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Gut für

Wochenbett

Alles für die erste Zeit mit deinem Baby

Das Wochenbett

Nach der Geburt steht dein Leben Kopf: Ein kleiner Mensch bestimmt von jetzt auf gleich deinen Tag (ja, und die Nacht). Deine Brüste führen ein Eigenleben. Und du bist nicht selten den Tränen nahe, vor Glück wie vor Überforderung. Das ist so schrecklich wie schön – und ganz normal. Zeit, dich ins Wochenbett zu kuscheln und umsorgen zu lassen. Denn du und dein Baby, ihr seid jetzt das Wichtigste


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Es gibt Milch, Baby

Du stillst dein Baby und doch wird es nie wirklich satt? Wenn du das Gefühl hast, dass deine Muttermilch nicht reicht, solltest du so früh wie möglich aktiv werden. 10 Tipps, wie du die Milchbildung effektiv anregen kannst – sowie Tees, Massagen und Nährstoffe, die dir dabei helfen

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Woran merkst du, ob du genügend Milch für Dein Baby bildest?

In den ersten beiden Wochen nach der Geburt schaltet Dein Körper um von „schwanger“ auf „Baby per Busen satt machen“. Der so genannte „Milcheinschuss“ (wer denkt sich nur diese schrecklichen Wörter aus?!) etwa zwei bis vier Tage nach der Geburt ist meist ein deutlicher Hinweis für diese Metamorphose.

Spätestens zu Beginn der zweiten Lebenswoche beginnt die Milch sichtbarer zu fließen, sie rinnt beim Stillen aus der jeweils anderen Brust – und du verstehst, wozu Stilleinlagen da sind. Bis zum Ende der zweiten Lebenswoche hat Dein Baby vermutlich den anfänglichen Gewichtsverlust von etwa 7 bis höchstens 10 % des Geburtsgewichts aufgeholt.

Ein Baby, das genug Milch bekommt, hat täglich mindestens sechs nasse Windeln und zweimal Stuhlgang etwa ab dem 4. Lebenstag. Seltenerer Stuhlgang ist ab einem Alter von ca. 6 Wochen okay, davor ist es meist ein Zeichen von zu wenig Milch. Ab jetzt nimmt Dein Baby etwa 150 g pro Woche zu, das ist – je nach Quelle – die untere Grenze. Nach oben hin gibt es keine!

Gedeiht dein Baby nicht (die Hebamme wird es in dem Fall häufiger wiegen und dein „Gefühl“ so objektivieren) und wirkt es ständig unzufrieden, reicht die Milch womöglich nicht. Ein weiteres Zeichen ist, dass dein Kind am liebsten non-stop an Deinem Busen ist, aber zwischendurch nie so richtig zufrieden einschläft.

 

Was kannst Du tun, um die Milchbildung effektiv zu steigern?

Wichtig bei all diesen Dingen ist, nicht zu lange rumzueiern. Nutze die Anfangsphase, um die Milchproduktion effektiv anzukurbeln! Eine Stilltabelle (Link) hilft dir, die Stillmahlzeiten genau zu dokumentieren und das subjektive Gefühl in konkrete Zahlen zu fassen. Nicht selten berichten Eltern: Das Kind trinkt oft und viel – und anhand der wirklichen Dokumentation sieht man aber, dass es weniger als acht Stillmahlzeiten täglich sind, die selten länger als 5 Minuten dauern oder Abstände haben, die hier und da viel zu lang sind.

Doch damit all das nicht nötig ist: Gleich die richtigen Dinge tun.

10 Tipps zur Steigerung der Milchbildung

Anlegen, anlegen, anlegen.

Oft und lange. Konkret: mindestens alle 2 bis 3 Stunden für mindestens 15 Minuten. Wenn Dein Baby nach kürzerer Zeit schon nicht mehr hörbar schluckt oder ungeduldig wird, wechsele die Seite. Damit löst Du häufige Milchspendereflexe aus, die wiederum signalisieren Deinem Körper: Mehr Milch bilden, bitte! In der „Milchbildungsanpassungsphase“ der ersten beiden Wochen oder während Wachstumsschüben reicht diese Maßnahme meist völlig. Der „Mein Baby will aber mehr als gerade da ist“-Zustand lässt sich mit Geduld und Spucke relativ schnell und sicher lösen.

 

Richtig anlegen.

Für eine ausreichende Milchproduktion ist es wichtig, dass die Brüste effektiv leer getrunken werden. Rumschnullern reicht nicht! Lass deine Hebamme noch mal genau zugucken, was genau Dein Baby an Deiner Brust macht.

 

Für Dich sorgen

Ruhe, gut essen, liegen, schlafen. Lege Dich mit Baby ins Bett, für Kuscheln, Körperkontakt, ganz viel Stillen, und lasse Dir Schnittchen, Suppe und Tee am Bett servieren. Bei einer Kalorienzufuhr von unter 1500 Kalorien am Tag sinkt die Milchmenge signifikant. Also hau rein, guten Appetit! Und: Besuch absagen.

 

Am besten: Nackt!

Hautkontakt steigert nachweislich die Oxytocinproduktion, und so fließt die Milch schneller und leichter. Eine Dir skeptisch über die Schulter starrende Schwiegermutter senkt diese übrigens – ebenfalls nachweislich.

 

Nahrungsergänzung

Galactagoga, traditionelle phytotherapeutische Mittel zum Steigern der Milchbildung, können eine Ergänzung sein, nicht mehr und nicht weniger. Dabei steht (gemahlener) Bockshornklee an erster Stelle, am einfachsten und standardisierbar sind Kapseln. Nimm von dem Pulver etwa 2,5 bis 3 g pro Tag, mindestens zwei Wochen lang. Auch dafür gibt’s natürlich ein Produkt von into life: unser MILKY MILK mit Bockshornklee und Mariendistel, eine besonders bewährte Kombination zweier pflanzlicher Wirkstoffe. Bockshornklee gibt es auch gemahlen, als Gewürz für Suppen, Eintöpfe oder Käsebrot. Achtung, wenn Du es hochdosiert nimmst, wirst Du etwas nach Maggi riechen … Auch einige Stilltees enthalten Bockshornklee – zum Beispiel mein Milchmädchen! Er kann eine schöne, ritualisierte Ergänzung im „Mehr-Milch-Programm” sein und Dich an regelmäßiges Trinken erinnern.

 

Massagen

Um den Milchfluss anzuregen, hilft es, die Brust vor dem Stillen zu erwärmen. Praktisch ist eine Rotlichtlampe, die muss nur in die Steckdose, alternativ feuchtwarme Umschläge mit Mullwindeln oder Handtüchern. Massiere danach jede Brust 1 bis 2 Minuten mit eingeölten Händen. Gut geht das mit diesem Stillöl  oder diesem hier. Setze Dich dazu etwas vornübergebeugt hin, nimm eine Hand oben auf die Brust, die andere unter den Busen. „Rolle“ die Brust sanft in den Händen hin- und her. Auch eine Massage des Nackens und oberen Rückens (zwischen den Schulterblättern) ist toll. Hier sitzen Reflex- und Akupunkturpunkte, die direkt mit dem Busen in Kontakt sind. Sag Deinem Mann also: Dies ist eine rein medizinische Indikation!

 

Elektrische Milchpumpe

Damit kannst Du, wenn du magst, nach jedem Stillen nachpumpen. Erstens entleerst Du so Deine Brüste (nahezu) vollständig und signalisiert den milchbildenden Alveolen „Neubildung, bitte“. Zweitens löst Du damit den einen oder anderen Milchspendereflex aus. Deine Hebamme stellt Dir dafür eine Verordnung aus, die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Am besten besorgst Du Dir eine Medela-Pumpe, und zwar die Symphonie. Eine Verleihstation (in Apotheken in Deiner Nähe) findest Du hier. Kaufe unbedingt ein Doppelpumpset (das steht sinnvollerweise auch auf der Hebammenverordnung), so kannst an beiden Brüsten gleichzeitig abpumpen. (Ja, ich weiß, was Du jetzt für Bilder im Kopf hast. Und ja, als Mutter findet man sich regelmäßig in solch skurrilen Situationen wieder.)

 

Clusterpumpen

Mit einer Pumpe kannst Du auch noch 1-2 mal am Tag „Clusterpumpen“. Wenn du deinem Kind Kunstmilch zufütterst, am besten unmittelbar danach – damit das Baby nicht „dazwischenkommt“. In diesem Rhythmus: 5-10 min pumpen (oder bis der Milchfluss versiegt ist, mindestens aber so lange, dass Du den Milchspendereflex – ein kribbeliges, manchmal „piekiges“ Ziehen, ausgehend von den Brustwarzen – deutlich gespürt hast), 10 min Pause. Im Wechsel, insgesamt eine Stunde lang. Womöglich ist am Ende gar nicht so viel Milch in der Flasche, sei nicht enttäuscht: Es soll vor allem die Milchproduktion anregen.

 

Unterstützung suchen

Hilft alles nichts: Spätestens jetzt sollte Deine (hoffentlich) erfahrene Hebamme konsequent und engmaschig im Boot sein, oder Du suchst Dir ergänzend dazu kurzfristig (in den nächsten drei Tagen!) eine Stillberaterin IBCLC.

 

Medizinisches abklären

Reicht das nicht, an andere medizinisch abzuklärende Dinge denken: Schilddrüsenwerte überprüfen und ggf. über ein milchsteigerndes Medikament (Domperidon) nachdenken. Das ist Sache Deiner Hebamme oder Stillberaterin. Domperidon ist rezeptpflichtig und wird zur Milchmengensteigerung im sogenannten „off-Label“-Verfahren eingesetzt. Dazu findest Du mehr bei Regine Gresens (Link).

Ich weiß, das ist ein tagesfüllendes Programm. Ich weiß, dass ist nicht, was Du Dir unter: „Stillen ist total schön. Und sooo praktisch!“ vorgestellt hast. Ich weiß aber auch: Fast immer lohnt es sich! Nach einer, spätestens zwei Wochen, wirst Du Erfolge sehen. Und wenn nicht, kannst Du immer noch neu denken.

Also: Es lohnt sich. Wirklich.

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Wochenbettdepression: Erkennen und Handeln

Was tun, wenn sich das Kennenlernen von Mama und Baby so gar nicht nach Wolke Sieben anfühlt? Wochenbettdepressionen sind schon lange kein Tabuthema mehr – wichtig ist nur, sie als solche zu identifizieren. Wir erklären dir, wie es zu postpartalen Depressionen kommen kann. Wie man sie vom Babyblues unterscheidet. Und was hilft, die Freude am neuen Leben wiederzuerlangen

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Direkt nach der Geburt bist du vermutlich erst mal froh, dass du es geschafft hast und euer Baby nun bei euch ist. Vielleicht hast du dir das alles aber auch noch viel toller, dich noch viel glücklicher vorgestellt. Dieses Gefühl von »alles ist wundervoll« ist nicht so richtig da. Du wärst gern die glücklichste Mutter der Welt, aber so fühlt es sich gar nicht an. Du bist irritiert oder auch enttäuscht. Manchmal fühlt es sich einfach so an, als würde hinter dem nächsten Hügel noch das große, in jeder Faser spürbare Mutterglück warten, wie der Goldtopf unterm Regenbogen. Aber irgendwie stellt sich dieses absolute Leuchten noch nicht ein.

Ist das schon eine Wochenbettdepression?

Ein Babyblues (hier könnte man auf einen internen Artikel dazu verlinken) ist keine Wochenbettdepression und umgekehrt. Es handelt sich tat- sächlich um zwei ganz verschiedene Phänomene. Der Babyblues tritt typischerweise oft ein paar wenige Tage nach der Geburt auf, oft etwa zwischen dem 3. und 5. Wochenbetttag, und es erwischt zumindest in milder Form fast alle Frauen. Meist legt sich das nach den ersten 14 Tagen nach der Geburt wieder.

Eine Wochenbettdepression ist eine wirkliche psychische Erkrankung, die natürlich auch in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Je nach Literatur betrifft das zwischen 10 und 20 Prozent der Mütter. Innerhalb der Wochenbettdepression gibt es auch eine breite Spanne, wie ausgeprägt die Symptomatik ist und wie sehr die Frauen selbst darunter leiden. Es gibt milde Formen, die man mit einer gewissen psychischen Grundstabilität und ihren inneren Ressourcen gut übersteht, bis es einfach wieder vorbei ist.

Schwere postpartale Depression: Meist etwas später

Eine ausgeprägte Wochenbettdepression ist dagegen etwas anderes. Oft beginnt sie erst etwas später, also wenige Wochen, manchmal sogar Monate nach der Geburt, oder Frauen erleben nach dem Babyblues keine Erholung, sondern schlittern nahtlos in eine handfeste Depression hinein. Manchmal erwischt es Frauen sogar erst, wenn das »Elterngeldjahr« rum ist und sie wieder beginnen, zu arbeiten. Weil dann erst »alles zu viel« wird und der emotionale Spagat mit all seinen Anforderungen an Baby, Job, Liebesbeziehung zur ungeahnten Herausforderung wird. Im klassischen Sinn ist das keine Wochenbettdepression mehr, ich würde sie dennoch dazuzählen.

„Widerspruch zwischen Vorstellung und Wirklichkeit“

Bei einer Wochenbettdepression rankt sich vieles um das Thema Erschöpfung und Überforderung, sehr ähnlich einer Erschöpfungsdepression. So als hätte zwischen all dem Alltag das einfache Glück keinen Platz. Es ist einfach auch anstrengend, die erste Zeit mit dem Baby! Sobald sich die Anfangseuphorie gelegt hat, begegnet dir vielleicht der Widerspruch zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Dein Baby braucht viel mehr Non-stop-Aufmerksamkeit, als du dachtest. Es weint vielleicht mehr als du dachtest. Es fügt sich weniger in dein Leben ein, als du dachtest. Dazu kommt die ständige Müdigkeit. Die Nächte sind kurz, kaum bist du mal richtig eingeschlafen, wacht dein Baby wieder auf.

Und neben all dem hast du das Gefühl, du kommst zu gar nichts. Leckeres Essen zu kochen schaffst du viel zu selten, beim Friseur warst du schon ewig nicht mehr, und vielleicht fühlst du dich auch von deinem Mann viel weniger unterstützt, als du dachtest oder als es besprochen war. Insgesamt fühlt es sich an wie ein Zustand von totaler körperlicher und emotionaler Ausgelaugtheit.

 

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Wochenbettdepression?

Es gibt Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einer postpartalen Depression zu erkranken:

  • Depression in deiner Vergangenheit oder in deiner Familie
  • Traumatisch erlebte Geburten. Dabei ist dein subjektives Geburtserleben relevant, nicht das, was im Entlassungsbrief in der Klinik steht.
  • Partnerschaftliche Konflikte oder mangelnde Unterstützung
  • Finanzielle Probleme
  • Kaiserschnitt und primäres Abstillen – beides steht möglicherweise mit dem Oxytocin-Stoffwechsel im Zusammenhang.

 

Was sind Symptome einer Wochenbettdepression?

Wenn du bei vielen der folgenden Aussagen mit „Ja“ antwortest, kann das ein Zeichen für eine Wochenbettdepression sein:

  • Du fühlst dich dauerhaft überfordert und hast schon morgens das Gefühl: Oje, wie soll ich nur den Tag schaffen?
  • Du bist massiv reizbar.
  • Du würdest am liebsten nur noch schlafen. Oder weg.
  • Du siehst dein Baby an und fragst dich: Was willst du bloß von mir? Oder du hast das Gefühl, nichts zu fühlen oder viel weniger, als du es für gut hältst.

All diese Gefühle und Gedanken sind keine Momentaufnahme, sondern halten schon seit mindestens zwei Wochen an, ohne dass du Tage dazwischen spürst, an denen es dir richtig gut geht.

 

Was hilft bei einer Wochenbettdepression?

  • Nimm die Symptome ernst und leite etwas in die Wege: Rufe deine Hebamme an, jetzt gleich (außer, ihr seid schon für einen Termin in den nächsten zwei Tagen verabredet). Sie kennt die Situation gut. Oft helfen und reichen schon einfühlsame Gespräche. Und sie ist auch interdisziplinär gut vernetzt und kennt weitere Begleitungsmöglichkeiten, wenn du therapeutische oder weiter beratende Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
  • Kontaktiere eine Beratungsstelle. Du bist nicht allein, und es gibt Menschen, die dir helfen kö
  • Suche dir Unterstützung, und zwar ganz konkret und jetzt sofort. Haushaltshilfe, Oma/Leihoma, Familienhilfe, Putzfrau, Babysitter. Eine Haushaltshilfe kann dir bei einer entsprechenden Indikation – und eine beginnende Depression ist eine – dein Arzt verschreiben. Wenn du selbst dazu nicht in der Lage bist und schon das »zu viel« ist, muss dein Mann oder deine beste Freundin das übernehmen. Bitte sie darum!
  • Unterstützt dein Partner dich genug? Fühlst du dich verstanden? Oder kämpft ihr mit schwierigen, erst mal nicht zu ändernden Umständen? Arbeitet er unter der Woche in einer anderen Stadt, hat so lange Fahrtwege, dass er erst sehr spät zu Hause ist? Da gilt es auch noch mal, Prioritäten zu untersuchen. Manchmal stellt sich auch die Frage, ob ein »Ich kann meinen Chef unmöglich fragen« nicht in Wirklichkeit heißt: »Ich will meinen Chef auf keinen Fall fragen«. Nachweislich ist der Grad an partnerschaftlicher Unterstützung ein wichtiger Faktor bei einer Wochenbettdepression.
  • Kontakt und Austausch mit anderen Müttern hilft sehr gegen das Gefühl, dass dir gleich die Decke auf den Kopf fällt. Suche Dir verschiedene Kurse aus, PEKiP, Rückbildung, und gehe mit der nettesten Mutter danach noch eine Runde um den Block. Sozialer Kontakt und Austausch ist enorm wichtig in einer neuen Lebenssituation!
  • Gute Ernährung ist ein wesentlicher Baustein nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen Gesundheit. Gleichzeitig kommst du vermutlich kaum dazu, dir aufwendige und tolle Gerichte zuzubereiten. Ergänze bestimmte Vitalstoffe eventuell über Nahrungsergänzungsmittel. Vor allem eine gute Versorgung mit Omega 3, Vitamin D im Winter, Selen, Zink, B-Vitaminen und Magnesium ist wichtig. Dies sind die typischen Nährstoff-Mangelkandidaten. Nach einer Schwangerschaft und den zehrenden ersten Wochen nach der Geburt sind diese Werte bei vielen Frauen im Keller. Und gleichzeitig sind niedrige Blutwerte dieser Mikronährstoffe eben auch mit Depressionen assoziiert.

Die meisten depressiven Episoden im Wochenbett verschwinden nach einiger Zeit auch ohne weiterreichende Maßnahmen wie eine längere Therapie oder gar medikamentöse Behandlung. Stationäre Aufenthalte sind zum Glück selten nötig, mittlerweile gibt es aber gute Adressen, die auf dieses Themenfeld spezialisiert sind und die keine Trennung von Mutter und Kind bedeuten müssen.

 

Einschätzungsbogen beim Verdacht auf eine Wochenbettdepression

Menschen sind grundsätzlich kompetent für ihr Wohlergehen, und die meisten Frauen können sehr gut einschätzen, ob sie im normalen Rahmen erschöpft, kraftlos, traurig oder überfordert sind, oder ob ein Zustand dahintersteht, der mehr ist als nur dunkle Wolken an einem ansonsten blauen Himmel. Jeder von uns kennt diese Gefühle und sie sind Teil unserer Gesamtwelt an Gefühlen.

Zur ersten Einschätzung, ob es sich um eine »echte« Depression handeln könnte, wird vielfach die sogenannte Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale (oder auf deutsch: Edinburgh Depressions-Fragebogen nach der Geburt) herangezogen. Markiere die Antwort, die am ehesten deinen Zustand beschreibt, und zwar zurückblickend auf die gesamte letzte Woche, nicht nur dein heutiges Befinden. Bei einer Punktzahl über 12 ist eine postpartale Depression sehr wahrscheinlich. Verabrede sofort einen Termin mit deiner Hebamme oder einem kompetenten Arzt, dem du vertraust. Auch dein Mann sollte bei diesem Gespräch dabei sein.

Naturheilkunde bei Wochenbettdepressionen

Es gibt Pflanzen, Bachblüten und homöopathische Medikamente, die bei einer postpartalen Depression angezeigt sein können. Für milde Formen, die ich eher der Kategorie »Befindlichkeitsstörung« zuordnen würde, ist eine Selbstmedikation manchmal auch vollkommen ausreichend und selbstbestimmt möglich. Menschen verfügen üblicherweise über das Wissen, dass nach schweren Zeiten auch wieder bessere kommen. Manchmal aber auch nicht. Und deshalb ist es wichtig, nicht zu lange herumzudoktern, und es geht einem dabei dann irgendwie doch immer schlechter.

Bekannt und bewährt (in einem Review von 2009 sogar gleichwertig mit synthetischen Antidepressiva) zur Unterstützung bei depressiven Symptomen ist Johanniskrautextrakt. Du kannst auch in der Stillzeit ein Johanniskrautpräparat einnehmen. Es wurde ein möglicher Rückgang der Prolaktinproduktion diskutiert, laut embryotox.de fanden sich bei einer Untersuchung dazu aber keine Hinweise.

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Vorsorge zählt: Gesund ins Leben starten

Seit du schwanger bist, tust du alles, damit es deinem Nachwuchs gut geht. Und auch nach der Geburt ist die Gesundheit deines Babys für dich oberste Priorität, klar. Um Krankheiten zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, gibt es diverse Prophylaxen – allen voran die U-Untersuchungen. Hier erfährst du, wann der richtige Zeitpunkt für die U1, U2 und U3 ist und was euch dabei erwartet

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Das Gute ist: Die Vorsorgeuntersuchungen für dein Kind laufen in Deutschland ganz systematisch ab – und Hebamme wie Kinderärztin achten mit darauf, dass Ihr keine verpasst. Alle Untersuchungen, von der U1 im Kreißsaal, kurz nach der Geburt, bis ins frühe Jugendalter werden im gelben Untersuchungsheft dokumentiert.

Gerade die allererste Untersuchung, die ja auch die Bedingungen der Geburt und damit den Start in das Leben dokumentiert, ist durchaus für spätere Jahre von Bedeutung. Auch weit jenseits der Babyzeit, bei der Einschulungsuntersuchung oder noch später beim Kieferorthopäden: Im Rahmen einer guten Anamnese werdet ihr immer nach Details zu Schwangerschaft, Geburt und dem Start ins Leben befragt.

 

Platz für Notizen: das gelbe Heft

In das gelbe Heft werden diese wichtigen Begleitumstände allerdings oft gar nicht gesondert eingetragen. Bei den dokumentierten Untersuchungen geht es scheinbar mehr um nackte, messbare Zahlen wie etwa das Geburtsgewicht. Es ist hilfreich, wenn ihr euch Besonderheiten daneben notiert, auch dazu ist Platz im U-Heft und natürlich „dürft“ Ihr das. Eure Kinderärztin wird zudem immer Beobachtungen aus eurem Alltag erfragen, auch weil bestimmte Kompetenzen und Entwicklungsschritte eures Babys nicht unbedingt auf Knopfdruck im Sprechzimmer vorgeführt werden können.

 

Die U1 – der Check direkt nach der Geburt

Die U1 findet direkt nach der Geburt statt – bei einer Klinikgeburt noch im Kreißsaal innerhalb der ersten beiden Stunden. Meist macht diese Untersuchung die diensthabende Kreißsaalärztin, bei einer außerklinischen Geburt im Geburtshaus oder zuhause die Hebamme.

Die U1 ist recht schlicht, man schaut nur unwesentlich mehr danach, ob »alles dran ist«, man sieht sich also euer Baby, seine Arme, Beine, Händchen, Füße, Ohren genau von vorn und hinten einmal an, zählt die Finger (weil ein sechster tatsächlich gelegentlich vorkommt), achtet auf Asymmetrien, Fleckchen auf der Haut, schaut einmal in den Mund, checkt das Popoloch und die Genitalien auf Vollzähligkeit. Außerdem werden Herz und Lunge abgehorcht, da die beiden Organe sich ja unmittelbar nach der Geburt relativ komplex in ihrer Funktion umstellen. Man schaut nach verschiedenen Reifezeichen, Reflexen und misst und wiegt euer Kind abschließend. Eine U1 dauert bei einer erfahrenen Untersucherin nur ein paar Minuten. Außerdem ist die offizielle Empfehlung in Deutschland, allen Babys bereits bei der U1 und wenige Tage und Wochen später, bei der U2 und U3 jeweils 2 mg Vitamin K1 zu verabreichen.

 

 

Die U2 – erste ausführliche ärztliche Untersuchung

Diese zweite Vorsorgeuntersuchung findet zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag statt. Das Timing der U2 ist der wesentliche Grund für die typische dreitägige Aufenthaltszeit nach einer Geburt im Krankenhaus: Der dritte Lebenstag ist der frühestmögliche Zeitpunkt für die U2. Bleibt man also bis dahin in der Klinik, hat man schon ein paar der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen abgefrühstückt (Sauerstoffmessung, Stoffwechseltest, U2, Hörtest), die man sonst selbst organisieren müsste – was im Rahmen einer gut vorbereiteten ambulanten Geburt natürlich möglich ist.

Wichtig: Nur der Stoffwechseltest hat von allen Untersuchungen dieses enge Zeitfenster, und den kann – mit vorheriger ärztlicher Aufklärung für die Humangenetik – auch deine Hebamme bei euch zu Hause abnehmen. Ansonsten hat die U2 Zeit bis zum zehnten Tag nach der Geburt. Niemand muss am dritten Lebenstag des Babys mit wackeligen Knien durch die halbe Stadt fahren und lange Zeit im Wartezimmer verbringen! Kinderärzte timen die U2 so, dass ihr weder mit fremden windpockenkranken Kindern im Wartezimmer sitzt, noch lange warten müsst.

 

Untersuchungen beim Kinderarzt

 

Die U2 ist die erste richtig ausführliche Untersuchung durch einen Kinderarzt. Sie läuft ähnlich ab wie die U1, man schaut sich das Baby in allen Einzelheiten nochmal von Kopf bis Fuß an. Organe, Geschlechtsteile, Haut und Gelenke des Säuglings werden unter die Lupe genommen. Wie hat sich das Baby „entfaltet“, wie bewegt es sich, wie ist sein Muskeltonus, seine Hautfarbe, ist es schreckhaft, wie hört sich sein Stimmchen an?

Die Kinderärztin erkundigt sich, wie die ersten Tage und Nächte mit dem Baby so verlaufen sind, ob das Stillen gut klappt und was ihr so in der Windel vorfindet (Form, Farbe, Menge, Konsistenz, – sie will alles genau wissen). Auch das Hüftgelenk, das größte Gelenk im menschlichen Körper, wird angeschaut. Eine genaue Untersuchung per Ultraschall bekommt das Baby dann bei der U3.

Die Kinderärztin kontrolliert außerdem einige typische Reflexe. Sie achtet auf den Verlauf einer möglichen Neugeborenengelbsucht, und das Baby bekommt noch einmal seine Vitamin-K-Prophylaxe.

 

Die U3 – ein wenig Babyalltag ist eingekehrt

In der vierten bis sechsten Lebenswoche findet die U3 statt. Dabei lernen viele Eltern zum ersten Mal die Kinderärztin kennen, die sie nun im besten Fall viele Jahre gemeinsam begleitet. Auch ein bisschen aufregendes Date in dieser Hinsicht also. Mit allem, was es zu besprechen, zu erfragen, berichten und untersuchen gibt, dauert die U3 ungefähr eine Stunde. Natürlich ist es total üblich, dass euer Baby zwischendurch weint, ungeduldig ist und am Busen trinken will. Macht euch keinen Stress: Das kriegt ihr hin – und die Ärztin ist es gewöhnt. Ihr unterhaltet euch mit ihr über eure gemeinsam verlebte Zeit: Wie hat sich euer Baby in den vergangenen Wochen entwickelt? Wie sind die Tage und die Nächte? Seht ihr Schwierigkeiten beim Trinken, Verdauen oder Schlafen? Könnt ihr euer Baby gut beruhigen? Über viele dieser Themen habt ihr euch ja auch ausführlich schon mit der Hebamme besprochen – die Wochenbettbetreuung neigt sich nun dem Ende zu.

 

Check der typischen Reflexe

Zum Abschluss wird – wie bei jeder „U-Untersuchung“ – routinemäßig die Größe, das Gewicht und der Kopfumfang des Babys gemessen und ordnungsgemäß in die Tabellen eingetragen. Der Kinderarzt dreht und wendet das Baby und checkt nebenbei gleich ein paar typische Stellreflexe wie etwa den Moro-Reflex oder Sachen mit fancy Namen wie der asymmetrisch-tonische Nackenreflex (ASTNR). Er schaut auf bestimmte Haltungs- und Bewegungsmuster, achtet etwa darauf, ob das Baby seinen Kopf in Bauchlage bereits halten kann und die Händchen von selbst öffnet. Möglicherweise verliert der Kinderarzt schon ein paar Worte zum Thema Impfen, auch diese Entscheidungen stehen demnächst an.

Bei der U3 kann euer Baby schon einem Gegenstand mit den Blicken folgen und zeigt Reaktionen auf Geräusche, und – eines der zauberhaftesten Entwicklungsschritte im frühen Babyalter: Es lächelt freundlich zugewandte Menschen an!

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Schlaf, Kindchen, schlaf… endlich!

Über kaum ein Thema machen Eltern sich so viele Gedanken wie über den Schlaf ihres Babys. Dabei gilt: Kein Baby schläft wie das andere! Warum gerade die ersten Nächte so turbulent sind und wann es zum ersten Mal etwas entspannter wird. Plus: Tipps, wie Ihr als Familie gut durch schlaflose Phasen kommen

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Wichtig: Jedes Baby schläft anders

Eigentlich klingt der immense Schlafbedarf von Babys ganz attraktiv für unsere elterliche Alltagsgestaltung: Neugeborene schlafen im Durchschnitt etwa 14 bis 16 Stunden am Tag, in den ersten beiden Lebenswochen oft sogar noch mehr. Dieses statistische Mittelfeld bedeutet für dein Baby das, was es immer bedeutet: Es gibt eine große Spannweite. Einige neugeborene Babys schlafen 10, die anderen 20 Stunden pro Tag, also doppelt so viel, aber beides ist vollkommen normal.

Genauso wie das Geburtsgewicht kannst du auch die Art, wie und wie lange dein Baby schläft, kaum beeinflussen: Dein Baby bringt sein individuelles Schlafverhalten mit, und das ist total unabhängig davon, was du machst!

Einige Babys finden immer und überall leicht in den Schlaf und sind nicht besonders anspruchsvoll, wenn sie halbwegs satt und müde sind. Andere brauchen schon zwei Stunden vor der Schlafenszeit ein reizabschirmendes Umfeld und ein ganz bestimmtes fein austariertes Ritual oder schlafen ausschließlich am Busen oder im Tragetuch ein. Es gibt die Powernapper, die tagsüber nach spätestens einer halben Stunde wieder wach sind und als Baby nie einen zweistündigen Mittagsschlaf machen, und es gibt die, die mittags drei Stunden am Stück schlafen. Auch unter Geschwistern ist das Schlafverhalten höchst unterschiedlich – das zur Info an die Zweit- oder Drittmütter unter euch.

Zwischen Naturell und Reifung

Einiges am Schlafverhalten deines Babys ist genetisch bedingt, anderes abhängig vom Naturell und davon, wie gut die Regulationsprozesse vom Wach- zum Schlafzustand und wieder zurück schon ausgereift sind. Weder können sich Eltern der etwas einfacher in den Schlaf zu begleitenden Kinder auf die Schulter klopfen und innerlich mit kaum verhohlenem Stolz etwas murmeln wie »na ja, entspannte Eltern kriegen halt auch entspannte Kinder«, noch müssen Eltern von anspruchsvolleren Babys sich fragen, ob sie irgendetwas nicht verstanden hätten oder ein tiefliegendes Bindungsproblem dahinter stünde. Und ja, alle »tollen Tipps« hat die zweite Gruppe schon ausprobiert.

Vom Tag der Geburt an sinkt der tägliche Schlafbedarf von Babys allmählich, am Ende des ersten Lebensjahres sind es aber immer noch 10 bis 14 Stunden. Das hört sich nach ganz schön viel an. Der Haken an der Sache ist nur, dass Babys eben nicht am Stück schlafen, sondern in Etappen. Und die dann noch nicht mal zuverlässig oder planbar – in den sagenumwobenen Phasen immer anders. Und jedes Baby braucht eine mehr oder minder aufwendige Begleitung in den Schlaf.

 

Es gibt gute Gründe, warum Babys schlafen wie sie schlafen

Im Schlaf sind alle Säugetiere, auch wir Menschen, vollkommen schutz- und wehrlos. Nur wer sich vollkommen sicher und geborgen fühlt, kann getrost die Augen schließen und in dieses andere Land der Träume hinwegschlummern. Das gilt vor allem für alle Jungtiere, und für unsere Menschenbabys genauso. Sie sind Traglinge und der einzige sichere Ort auf der Welt für unsere Babys ist unser elterlicher, behütender Körper.

Es gibt gute Gründe, warum Babys also nicht gut allein schlafen können: In Zeiten der Säbelzahntiger wäre ein kleines Baby nicht in irgendein Nestchen – und sei es nur ein paar Schritte von den Eltern entfernt – gelegt worden. Ein so zufrieden ruhig und allein schlafendes Baby wäre – um in diesem Bild zu bleiben – sicher sehr bald ein gefressenes gewesen. Deshalb – und da sind die Antennen eines kleinen Babys so lebenssichernd fein – wacht das Baby auf, sobald es spürt, dass es nicht mehr im sicheren Arm der Eltern liegt. Es wacht auf und protestiert gegen das ihn gefährdende Verhalten seiner Eltern – es sorgt für sich und seine Sicherheit. Es will ganz nah und sicher sein bei Mama oder Papa.

Darüber hinaus ist Babys Power-Nahrung Muttermilch (intern verlinken?) schnell verdaut. Um rasch groß und stark zu werden – ebenfalls ein wichtiger Überlebensvorteil – muss dein Baby also oft trinken. Biologisch eingeplant sind also etliche nächtliche Mahlzeiten, neben dem Schutz ein weiterer sehr sinnvoller Grund für das gemeinsame, körperlich nahe Schlafen.

 

Der Babyschlaf im Wochenbett

Schwangere Eltern ahnen: Ihr Tag-Nacht-Rhythmus wird mit der Geburt eines Babys einigermaßen aus der Bahn geraten. Babys schlafen bekanntermaßen vollkommen anders als Erwachsene. Sie verbringen, eher Kätzchen ähnlich, ihren Tag und ihre Nacht in sich abwechselnden kurzen Intervallen von Wachsein, Schlafen, Dösen. Dein Rhythmus wird sich dem anpassen, ganz einfach deshalb, weil es andersrum nicht geht, und zwar noch eine ganze Zeit lang nicht.

Wie ein kleiner Höhlenforscher, der nach Monaten in der Dunkelheit in diese Welt zurückkommt und auch keine Idee mehr von einem 24-Stunden-Rhythmus, von Tag und Nacht hat, braucht dein Baby für das Eintakten seines Bio-Rhythmus einige Zeit.

Taktgeber für uns tagaktive Säugetiere ist der Wechsel von Tag und Nacht. Nur im Dunkeln wird das Hormon Melatonin ausgeschüttet, das irgendwann im Laufe der frühen Kindheit dafür sorgt, dass nicht mehr die Nacht zum Tag gemacht wird. Aber das dauert naturgemäß eine gewisse Zeit, es sind eher Jahre als Monate.

Von 10-Minuten-Häppchen zu längeren Schlafphasen

In der ersten Lebenswoche wird dein Baby wahrscheinlich von seiner Geburt rechtschaffen erschöpft sein und ganz viel schlafen. Allerdings sind die Schlafphasen vollkommen unberechenbar. Mal schläft dein Baby gefühlt »ewig« am Stück, dann will es wieder gar nicht aufhören mit dem Nuckeln und tut dies über Stunden hinweg in 10-Minuten-Häppchen mit nur einer kurzen Schlummerpause dazwischen, das alles selbstredend nur auf deinem Arm. Grundsätzlich wird sich auch dieses Prinzip in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten nicht ändern. Weil das so schwankend und tagesformabhängig ist, verunsichert das viele Eltern. Glücklicherweise kommt in dieser Zeit eine Hebamme zu euch nach Hause und versichert euch täglich aufs Neue, dass das alles genau richtig so ist.

Ein kleiner Silberstreif: Etwa nach vier bis sechs Wochen gibt es bei den meisten Babys schon eine leise Ahnung eines Tages- und Nachtrhythmus, sodass die Wachphasen am Tag und die Schlafphasen in der Nacht länger und etwas stabiler werden.

 

Schlafkrisen: Ganz normal!

Es wird Phasen geben, da wünschst du dir nichts sehnlicher als ausgedehntes »Co-Sleeping« ausschließlich mit deinem ungeteilten Kopfkissen in deinem Bett. Allein, ohne Kuscheltierknubbel im Nacken, Spieluhrabdrücke auf deiner Wange und eingeschlafene Arme, eingezwängt im Beistellbettchen, weil du dich nicht traust, dein Baby auch nur drei Millimeter zu bewegen, in düsterer Vorahnung, dass es dann wieder wach ist.

Es ist normal, verständlich und gesund, dass du in der Babyzeit an deine Grenzen stößt und hin und wieder total am Ende bist. Gleichzeitig ist das aber kein Zeichen dafür, dass du irgendwo falsch abgebogen wärest und grundlegende Fehler gemacht hättest. Babys sind so! Jungenaufzucht ist anstrengend!

 

7 Tipps, wie du gut durch eine Schlafkrise kommst

Folge deiner Intuition! Versuche das zu kultivieren, denn oft ist die natürliche mütterliche Intuition verschüttet unter all dem scheinbaren Expertenwissen! Du wirst sie viele Jahre immer wieder und wieder brauchen.

Das bedeutet z. B.: Ja, es ist richtig, dein Baby immer aufzunehmen und zu trösten, wenn es weint. Ja, es ist richtig, dass du es im Arm wiegst und es an deiner Brust trinken lässt, damit es sich beruhigt. Nein, man kann ein Baby im ersten Lebensjahr nicht zu sehr verwöhnen.

Jedes Kind kann schlafen lernen? Manche Eltern »brauchen« in Situationen des Zweifels auch einen kurzen Ausflug in »Schlaflernprogramme«, um nach einer oder zwei bitterlich durchgeweinten Nächten (mit Tränen bei allen Beteiligten) zu realisieren, dass das ja wohl irgendwie nicht richtig sein kann.

Ja, das ist anstrengend. Ja, das ist ungewohnt und vielleicht auch sehr anders, als du es erwartet hast. Es wird aber nicht besser, wenn du dir fünfmal am Tag denkst: »Es sollte aber anders sein!« Nimm es hin (ernsthaft) und denke daran: »Es ist eine Phase und es wird wieder leichter.«

Mache dir das Wachsein angenehm. Ein E-Reader kann auch im Dunkeln ein paar gelesene Zeilen ermöglichen, Hörbücher mit Kopfhörern sind auch eine Idee. Stelle Tablet oder Smartphone dabei auf Nachtmodus mit herausgefiltertem Blauanteil, weil helles Licht messbar die Schlafqualität in den folgenden Stunden stört.

Entlastet euch gegenseitig. Wechselt euch stundenweise ab, sodass jeder von euch im »Nicht-zuständig-Modus« ein paar Stunden ungestört Schlaf nachholen kann. Eine Matratze in einem anderen Zimmer ist dafür manchmal eine sehr praktische Idee.

Mache dir bewusst – auch wenn es dir im Moment überhaupt nicht vorstellbar erscheint–, dass du schon etwas später in deinem Leben wehmütig an diese innige Zeit zurückdenken wirst, in der eine kleine, warme, schnaufige Schnute dir so nahe war und so süße Geräusche machte.


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