen.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Manche Dinge, die du dir wünschst und vorstellst, sind in so manchem Klinikalltag (noch) nicht selbstverständlich, obwohl z. B. die best practice in den Leitlinien etwas anderes sagt. Andere sind leider nicht realistisch mit der derzeitigen Situation im Gesundheitswesen vereinbar, weil der Betreuungsschlüssel oder bauliche Gegebenheiten (z. B. nur eine Badewanne für drei Kreißsäle) bestimmte Dinge nicht erlauben. Aber es ist deine Geburt, und deine Wünsche sind wichtig! Überlege dir also – gern zusammen mit der Person, die dich zur Geburt begleiten wird – so etwas wie eine Wunschversion: Schreibe auf, wie du dir den Verlauf der Geburt vorstellst, welche Wünsche du hast, welche Medikation du in Erwägung ziehst oder ausschließen möchtest, was dir aus dem Geburtsvorbereitungskurs oder Gesprächen mit deiner Hebamme und geburtserfahrenen Freundinnen als besonders wichtig oder eindrucksvoll in Erinnerung geblieben ist.

Welche Form du wählst und was du mit diesem Plan machst, ist individuell verschieden. Manche Paare machen sich eine gemeinsame Liste und kommen dadurch fokussiert ins Gespräch über die herannahende Geburt, auch über alle eigenen Wünsche, Bedürfnisse und vielleicht Sorgen. Je mehr ihr von den Vorstellungen des anderen wisst, umso besser. Du kannst so eine Liste in den Notizen deines Telefons einspeichern, als Spickzettel für euch selbst dann im Kreißsaal, du kannst einen Brief an die Hebamme schreiben oder eine lange detaillierte Liste zum Anmeldegespräch mitbringen. Alles Mögliche kann darin Thema sein: Du hast eine Lieblings-Geburtsposition, wünscht dir eine Wassergeburt, das ganze »Damm-Thema«, was möchte deine Begleitperson sehen oder miterleben oder was eben genau nicht, was möchtest du, was nicht … Und neben allgemeineren Themen gibt es ein paar ganz konkrete Dinge, die du der Hebamme sagen solltest, wenn sie dir wichtig sind.

Mögliche Punkte könnten sein:

  • Ich möchte keinen prophylaktischen venösen Zugang (Flexüle) bekommen.
  • Ich möchte in Bewegung bleiben und auch für ein CTG oder eine vaginale Untersuchung nicht meine Position aufgeben müssen.
  • Ich weiß, dass es Schmerzmittel gibt, und werde danach fragen, wenn ich sie brauche.
  • Wenn ich eine PDA benötige, möchte ich dennoch in meiner Mobilität unterstützt werden.
  • Ich möchte keinen Dammschnitt, wenn es nicht dringend notwendig ist.
  • Ich möchte mein frisch geborenes Baby selbst zu mir nehmen, wenn möglich.
  • Ich möchte keine routinehafte Gabe von Oxytocin zur Plazentalösung bekommen.
  • Ich möchte, dass die Nabelschnur auspulsieren darf oder erst nach der Geburt der Plazenta abgenabelt wird.
  • Und eben alles, was dir wichtig ist.

Wenn du einen Geburtsplan als »Brief an die Hebamme« formulierst, sei dir dessen bewusst, dass die Empfängerin ein Mensch ist, der per se vollkommen auf deiner Seite steht und dessen höchstes Ziel es ist, dir zu helfen und dich zu unterstützen, in allem, was ihm möglich ist, sodass du eine »gute Geburt« erleben kannst. Sei also freundlich und nicht in erster Linie fordernd und schroff.

Manche Geburtspläne im Netz bestehen aus zusammengeklöppelten Foren-Einträgen von 1998, die veraltete Infos enthalten oder Interventionen thematisieren, die seit Jahren in allen Kreißsälen ausgestorben sind und ganz offensichtlich nicht von Fachpersonen zusammengestellt worden sind. Oder die per Google Translate aus dem Amerikanischen übersetzt sind, wo ganz andere Bedingungen gelten als in Deutschland. Kein Baby bekommt mehr schleimhautreizende Augentropfen (Credé-Prophylaxe, bis 1992 gesetzlich verankern, danach abgeschafft), und es ist auch nicht notwendig, darauf hinzuweisen, dass ihr »bei einem Kaiserschnitt nicht möchtet, dass die Gebärmutter entfernt wird«, denn niemand, der noch ganz bei Trost ist, wird das – außer in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation – auch nur in Erwägung ziehen. Besprecht diesen Plan dann mit der Hebamme, am besten schon beim Anmeldegespräch einige Wochen vor der Geburt, spätestens dann bald nach dem Ankommen im Krankenhaus.

Deine Begleitperson kann möglicherweise für die Umsetzung einzelner Wünsche gegenüber dem Klinikpersonal eine große Hilfe sein. Gebärende Frauen können während der Geburt nicht diskutieren, falls das notwendig sein sollte, sie sollen sich ungestört dem Gebären hingeben und nicht auf rationalen Ebenen und in akademischen Diskursen unterwegs sein. Und: Sei dir darüber im Klaren, dass es sich um eine Wunschversion handelt und dass es oft ganz anders kommt als gedacht …

 

Magazin . Baby | Das Leben | Geburt | Papa

Männer im Kreißsaal

In heterosexuellen Beziehungen sind in Deutschland fast 90 Prozent der werdenden Väter bei der Geburt dabei. Wenn ich an dieser Stelle von »Männern« schreibe, meine ich in erster Linie den cis-heterosexuellen Mann als Partner der gebärenden Frau, werdende Väter also. Zu queeren Paaren gibt es zur Geburtsbegleitung so gut wie gar keine Literatur. Die Empfindung von erlebten oder zugeschriebenen Geschlechterrollen ist in nicht-heterosexuellen oder nicht-binären Kontexten sehr wahrscheinlich eine andere als die hier beschriebene.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Viele Väter möchten die Geburt ihres Babys mit ihrer Partnerin gemeinsam erleben und sie nach Kräften bei dieser harten Geburtsarbeit unterstützen, wenngleich auch gemischte Gefühle durchaus an der Tagesordnung sein dürften. Die meisten dieser Väter beschreiben dies als klaren, eigenen Wunsch. Auch der »gesellschaftliche Druck«, dass es also die statistische Normalität ist, dass Partner ihre Frauen begleiten, spielt natürlich eine Rolle, zumindest wird es Männern dadurch nicht einfacher gemacht, auch ihre Ambivalenzen und Zweifel zu thematisieren. Immerhin 13 Prozent aller Männer sagen, dass ein »Nein« keine ernsthafte Option sei.

Mit »Unterstützung« assoziieren wir oft zuerst Dinge im konkreten und handelnden Sinne. Mache dir bewusst, dass deine Möglichkeiten für die Begleitung einer Geburt im »aktiven Handeln« gleichzeitig sehr begrenzt sind. Für alle geburtsbegleitenden Menschen ist das schwer, das gilt sogar für die professionelle Begleitung.

Das Wesen einer Geburt ist tatsächlich sehr viel passivischer, als es auf den ersten Blick scheint, und zwar für alle Beteiligten: Die große Aufgabe der Frau unter der Geburt ist Loslassen, Geschehenlassen, Kontrolle-Abgeben – oder es sich zu gestatten, sie zu verlieren. Auch für uns Geburtshelfende geht es darum, die Frau in ihrem Gebären zu unterstützen, ohne das intuitive Geschehen zu stören. Das heißt oft: Nicht etwas tun im klassischen Sinn. Das gilt auch für dich: Machen, um das Gebären zu erleichtern, kannst du eigentlich nichts. Das ist ungewohnt, wir haben uns so viele Strategien erarbeitet, um die Kontrolle zu behalten über unser Leben. Bei einer Geburt zerbröselt das alles.

Menschen, die eine Geburt begleiten und die Außenperspektive erleben, nehmen in Kauf, auch Situationen von Überforderung zu erfahren. Sie haben vielleicht zwischendurch Zweifel, dass alles gut läuft, oder dann doch Schiss, dass etwas Unvorhergesehenes passieren könnte. Oder sind einfach unsicher, was denn von ihnen erwartet wird.

Die Aufgabe für die Begleitperson ist das empathische Da-Sein, das Begleiten dieser hoch aufgeladenen, maximal emotionalen Situation. Dazu ist es hilfreich und wichtig, wenn auch du Vertrauen gefunden hast in die Fähigkeit einer Frau zu gebären und in die Robustheit von Babys, geboren zu werden. Und zu verstehen, wie wichtig es ist, dass die gebärende Frau in ihrer Trance unterstützt und beschützt werden muss, damit sie diesen Zustand halten kann. Dafür ist unter anderem ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs hilfreich. Sämtliche Unwägbarkeiten, die eine Geburt mit sich bringen könnte, werden dort erklärt, und es werden dabei diverse Mythen und Sagen entzaubert. Das kann ausgesprochen beruhigend sein: Die Nabelschnur um den Hals bedeutet keine Lebensgefahr für das Baby, eine Saugglocke ist kein merkwürdiges Instrumentarium, mit dem das Baby aus den Tiefen der Frau herausgezogen wird, es spritzt auch kein Blut, und das Baby kann nicht im Geburtskanal stecken bleiben.

In einem Geburtsvorbereitungskurs erfährst du wichtige Dinge über die Intensität einer normalen, aber auch heftigen Geburt. Du bekommst eine Ahnung davon, wie Wehen eine Frau und ihr Verhalten verändern, wie ekstatisch und laut eine Geburt sein kann, eben davon, wie sich kraftvolles, gesundes Gebären anhört und darstellt. Und das ist gut zu wissen, damit du wirklich realistisch einschätzen kannst, was da auf dich zukommt – und dass das ganz normal und vollkommen gesund ist. Wissen hilft.

Dennoch macht Nichtstun oft hilflos. Rechne also mit dem Gefühl von »daneben stehen und nichts tun können« – das ist, je nach Persönlichkeitsstruktur, für nicht wenige Männer (und Frauen) eine wirkliche Herausforderung. Vor allem in der Übergangsphase, in der Frauen wirklich das erleben, was man gemeinhin »Grenzerfahrung« nennt, und manchmal sehr intensiv an dem Punkt kämpfen, an dem es »um alles geht«. Manche Frauen wollen dann kurzfristig einen Kaiserschnitt oder mindestens eine PDA, nach Hause oder wahlweise auch sterben. Das aus dem Mund der geliebten Frau zu hören, ist sicher wirklich heavy. 80 Prozent aller Männer geben an, davor Respekt zu haben – kein Wunder. Und doch: Vertraue. Auch das gehört dazu.

Du hast Anteil an einem wahrhaft archaischen Erlebnis und bist selbst Teil davon. Es ist eine starke gemeinsame Erfahrung, die euch miteinander verbindet. Du musst keine bestimmte Rolle erfüllen, du bist einfach da und Teil des Ganzen.


Ganz praktische Dinge für alle Begleitpersonen im Kreißsaal

  • Als Allererstes: Richte den Kreißsaal mit allem ein, was ihr mitgebracht habt, das volle Programm: die richtige Playlist aktivieren, Massageöl auspacken und aufschrauben, Kerze anzünden, Tee einschenken, Kissen aufschütteln, Licht dimmen. Nehmt den Kreißsaal in Beschlag, und bringt etwas Eigenes, Lebendiges hinein. Mach dich nützlich – das hilft, die Anfangsnervosität abzubauen.
  • Bitte die Hebamme um einen Pezziball und eine Matte sowie um so viele Kissen wie möglich und richte auf dem Fußboden eine »Wehenlandschaft« ein, die mehr parat hält, als nur »im Bett liegen«. All das habt ihr in einem guten Geburtsvorbereitungskurs gelernt.
  • Transparenz und Kommunikation ist wichtig. Wenn du ernsthafte Sorgen hast, »ob alles okay ist«, zögere nicht und stelle der Hebamme diese Frage. Am besten draußen vor der Tür.
  • Eine Geburt kann dauern– lange. Kläre mit dem Personal, wo es auch für dich einen Platz gibt, an dem du dich ausruhen und Kraft schöpfen kannst, dich erfrischen, etwas essen, duschen, einen Espresso trinken. Gönne dir Pausen, wenn du sie brauchst, gehe zwischendurch an die frische Luft, und lasse dir kurz den Kopf frei pusten, wenn dir danach ist. Sage immer der Hebamme Bescheid, damit sie weiß, dass deine Frau gerade allein ist.
  • Wenn die Geburtssituation festgefahren erscheint und du durch das, was du zum Beispiel im Geburtsvorbereitungskurs oder irgendwo sonst gehört hast, den Eindruck hast, ein Ortswechsel (zum Beispiel in die Badewanne oder auf den Pezziball) oder eine andere Körperhaltung (knien, Vierfüßler) könnte die eingefahrene Situation wieder beleben – schlage das ruhig vor. Gebärende Frauen sind in der Situation manchmal nicht so besonders kreativ. Und frage auch die Hebamme konkret danach.
  • Was du noch tun kannst: Hilfe bei Lageveränderungen und Wehenpositionen, beim Aufstehen, beim Gang zur Toilette. Die Lippen, das Gesicht, die Stirn mit einem dicken Waschlappen kühlen oder befeuchten, das Kreuzbein massieren – möglicherweise Stunden am Stück –, Schmerzpunkte massieren. Festhalten, motivieren, anspornen, beschwichtigen, bestärken. Mitatmen, Halt geben, liebkosen, Hand halten. Äpfel schütteln. Wasser oder Tee anbieten.

Alles Wohlmeinende kann in dieser Grenzsituation aber auch einmal zu viel sein: Rechne dabei durchaus mit unwirschen Reaktionen (»Atme mich nicht so an!«, »Nicht anfassen!«). Gebärende geben sehr authentische Hinweise, was gerade guttut – und was nicht. Und manchmal ist dann Still-daneben-Sitzen eben genau das, was gerade richtig ist.

Eine Geburt ist ein tief berührendes Erlebnis, und das auf allen denkbaren Ebenen in ungeahnter Intensität. Wenn ihr den Weg geht, sie zu teilen, ist es auch eine starke gemeinsame Erfahrung, die euch lebenslang begleiten wird.


Erfahrungen von Vätern

Es gibt nicht besonders viele Untersuchungen, die sich systematisch mit dem Geburtserleben von Vätern beschäftigen. Ein paar Zahlen und Fakten aus Befragungen von Vätern sind aber bestimmt interessant:

  • Die meisten Väter haben intensive und positive Erfahrungen: 98 Prozent sagen, sie seien glücklich, dabei gewesen zu sein. Sie schildern intensive Gefühle von Freude, Erleichterung und Rührung. Viele Männer sagen, ihre Teilhabe bei der Geburthabe ihren Respekt gegenüber ihrer Partnerin erhöht.
  • Auch die Gleichzeitigkeit ganz unterschiedlicher oder gar konträr empfundener Emotionen ist typisch für eine Geburt, für alle Beteiligten. Dies trägt auch dem Rechnung, was Väter berichten: Neben den oben genannten 98 Prozent, die die Geburt insgesamt großartig fanden, sagen 56 Prozent ebenfalls, ihre überwältigendste Erinnerung an die Geburt sei die an den Schmerz, den ihre Partnerin ertragen musste, und die eigene Unfähigkeit, ihr dabei zu helfen. Auch negative Gefühle kommen durchaus vor: Hier werden Angst um das Leben von Frau und Kind, Schock, Hilflosigkeit am häufigsten genannt. Gegenüber dem neugeborenen Kind dominierte meist tiefe Freude und Rührung – es traten aber auch Hilflosigkeits- und Entfremdungsgefühle auf. Eher selten – aber auch das gibt es – wurden Erschrecken über den Anblick der Vulva bei der Geburt, das Blut, die Plazenta oder das Aussehen des Neugeborenen geäußert.
  • Männerversuchen tendenziell, die eigenen negativen Gefühle vor ihren Partnerinnen zu verstecken, um diese nicht noch zusätzlich zu belasten. Wahrscheinlich klug in diesem Moment.
  • Männer scheinen nach der Geburt eher nicht die Kriterien für eine Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) zu erfüllen, bei Frauen ist das zu 1 bis 3 Prozent der Fall.
  • Einzelne Symptome (z.  Déjà-vus nach Triggerreizen, Derealisationsgefühle, Entfremdung, Einschränkung emotionaler Reaktionen) werden gelegentlich berichtet. Ein höheres Risiko besteht bei Männern, die sich zur Anwesenheit bei der Geburt gedrängt fühlten.
  • Eine PDA für die Frau reduziertStress und Angst für die Männer und verbessert ihre Zufriedenheit mit dem Geburtserlebnis.
  • Einige Männer berichten genau dazu von einem Loyalitätskonflikt: Sie wünschen sich einerseits eine schnelle Beendigung des angenommenen Leidens der Frau. Nicht wenige Frauen aber wünschen sich explizit eine Geburt ohne PDA. Gerade dann, wenn Frauen sehr in Gebärtrance sind und scheinbar nicht mehr gut rational zugänglich, fürchten Männer, die Situation nicht richtig einschätzen zu können und vielleicht gegenüber dem Klinikpersonal Maßnahmen einzufordern oder ihnen zuzustimmen, die ihre Frau ursprünglich nicht gewollt hat.
  • Das fast schon standardisiert-symbolhafte Durchschneiden der Nabelschnur durch den Vater wurde von immerhin 10 Prozent der befragten Männer nicht gewollt.

Offenbar gibt es aber neben aller Liebe auch größere geschlechtsbezogene Unterschiede in der Geburtsbegleitung durch Männer oder durch Frauen, als man annehmen möchte:

Weibliche Begleitpersonen, vor allem gebärerfahrene Frauen, haben offenbar besonders gute Qualitäten, eine Frau bei der Geburt zu unterstützen. Beobachtungsstudien zeigen, dass begleitende Frauen tatsächlich mehr Zeit mit der Gebärenden verbringen, sie viel mehr berühren und mehr mit ihr sprechen als männliche Partner (95 Prozent vs. 20 Prozent der Zeit). Über die Gründe könnte man spekulieren: Schöpfen diese begleitenden Frauen aus ihrer eigenen Geburtserfahrung und wissen vielleicht besser, was ihnen gutgetan hat oder hätte? Sind Frauen empathischer? Haben Frauen weniger Angst vor körperlicher und emotionaler Intensität? Begleitende Frauen nehmen beim Voranschreiten der Geburt und der Intensivierung der Wehen auch zunehmend Kontakt zur Gebärenden auf, während männliche Partner dazu neigen, sich gerade dann zurückzuziehen oder sogar den Kreißsaal zu verlassen. Wenn während der Wehen eine kundige weibliche Begleitperson (z. B. eine Doula) präsent ist, verhalten sich Männer gegenüber ihren Partnerinnen stärker unterstützend, als wenn keine Geburtsbegleiterin anwesend ist, und die Geburt verläuft mit signifikant weniger Interventionen.

Vielleicht kann auch das eine Idee sein: ein Begleitungsteam. Vielleicht fühlt es sich gut für euch an, wenn deine Schwester, beste Freundin oder Doula zusammen mit dem Vater die unterstützende Begleitung ist? Überlegt gemeinsam, ob das ein entlastender Gedanke sein kann.

Magazin . Baby | Das Leben | Familie | Mama | Papa

Wie viel oder wenig Sonne braucht ein Baby? Sonnenschutz und Vitamin D.

Kaum wagen sich die ersten Sonnenstrahlen im Frühling zaghaft auf die Erde, erwacht nicht nur die Natur aus ihrem Winterschlaf, auch wir Menschen genießen nun wieder die längeren Tage, die laue Luft und das Licht. Und mit Kindern ist für uns Eltern endlich die lange Zeit vorbei, in der wir auf Sandkästenrändern saßen, mit klammen Fingern, und uns fragten, ob man das wirklich toll finden muss, Förmchenbacken bei 2 Grad und Nieselregen. Wobei es immer zu meinen pädagogischen Grundregeln gehörte, wahrhaftige Begeisterung gegenübern den Kindern zu demonstrieren, weil es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur ungeeignete Klamotten, frische Luft, und so weiter, stimmt ja auch alles. Ich großstadtverzärtelte Mutter. Es sah aber tatsächlich auch immer so aus, als käme diese Botschaft bei meinen Mädels an. Fröhliche rotwangige Gesichter in Wolle-Seide, Wollwalk und Buddelhosen. Und ich entdeckte Thermoskannen wieder ganz neu und Gummistiefel.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Kaum, dass aber der Mai die ersten wirklich warmen Tage beschert, wird ein ganz anderes Thema wichtig: Sonnenschutz. Baby´s Haut ist ja so empfindlich. Und so fallen Babys und Kleinkinder dann bald schon von weithin sichtbar auf: Unter Sonnenmützen mit Nackenspoilern leuchten kleine weiße Gespenstergesichter hervor. Alle anderen Hautpartien sind von langärmliger UV-Schutzkleidung verdeckt. Ist das sinnvolle Vorsicht angesichts der gefährlichen UV-Strahlen? Oder übertrieben? Oder gar kontraproduktiv?

Um es vorwegzunehmen: Ein wichtiger Knackpunkt an dieser Stelle heißt:Vitamin-D-Synthese.

Kaum, dass aber der Mai die ersten wirklich warmen Tage beschert, wird ein ganz anderes Thema wichtig: Sonnenschutz. Baby´s Haut ist ja so empfindlich. Und so fallen Babys und Kleinkinder dann bald schon von weithin sichtbar auf: Unter Sonnenmützen mit Nackenspoilern leuchten kleine weiße Gespenstergesichter hervor. Alle anderen Hautpartien sind von langärmliger UV-Schutzkleidung verdeckt. Ist das sinnvolle Vorsicht angesichts der gefährlichen UV-Strahlen? Oder übertrieben? Oder gar kontraproduktiv?

Ab einem Sonnenschutzfaktor 15 findet die nämlich gänzlich nicht mehr statt. Kein einziges Nanogramm Vitamin D kann in der Haut gebildet werden, wenn Kinder eine adäuquaten Sonnenschutzcreme tragen, egal wie prall die Sonne dann ist.

Für die Praxis heißt das folgendes:

  • Kinder brauchen Licht und Sonne. Nicht nur das Vitamin D ist von Bedeutung, sondern auch die Botenstoffproduktion im Gehirn. Die wird von der Sonne getriggert, wie wir alle wissen: Wie wohltuend ist das Frühlingslicht nach dem langen, dunklen Winter, auch mit bisweilen dunkleren Stimmungstönen! Darüber hinaus ist die Sonne Sinnbild für Wärme, Lebensfreude, das Leben selbst. Kinder und Erwachsene brauchen Licht, Luft, Liebe – und Sonne.
  • Gleichzeitig braucht die Haut Schutz vor einem Zuviel. Ein Zuviel bedeutet: Rötung und später (also zu spät: Sonnebrand). Jeder Sonnebrand im Kindesalter sollte wirklich vermieden werden, das senkt das Hautkrebsrisko in späteren Lebensjahrzehnten deutlich.
  • Es sollte also heißen: „Sonnenbrandschutz“ und nicht „Schutz vor Sonne“. Je nach Lebensalter der Kinder bedeutet das Unterschiedliches.
  • Babys im ersten Lebensjahr sollten keine Sonnencreme auf die Haut geschmiert bekommen. Der Grund dafür ist die zarte, dünne Haut und die damit noch nicht ausgebildete Hautbarriere. Sonnenschutz in Kosmetika (sowohl mineralische, also physikalisch wirksame als auch chemische Uv-Filter) sind sehr komplex.
  • Deshalb ist es im ersten Lebensjahr besonders wichtig: Der Sonnenschutz besteht aus langer, luftiger Kleidung und einem Schattenplatz. Dabei den Kinderwagen nicht komplett zuhängen, vor allem Modelle in schickem schwarz – Achtung Wärmestau! Die pralle Mittagssonne meiden und zur Siesta nach drinnen gehen, vor allem in südlichen Ländern, am Meer und im Hochgebirge.

Between eleven and three – stay under a tree.

  • Besonders empfindlich ist das Köpfchen: Schütze es immer, immer mit einem breitkrempigen Hut, der auch den Nacken beschattet. Auch später können größere Kinder sonst durchaus auch mal einen Sonnenstich bekommen (gerade auch am Meer, wenn durch die leichte Brise und nasse Haare die Hitze der Sonne gar nicht so heiß erscheint). Für einen Sonnenstich, der sich mit Kopfweh, leichtem Fieber, manchmal auch mit Erbrechen äußert, sind die langwelligen Infrarotstrahlen der Sonne, also die Wärmestrahlung verantwortlich.
  • Ein sehr wirksamer Sonnenschutz jenseits des ersten Baby-Sommers ist: sanfte Sonnengewöhnung. An „normalen“ deutschen Sommertagen, die Dein Kind auch immer mal wieder in festen Etappen drinnen verbringt (wie etwa im Kindergarten) brauchen nur die sehr empfindlichen Hauttypen Sonnencreme. Meiner Erfahrung nach achten die ErzieherInnen wirklich höchst akribisch auf Sonnenschutz in allen Formen, suchen den Schatten und achten auf Käppis.
  • Vitamin-D-Bildung in der Haut benötigt verschiedene physikalische Bedingungen. Die Sonne muss ausreichend hoch am Himmel stehen, das bedeutet für Deutschland: Jenseits der Monate April bis September reicht der Einstrahlwinkel nicht für eine ausreichende Bildung aus, egal, wie viel wir draußen unterwegs sind. Und vor 11 und nach 16 Uhr reduziert sich die Syntheserate ebenfalls gen null ab. Es braucht also tatsächlich pralle Sonne mit ausreichend belichteter Hautfläche (also mehr als Unterarme und Gesicht). Weil das für Babys eben nicht empfehlenswert ist, gibt es folgerichtig für alle Babys über zwei Winter hinweg die offizielle Substitutionsempfehlung mit 500 IE Vitamin D am Tag.
  • Größere Kinder und Erwachsene laden – zumindest theoretisch – ihre Vitamin D-Reserven über den Sommer so weit auf, dass sie damit  immerhin über den Herbst bis Frühwinter kommen und ausreichend versorgt sind. Dafür ist aber auch regelmäßiges Sonnenbaden mit möglichst viel nackter Haut notwendig, und zwar ohne UV-Filter. Wer vor dem Verlassen der Wohnung Sonnencreme aufträgt, synthetisiert auch kein Vitamin D. Nichts. Nada. Zero. Für eine ausreichende Bildung wird ungeschützte Sonnenexposition empfohlen, und zwar die Hälfte der Eigenschutzzeit (also die Hälfte der Zeit, die es ungeschützt bräuchte, um einen Sonnenbrand zu bekommen). Mit einem halbstündigen Ganzkörper-Sonnenbad kann der Körper eines Erwachsenen (in Abhängigkeit verschiedener Faktoren) etwa 10.000 IE Vitamin D bilden.

Wie ich das selbst handhabe? Meine Kinder sind zuhause in der Stadt tatsächlich so gut wie nie eingecremt, und zwar von kleinauf an, und möglichst viel draußen. Im Kindergarten musste ich das Nicht-Cremen den ErzieherInnen gegenüber tatsächlich ziemlich offensiv verteidigen. Wenn wir an den See fahren oder auch an sehr sommerlichen Tagen einen Komplett-Tag im Park verbringen, werden sie eingecremt, am Meer und im Urlaub in südlichen Gefilden natürlich auch. Sie hatten noch nie in ihrem Leben einen Sonnenbrand. Über den Winter bekommen sie sporadisch höhere Dosen Vitamin D.


Welche Sonnencreme ist empfehlenswert?

Die für Kinder geeignete Sonnencremes benutzen physikalische Filter. Das sind winzig kleine Partikel (aber bestenfalls groß genug, um eben keine problematischen Nano-Partikel zu sein, einige Kindersonnencremes enthalten diese!) von Zink- oder Titandioxid, die das Sonnenlicht reflektieren. Deshalb erscheinen sie nach dem Auftragen mehr oder weniger weiß auf der Haut. In der Naturkosmetikszene sind diese unterschiedlichen Filtermöglichkeiten wiederum sehr unterschiedlich bewertet, speziell Korund wird immer wieder diskutiert, da es im Rahmen der “Aluminium-Diskussion” immer wieder erwähnt wird. Eco-Cosmetic, ein Hersteller von sehr guter Kindersonnencreme (persönliche Meinung, keine Kooperation, keine beauftragte oder bezahlte Werbung) schreibt dies hier dazu. Chemische Filter sollten für Kinder möglichst gar nicht verwendet werden. Einige von ihnen (etwa Octocrylen oder Ethylhexylmethoxycinnamat)  stehen im Verdacht, hormonähnlich und allergieauslösend zu wirken, die Ergebnisse dazu  der ETH Zürich gibt es hier.

Da ich diesen Blog-Artikel nicht fortlaufend mit neuen Testergebnissen und Neuerscheinungen ergänzen kann, ist es sicher von Sommer zu Sommer noch mal eine kurze Recherche wert, wenn Dir diese Aspekte wichtig sind.

Einen aktuellen Artikel aus dem März 2018, in dem auch konkrete Produktnamen genannt werden, findest Du hier.

Eine gute und verständliche Zusammenstellung der Wirkung von Sonne und Vitamin D findet sich hier

Eines meiner Lieblingsblogs, wie schon verschiedentlich erwähnt, ist Kinder verstehen  von Herbert Renz-Polster. Der Sonne-Artikel ist ebenfalls ganz wunderbar.

Und auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt etwas zum Sonnenschutz für Kinder.

Magazin . Baby | Das Leben | Familie | Mama | Papa

Tierkekse für Kinder?

In Bezug auf das Thema „Kinderessen“ sind sich die meisten Mütter in meinem Umfeld bei den typischen Basics eigentlich einig: Gesund soll es sein. Bio womöglich. Viel Gemüse und so. Und, bevor ich hier demnächst sicher auch nochmal einen ausführlicheren Artikel zum Thema Baby-Beikost reinstelle, sind ein paar ganz grundlegende Sachen beim Umgang mit Baby- und Kleinkindessen viel, viel wichtiger. Im Rahmen der #gesichtswurstwoche auf Instagram habe ich in der letzten #dienstagssprechstunde schon darüber gesprochen. Denn die meisten „Probleme“, wegen derer ich in der Beikostberatung als Hebamme angefragt werde, resultieren aus irgendwelchen Mythen, die sich hartnäckig halten – und die uns das Leben mal wieder unnötig schwer machen.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Ähnlich wie schon beim Thema Babyschlaf scheint zunächst die einhellige Meinung zu herrschen, wir Eltern müssten jetzt irgendetwas tun. Ein Konzept haben. Regeln einhalten, weil sonst vergurkt man sich alles von vornherein bis ins Schulalter.

Als da wären:

Ab jetzt wird alles kompliziert.

Nein. Essen ist nicht kompliziert. Sicher ist nun alles neu, und natürlich wollen wir immer gern alles richtig machen. Beim Thema Essen kann man es wirklich umdrehen: Es gibt weniges, das Du wirklich nicht tun solltest. Das kommt gleich alles. Und wenn Du diese Dinge weglässt, ergibt sich fast alles Richtige von selbst. Du brauchst also keinen Urlaub abwarten oder ein sonst wie kompliziertes Scheduling dafür aufsetzen. Fang einfach an – wenn Dein Baby bereit ist (aufmerksam beim Essen schaut, nach Essbaren grabscht, sich drehen kann, um ein paar der wichtigsten Reifezeiten kurz zu benennen) und es sich einfach irgendwann ergibt, wenn Dein Baby zwischen fünf bis sieben (vollendete) Monate alt ist.

Wir brauchen einen Plan. eine Tabelle. Irgendwas.

Nö. Die mittlerweile schon fast sprichwörtliche “Mittagsbrust”, die Du laut solcher Tabellen als erstes ersetzen solltest, ist graue Theorie, und noch nicht mal da funktioniert sie. Welche Mittagsbrust soll es denn sein? Die um 11, 12, 13 oder 14 Uhr? Starte dann, wenn es passt. Am besten dann, wenn Du auch selbst etwas isst. Denn eines der wichtigsten Kontexte in Sachen “Essen” ist das soziale, gemütliche Miteinander. Und auch das “Lernen durch Nachahmen”, welches Dein Baby permanent praktiziert. Ob das mittags, nachmittags oder abends ist: Total egal.

Beikost ersetzt die Stillmahlzeit.

Sagen wir mal so: Zumindest dauert das noch eine ganze Weile. Beikost ist nicht Muttermilchersatzkost, sondern Muttermilchergänzungskost, wie die Präposition “Bei-” ja schon vermuten lässt. Realistische Erwartungen sind da – wie so oft – hilfreich: Wenn Du zügig abstillen möchtest, gibt es sicherlich andere Lösungswege, als dann, wenn Du noch gerne stillst und nicht in den nächsten wenigen Wochen damit aufhören möchtest. Aus meiner Erfahrung auch hier: Go with the Flow. Kaum eine Mutter hat sich bereits in der Schwangerschaft vorstellen können, so lange zu stillen, wie sie es dann letztendlich tut (und im besten Fall auch genießt). Mach also keine allzu langfristigen Pläne, viele von denen wirst Du eh auch wieder über den Haufen werfen. Nichts drängelt, gar nichts.

“Richtiges Essen” und dann klappt´s auch mit dem Durchschlafen.

Unpopulär, diese “Nein” auch hier, aber ebenfalls wahr. Dass Dein Baby vermutlich genau jetzt im typischen Beikosteinstiegsalter wieder unruhiger schlafen lässt und Du bisweilen 2-stündlich (oder öfter) stillst, ist kein Zeichen für “Milch reicht nicht mehr”, sondern für eine typische Entwicklungsphase, in der sich Dein Baby immer wieder des sicheren Mama-Hafens vergewissern muss. Muttermilch ist kaloriendichter als jedes Karottenbreichen. Damit löst Du dies Thema also nicht. Sorry. Da diese Themen aber zumindest zeitlich zusammen liegen, ist das auch nochmal ein Anlass, mit Deiner Hebamme einen Termin zu verabreden und darüber zu sprechen. Auch wenn sie auch diesmal kein Patentrezept für eine easy-Lösung aus dem Hut zaubern kann.

Kinder brauchen spezielles Kinderessen.

Unpopulär, diese “Nein” auch hier, aber ebenfalls wahr. Dass Dein Baby vermutlich genau jetzt im typischen Beikosteinstiegsalter wieder unruhiger schlafen lässt und Du bisweilen 2-stündlich (oder öfter) stillst, ist kein Zeichen für “Milch reicht nicht mehr”, sondern für eine typische Entwicklungsphase, in der sich Dein Baby immer wieder des sicheren Mama-Hafens vergewissern muss. Muttermilch ist kaloriendichter als jedes Karottenbreichen. Damit löst Du dies Thema also nicht. Sorry. Da diese Themen aber zumindest zeitlich zusammen liegen, ist das auch nochmal ein Anlass, mit Deiner Hebamme einen Termin zu verabreden und darüber zu sprechen. Auch wenn sie auch diesmal kein Patentrezept für eine easy-Lösung aus dem Hut zaubern kann.

Zu diesem Thema habe ich mich anlässlich der #gesichtswurstwoche wohl hinreichend aufgeregt. Und ein bisschen das Stilmittel der “dosierten Provokation” gewählt und obiges Bild mit “Gesichtswurst für Biomuttis” untertitelt. Weil diese Trennung von “Erwachsenenessen” und “Kinderessen” per se artifiziell und kontraproduktiv ist. Und eine Spirale: Ein Kind, das einmal zuckerhaltige Tierkekse (voll bio, ist klar) gegessen hat, wird beim nächsten Schwarzbrotstückchen an dessen Stelle zurecht protestieren. Vernunft, Maß, Geduld – ist Baby´s und Kleinkind´s Sache nicht. Denn natürlich schmeckt der Keks besser als das Schwarzbrot. Denn er ist süß, und evolutionsbiologisch betrachtet ist das ganz oben auf der Atttraktivitätsskala. Schnell zugängliche Energie. Kinder mögen das, und das ist angeboren. Später aber setzt eine Konditionierung ein, und wir reagieren oft im Vorauseilenden Gehorsam: Wir kaufen Kinderjoghurt mit irgendwelchen Monstern drauf, Wurst mit Gesicht oder in Fußballform und bestellen im Restaurant “Biene Maja” (Spaghetti mit Tomatensoße) oder “Pinocchio” (Schnitzel mit Pommes). Wer das etabliert hat, mit Verlaub, zwei Jahre später: Selber Schuld.

Und, zurück zum Baby und zum Start mit dem Essen: Es gibt keinen einzigen Grund, Brei aus Gläschen zu füttern. Man startet damit nämlich gleich mit Konserven-Essen. Baby-Menü aus dem Glas ist Ravioli aus der Dose. Essen kochen mag erstmal aufwendig erscheinen, ist es, wenn Du es Down to Earth hältst, aber nicht. Und es ist vermutlich ein gelerntes Muster, das wir so gar nicht hinterfragen. Als kleinen Test empfehle ich den Eltern, die das erstmal ganz neu und ungewohnt finden, etwas anderes zu machen, als die angenommene Normalität (nämlich Gläschen), die uns die Babykostindustrie natürlich glauben machen möchte, das selbst mal zu probieren. Danach ist die Entscheidung meistens ganz leicht.

Ausnahme ist Ausnahme und Regel ist Regel.

Für einige Menschen klingt vieles jetzt möglicherweise sehr nach Dogma. Auch meine Kinder haben natürlich schon Fruchtzwerge und Kindermilchschnitte gegessen – und lieben es. Natürlich. Ist ja auch lecker. Kinder sind klug. Und können unterscheiden: Das ist die Regel – also das, was bei uns täglich auf dem Tisch steht und im Kühlschrank zu finden ist – und was ist die Ausnahme: Es gibt “Cheat-Meals”, es gibt Urlaub, es gibt Oma und Opa und es gibt Kindergeburtstage. Das reicht. Wenn nach jedem Abholen aus dem Kinderladen ab dem zweiten Geburtstag aber als erstes der Bäcker die Eisdiele angesteuert wird – darf man sich natürlich auch nicht wundern.

Man startet am besten mit Brei.

Auch dieses Konzept ist mittlerweile überholt, grundsätzlich kann man sagen, dass auch der wissenschaftliche Trend und die offiziellen Empfehlungen die “klaren Regeln” ziemlich aufgeweicht hat. Fingerfood kann eine Ergänzung oder ein “anstatt” des klassischen Babybreis sein. Die “Reine Lehre” in Sachen Fingerfood statt Brei heißt Baby Lead Weaning, Baby-geführte Entwöhnung. Das ist auch ein Extrathema, wer sich belesen möchte, dem sei das Buch Einmal breifrei bitte meiner Kollegin Eva Nagy ans Herz gelegt.

Wenn Babys kein Gemüse-Essen lernen, tun sie es nie.

Ja und nein. Es ist in jedem Fall ratsam, dem Baby und später dem Kleinkind alles das vorzusetzen, was es bei Euch eben so zu essen gibt. Trau Dich, be fancy. Algensalat oder Rheinischer Sauerbraten – und lass Dich überraschen. Dein Baby darf das alles (ja, auch schon mit acht Monaten), und Du wirst staunen, was es alles probiert und lecker findet, gerade im ersten Lebensjahr sind Babys noch ziemlich neugierig. Untersuchungen sagen, dass die meisten Kinder unvertrautes Essen annehmen, wenn sie es etwa 10 Mal probiert haben und wenn die Eltern es selbst regelmäßig essen, also mit ihrem elterlichen Vorkosterdasein zuverlässig signalisieren, dass das auch wirklich lecker ist. Das kann man auch gerne übertrieben begeistert immer wieder SAGEN. “Hm, lecker, Brokkoli!” So etwa in der Art.

Der Satz “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt”  stimmt in der Weise, als dass Babys eben so aufwachsen, wie ihre Eltern es gestalten. Schon Deine Vorlieben in der Schwangerschaft lassen das Fruchtwasser unterschiedlich schmecken (jeder, der schon mal einen Blasensprung nach einer Spargelmahlzeit gerochen hat, weiß das, ich gehöre zu diesem ausgewählten Personenkreis), und bei der Muttermilch ist es genau so.

Das klingt erstmal ganz einfach, so als könne man Essen später im Kindergartenalter als Eltern mit dem richtigen Einfädeln beliebig steuern. Mit den obigen Maßnahmen oder schlicht Verhalten kannst Du schon ganz viel tun. Aber – wie so oft – haben Babys doch ein ordentliches Wort mitzureden. Und es gibt Babys, deren Geschmacksknospen so sensibel sind, dass sie feinste Bitterstoffe herausschmecken, etwa 20 % aller Kleinkinder gelten als so genannte Supertaster. Und bei denen kann man sich im Zweifel auf den Kopf stellen, die mögen einfach kein Gemüse, weil sie es wirklich nicht runterkriegen. Zu diesen Kindern, die oftmals tatsächlich phasenweise nur Nudeln ohne Alles essen hat der grandiose Kinderarzt, Wissenschaftler, Buchautor und Vater Herbert Renz-Polster hier einen wunderbaren Vortrag gehalten, den ich Euch gern nochmal verlinke. Unbedingt angucken, denn wichtig ist hier mal wieder die Kernaussage: Keep cool, auch diese Kinder wachsen und gedeihen – auch ohne Brokkoli.

Magazin . Baby | Das Leben | Familie | Geburt | Schwangerschaft | Wochenbett

Vaginal Seeding

Schon wieder so etwas Neumodisches, von dem man noch nie gehört hat. Es gab bislange wenige der #dienstagssprechstunden, die so viel Resonanz ausgelöst haben, wie die in der vergangenen Woche zum Thema Vaginal Seeding.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Vielleicht auch, weil es erstmal einen spektakulären Versuchsaufbau beschreibt, der mit Körperflüssigkeiten zu tun hat. Auf die geweckte Neugier konnte ich also eigentlich wetten. Und sicher auch deshalb, weil es auch irgendetwas mit dem „Mikrobiom“ (der Gesamtheit aller Bakterien im und am Menschen) zu tun hat, dem heißesten Scheiß gerade in der Medizin, der spätestens seit Giulia Enders´ „Darm mit Charme“ auch  im Mainstream-Bewusstsein angekommen ist.

Vaginal Seeding ist komplex. Es offenbart in dem großen Buch namens “Was hat die Natur sich wohl dabei gedacht” viele kleine Puzzleteile, die sich auf eine Weise zusammenfügen, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt.

Was ist Vaginal Seeding?

Vaginal Seeding heißt wörtlich übersetzt vaginale Aussaat. Esbeschreibt den Prozess, unmittelbar nach einer Kaiserschnitt-Geburt die frisch geschlüpften Babys mit den vaginalen Bakterien der eigenen Mutter in Kontakt zu bringen. Dazu wird vor dem Kaiserschnitt ein Tupfer in die Vagina gelegt, der sich dann eine Stunde mit den gesunden Vaginalkeimen besiedeln kann. Mit diesem Tupfer wird dann das Baby unmittelbar nach der Geburt vor allem im Mund, im Gesicht und an den den Händen eingerieben.

Wie kam man darauf?

Schon lange weiß man, dass Kaiserschnitt-Babys im Laufe ihres Lebens häufiger unter Allergien, allergischem Asthma, Übergewicht und verschiedenen Autoimmunerkrankungen (etwa Diabetes Typ I oder Moorbus Crohn) leiden, als die Babys, die vaginal auf die Welt gekommen sind. Man wusste nur nie genau, warum. In den letzten 10 Jahren ist die Bedeutung des Mikrobioms intensiv beforscht worden, nicht zuletzt, weil die Labordiagnostik schneller, besser und billiger geworden ist. So weiß man mittlerweile um die Wichtigkeit der Darmflora und kann auch genau differenzieren, welche Keime welche besonders tollen Eigenschaften haben. Und wie sich die Flora von gesunden und kranken Menschen unterscheiden.

Kaiserschnittbabys, das ist in diesem Zusammenhang der entscheidende Unterschied, kommen während der Geburt – wie bei einer vaginalen Geburt zwangsläufig und intensiv – nicht mit den mütterlichen Bakterien, die in der Scheide gesunderweise reichlich vorhanden sind, in Kontakt. Kurioserweise sind sowohl in der Scheide als auch in der allerersten Babydarmflora Lactobazillen die sinnvolle Stammbesetzung.

In den verschiedenen Untersuchungen hat man herausgefunden, dass Kaiserschnittbabys “ohne” Vaginal Seeding noch Jahre nach der Geburt einen anders zusammengesetzte Darmflora aufweisen, als Babys, die spontan geboren werden. Die ersten Bakterien scheinen extrem wichtig zu sein. Sie haben beim “jungfräulichen Baby” den großen Startvorteil, sie sind die ersten, die das Territorium erobern und sich etablieren können, vermutlich mit lebenslangen Folgen für die Zusammensetzung der Darmflora. Die Darmflora von Kaiserschnittbabys ähnelt tatsächlich mehr der Hautflora des Klinikpersonals als dem der eigenen Mutter.

Diese und andere spektakulären Erkenntnisse wurden mittlerweile in renommierten Fachblättern publiziert und öffnen einen ganz neuen Blick auf dieses Thema. Toll ist auch die mehrfach preisgekrönten Dokumentation Microbirth die sich der Erforschung dieser spannenden Zusammenhänge widmet.

Was sind die Risiken?

In den offiziellen Statements, ob Vaginal Seeding generell zu empfehlen sei, werden eher zurückhaltende Aussagen gemacht. Meistens heißt es, es gäbe dazu noch zu wenige Studien, die den sicheren Nutzen beweisen. Das ist richtig, die Erkenntnisse sind schlichtweg noch ziemlich neu. Richtig ist aber auch: Es gibt keine Nachteile und es gibt auch keine Risiken, auch nicht theoretisch, wenn man mal wieder den gesunden Menschenverstand bemüht. Manchmal wird das Argument vorgebracht, es sei natürlich auch ein Mikrobentransfer mit möglicherweise pathogenen Keimen, also Krankheitserregern der Mutter, möglich. Theoretisch ist das natürlich in der Sache richtig. Praktisch aber wäre das Baby eben auch durch die Scheide seiner Mutter ungefragt hindurchgerutscht, wäre es kein Kaiserschnitt geworden, ohne, dass man dann nach einem speziellen Risiko gefahndet hätte. Zudem wird in der Schwangerschaft routinemäßig ein Screening auf Syphillis, Chlamydien, B-Streptokokken, Hepatitis B und oft auch HIV durchgeführt.

Wird das Vaginal Seeding überall gemacht?

Nein. Vor allem wird es Euch ziemlich sicher kaum irgendwo aktiv angeboten, ich ergänze mal: noch. Das ist immer so mit neuen Entwicklungen, die noch nicht Eingang gefunden haben in die gängige Lehrmeinung. Das dauert ein paar Jahre, Studien, klinische Erfahrungen, und es braucht in der Zwischenzeit immer Pioniere, die an die Grundlagen dahinter glauben und unter Abwägung aller Erkenntnisse, Hypothesen und Risiken solche Entwicklungen vertreten und etablieren. Solange es also noch keine qualitymanagementbegeleitete Prozessbeschreibung gibt, die irgendwelchen haftungsrechtlich relevanten Gutachtergremien standhält, wird die offizielle Verlautbarung dazu heißen: Wir empfehlen das nicht, die Zahlen sind noch nicht hinreichend aussagekräftig abgesichert.

Selber Denken ist aber erlaubt.

(Edit am 14.11.2018: Ich habe gerade gesehen, dass es einen relativ neuen deutschsprachigen Artikel aus der Fachzeitschrift Die Hebamme auch frei im Netz zu lesen gibt, den Link dorthin findet Ihr hier.)

Ich kenne mittlerweile Berichte von Frauen, die das dann selbst in die Hand nehmen konnten, denn das geht natürlich. Möglicherweise musst Du auch unterschreiben, dass Du das Vaginal Seeding auf eigenen Wunsch, auf eigene Verantwortung (und möglicherweise gegen ärztlichen Rat) durchführen möchtest.

Manchmal ist ein Kaiserschnitt ungeplant und relativ zügig aus der Geburtssituation heraus nötig. Dann bleibt schlicht nicht genug Zeit für die Vorbereitung des Vaginal Seeding oder andere Prioritäten (etwa das Baby schnell und ohne Verzögerung auf diese Welt zu bringen) sind wichtiger.

Ich hatte einen Kaiserschnitt und wusste nichts vom Vaginal Seeding. Kann ich das irgendwie nachholen?

Ja, das kann man. Je weiter die Geburt zurückliegt, um so weniger notwendig und auch effektvoll wird das sein: Keime, die sich gut etabliert haben, werden immer wesentliche Bestandteile der Stammflora bleiben. Einen wichtigen Beitrag und – wenn man so will – eine natürliche Fortsetzung der vaginalen Bakterien für das Baby ist dann möglichst ausgiebiger Körperkontakt, und zwar unbedingt mit nackter Haut und das Stillen.

Nackte Mama- und Papa-Haut im direkten Kontakt liefert ebenfalls wichtige Hautbakterien. Beim Stillen bekommt das Baby zusätzlich eine mehrfach-täglich-Dosis nützlicher Keime, zum einen über die Haut der Mutter im Mund und auch die probiotische, also ebenfalls keimbesiedelte Muttermilch.

Du kannst Deinem Baby aber auch probiotische Tropfen oder Pulver geben, wenn Du das möchtest oder noch andere Aspekte, wie etwa eine allergisch belastete Familie oder Antibiotika während der Geburt oder der Stillzeit, hinzukommen. In diesen Probiotika sollten Bifidus- und Lactobazillus-Stämme vorhanden sein. Um unterschiedliche Stämme und den wesentlichen Signaturkeimen einer gesunden Baby-Darmflora in ein Produkt zu packen, das sich zudem leicht anwenden lässt, habe ich das MAMA BABY FLOR mit einer praktischen Tropf-Pipette entwickelt. Es kann von Müttern und Babys gleichermaßen genommen werden.

Und schon in der Schwangerschaft kannst Du dafür sorgen, Dein eigenes Mikrobiom gesund und artenreicht aufzubauen, bei bestimmten Indikationen (etwa bei einer Besiedelung mit B-Streptokokken, gehäuften vaginalen Infektionen oder bei einer allergischen Prädisposition) ist das eine besonders gute Idee. Auch hier gab es keine so richtig guten Kombi-Produkte mit allen guten Stämmen, die rund um die Geburt eine wichtige Rolle spielen. Daher auch hier: gibt es unsere eigens entwickeltes MAMA FLOR in Kapselform zum schlucken. Auch eine vaginale Anwendung ist möglich.

Eine ausführliche Beschreibung für Fachpersonal oder eigeninitiative Eltern sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis und weitere Zusammenhänge rund um das menschliche Mikrobiom im Kontext Kinderkriegen (vaginale Infektionen, Frühgeburtlichkeit, B-Streptokokken, Mastitisprophylaxe) findet Ihr übrigens auch ausführlich in meinem Buch.

Diesen Artikel hat übrigens meine Tochter illustriert, mit einem sicheren Gespür dafür, was “Bagterien” alles so können. Sie lässt ausrichten: Das eine trägt eine rote Handtasche, das andere eine goldene Krone, ein weiteres schiebt einen Kinderwagen.

Baby Flor

Mikrobiom für dein Baby

20 ml (114,50 € / 100 ml)

Jetzt entdecken

22,90€*

Mama Flor

Mikrobiom für Frauen

60 Kapseln (49,83 € / 100 Kapseln)

Jetzt entdecken

29,90€*

Magazin . Baby

Sicherer Babyschlaf

Wenn es ein Gruselthema für junge Eltern gibt, dann ist es vermutlich das: der plötzliche Kindstod, nach der englischen Bezeichnung Sudden Infant Death Syndrome auch SIDS genannt. Die betroffenen Kinder versterben „plötzlich“, es ist also nicht die Folge einer akuten oder chronischen, bekannten oder unbekannten Erkrankung. Damit ist SIDS definitionsgemäß eine Ausschlussdiagnose, die dann gestellt wird, wenn nach einer Autopsie kein anderer Grund für den Tod zu finden ist. Dass, je genauer man obduziert, die SIDS-Quote weiter in extrem niedrige Bereiche sinkt, dazu folgen unten noch ein paar neue und überraschende Erkenntnisse.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Risikofaktoren für SIDS

Diese Faktoren erhöhen das statistische Risiko in der vermutlichen Reihenfolge ihrer Bedeutung:

  • Passivrauchen oder Rauchen in der Schwangerschaft und in der Umgebung des Babys. Raucht die Mutter in der Schwangerschaft, ist das SIDS-Risko um das Sechsfache (bei etwa zehn Zigaretten) erhöht.
  • Schlafen in Bauchlage. Der angenommene Grund ist eine Minderversorgung der Hirngefäße bei dem in Bauchlage gedrehten Babyköpfchen. Außerdem schlafen Babys in Bauchlage besser und damit tiefer, so dass das unreife Atemzentrum das Atmen im Tiefschlaf möglicherweise „vergisst“. Auch die CO2-Rückatmungsgefahr ist höher, sowie möglicherweise auch der Dive-Reflex, der zum Luftanhalten führt, sobald Mund und Nase nicht an der Luft sind. Die Bauchlage erhöht das Risiko für SIDS gegenüber der Rückenlage um das Zwei- bis Sechsfache.
  • Nicht-Stillen. Ausschließliches Stillen in den ersten Lebensmonaten reduziert die SIDS-Häufigkeit um die Hälfte. Teilstillen hat in Bezug auf SIDS vermutlich leider keinen schützenden Effekt.
  • Überwärmung im Schlaf, so dass das Baby im Schlaf schwitzt.
  • Mangelnde Luftzirkulation im Bettchen durch zu viel „Kram“ wie Kuscheltiere oder diverse Kissen oder auch Stillkissen als Nestchen.
  • Alkoholkonsum und Drogenkonsum der Mutter. Schon „ein Gläschen“ verändert die Schlafphysiologie und vermindert die Schutzfunktion durch das leichtere Aufwachen bei stillenden Frauen.
  • Ein bereits an SIDS verstorbenes Geschwisterkind, Frühgeburten und Mehrlingskinder.
  • Sehr junge Mütter (unter 20 Jahren).
  • Schwierige psychosoziale Verhältnisse wie relative Armut und alleinerziehende Mütter

Präventionsmaßnahmen gegen SIDS

Diese Faktoren vermindern das statistische Risiko – und du kannst sie beeinflussen:

  • Lege dein Baby zum Schlafen auf den Rü Vor allem Kinder, die „ausnahmsweise“ oder zum allerersten Mal auf dem Bauch zum Schlafen gelegt werden, sind offenbar besonders gefährdet.[ii] Deshalb ist es vor allem wichtig, Babys in Wachphasen auch regelmäßig auf den Bauch zu legen, damit sie auch diese Position integrieren und ihre Reflexe und Muskeln auch in Bauchlage kennen lernen und trainieren.
  • Achte auf eine konsequent rauchfreie Umgebung für dein Baby.
  • Stille die empfohlenen fünf bis sechs Monate voll, wenn es dir möglich ist.
  • Eine Schlafzimmertemperatur von 16-18 Grad ist optimal. Achte auf atmungsaktive Naturmaterialien in der Kleidung und im Bett (das gilt auch für die Wattierung der Schlafsäcke) und auf eine feste, luftdurchlässige Matratze mit einem Spannbettlaken. Setze deinem Baby jenseits der ersten beiden Lebenswochen kein Mützchen im Schlaf auf.
  • Drapiere nicht 100 Kissen und Kuscheltiere um dein Baby. Ein „Nestchen“, welches einfach nur das Holz des Bettchens abpolstert und nicht aus dickem Kissen besteht, dürfte ebenso wenig ausmachen, wie das eine Lieblingskuscheltierchen.
  • Lasse dein Baby mindestens bis zum ersten Geburtstag in eurem Zimmer schlafen. Zum Thema Co-Sleeping, dem gemeinsamen Schlafen im Elternbett, folgt gleich unten noch ein Extra-Kapitel.
  • Achte besonders auf diese Faktoren, wenn dein Baby krank ist. Obduktionsberichte in neueren Arbeiten zeigen, dass viele Babys im Todeszeitraum einen akuten Virusinfekt aufwiesen[iii]. Auch ist bei Fieber die Überwärmungsgefahr größer als sonst.

Das sind alles die relativ einfachen und auch international unumstrittenen Faktoren. Wenn du sie beherzigst, hast du sehr viel dafür getan, dass dein Baby sicher schläft und damit das Risiko wirklich gegen null sinkt (diesen Satz bitte noch mal lesen!).

Schaut man genauer, wird es, wie so oft, noch etwas differenzierter. Zum einen: Je genauer man gestorbene Kinder untersucht, umso eher findet man auch Befunde. In den letzten Jahren sind die Methoden der Rechtsmedizin, wie man aus jedem Krimi weiß, viel besser geworden, und es werden außerdem sehr viel mehr Kinder nach einem vermuteten SIDS überhaupt untersucht. In vielen Bundesländern geschieht dies mittlerweile grundsätzlich über staatsanwaltliche Ermittlungen, in den 90er Jahren wurde nur etwa jedes zweite Baby obduziert. Und so findet man eben auch häufiger unbekannte Herzfehler, schwere Infektionen und tragischerweise auch gar nicht so selten Tötungsdelikte (in etwa 5 % der Fälle).

Dann gibt es auch so manche statistische Spielerei. In den Niederlanden werden Kinder klassischerweise über dem Schlafsack mit einer Decke zugedeckt, wovon in Deutschland ausdrücklich abgeraten wird. Die Niederlande haben gleichzeitig unter den Industrienationen die niedrigste SIDS-Quote, dreimal niedriger als Deutschland. Obwohl in Deutschland die Quote der bauchschlafenden Kinder in den letzten drei Jahren wieder auf gut 10 % (um gut ein Drittel) angestiegen ist, sinkt die SIDS-Quote weiter. Obwohl in Deutschland die Aufklärungskampagne über die Faktoren des sicheren Babyschlafes erst frühestens Mitte der 90er Jahre wirklich griffen, gab es den größten Rückgang der SIDS-Quote von 1285 Fällen im Jahr 1991 auf 751 im Jahr 1995 (bei annährend gleicher Geburtenzahl).

Ohne die Wichtigkeit der vorgenannten Faktoren auch nur ansatzweise schmälern zu wollen, ist es wichtig, sich klar zu machen, dass es nie um einen einzelnen Faktor geht, und dass im Einzelfall SIDS tatsächlich ein unfassbar tragisches und schicksalhaftes Ereignis ist.

Es gibt Babys, die schlafen nur in Bauchlage, die sind ein Frühgeborenes oder können trotz aller Bemühungen nicht voll gestillt werden. Achte dann umso mehr auf die anderen Dinge, eine Sicherheit wirst du nie im Leben für irgendetwas bekommen[iv]. Und du wirst in den nächsten Jahren immer wieder in Situationen landen, die gefährlich sein können: Dein Baby hat einen Moment lang unbeaufsichtigt mit deinem Portemonnaie gespielt und eine Münze verschluckt, es ist in der Badewanne ausgerutscht und kurz untergegluckert, du hast den Fahrradhelm im Kindergarten vergessen und dein Kind fährt ohne nach Hause. Das Leben ist voller kurzer Momente, in denen sich das Schicksal von einer Sekunde auf die andere wenden und das weitere Leben einen ganz anderen Lauf nehmen kann. Sei dir dessen bewusst – aber denke nicht allzuviel darüber nach.

SIDS und Co-Sleeping

Auch im Zusammenhang mit Co-Sleeping wurde die SIDS-Gefahr immer wieder untersucht. Wenn man sich die Arbeiten genau ansieht, wird man finden, dass Co-Sleeping allein keinen Risikofaktor darstellt, wenn die bekannten Riskofaktoren ausgeschlossen sind.[v]

Viele Studien, die das dennoch behaupten, benutzen Erhebungen aus den 80er oder 90er Jahren, in denen man noch nichts über wichtige Risikofaktoren des SIDS wusste und darüber, was beim sicheren Co-Sleeping zu beachten ist. In einer Studie in Alaska aus dem Jahr 2009[vi] zeigte sich, dass 99 % der betroffenen co-sleependen Kinder mindestens einen der SIDS-Risikofaktoren aufwiesen, wie Alkoholkonsum am Abend des Kindstodes, Rauchen, Bauchlage oder das Co-Sleeping mit einem Nicht-Elternteil.

Beim Co-Sleeping solltest du aber auf Faktoren achten, die nur beim Co-Sleeping in dieser Weise relevant sind. Achtet vor allem auf die Gefahr des Überdeckens durch euer Bettzeug. Streng genommen wäre ein überdecktes Baby kein SIDS, sondern ein Erstickungsfall, aber da es sowohl bei einer Obduktion (beide Todesarten sind auch hier tatsächlich so gut wie nicht voneinander zu unterscheiden) als auch bei der Tragik des Geschehens aufs Gleiche hinausläuft, würde ich das für die Praxis als letztlich zweitrangig einstufen. Es gibt zwar unterschiedliche Statistiken zu den beiden Diagnosen, sie dürften im Einzelfall aber sehr schwierig zu unterscheiden sein.[vii]

Euer Baby kann also in eurem Bett selbstverständlich sicher schlafen, wenn man bestimmte Grundregeln beachtet, genau so, wie sonst auch,[viii] weiter unten findest du alle wichtigen Tipps  für sicheres Co-Sleeping.

Co-Sleeping hat vermutlich auch protektive Auswirkungen auf das SIDS durch die positiven Auswirkungen auf die Schlafbiologie. Die evolutionsbiologischen Ansätze oben sind dafür die Grundlage, die Natur lässt Babys am Körper ihrer Mutter erst einmal gut (weil sicher) schlafen. Im Körperkontakt erfährt das Baby darüber hinaus im Unterbewusstsein wahrgenommene Stimuli („sensorische Regulationsstimuli“) wie Atemgeräusche und –Rhythmen der Eltern, Kontakt, Bewegung und Wärme und es entwickelt (im EEG nachweisbar) andere Schlafmuster. Co-Sleeping-Babys schlafen anders. Diese Außenstimuli fördern die leichtere Erweckbarkeit der Kinder, durch nächtliches Stillen im Co-Sleeping-Kontext wachen Babys häufiger und leichter auf. Was sich erst mal nach einem Gegenargument für ungestörte elterliche Nachtruhe anhört, ist in Wirklichkeit ein wichtiger Schutzmechanismus für die Babys. (Nebenbei bemerkt: Statistisch schlafen co-sleepende Mütter insgesamt mehr, nicht weniger. Sie wachen häufiger auf, schlafen aber auch – genau wie ihre Babys – schneller wieder ein. Genau so, wie wir auch ohne Baby über 20 mal pro Nacht aufwachen, und gleich wieder einschlummern, ohne uns insgesamt in unserer Schlafqualität beeinträchtigt zu fühlen.)

Bei allein schlafenden Babys stabilisiert sich zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat das Schlafmuster. Ausgerechnet in diesem Zeitfenster ereignen sich die meisten SIDS-Fälle, möglicherweise sind das genau die Riskofaktoren beim Alleinschlafen.

Auch eine co-sleepende Mutter schläft anders, wenn das Baby neben ihr liegt. Auch ihre Tiefschlafphasen sind verändert und synchronisieren sich gewissermaßen mit denen des Babys, so kann sie auch im Schlaf ihr Baby beschützen. Die Sorge vor dem „Überrollen“ von schweren Elternkörpern aufs wehrlose Baby ist unbegründet, zumindest, wenn das Baby auf der Seite der oxytocingetränkten Mutter liegt. Professor Saternus, ehemaliger langjähriger Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der „Gesellschaft zur Erforschung des Plötzlichen Säuglingstods, formuliert es so: „Eine Mutter überrollt ihr Kind nicht. Es sei denn, sie hat zum Beispiel Alkohol getrunken, ein Schlafmittel eingenommen oder Betäubungsmittel konsumiert. Dann ist die Mutter-Kind-Kommunikation gestört.“[ix]

Zahlen zeigen, dass erstens co-sleepende Frauen länger stillen. Stillen ist ein immens protektiver Faktor für SIDS. In der German Study of Sudden Infant Death (GeSID) von 2009 fand man, dass ausschließliches Stillen im Alter von einem Monat die SIDS-Quote halbiert.[x] Wenn nun aber eine Mutter aus Angst vor dem Familienbett zu jedem Stillen aufsteht und sich in einen Sessel setzt und dort einschläft, ist das Risiko in so einer wurschteligen Schlafsituation massiv erhöht.

Ein weiterer Faktor ist auch interessant: Unter den im Elternbett verstorbenen Kindern waren auffallend viele Kinder, die nur „ausnahmsweise“ bei ihren Eltern schliefen, etwa weil sie krank waren (Infekte scheinen sowieso ein eigener Risikofaktor zu sein[xi]) oder auch in Besuchssituationen, vor allem mit ungeeigneten Bettlagern (auf Gäste-Sofas oder Ähnlichem). Auch bei der Bauchlage ist das „Ausnahmsweise“ ein bekanntes Phänomen. Auffällig häufig berichteten Eltern weiterhin, es sei die erste Nacht gewesen, in der das Baby nicht im Zimmer der Eltern geschlafen habe[xii]. Diese „Ausnahmsweise-Situationen“ scheinen tatsächlich eine wichtige Bedeutung zu haben. Sogar die Häufung der Wochenenden, die einige Untersuchungen identifiziert haben, scheint davon zu zeugen.

Sicheres Co-Sleeping

Co-Sleeping findet in den meisten Familien statt, ob es jetzt Teil eines gewünschten Konzeptes ist (etwa im Sinne von Attachement Parenting) oder im Zuge der zunächst nicht geplanten Kapitulation vor den realistischen Gegebenheiten des Babyschlafes, weil Mama und Baby eben während des Stillens miteinander einschlafen, oder auch, weil man schlicht feststellt, dass das Baby wundersamerweise keine fünfzehn Minuten am Stück schläft, wenn es weiter als zwanzig Zentimeter von einem Elternteil entfernt liegt. Wenn man es also als Realität in den Schlafzimmern betrachtet, ist es sicher eine gute Idee, genau zu wissen, wie das gut und sicher für den Babyschlaf geht, damit möglichst wenige potentiell gefährliche „Zufallssituationen“ entstehen.

Diese Dinge ermöglichen sicheres Co-Sleeping

  • Ihr habt ein ausreichend großes Bett (zu dritt mindestens 1,60 m breit, besser größer) mit einer festen Matratze. Wasserbetten und weiche Schlafsofas sind nicht geeignet.
  • Das Baby schläft am sichersten auf der Seite der Mutter (nicht zwischen euch) und so, dass es nicht herausfallen kann (Bett an der Wand oder angebautes Beistellbettchen oder Rausfallsperre aus dem Seniorenbedarf). Alle Ritzen und Übergänge müssen sicher sein, damit das Baby nicht hineinrutschen kann.
  • Das Baby liegt ohne Kopfkissen in seinem Schlafsack auf der Bettdecke der Mutter, nicht darunter. Du kannst es auch auf ein größeres Spucktuch legen und es nach dem Stillen darauf ein Stückchen nach oben Richtung Kopfende (oder ins Beistellbettchen) ziehen, wenn du dich damit wohler fü Umbetten funktioniert meistens nicht ohne Wachwerden: Never move a sleeping baby!
  • Es liegen keine bauschigen Kissen oder andere Gegenstände in der Nähe des Babys.
  • Sichere Schlafpartner sind die Eltern des Kindes. Geschwisterkinder sollten nicht neben dem Baby schlafen, auch Babysitter oder Großeltern gelten nicht als sichere Schlafpartner für einen Sä
  • Das Baby schläft auch besser nicht neben einem rauchenden Elternteil.
  • Wenn ihr Alkohol getrunken (ein Glas reicht!), Drogen konsumiert oder Schlafmittel genommen habt, darf das Baby nicht in eurem Bett schlafen.

Quellen

[i] M.M. Vennemann, T. Bajanowski, B. Brinkmann, G. Jorch, K. Yücesan, C. Sauerland, E.A. Mitchell, Does Breastfeeding Reduce the Risk of Sudden Infant Death Syndrome? Pediatrics, March 2009, VOLUME 123 / ISSUE 3

[ii] Cote, A, Gerez T, Brouilette RT, Laplant S, Circumstances Leading to a Change to Prone Sleeping in Sudden Infant Death Syndrome Victims, Pediatrics 106(6).E86 (2000)

[iii] Bettina Michaela Zinka, Der Plötzliche Säuglingstod. Untersuchungen eigener Fälle am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig- Maximilians-Universität zu München aus den Jahren 1999 bis 2001, Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München, März 2004

[iv] Mut machende Entwicklung und dumpfe Ahnung. Bettina Salis im Gespräch mit Dr. Jan Sperhake, Rechtsmediziner am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und seit acht Jahren Mitglied des Hamburger Bündnisses gegen den Plötzlichen Säuglingstod. Hebammenforum 2/2005, S.89-94

[v] Peter S. Blair, Peter Sidebotham, Anna Pease, Peter J. Fleming, Bed-Sharing in the Absence of Hazardous Circumstances: Is There a Risk of Sudden Infant Death Syndrome? An Analysis from Two Case-Control Studies Conducted in the UK. PLOS ONE, September 2014, Volume 9, Issue 9

[vi] Blabey MHGessner BD., Infant bed-sharing practices and associated risk factors among births and infant deaths in Alaska, Public Health Rep. 2009 Jul-Aug;124(4):527-34.

[vii] Jan Sperhake, Oberarzt am Institut für Rechtsmedizin, Helfen und Ermitteln beim Plötzlichen Säuglingstod – ein Widerspruch?, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, DHZ 01/2009

[viii] Blabey MH, Gessner BD., Infant bed-sharing practices and associated risk factors among births and infant deaths in Alaska. Public Health Rep. 2009 Jul-Aug;124(4):527-34.

[x] Vennemann MM, Bajanowski T, Brinkmann B, Jorch G, Sauerland C, Mitchell EA; GeSID Study Group, Sleep environment risk factors for sudden infant death syndrome: the German Sudden Infant Death Syndrome Study, PMID: 19336376 DOI: 10.1542/peds.2008-0505

[xi] Bettina Michaela Zinka, Der Plötzliche Säuglingstod. Untersuchungen eigener Fälle am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig- Maximilians-Universität zu München aus den Jahren 1999 bis 2001, Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München, März 2004

[xii] Interview mit Prof. Dr. Dr. Klaus-Steffen Saternus, Der Plötzliche Kindstod ist kein Erstickungstod, DHZ 03/2014

Magazin . Baby | Das Leben | Familie | Kinderwunsch | Mama | Papa | Schwangerschaft | Wochenbett

Red / Green
Smoothie

Smoothies sind eine einfache Möglichkeit, konzentriert und lecker Obst und Gemüse zu sich zu nehmen – und im besten Fall schmecken sie auch noch gut. Sie sind schnell zubereitet und schnell getrunken und sie lassen sich auch gut mit ins Büro nehmen.

VON Kareen Dannhauer

into-life-into-life-

Green Smoothie

Eine Tüte junger Spinat
circa 80 bis 100 g
2 Stangen Staudensellerie
1 Bund Petersilie
1 Stückchen Ingwer
150 ml Kokoswasser
150 ml Ananassaft
1 EL Kokosöl
ggf. in etwas warmen Wasser geschmolzen.

Red Smoothie

250 g Himbeeren
100 g Blaubeeren (Beeren je nach Saison frisch oder TK)
250 g (eine kleine Knolle) Rote Beete
½ Banane
100 ml Orangensaft
100 ml Sahne

Alle Zutaten im Blender mixen und frisch genießen. Man könnte jetzt auch noch ganz fancy ein Löffelchen Spirulina-Algen (grün) oder eine Handvoll Goji-Beeren (rot) dazu werfen, aber wir wollen es mal nicht übertreiben.

Experimentiere mit den »Feststoffen«, dem Obst und Gemüse selbst, und benutze erst mal welche, die dir auch wirklich gut schmecken. Geschmacksintensive Früchte wie Ananas oder Himbeeren überdecken so manches, was erst mal »zu gesund« schmecken könnte. Bei den Fetten eignet sich vor allem Kokosöl, das bei Raumtemperatur leicht fest ist, Sahne oder auch Rapsöl oder »ölsäurereiches Sonnenblumenöl« (high oleatic). Bei den flüssigen Bestandteilen schmecken Säfte, Sahne, aber auch Kokoswasser, das ganz mild und leicht süßlich schmeckt und sehr reich an Spurenelementen ist. Kokoswasser ist auch ein tolles isotonisches Getränk im Sommer und gut für Kleinkinder bei fiesen Magen-Darm-Infekten, es schmeckt um Längen besser als das eigens für diesen Zweck hergestellte, mit Aromastoff gesättigte Zeugs aus der Apotheke. Auch Hafer- oder Hirsemilch ist eine milde Saftalternative.

Zu den »Zutaten für Fortgeschrittene« würde ich dann doch den sagenumwobenen Grünkohl (englisch: »Kale«) zählen, der auch zur neuen Gattung der »superfoods« gehört, oder auch das Blattgrün unterirdisch wachsender Gemüse, wie etwa das Grün des Karottenbundes. Schmeckt schon eher nach Wiese, aber vielleicht wirfst Du mal einzelne Blätter dazu.

Willkommen

Abonniere unseren Newsletter für Inspiration und Wissenswertes rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und das Muttersein. Verpasse keine into life Highlights, Rabatte und News.

Anmelden und rundum informiert sein.

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.