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Magazin . Baby | Das Leben | Geburt | Papa

Männer im Kreißsaal

In heterosexuellen Beziehungen sind in Deutschland fast 90 Prozent der werdenden Väter bei der Geburt dabei. Wenn ich an dieser Stelle von »Männern« schreibe, meine ich in erster Linie den cis-heterosexuellen Mann als Partner der gebärenden Frau, werdende Väter also. Zu queeren Paaren gibt es zur Geburtsbegleitung so gut wie gar keine Literatur. Die Empfindung von erlebten oder zugeschriebenen Geschlechterrollen ist in nicht-heterosexuellen oder nicht-binären Kontexten sehr wahrscheinlich eine andere als die hier beschriebene.

VON Kareen Dannhauer

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Viele Väter möchten die Geburt ihres Babys mit ihrer Partnerin gemeinsam erleben und sie nach Kräften bei dieser harten Geburtsarbeit unterstützen, wenngleich auch gemischte Gefühle durchaus an der Tagesordnung sein dürften. Die meisten dieser Väter beschreiben dies als klaren, eigenen Wunsch. Auch der »gesellschaftliche Druck«, dass es also die statistische Normalität ist, dass Partner ihre Frauen begleiten, spielt natürlich eine Rolle, zumindest wird es Männern dadurch nicht einfacher gemacht, auch ihre Ambivalenzen und Zweifel zu thematisieren. Immerhin 13 Prozent aller Männer sagen, dass ein »Nein« keine ernsthafte Option sei.

Mit »Unterstützung« assoziieren wir oft zuerst Dinge im konkreten und handelnden Sinne. Mache dir bewusst, dass deine Möglichkeiten für die Begleitung einer Geburt im »aktiven Handeln« gleichzeitig sehr begrenzt sind. Für alle geburtsbegleitenden Menschen ist das schwer, das gilt sogar für die professionelle Begleitung.

Das Wesen einer Geburt ist tatsächlich sehr viel passivischer, als es auf den ersten Blick scheint, und zwar für alle Beteiligten: Die große Aufgabe der Frau unter der Geburt ist Loslassen, Geschehenlassen, Kontrolle-Abgeben – oder es sich zu gestatten, sie zu verlieren. Auch für uns Geburtshelfende geht es darum, die Frau in ihrem Gebären zu unterstützen, ohne das intuitive Geschehen zu stören. Das heißt oft: Nicht etwas tun im klassischen Sinn. Das gilt auch für dich: Machen, um das Gebären zu erleichtern, kannst du eigentlich nichts. Das ist ungewohnt, wir haben uns so viele Strategien erarbeitet, um die Kontrolle zu behalten über unser Leben. Bei einer Geburt zerbröselt das alles.

Menschen, die eine Geburt begleiten und die Außenperspektive erleben, nehmen in Kauf, auch Situationen von Überforderung zu erfahren. Sie haben vielleicht zwischendurch Zweifel, dass alles gut läuft, oder dann doch Schiss, dass etwas Unvorhergesehenes passieren könnte. Oder sind einfach unsicher, was denn von ihnen erwartet wird.

Die Aufgabe für die Begleitperson ist das empathische Da-Sein, das Begleiten dieser hoch aufgeladenen, maximal emotionalen Situation. Dazu ist es hilfreich und wichtig, wenn auch du Vertrauen gefunden hast in die Fähigkeit einer Frau zu gebären und in die Robustheit von Babys, geboren zu werden. Und zu verstehen, wie wichtig es ist, dass die gebärende Frau in ihrer Trance unterstützt und beschützt werden muss, damit sie diesen Zustand halten kann. Dafür ist unter anderem ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs hilfreich. Sämtliche Unwägbarkeiten, die eine Geburt mit sich bringen könnte, werden dort erklärt, und es werden dabei diverse Mythen und Sagen entzaubert. Das kann ausgesprochen beruhigend sein: Die Nabelschnur um den Hals bedeutet keine Lebensgefahr für das Baby, eine Saugglocke ist kein merkwürdiges Instrumentarium, mit dem das Baby aus den Tiefen der Frau herausgezogen wird, es spritzt auch kein Blut, und das Baby kann nicht im Geburtskanal stecken bleiben.

In einem Geburtsvorbereitungskurs erfährst du wichtige Dinge über die Intensität einer normalen, aber auch heftigen Geburt. Du bekommst eine Ahnung davon, wie Wehen eine Frau und ihr Verhalten verändern, wie ekstatisch und laut eine Geburt sein kann, eben davon, wie sich kraftvolles, gesundes Gebären anhört und darstellt. Und das ist gut zu wissen, damit du wirklich realistisch einschätzen kannst, was da auf dich zukommt – und dass das ganz normal und vollkommen gesund ist. Wissen hilft.

Dennoch macht Nichtstun oft hilflos. Rechne also mit dem Gefühl von »daneben stehen und nichts tun können« – das ist, je nach Persönlichkeitsstruktur, für nicht wenige Männer (und Frauen) eine wirkliche Herausforderung. Vor allem in der Übergangsphase, in der Frauen wirklich das erleben, was man gemeinhin »Grenzerfahrung« nennt, und manchmal sehr intensiv an dem Punkt kämpfen, an dem es »um alles geht«. Manche Frauen wollen dann kurzfristig einen Kaiserschnitt oder mindestens eine PDA, nach Hause oder wahlweise auch sterben. Das aus dem Mund der geliebten Frau zu hören, ist sicher wirklich heavy. 80 Prozent aller Männer geben an, davor Respekt zu haben – kein Wunder. Und doch: Vertraue. Auch das gehört dazu.

Du hast Anteil an einem wahrhaft archaischen Erlebnis und bist selbst Teil davon. Es ist eine starke gemeinsame Erfahrung, die euch miteinander verbindet. Du musst keine bestimmte Rolle erfüllen, du bist einfach da und Teil des Ganzen.


Ganz praktische Dinge für alle Begleitpersonen im Kreißsaal

  • Als Allererstes: Richte den Kreißsaal mit allem ein, was ihr mitgebracht habt, das volle Programm: die richtige Playlist aktivieren, Massageöl auspacken und aufschrauben, Kerze anzünden, Tee einschenken, Kissen aufschütteln, Licht dimmen. Nehmt den Kreißsaal in Beschlag, und bringt etwas Eigenes, Lebendiges hinein. Mach dich nützlich – das hilft, die Anfangsnervosität abzubauen.
  • Bitte die Hebamme um einen Pezziball und eine Matte sowie um so viele Kissen wie möglich und richte auf dem Fußboden eine »Wehenlandschaft« ein, die mehr parat hält, als nur »im Bett liegen«. All das habt ihr in einem guten Geburtsvorbereitungskurs gelernt.
  • Transparenz und Kommunikation ist wichtig. Wenn du ernsthafte Sorgen hast, »ob alles okay ist«, zögere nicht und stelle der Hebamme diese Frage. Am besten draußen vor der Tür.
  • Eine Geburt kann dauern– lange. Kläre mit dem Personal, wo es auch für dich einen Platz gibt, an dem du dich ausruhen und Kraft schöpfen kannst, dich erfrischen, etwas essen, duschen, einen Espresso trinken. Gönne dir Pausen, wenn du sie brauchst, gehe zwischendurch an die frische Luft, und lasse dir kurz den Kopf frei pusten, wenn dir danach ist. Sage immer der Hebamme Bescheid, damit sie weiß, dass deine Frau gerade allein ist.
  • Wenn die Geburtssituation festgefahren erscheint und du durch das, was du zum Beispiel im Geburtsvorbereitungskurs oder irgendwo sonst gehört hast, den Eindruck hast, ein Ortswechsel (zum Beispiel in die Badewanne oder auf den Pezziball) oder eine andere Körperhaltung (knien, Vierfüßler) könnte die eingefahrene Situation wieder beleben – schlage das ruhig vor. Gebärende Frauen sind in der Situation manchmal nicht so besonders kreativ. Und frage auch die Hebamme konkret danach.
  • Was du noch tun kannst: Hilfe bei Lageveränderungen und Wehenpositionen, beim Aufstehen, beim Gang zur Toilette. Die Lippen, das Gesicht, die Stirn mit einem dicken Waschlappen kühlen oder befeuchten, das Kreuzbein massieren – möglicherweise Stunden am Stück –, Schmerzpunkte massieren. Festhalten, motivieren, anspornen, beschwichtigen, bestärken. Mitatmen, Halt geben, liebkosen, Hand halten. Äpfel schütteln. Wasser oder Tee anbieten.

Alles Wohlmeinende kann in dieser Grenzsituation aber auch einmal zu viel sein: Rechne dabei durchaus mit unwirschen Reaktionen (»Atme mich nicht so an!«, »Nicht anfassen!«). Gebärende geben sehr authentische Hinweise, was gerade guttut – und was nicht. Und manchmal ist dann Still-daneben-Sitzen eben genau das, was gerade richtig ist.

Eine Geburt ist ein tief berührendes Erlebnis, und das auf allen denkbaren Ebenen in ungeahnter Intensität. Wenn ihr den Weg geht, sie zu teilen, ist es auch eine starke gemeinsame Erfahrung, die euch lebenslang begleiten wird.


Erfahrungen von Vätern

Es gibt nicht besonders viele Untersuchungen, die sich systematisch mit dem Geburtserleben von Vätern beschäftigen. Ein paar Zahlen und Fakten aus Befragungen von Vätern sind aber bestimmt interessant:

  • Die meisten Väter haben intensive und positive Erfahrungen: 98 Prozent sagen, sie seien glücklich, dabei gewesen zu sein. Sie schildern intensive Gefühle von Freude, Erleichterung und Rührung. Viele Männer sagen, ihre Teilhabe bei der Geburthabe ihren Respekt gegenüber ihrer Partnerin erhöht.
  • Auch die Gleichzeitigkeit ganz unterschiedlicher oder gar konträr empfundener Emotionen ist typisch für eine Geburt, für alle Beteiligten. Dies trägt auch dem Rechnung, was Väter berichten: Neben den oben genannten 98 Prozent, die die Geburt insgesamt großartig fanden, sagen 56 Prozent ebenfalls, ihre überwältigendste Erinnerung an die Geburt sei die an den Schmerz, den ihre Partnerin ertragen musste, und die eigene Unfähigkeit, ihr dabei zu helfen. Auch negative Gefühle kommen durchaus vor: Hier werden Angst um das Leben von Frau und Kind, Schock, Hilflosigkeit am häufigsten genannt. Gegenüber dem neugeborenen Kind dominierte meist tiefe Freude und Rührung – es traten aber auch Hilflosigkeits- und Entfremdungsgefühle auf. Eher selten – aber auch das gibt es – wurden Erschrecken über den Anblick der Vulva bei der Geburt, das Blut, die Plazenta oder das Aussehen des Neugeborenen geäußert.
  • Männerversuchen tendenziell, die eigenen negativen Gefühle vor ihren Partnerinnen zu verstecken, um diese nicht noch zusätzlich zu belasten. Wahrscheinlich klug in diesem Moment.
  • Männer scheinen nach der Geburt eher nicht die Kriterien für eine Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) zu erfüllen, bei Frauen ist das zu 1 bis 3 Prozent der Fall.
  • Einzelne Symptome (z.  Déjà-vus nach Triggerreizen, Derealisationsgefühle, Entfremdung, Einschränkung emotionaler Reaktionen) werden gelegentlich berichtet. Ein höheres Risiko besteht bei Männern, die sich zur Anwesenheit bei der Geburt gedrängt fühlten.
  • Eine PDA für die Frau reduziertStress und Angst für die Männer und verbessert ihre Zufriedenheit mit dem Geburtserlebnis.
  • Einige Männer berichten genau dazu von einem Loyalitätskonflikt: Sie wünschen sich einerseits eine schnelle Beendigung des angenommenen Leidens der Frau. Nicht wenige Frauen aber wünschen sich explizit eine Geburt ohne PDA. Gerade dann, wenn Frauen sehr in Gebärtrance sind und scheinbar nicht mehr gut rational zugänglich, fürchten Männer, die Situation nicht richtig einschätzen zu können und vielleicht gegenüber dem Klinikpersonal Maßnahmen einzufordern oder ihnen zuzustimmen, die ihre Frau ursprünglich nicht gewollt hat.
  • Das fast schon standardisiert-symbolhafte Durchschneiden der Nabelschnur durch den Vater wurde von immerhin 10 Prozent der befragten Männer nicht gewollt.

Offenbar gibt es aber neben aller Liebe auch größere geschlechtsbezogene Unterschiede in der Geburtsbegleitung durch Männer oder durch Frauen, als man annehmen möchte:

Weibliche Begleitpersonen, vor allem gebärerfahrene Frauen, haben offenbar besonders gute Qualitäten, eine Frau bei der Geburt zu unterstützen. Beobachtungsstudien zeigen, dass begleitende Frauen tatsächlich mehr Zeit mit der Gebärenden verbringen, sie viel mehr berühren und mehr mit ihr sprechen als männliche Partner (95 Prozent vs. 20 Prozent der Zeit). Über die Gründe könnte man spekulieren: Schöpfen diese begleitenden Frauen aus ihrer eigenen Geburtserfahrung und wissen vielleicht besser, was ihnen gutgetan hat oder hätte? Sind Frauen empathischer? Haben Frauen weniger Angst vor körperlicher und emotionaler Intensität? Begleitende Frauen nehmen beim Voranschreiten der Geburt und der Intensivierung der Wehen auch zunehmend Kontakt zur Gebärenden auf, während männliche Partner dazu neigen, sich gerade dann zurückzuziehen oder sogar den Kreißsaal zu verlassen. Wenn während der Wehen eine kundige weibliche Begleitperson (z. B. eine Doula) präsent ist, verhalten sich Männer gegenüber ihren Partnerinnen stärker unterstützend, als wenn keine Geburtsbegleiterin anwesend ist, und die Geburt verläuft mit signifikant weniger Interventionen.

Vielleicht kann auch das eine Idee sein: ein Begleitungsteam. Vielleicht fühlt es sich gut für euch an, wenn deine Schwester, beste Freundin oder Doula zusammen mit dem Vater die unterstützende Begleitung ist? Überlegt gemeinsam, ob das ein entlastender Gedanke sein kann.

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Wie viel oder wenig Sonne braucht ein Baby? Sonnenschutz und Vitamin D.

Kaum wagen sich die ersten Sonnenstrahlen im Frühling zaghaft auf die Erde, erwacht nicht nur die Natur aus ihrem Winterschlaf, auch wir Menschen genießen nun wieder die längeren Tage, die laue Luft und das Licht. Und mit Kindern ist für uns Eltern endlich die lange Zeit vorbei, in der wir auf Sandkästenrändern saßen, mit klammen Fingern, und uns fragten, ob man das wirklich toll finden muss, Förmchenbacken bei 2 Grad und Nieselregen. Wobei es immer zu meinen pädagogischen Grundregeln gehörte, wahrhaftige Begeisterung gegenübern den Kindern zu demonstrieren, weil es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur ungeeignete Klamotten, frische Luft, und so weiter, stimmt ja auch alles. Ich großstadtverzärtelte Mutter. Es sah aber tatsächlich auch immer so aus, als käme diese Botschaft bei meinen Mädels an. Fröhliche rotwangige Gesichter in Wolle-Seide, Wollwalk und Buddelhosen. Und ich entdeckte Thermoskannen wieder ganz neu und Gummistiefel.

VON Kareen Dannhauer

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Kaum, dass aber der Mai die ersten wirklich warmen Tage beschert, wird ein ganz anderes Thema wichtig: Sonnenschutz. Baby´s Haut ist ja so empfindlich. Und so fallen Babys und Kleinkinder dann bald schon von weithin sichtbar auf: Unter Sonnenmützen mit Nackenspoilern leuchten kleine weiße Gespenstergesichter hervor. Alle anderen Hautpartien sind von langärmliger UV-Schutzkleidung verdeckt. Ist das sinnvolle Vorsicht angesichts der gefährlichen UV-Strahlen? Oder übertrieben? Oder gar kontraproduktiv?

Um es vorwegzunehmen: Ein wichtiger Knackpunkt an dieser Stelle heißt:Vitamin-D-Synthese.

Kaum, dass aber der Mai die ersten wirklich warmen Tage beschert, wird ein ganz anderes Thema wichtig: Sonnenschutz. Baby´s Haut ist ja so empfindlich. Und so fallen Babys und Kleinkinder dann bald schon von weithin sichtbar auf: Unter Sonnenmützen mit Nackenspoilern leuchten kleine weiße Gespenstergesichter hervor. Alle anderen Hautpartien sind von langärmliger UV-Schutzkleidung verdeckt. Ist das sinnvolle Vorsicht angesichts der gefährlichen UV-Strahlen? Oder übertrieben? Oder gar kontraproduktiv?

Ab einem Sonnenschutzfaktor 15 findet die nämlich gänzlich nicht mehr statt. Kein einziges Nanogramm Vitamin D kann in der Haut gebildet werden, wenn Kinder eine adäuquaten Sonnenschutzcreme tragen, egal wie prall die Sonne dann ist.

Für die Praxis heißt das folgendes:

  • Kinder brauchen Licht und Sonne. Nicht nur das Vitamin D ist von Bedeutung, sondern auch die Botenstoffproduktion im Gehirn. Die wird von der Sonne getriggert, wie wir alle wissen: Wie wohltuend ist das Frühlingslicht nach dem langen, dunklen Winter, auch mit bisweilen dunkleren Stimmungstönen! Darüber hinaus ist die Sonne Sinnbild für Wärme, Lebensfreude, das Leben selbst. Kinder und Erwachsene brauchen Licht, Luft, Liebe – und Sonne.
  • Gleichzeitig braucht die Haut Schutz vor einem Zuviel. Ein Zuviel bedeutet: Rötung und später (also zu spät: Sonnebrand). Jeder Sonnebrand im Kindesalter sollte wirklich vermieden werden, das senkt das Hautkrebsrisko in späteren Lebensjahrzehnten deutlich.
  • Es sollte also heißen: „Sonnenbrandschutz“ und nicht „Schutz vor Sonne“. Je nach Lebensalter der Kinder bedeutet das Unterschiedliches.
  • Babys im ersten Lebensjahr sollten keine Sonnencreme auf die Haut geschmiert bekommen. Der Grund dafür ist die zarte, dünne Haut und die damit noch nicht ausgebildete Hautbarriere. Sonnenschutz in Kosmetika (sowohl mineralische, also physikalisch wirksame als auch chemische Uv-Filter) sind sehr komplex.
  • Deshalb ist es im ersten Lebensjahr besonders wichtig: Der Sonnenschutz besteht aus langer, luftiger Kleidung und einem Schattenplatz. Dabei den Kinderwagen nicht komplett zuhängen, vor allem Modelle in schickem schwarz – Achtung Wärmestau! Die pralle Mittagssonne meiden und zur Siesta nach drinnen gehen, vor allem in südlichen Ländern, am Meer und im Hochgebirge.

Between eleven and three – stay under a tree.

  • Besonders empfindlich ist das Köpfchen: Schütze es immer, immer mit einem breitkrempigen Hut, der auch den Nacken beschattet. Auch später können größere Kinder sonst durchaus auch mal einen Sonnenstich bekommen (gerade auch am Meer, wenn durch die leichte Brise und nasse Haare die Hitze der Sonne gar nicht so heiß erscheint). Für einen Sonnenstich, der sich mit Kopfweh, leichtem Fieber, manchmal auch mit Erbrechen äußert, sind die langwelligen Infrarotstrahlen der Sonne, also die Wärmestrahlung verantwortlich.
  • Ein sehr wirksamer Sonnenschutz jenseits des ersten Baby-Sommers ist: sanfte Sonnengewöhnung. An „normalen“ deutschen Sommertagen, die Dein Kind auch immer mal wieder in festen Etappen drinnen verbringt (wie etwa im Kindergarten) brauchen nur die sehr empfindlichen Hauttypen Sonnencreme. Meiner Erfahrung nach achten die ErzieherInnen wirklich höchst akribisch auf Sonnenschutz in allen Formen, suchen den Schatten und achten auf Käppis.
  • Vitamin-D-Bildung in der Haut benötigt verschiedene physikalische Bedingungen. Die Sonne muss ausreichend hoch am Himmel stehen, das bedeutet für Deutschland: Jenseits der Monate April bis September reicht der Einstrahlwinkel nicht für eine ausreichende Bildung aus, egal, wie viel wir draußen unterwegs sind. Und vor 11 und nach 16 Uhr reduziert sich die Syntheserate ebenfalls gen null ab. Es braucht also tatsächlich pralle Sonne mit ausreichend belichteter Hautfläche (also mehr als Unterarme und Gesicht). Weil das für Babys eben nicht empfehlenswert ist, gibt es folgerichtig für alle Babys über zwei Winter hinweg die offizielle Substitutionsempfehlung mit 500 IE Vitamin D am Tag.
  • Größere Kinder und Erwachsene laden – zumindest theoretisch – ihre Vitamin D-Reserven über den Sommer so weit auf, dass sie damit  immerhin über den Herbst bis Frühwinter kommen und ausreichend versorgt sind. Dafür ist aber auch regelmäßiges Sonnenbaden mit möglichst viel nackter Haut notwendig, und zwar ohne UV-Filter. Wer vor dem Verlassen der Wohnung Sonnencreme aufträgt, synthetisiert auch kein Vitamin D. Nichts. Nada. Zero. Für eine ausreichende Bildung wird ungeschützte Sonnenexposition empfohlen, und zwar die Hälfte der Eigenschutzzeit (also die Hälfte der Zeit, die es ungeschützt bräuchte, um einen Sonnenbrand zu bekommen). Mit einem halbstündigen Ganzkörper-Sonnenbad kann der Körper eines Erwachsenen (in Abhängigkeit verschiedener Faktoren) etwa 10.000 IE Vitamin D bilden.

Wie ich das selbst handhabe? Meine Kinder sind zuhause in der Stadt tatsächlich so gut wie nie eingecremt, und zwar von kleinauf an, und möglichst viel draußen. Im Kindergarten musste ich das Nicht-Cremen den ErzieherInnen gegenüber tatsächlich ziemlich offensiv verteidigen. Wenn wir an den See fahren oder auch an sehr sommerlichen Tagen einen Komplett-Tag im Park verbringen, werden sie eingecremt, am Meer und im Urlaub in südlichen Gefilden natürlich auch. Sie hatten noch nie in ihrem Leben einen Sonnenbrand. Über den Winter bekommen sie sporadisch höhere Dosen Vitamin D.


Welche Sonnencreme ist empfehlenswert?

Die für Kinder geeignete Sonnencremes benutzen physikalische Filter. Das sind winzig kleine Partikel (aber bestenfalls groß genug, um eben keine problematischen Nano-Partikel zu sein, einige Kindersonnencremes enthalten diese!) von Zink- oder Titandioxid, die das Sonnenlicht reflektieren. Deshalb erscheinen sie nach dem Auftragen mehr oder weniger weiß auf der Haut. In der Naturkosmetikszene sind diese unterschiedlichen Filtermöglichkeiten wiederum sehr unterschiedlich bewertet, speziell Korund wird immer wieder diskutiert, da es im Rahmen der “Aluminium-Diskussion” immer wieder erwähnt wird. Eco-Cosmetic, ein Hersteller von sehr guter Kindersonnencreme (persönliche Meinung, keine Kooperation, keine beauftragte oder bezahlte Werbung) schreibt dies hier dazu. Chemische Filter sollten für Kinder möglichst gar nicht verwendet werden. Einige von ihnen (etwa Octocrylen oder Ethylhexylmethoxycinnamat)  stehen im Verdacht, hormonähnlich und allergieauslösend zu wirken, die Ergebnisse dazu  der ETH Zürich gibt es hier.

Da ich diesen Blog-Artikel nicht fortlaufend mit neuen Testergebnissen und Neuerscheinungen ergänzen kann, ist es sicher von Sommer zu Sommer noch mal eine kurze Recherche wert, wenn Dir diese Aspekte wichtig sind.

Einen aktuellen Artikel aus dem März 2018, in dem auch konkrete Produktnamen genannt werden, findest Du hier.

Eine gute und verständliche Zusammenstellung der Wirkung von Sonne und Vitamin D findet sich hier

Eines meiner Lieblingsblogs, wie schon verschiedentlich erwähnt, ist Kinder verstehen  von Herbert Renz-Polster. Der Sonne-Artikel ist ebenfalls ganz wunderbar.

Und auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt etwas zum Sonnenschutz für Kinder.

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Tierkekse für Kinder?

In Bezug auf das Thema „Kinderessen“ sind sich die meisten Mütter in meinem Umfeld bei den typischen Basics eigentlich einig: Gesund soll es sein. Bio womöglich. Viel Gemüse und so. Und, bevor ich hier demnächst sicher auch nochmal einen ausführlicheren Artikel zum Thema Baby-Beikost reinstelle, sind ein paar ganz grundlegende Sachen beim Umgang mit Baby- und Kleinkindessen viel, viel wichtiger. Im Rahmen der #gesichtswurstwoche auf Instagram habe ich in der letzten #dienstagssprechstunde schon darüber gesprochen. Denn die meisten „Probleme“, wegen derer ich in der Beikostberatung als Hebamme angefragt werde, resultieren aus irgendwelchen Mythen, die sich hartnäckig halten – und die uns das Leben mal wieder unnötig schwer machen.

VON Kareen Dannhauer

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Ähnlich wie schon beim Thema Babyschlaf scheint zunächst die einhellige Meinung zu herrschen, wir Eltern müssten jetzt irgendetwas tun. Ein Konzept haben. Regeln einhalten, weil sonst vergurkt man sich alles von vornherein bis ins Schulalter.

Als da wären:

Ab jetzt wird alles kompliziert.

Nein. Essen ist nicht kompliziert. Sicher ist nun alles neu, und natürlich wollen wir immer gern alles richtig machen. Beim Thema Essen kann man es wirklich umdrehen: Es gibt weniges, das Du wirklich nicht tun solltest. Das kommt gleich alles. Und wenn Du diese Dinge weglässt, ergibt sich fast alles Richtige von selbst. Du brauchst also keinen Urlaub abwarten oder ein sonst wie kompliziertes Scheduling dafür aufsetzen. Fang einfach an – wenn Dein Baby bereit ist (aufmerksam beim Essen schaut, nach Essbaren grabscht, sich drehen kann, um ein paar der wichtigsten Reifezeiten kurz zu benennen) und es sich einfach irgendwann ergibt, wenn Dein Baby zwischen fünf bis sieben (vollendete) Monate alt ist.

Wir brauchen einen Plan. eine Tabelle. Irgendwas.

Nö. Die mittlerweile schon fast sprichwörtliche “Mittagsbrust”, die Du laut solcher Tabellen als erstes ersetzen solltest, ist graue Theorie, und noch nicht mal da funktioniert sie. Welche Mittagsbrust soll es denn sein? Die um 11, 12, 13 oder 14 Uhr? Starte dann, wenn es passt. Am besten dann, wenn Du auch selbst etwas isst. Denn eines der wichtigsten Kontexte in Sachen “Essen” ist das soziale, gemütliche Miteinander. Und auch das “Lernen durch Nachahmen”, welches Dein Baby permanent praktiziert. Ob das mittags, nachmittags oder abends ist: Total egal.

Beikost ersetzt die Stillmahlzeit.

Sagen wir mal so: Zumindest dauert das noch eine ganze Weile. Beikost ist nicht Muttermilchersatzkost, sondern Muttermilchergänzungskost, wie die Präposition “Bei-” ja schon vermuten lässt. Realistische Erwartungen sind da – wie so oft – hilfreich: Wenn Du zügig abstillen möchtest, gibt es sicherlich andere Lösungswege, als dann, wenn Du noch gerne stillst und nicht in den nächsten wenigen Wochen damit aufhören möchtest. Aus meiner Erfahrung auch hier: Go with the Flow. Kaum eine Mutter hat sich bereits in der Schwangerschaft vorstellen können, so lange zu stillen, wie sie es dann letztendlich tut (und im besten Fall auch genießt). Mach also keine allzu langfristigen Pläne, viele von denen wirst Du eh auch wieder über den Haufen werfen. Nichts drängelt, gar nichts.

“Richtiges Essen” und dann klappt´s auch mit dem Durchschlafen.

Unpopulär, diese “Nein” auch hier, aber ebenfalls wahr. Dass Dein Baby vermutlich genau jetzt im typischen Beikosteinstiegsalter wieder unruhiger schlafen lässt und Du bisweilen 2-stündlich (oder öfter) stillst, ist kein Zeichen für “Milch reicht nicht mehr”, sondern für eine typische Entwicklungsphase, in der sich Dein Baby immer wieder des sicheren Mama-Hafens vergewissern muss. Muttermilch ist kaloriendichter als jedes Karottenbreichen. Damit löst Du dies Thema also nicht. Sorry. Da diese Themen aber zumindest zeitlich zusammen liegen, ist das auch nochmal ein Anlass, mit Deiner Hebamme einen Termin zu verabreden und darüber zu sprechen. Auch wenn sie auch diesmal kein Patentrezept für eine easy-Lösung aus dem Hut zaubern kann.

Kinder brauchen spezielles Kinderessen.

Unpopulär, diese “Nein” auch hier, aber ebenfalls wahr. Dass Dein Baby vermutlich genau jetzt im typischen Beikosteinstiegsalter wieder unruhiger schlafen lässt und Du bisweilen 2-stündlich (oder öfter) stillst, ist kein Zeichen für “Milch reicht nicht mehr”, sondern für eine typische Entwicklungsphase, in der sich Dein Baby immer wieder des sicheren Mama-Hafens vergewissern muss. Muttermilch ist kaloriendichter als jedes Karottenbreichen. Damit löst Du dies Thema also nicht. Sorry. Da diese Themen aber zumindest zeitlich zusammen liegen, ist das auch nochmal ein Anlass, mit Deiner Hebamme einen Termin zu verabreden und darüber zu sprechen. Auch wenn sie auch diesmal kein Patentrezept für eine easy-Lösung aus dem Hut zaubern kann.

Zu diesem Thema habe ich mich anlässlich der #gesichtswurstwoche wohl hinreichend aufgeregt. Und ein bisschen das Stilmittel der “dosierten Provokation” gewählt und obiges Bild mit “Gesichtswurst für Biomuttis” untertitelt. Weil diese Trennung von “Erwachsenenessen” und “Kinderessen” per se artifiziell und kontraproduktiv ist. Und eine Spirale: Ein Kind, das einmal zuckerhaltige Tierkekse (voll bio, ist klar) gegessen hat, wird beim nächsten Schwarzbrotstückchen an dessen Stelle zurecht protestieren. Vernunft, Maß, Geduld – ist Baby´s und Kleinkind´s Sache nicht. Denn natürlich schmeckt der Keks besser als das Schwarzbrot. Denn er ist süß, und evolutionsbiologisch betrachtet ist das ganz oben auf der Atttraktivitätsskala. Schnell zugängliche Energie. Kinder mögen das, und das ist angeboren. Später aber setzt eine Konditionierung ein, und wir reagieren oft im Vorauseilenden Gehorsam: Wir kaufen Kinderjoghurt mit irgendwelchen Monstern drauf, Wurst mit Gesicht oder in Fußballform und bestellen im Restaurant “Biene Maja” (Spaghetti mit Tomatensoße) oder “Pinocchio” (Schnitzel mit Pommes). Wer das etabliert hat, mit Verlaub, zwei Jahre später: Selber Schuld.

Und, zurück zum Baby und zum Start mit dem Essen: Es gibt keinen einzigen Grund, Brei aus Gläschen zu füttern. Man startet damit nämlich gleich mit Konserven-Essen. Baby-Menü aus dem Glas ist Ravioli aus der Dose. Essen kochen mag erstmal aufwendig erscheinen, ist es, wenn Du es Down to Earth hältst, aber nicht. Und es ist vermutlich ein gelerntes Muster, das wir so gar nicht hinterfragen. Als kleinen Test empfehle ich den Eltern, die das erstmal ganz neu und ungewohnt finden, etwas anderes zu machen, als die angenommene Normalität (nämlich Gläschen), die uns die Babykostindustrie natürlich glauben machen möchte, das selbst mal zu probieren. Danach ist die Entscheidung meistens ganz leicht.

Ausnahme ist Ausnahme und Regel ist Regel.

Für einige Menschen klingt vieles jetzt möglicherweise sehr nach Dogma. Auch meine Kinder haben natürlich schon Fruchtzwerge und Kindermilchschnitte gegessen – und lieben es. Natürlich. Ist ja auch lecker. Kinder sind klug. Und können unterscheiden: Das ist die Regel – also das, was bei uns täglich auf dem Tisch steht und im Kühlschrank zu finden ist – und was ist die Ausnahme: Es gibt “Cheat-Meals”, es gibt Urlaub, es gibt Oma und Opa und es gibt Kindergeburtstage. Das reicht. Wenn nach jedem Abholen aus dem Kinderladen ab dem zweiten Geburtstag aber als erstes der Bäcker die Eisdiele angesteuert wird – darf man sich natürlich auch nicht wundern.

Man startet am besten mit Brei.

Auch dieses Konzept ist mittlerweile überholt, grundsätzlich kann man sagen, dass auch der wissenschaftliche Trend und die offiziellen Empfehlungen die “klaren Regeln” ziemlich aufgeweicht hat. Fingerfood kann eine Ergänzung oder ein “anstatt” des klassischen Babybreis sein. Die “Reine Lehre” in Sachen Fingerfood statt Brei heißt Baby Lead Weaning, Baby-geführte Entwöhnung. Das ist auch ein Extrathema, wer sich belesen möchte, dem sei das Buch Einmal breifrei bitte meiner Kollegin Eva Nagy ans Herz gelegt.

Wenn Babys kein Gemüse-Essen lernen, tun sie es nie.

Ja und nein. Es ist in jedem Fall ratsam, dem Baby und später dem Kleinkind alles das vorzusetzen, was es bei Euch eben so zu essen gibt. Trau Dich, be fancy. Algensalat oder Rheinischer Sauerbraten – und lass Dich überraschen. Dein Baby darf das alles (ja, auch schon mit acht Monaten), und Du wirst staunen, was es alles probiert und lecker findet, gerade im ersten Lebensjahr sind Babys noch ziemlich neugierig. Untersuchungen sagen, dass die meisten Kinder unvertrautes Essen annehmen, wenn sie es etwa 10 Mal probiert haben und wenn die Eltern es selbst regelmäßig essen, also mit ihrem elterlichen Vorkosterdasein zuverlässig signalisieren, dass das auch wirklich lecker ist. Das kann man auch gerne übertrieben begeistert immer wieder SAGEN. “Hm, lecker, Brokkoli!” So etwa in der Art.

Der Satz “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt”  stimmt in der Weise, als dass Babys eben so aufwachsen, wie ihre Eltern es gestalten. Schon Deine Vorlieben in der Schwangerschaft lassen das Fruchtwasser unterschiedlich schmecken (jeder, der schon mal einen Blasensprung nach einer Spargelmahlzeit gerochen hat, weiß das, ich gehöre zu diesem ausgewählten Personenkreis), und bei der Muttermilch ist es genau so.

Das klingt erstmal ganz einfach, so als könne man Essen später im Kindergartenalter als Eltern mit dem richtigen Einfädeln beliebig steuern. Mit den obigen Maßnahmen oder schlicht Verhalten kannst Du schon ganz viel tun. Aber – wie so oft – haben Babys doch ein ordentliches Wort mitzureden. Und es gibt Babys, deren Geschmacksknospen so sensibel sind, dass sie feinste Bitterstoffe herausschmecken, etwa 20 % aller Kleinkinder gelten als so genannte Supertaster. Und bei denen kann man sich im Zweifel auf den Kopf stellen, die mögen einfach kein Gemüse, weil sie es wirklich nicht runterkriegen. Zu diesen Kindern, die oftmals tatsächlich phasenweise nur Nudeln ohne Alles essen hat der grandiose Kinderarzt, Wissenschaftler, Buchautor und Vater Herbert Renz-Polster hier einen wunderbaren Vortrag gehalten, den ich Euch gern nochmal verlinke. Unbedingt angucken, denn wichtig ist hier mal wieder die Kernaussage: Keep cool, auch diese Kinder wachsen und gedeihen – auch ohne Brokkoli.

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Smartphone und Bindung

Neulich war ich auf dem Attachement Parenting Kongress in Hamburg. Ich war dort eingeladen als Hebamme, aber auch anwesend als Mutter (und im Gepäck mein Inneres Kind selbstredend auch).

Meine Kinder sind ja nicht mehr so ganz klein (8 & 13) und deshalb wachse ich naturgemäß auf meiner eigenen Mutterreise auch in immer neue Themengebiete hinein. Eines davon ist die bei uns in der Familie so genannte Mediennutzung, und damit ist vor allem das Smartphone gemeint. Meine große Tochter besitzt seit einem Jahr (das ist überdurchschnittlich spät) ein Smartphone, die kleine natürlich noch nicht. Aber hier fliegen insgesamt ein paar Endgeräte herum, es gibt Regeln und im Groben halbwegs gesitteten Umgang damit.

VON Kareen Dannhauer

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Man sagt ja, Kinder seien immer Dein unverstelltester Spiegel in vielerlei Hinsicht. Das zwingt einen natürlich permanent zur Selbstreflexion, was man gemeinhin mit Gelegenheit zum inneren Wachstum verklärt. Oder auch Gelegenheit zur inneren Verzweiflung. Sprich: Regelmäßig bin ich natürlich ratlos. Theorie-und-Praxis-Gap und so. Ich besitze ein Smartphone, ich benutze es, großteils auch durchaus gern, ich benutze es beruflich, manchmal weil ich Lust habe, manchmal natürlich auch nicht, dann ist es eine Last, die immer piepst, manchmal benutze ich es auch aus Reflex oder suchtähnlichen Verhaltensweisen. Ich liebe es und ich hasse es. Und beobachte den Umgang meiner Kinder mit eben den gemischten Gefühlen.

Weil mich dieses Thema privat gerade sehr beschäftigt, habe ich natürlich in mehreren Vorträgen (in denen es zentral eigentlich um ganz Anderes ging) zarte Hinweise auf dieses Thema in mein eigenes, das ich selbst damit gerade am Start habe, eingebaut. Man hört ja immer die Botschaften, die gerade etwas mit einem selbst zu tun haben.

Davon habe ich zu einigen Gelegenheiten erzählt, mehr im Nebensatz eigentlich, und wurde dann sehr interessiert danach gefragt, „was man (also die Experten auf dem Kongress) dazu gesagt hätte”, wo es ja um Bindung ging. Ich scheine also absolut nicht die einzige zu sein, der es so geht.

Im Falle meiner etwas größeren Kinder ist der primäre Bindungszug natürlich abgefahren, oder besser und hoffnungsvoll fomuliert: längst auf ein gutes Gleis gekommen. Zufällig habe ich die Babyzeit mit meinen eigenen Kindern tatsächlich (vor 13 und 8 Jahren) smartphonefrei verbracht, ich bin sozusagen haarscharf daran vorbeigeschrammt, und das ausschließlich als Gnade der frühen Geburt. Ich bin tendenziell dankbar darüber.

Denn das müssen wir uns im Wesentlichen bewusst machen: Es handelt sich bei allem, was wir über unsere Mediennutzung und deren Auswirkung mutmaßen, um einen irre kurzen Zeitraum, in dem wir überhaupt erst konfrontiert sind. Eine Veränderung unserer kommunikativen Interaktion mit Menschen, der unser aller Leben massiv beeinflusst. In so vielerlei Hinsicht. Gute Sachen und nicht so gute Sachen – aber eben ein massiver, ich sag hier noch mal ein anderes großes Wort: erdrutschartigen Einfluss.

Wir alle ahnen, dass wir quasi Teilnehmer einer großangelegten Langzeitstudie in Sachen Kommunikation und sozialer Interaktion sind, und das macht uns eben auch so unsicher damit. Denn kein Mensch kann uns sagen, was das auf Dauer für Konsequenzen hat. Wir können nur unseren gesunden Menschenverstand einschalten. Und dann wundern uns bestimmte Dinge natürlich überhaupt nicht.

Wir suchen also nach Expertenrat. Gibt es nicht vielleicht schon irgendwelche Studien (wir modernen Mütter glauben sehr an die Kraft von “Studien”), die uns in unserem eigenen Zweifel mal bitte sagen, was da jetzt gut ist und was nicht und was wir hysterisch übertreiben und was wir uns schönreden? Um es da schon mal kurz zu machen: Nein, in dieser Form gibt es die natürlich noch nicht. Wir sind also aufs Selber-Nachdenken angewiesen.

Katja Seide (Das gewünschte Wunschkind) erwähnte in ihrem Vortrag auf jenem Kongress (Thema: “AP jenseits der Baby- und Kleinkindphase – Gelassen durch die Jahre 5-10”) im Kontext “Kindheit heute und gestern” (u.a. mit einer spannende Grafik zu den unbeobachtete Freiräumen) die angestiegene Unfallzahl auf Spielplätzen in den letzten sechs Jahren. Wundert das irgendwen? Mich nicht. Diese komische Mischung aus Langeweile und kurzfristiger Interaktion (Ok, ich komm´ Dich gleich Anschubsen, Auffangen, Hochheben) –  natürlich verleitet das dazu, immer mal kurz aufs Händi zu gucken, schließlich hat es ja schon dreimal wieder vibriert. Oder nur mal schnell den Feed durchscrollen. Wer kennt das nicht. Wer macht das nicht, die einen natürlich mehr, die anderen weniger. Ich mache das auch, natürlich, mit einem schlechten Gewissen, manchmal, manchmal aber auch nicht.

Man könnte in diesem Konglomerat aus Aspekten so viele einzelne betrachten, ich beschränke mich mal auf zwei: Aufmerksamkeit und Blickkontakt, und ich gehe zeitlich nochmal ein Stückchen weiter zurück und verlasse den Spielplatz, ich schaue mal auf die Babyzeit.

Blickkontakt ist essentiell für die Bindungsentwicklung, immer und immer wieder, das weiß man natürlich schon lange. Man weiß schon lange, dass Kinder das Gegenüber, das Antlitz brauchen, um ihre Emotionswelt in einem Gegenüber zu spiegeln. Und feinste mimische Veränderung von Mama zu erkennen, um die Situation einzuschätzen. Deshalb mustern Babys ihr Gegenüber auf diese unendlich tiefgründige Weise. Sie sind darauf angewiesen. Mamas Lächeln zeigt: Ich bin geliebt und sicher. Und die Umgebung ist es offenbar gerade auch, kein Säbelzahntiger in Sicht. Antlitz schafft und vertieft Bindung.

Im Umkehrschluss, was also mangelnder Blickkontakt mit Babys macht – das wussten übrigens auch die Nazis, als Johanna Haarer den Müttern in ihrem Buch “Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind” ausdrücklich davor warnte, ihr Baby allzu verliebt anzusehen beim Stillen. Denn in der Weimarer Republik war eins ganz und gar nicht erwünscht: Bindung. Wer seine Söhne in den Krieg schicken können muss, muss such das hart erarbeiten, von Beginn an.

Für die Kinderwagenhersteller waren die Erkenntnisse der Bindungsforschung in den letzten Jahren ein wesentlicher Grund, die Babyschalen bei den meisten Modellen umdrehen zu können, so dass die Blickrichtung der Babys den Müttern zugewandt ist. Man weiß (ja, dazu gibt es Studien), dass die Interaktion von Müttern und Babies, verbal und mimisch, natürlich viel, viel ausgeprägter ist, wenn man sich sieht. Man kriegt einfach mehr voneinander mit (“na, musst Du niesen?”) und man kriegt mehr gemeinsam von der Umwelt mit (“Guck mal, der Wauwau”). Kommuniziert und interagiert mit dem Kind, übersetzt Gefühle (“Ah, das ist also niesen”), Wahrnehmungen werden bestätigt (“Ja, das ein Hund und keine Katze”).

Für mich war das 2004 der entscheidende Grund, mir einen sündteuren Bugaboo zu kaufen, damals noch total neu (das hatte also wenig mit Hipsterkram zu tun, beeile ich mich dann immer zu versichern), der hatte das und fast kein anderes Modell.

Wenn ich jetzt an spätestens jeder Fußgängerampel auf meinem Händi herumscrolle, kriege ich also weniger von meinem Baby mit und wir bekommen weniger miteinander vom Drumrum mit. Ohne Wertung und ohne Einteilung in Grade von “schlimm”: Das ist erstmal nur eine Beschreibung dessen, was da geschieht.

Thomas Harms zeigte auf diesem Kongress in der vorletzten Woche (in ganz anderem Kontext zu der von ihm aus der Reich´schen Körpertherapie entwickelten Emotionellen Ersten Hilfe ) ein ganz berühmtes Video, das berühmte Still-Face-Experiment. Schauen wir einmal, was es mit einem Baby macht, wenn Mamas Gesicht zwar weiterhin sichtbar für das Baby ist, aber plötzlich keine mimische Interaktion mit ihrem Baby zeigt:

In der ersten Phase des Experimentes erlebt das Baby seine Mutter so, wie wir intuitiv mit Babys interagieren. Wir ahmen unsere Babys nach, verändern unsere Stimmfarbe, wiederholen gewisse kleine Abschnitte und Phrasen. Gern übertreiben wir da ein bisschen. Das typische Babyduziduzi eben. Auf dass auf jeden Fall die Message beim Baby ankommt: Ich bin für Dich da. Ich sehe Dich.

Fehlt das nun plötzlich, ist das Baby zunächst irritiert. Kommt nach einigen hilflosen Versuchen noch immer kein Response, wird aus der Irritation Ängstlichkeit und Verstörung.

Und nun schauen wir uns einfach das an, was wir aus der Bindungsforschung vorangegangener Jahrzehnte wissen und übertragen es auf unsere moderne Lebenswelt „mit Händi“. Wir versetzen uns also in ein Baby, das mit einer Mama (oder mit seinem Papa) kommunizieren möchte, die oder der gerade eine wichtige Mail liest. Oder im Internet nach der bestgeranktesten Milchpumpe recherchiert. Oder eine Instastory hochlädt.

Wie nimmt ein Baby wohl das mimische Agieren der Bindungsperson wahr? Wie sieht das wohl von außen aus, wenn der Blick in dieser Weise auf ein anderes Objekt gerichtet wird, das der Erwachsene offenbar gebannt, interessiert, absorbiert (und für das Baby oft gar nicht sichtbar, das ist der Unterschied zum konzentrierten Staubsaugen oder Suppe kochen) anschaut?

Mama/ Papa bekommt erst nach einer Weile überhaupt mit, dass mein Baby irgendwas doof findet, murmelt beim ersten Herumknötern vielleicht noch etwas von “ja, gleich Schatz”, während er/ sie aber weiter aufs Händi schaut – das Baby hat gar keine Chance, zu wissen, wer wann womit gemeint ist, weil es auch sein könnte, dass ich gerade eine Sprachnachricht verschicke oder meiner Insta-Community ein herzliches “Guten Morgen” zukommen lasse. Ohne Blickkontakt – keine Botschaft, so ist das bei Babys.

Alternativ können wir es auch übertragen auf unsere Erwachsenenleben. Wir kennen es alle oder könne es uns vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn wir miteinander am Tisch oder auf dem Sofa sitzen und das Gegenüber permanent auf unseren diversen Kanälen Nachrichten, Mails und Feeds checkt, kaum, dass man  mal eine kurze Gesprächspause riskiert. Las ich auch, ohne Quellenangabe: Ein Handy lenkt mehr ab als eine Zeitung. Unter hinter der kann man sich immerhin verstecken.

Oder wie es sich zum Beispiel für größere Kinder (etwa meine) anfühlt, wenn man zwischendurch immer mal ein „doch, doch, ich hör Dir zu“ vom Sofa murmelt. Mir gehen jedenfalls ziemlich schnell die Argumente aus, wenn ich mich dann beim nächsten Ping aus dem Teenie-Klassenchat, mitten im Gespräch, so einen Satz sagen höre wie: “Kannst Du nicht einmal das Händi liegenlassen, während ich mit Dir spreche?”.

Ein Baby kann vor allem nicht angemessen protestieren im Sinne von: „Sag mal geht´s noch, ich rede mit Dir!“ Was eigentlich – zumindest in einigen Situationen – die einzig passende Entgegnung wäre (und wie es meine Kinder tun und was der Grund für so manch handfeste Ehekrise sein dürfte).

Mehr möchte ich hier auch eigentlich gar nicht sagen oder “aus Fachsicht” dazu erklären. Weil es ganz schnell wieder in Mombashing ausartet (oder wie das heißt) und schlechtem Gewissen in unserem Muttersein. Weil es zum Beispiel auch immer eine Frage des Maßes ist. Nur stelle ich genau zur Frage des “Maßes”  fest (und suchtähnliches Verhalten zeichnet sich genau dadurch aus), dass wir auch schnell dazu neigen, unser eigenes Verhalten herunterzuspielen, zu relativieren und mit dem “machen alle/ wahlweise: so ist das halt heutzutage, schon immer hat man über “neumodische Gefahren” gewettert”-Totschlagargument wegzureden.

Geschehen ist genau das zum Beispiel überwiegend in dem Artikel in der FAZ, in dem sich die Autorin lediglich “einen Moment lang schuldig” fühlt. Ich mag den den Artikel, schmunzle wegen der nicen Beobachtungsgabe, der leisen Ironie, gute Schreibe, und finde ihn aber in dem Moment an doof, wo es auf der Ebene “Ich kann bisher bei meinen Kindern keinen Schaden feststellen” was für mich nur eine ziemlich schlichte und beängstigend unreflektierte Variante von “Hat uns auch nicht geschadet” ist. Uns allen sollte klar sein, dass wir manchmal Süchtige sind, die bisweilen vollkommen unreflektiert wie ein Pawlowsches Tier auf das „Message-Ping“ reagieren, als gäbe es kein “Später”.

In meinem Buch gibts ja auch ein kurzes Kapitel, das “Multimedia im Wochenbett” heißt. Seitens des Verlages ist deutlich kürzer und auch inhaltlich vorsichtiger ausgefallen ist, als ich das geplant hatte (gut, das ganze Buch ist um ca 100 Buchseiten kürzer ausgefallen, noch dicker wäre eben auch nicht gegangen ;P).

Mein Verlag empfand es als “inhaltlich zu kontrovers”, diese erste (deutschsprachige) größere Studie zu diesem Thema zu zitieren, deshalb fehlt sie im Quellenteil. Und das empfinde ich als eigentliches Problem daran: Es gibt Themen, die sind wohl hauptsächlich deshalb kontrovers, weil sie uns emotional betreffen. Weil wir uns in unserer Mutterqualität oder der Intensität an Mutterliebe gemessen und bewertet fühlen. Und wenn es dann Themen gibt, wo die Studienlage Konsequenzen ausmacht (gestillte Kinder haben gesundheitliche Benefits verglichen mit nicht-gestillten, Kinder, die im Kleinkindalter viel oder sehr früh – was “viel oder früh” ist, steht in der Studie – mit digitalen Medien konfrontiert sind, zeigen häufiger Auffälligkeiten im kognitiven oder sozial-interaktiven Bereich), wollen wir das, wenn wir und unsere Kinder im “Betroffenencluster” zu finden sind, irgendwie nicht so gern hören.

Und dann hält man lieber die Klappe, um auf Facebook keinen shitstorm zu riskieren.

Hier verlinke ich sie mal, die BLIKK-Studie. Es geht im Wesentlichen um größere Kinder, aber am Rand eben auch um Babys und deren Eltern. Wer keine 147 Seiten lesen möchte, findet hier dazu den Kurzbericht des Bundesgesundheitsministeriums in Gestalt der, Achtung, Drogenbeauftragten. Darin auch die Kennzahlen, die derzeit die Empfehlungen zum Medienkosum von Kindern beinhalten (empfohlene Bildschirmzeit für Kinder unter 3 Jahren: Null Minuten/ Tag, zum Beispiel).

Und weil ich Hebamme bin, die ja grundsätzlich (Klischeeschublade auf) keine Gelegenheit auslässt, mal wieder die gute alte Zeit, Waldorf und Langzeitstillen zu propagieren, lasse ich es mal dabei. Denn: Nachdenken und bewerten, was das für Euch, in Eurem Leben heißt – könnt Ihr alle selbst.

Und, Disclaimer: Ja, ich mache das auch, am Händi rumscrollen, und manchmal auch ohne Anlass und zu oft auch mitten in “Quality-Time-Momenten” mit meinen Kindern. Manchmal „muss“ ich das vielleicht auch. Manchmal muss ich aber auch nicht, und mache es trotzdem. Weil es mir Zerstreuung ist, Ablenkung, Fun. Ich bin Mensch, Mutter und unperfekt in fast allen denkbaren Dingen. Und bin im übrigen in weiten Teilen einigermaßen froh, im 21. Jahrhundert angekommen zu sein. Aber in Bezug auf mein Smartphone und den landläufigen Umgang damit meistens mit der Ahnung, dass das irgendwie oft einfach nicht gut ist. Und mit dem unbedingten Willen, Ahnungen Ernst zu nehmen und im Wissen, dass das allerbeste Argument für mehr Digital Detox im Leben vor meinen Augen stattfindet: das Leben mit meinen Aufmerksamkeit aufsaugenden Kindern.

(Fotocredit: herzlichen Dank an Okka Rohd)

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Red / Green
Smoothie

Smoothies sind eine einfache Möglichkeit, konzentriert und lecker Obst und Gemüse zu sich zu nehmen – und im besten Fall schmecken sie auch noch gut. Sie sind schnell zubereitet und schnell getrunken und sie lassen sich auch gut mit ins Büro nehmen.

VON Kareen Dannhauer

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Green Smoothie

Eine Tüte junger Spinat
circa 80 bis 100 g
2 Stangen Staudensellerie
1 Bund Petersilie
1 Stückchen Ingwer
150 ml Kokoswasser
150 ml Ananassaft
1 EL Kokosöl
ggf. in etwas warmen Wasser geschmolzen.

Red Smoothie

250 g Himbeeren
100 g Blaubeeren (Beeren je nach Saison frisch oder TK)
250 g (eine kleine Knolle) Rote Beete
½ Banane
100 ml Orangensaft
100 ml Sahne

Alle Zutaten im Blender mixen und frisch genießen. Man könnte jetzt auch noch ganz fancy ein Löffelchen Spirulina-Algen (grün) oder eine Handvoll Goji-Beeren (rot) dazu werfen, aber wir wollen es mal nicht übertreiben.

Experimentiere mit den »Feststoffen«, dem Obst und Gemüse selbst, und benutze erst mal welche, die dir auch wirklich gut schmecken. Geschmacksintensive Früchte wie Ananas oder Himbeeren überdecken so manches, was erst mal »zu gesund« schmecken könnte. Bei den Fetten eignet sich vor allem Kokosöl, das bei Raumtemperatur leicht fest ist, Sahne oder auch Rapsöl oder »ölsäurereiches Sonnenblumenöl« (high oleatic). Bei den flüssigen Bestandteilen schmecken Säfte, Sahne, aber auch Kokoswasser, das ganz mild und leicht süßlich schmeckt und sehr reich an Spurenelementen ist. Kokoswasser ist auch ein tolles isotonisches Getränk im Sommer und gut für Kleinkinder bei fiesen Magen-Darm-Infekten, es schmeckt um Längen besser als das eigens für diesen Zweck hergestellte, mit Aromastoff gesättigte Zeugs aus der Apotheke. Auch Hafer- oder Hirsemilch ist eine milde Saftalternative.

Zu den »Zutaten für Fortgeschrittene« würde ich dann doch den sagenumwobenen Grünkohl (englisch: »Kale«) zählen, der auch zur neuen Gattung der »superfoods« gehört, oder auch das Blattgrün unterirdisch wachsender Gemüse, wie etwa das Grün des Karottenbundes. Schmeckt schon eher nach Wiese, aber vielleicht wirfst Du mal einzelne Blätter dazu.

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Woran erkenne ich ein gutes NEM?

Ihr fragt mich häufig nach „guten Nahrungsergänzungsmitteln“, und weil ich hier nicht permanent „Werbung unbezahlt“ hinschreiben will – hier kommen ein paar Kriterien für Deine Auswahl. Woran erkennst du ein gutes Nahrungsergänzungsmittel?

VON Kareen Dannhauer

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Wenn du deine Produkte im Internet kaufst (was natürlich total in Ordnung ist), vergewissere dich der Seriosität des Herstellers. Schaue unbedingt ins Impressum, welches Unternehmen und welche Menschen dahinterstecken, und gern auch, was die Geschäftsführer noch so machen. Sind da fachlich kompetente Leute am Werk (findest du überhaupt Informationen dazu?) oder eher solche, die in erster Linie auf ein schnell skalierendes Online-Business aus sind?

Es ist relativ einfach, mit einem gewissen Invest bei den großen Verkaufsplattformen mit einem neuen Hipster-Produkt sehr schnell auf den ersten Plätzen gerankt zu werden, spezialisierte Agenturen machen den ganzen Tag nichts anderes. Ein hübsches Design, ein knackiges Storytelling dahinter, ein paar Domains mit „Informationsportalen“ gekauft, einen Online-Kurs dazu und einen großen Schwung 5-Sterne-Bewertungen – fertig ist das Geschäftsmodell.

– 01

Wenn du sicher sein möchtest, dass die strengen gesetzlichen Richtlinien, etwa zu Inhaltsstoffen und Dosierungen, die in Deutschland gelten, eingehalten werden, solltest du einen Hersteller wählen, der seine Ware in Deutschland produziert und aus Deutschland verschickt. Viele Produkte, die aus dem Ausland versandt werden, sind hierzulande schlicht nicht verkehrsfähig und dürfen daher gar nicht in Deutschland verkauft werden.

– 02

Besonders „bio“ oder „natürlich“? Kommt besonders gut an und sieht auch schicker aus auf Instagram, so ein fancy Superfood-Extrakt aus fernen Ländern. Die Dosis konkreter Vitamine aus einem Pflanzenextrakt ist für ein NEM aber schwierig umzusetzen oder sogar gar nicht erlaubt (weil natürliche Stoffe nie standardisierte Mengen eines Wirkstoffes enthalten, das aber im Rahmen der Verkehrsfähigkeit eine Rolle spielt). Vor allem geht „natürlich“ meist zulasten der Bioverfügbarkeit, weil die „aktivierten“ Verbindungen aus dem Labor weniger von den komplexen Umbauprozessen in deinem Stoffwechsel benötigen. Und man benötigt auch viel größere Mengen, etwa „8 Kapseln für den Tagesbedarf“. Wenn da „aus Gojibeerenextrakt“ steht – iss lieber die Gojibeere selbst (die heimische Blaubeere tuts auch).

– 03

Bioverfügbarkeit: Bestimmt ist dies das Kriterium, das du ohne fachliches Hintergrundwissen am wenigsten einschätzen kannst. Das kann man aber nicht in einem einzelnen Post erklären. Ein bisschen mehr findest du auch in diesem (älteren) Blogartikel.

– 04

Wirkangaben: Am liebsten würde man natürlich auf seinen Kapseln lesen, dass diese „auch richtig was bringen“ und „wofür die genau sind“. Allerdings wären das Wirkaussagen mit gesundheitlichem Bezug, und die sind in Deutschland bei NEM verboten! Die einzige Ausnahme sind die so genannten, eng definierten Healthclaims, das sind die etwas geschraubten Formulierungen wie „Zink trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei“. Je zurückhaltender die Formulierungen sind, umso ernster nehmen die Hersteller die Gesetzeslage.

– 05

Der Preis: Gute Zutaten in der entsprechenden Qualität sind nicht billig, Wirkstoffe in guter Bioverfügbarkeit kosten oft ein Vielfaches (etwa CoQ10: Ubiquinol kostet mindestens das Doppelte oder Dreifache wie Ubiquinon). Dennoch fallen die Preise der unterschiedlichen Präparate extrem auseinander. Schau auf den Preis der gesamten Tagesdosis, von manchen Produkten benötigst du für die vorgesehene Tagesdosis eine, von anderen zwei oder mehr pro Tag.

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Nur eine Pille? Wenn du dir einen individuellen Nährstoffplan zusammenstellst, landest du vermutlich bei einer Art „Baukasten“,den du dir ganz nach deinen Bedürfnissen und Gesundheitsthemen (etwa deiner Ernährungsform, deinem Alter, deiner medizinischen Vorgeschichte) individuell zusammenstellen kannst. Es wird also eher ein kleines Sammelsurium unterschiedlicher Präparate sein, zum Beispiel ein Multi, dazu Vitamin D (je nach Laborwert), Omega3 und ein Probiotikum. Es gibt diese Baukästen auch schon fertig zusammengestellt, meist sind das die qualitativ hochwertigeren Produkte, die eben auch etwas teurer sind. Auch wenn es convenient erscheinen mag: In eine einzige Pille passen die benötigten Supplemente meist schon quantitativ nicht hinein.

Welche konkreten Produkte das zum Beispiel sein können? In diesem Blogartikel findest Du ein paar Produkte, die Du Dir einfach in Deinen Warenkorb klicken kannst: Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft.

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Mikronährstoffe für dein Immunsystem

Es ist Winter, Viruszeit! Von Influenza, Corona, dem RS-Virus oder vergleichsweise banalen Rhinoviren: Um uns herum hustet, niest und schnupft es. Die gute Nachricht: Du kannst etwas für Dein Immunsystem tun!

VON Kareen Dannhauer

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Vorab: Es ist in Wirklichkeit viel komplizierter, als es hier in einem Blogartikel darstellbar ist. Um ein wenig davon überhaupt zu verstehen, warum bestimmte Mikronährstoffe, etwa Vitamine, Mineralstoffe oder Bioflavonoide, hilfreich sein können, ein ganz paar rudimentäre Basics zum Thema “Immunsystem”.

Das Immunsystem

Dein Immunsystem setzt sich aus vielen unterschiedlichen Kompetenzen deines Körpers zusammen.

Sehr vereinfacht: Es gibt zunächst einmal die zelluläre Abwehr (das sind zum Beispiel die so genannten T-Zellen, eine Unterart der weißen Blutkörperchen, die T-Lymphozyten) und die humorale Abwehr (das ist “der Teil mit den Antikörpern”). Dein Immunsystem ist ein massgeschneidertes, komplexes System, das fortwährend in Deinem Körper Großartiges leistet.

Das kann er aber nur dann, wenn all diese komplexen Kaskaden in deinem Körper auch richtig gut ablaufen können und dazu alle Baustoffe, Katalysatoren und Co-Faktoren in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.

Im Zuge der engagierten Forschung der weltweiten Wissenschaftscommunity – etwa am Beispiel des SARS-Corona-Virus-2 – wird vielleicht auch klar, dass das Immunsystem so komplex ist, dass noch nichtmal absolute Experten alle Details – was genau es mit unserem Körper macht und wie das Immunsystem darauf reagiert – besonders gut oder gar vollständig verstehen.

Warum erkranken einige wenige Menschen – zum Beispiel an Corona – schwer, andere nur ganz leicht oder entwickeln sogar überhaupt keine Symptome? Warum stecken sich einige Menschen offenbar leichter an als andere? Neben genetischen Variablen, die mehr oder weniger fancy sind (es werden etwa die Zugehörigkeit zu bestimmten Blutgruppen und ethnische Komponenten diskutiert, es gibt einen Zusammenhang mit genetisch bedingten Autoantikörpern gegen Interferone und etliche Thesen mehr) ist unser Immunsystem durch individuelle Bedingungen ganz unterschiedlich aufgestellt. Dazu gehört unser Alter und unsere körperliche Verfassung im Allgemeinen genau so, wie etwa die Jahreszeit, Umweltfaktoren, aber natürlich reihenweise individuelle Dinge wie etwa epigenetische Faktoren und letztlich natürlich auch die Versorgung mit bestimmten Nährstoffen.

Diese individuelle Konstellation macht entscheidende Unterschiede aus. Es ist immer eben auch das “Milieu” für die Erkrankung und deren Verlauf entscheidend, nicht allein der Erreger – und viele, viele unbekannte und im Einzelfall manchmal auch tückische Faktoren.

Es kommt also auch darauf an, auf welchen Boden das Virus fällt, und wie kompetent sich der Körper mit eben jenem Erreger erfolgreich auseinandersetzen kann. Nur weiß man einige davon eben auch nicht zwangsläufig vorher.

Gerade das, was Viren in der so genannten postakuten Phasen nach unterschiedlichen Latenzphasen in unserem Körper machen, ist auch bei Viren, die wir schon länger kennen, nicht wirklich gut verstanden. Dazu gehört Multiple Sklerose nach einer Epstein-Barr-Viruserkrankung, Gebärmutterhalskrebs nach HPV oder die tödliche Panenzaphalitis nach Masern. ME/CFS ist eine zunehmend bekanntere, schwere neurologische-immunologische Erkrankungen, die von etlichen Viren ausgelöst werden kann und die im Zuge des Post- oder Long-Covid-Syndroms eine wichtige Rolle spielt.

Schutz in der Virenhölle

In diesem Text geht es vorrangig um Erwachsene und um die Frage, welche Nahrungsergänzungsmittel sie unterstützend nehmen können.

Kleine Kinder sind am Lebensanfang dabei, ihr Immunsystem reifen zu lassen. Erwiesenermaßen hilft dabei im wesentlichen das (längere) Stillen durch die Weitergabe von Immunglobilinen und probiotischen Bakterien und der Aufenthalt draußen (Tageslicht, Temperaturreize, Kontakt zu Bakterien, frische Luft) bei jedem Wetter.

Ein Kind braucht kein “Training” für sein Immunsystem durch Krankheit, gleichwohl tragen (unvermeidliche) Infekte dazu bei, im Laufe der Kindheitsjahre nach und nach ein gewisses Immungedächtnis aufzubauen. Impfungen sind ein weiterer Baustein für dieses Immungedächtnis. Gegen Erkrankungen, die – mehr als andere – mit Risiken eines schweren Verlaufs oder post-akuten Folgen verbunden sind, impft man heutzutage. Relevant für das Immunsystem in all diesen Fällen ist die “Information”, also der Antigen-Kontakt, nicht die Krankheit.

Auch die Corona- und Influenza-Impfung ist für kleine Kinder zugelassen, steht aber nicht für alle Kinder im STIKO-Kalender. Gegen RSV gibt es bislang noch keine Impfung, vermutlich wird sie aber in den nächsten wenigen Jahren zugelassen.

Je kleiner Kinder sind, umso anfälliger sind sie für einige Viren, die ihnen vor allem im Babyalter sehr zu schaffen machen können und auch Krankenhausaufenthalte nicht selten sind. Influenza oder RSV gehört dazu, auch eine Covid-Erkrankungen in den ersten Lebenswochen ist oft nicht ohne. Babys gilt es also zu schützen, hier gilt der Leitsatz: Je kleiner, umso wichtiger ist das.

In schlimmen Infektwintern kann es daher durchaus eine Überlegung wert sein, ein größeres Geschwisterkind phasenweise nicht in die Kita zu schicken. 2021 war eine intensive RSV-Saison plus Covid, auch 2022 scheint wieder ein ausgesprochen infektreicher Winter zu werden.

Es gibt ein paar (mittlerweile pandemiebedingt bekannte) Basics, die nicht primär “das Immunsystem stärken”, sondern die Virendichte vermindern, eine weitere wichtige Säule, um Infekte zu vermindern oder “milder” verlaufen zu lassen. Es ist eben nicht egal, “wie viel Virus” auf unsere Schleimhäute trifft.

Hier sind an erster Stelle die gute Qualität der Atemluft in Innenräumen zu nennen, die sich zum Beispiel mithilfe von Luftfiltern signifikant verbessern lässt. Es gibt welche, die für den privaten Gebrauch gut geeignet, effizient und erschwinglich sind, ich habe beispielsweise diesen hier von Philips. Noch kleinere, mobile Luftfilter können in bestimmten Innenraum-Situationen als Add-On ebenfalls eine gute Idee sein, etwa für Schulkinder, auf Flügen oder in Restaurants. Ich habe zwei toGo-Filter, sie sind etwa so klein wie ein Thermobecher und passen in jede Tasche oder Schultisch.

Auch wenn einzelne Familienmitglieder erkrankt sind, können Luftfilter im Krankenzimmer eine gute Idee sein. Bei manchen Viren ist es auch eine Überlegung wert, ob Ihr ggf. Isolationsmaßnahmen ergreifen möchtet (oder könnt), damit sich nicht alle Familienmitglieder anstecken. Erwachsenen fällt das naturgemäß leichter. Ihr werdet es möglicherweise sehr zu schätzen wissen, wenn nicht alle Care-Personen gleichzeitig mit Influenza oder Covid flachliegen. Auch dann, wenn Ihr etwa bis zum Moment eines positiven Schnelltests (zB bei Corona) Tisch, Bett und alles andere eben noch geteilt habt, ist es eben nicht “jetzt sowieso egal”! Je länger und umso häufiger Ihr Viruskontakt habt, umso wahrscheinlicher ist die Gefahr der Ansteckung, vielleicht seid Ihr also nochmal davongekommen und könnt Euch für die nächsten Tage noch schützen.

Und Masken helfen nicht nur als Schutz gegen Corona, sondern mindestens genau so gut gegen Influenza und RSV.

Auch in einer kleinen Wohnung müssen sich mit ein paar Schutzmaßnahmen also nicht zwangsläufig alle Familienmitglieder gegenseitig anstecken, natürlich abhängig von der immer komplett individuell zusammengewürfelten Situation. Ein Baby oder Kleinkind kann sich natürlich nicht isolieren, ist gleichzeitig aber auch ein vulnerabler Kandidat und sollte sich in den ersten Lebenswochen oder -monaten wirklich nicht unbedingt mit RSV, Influenza oder Covid anstecken.

Die für Erwachsene weithin unterschätzten Faktoren, die die Resilienz deines Körpers beeinflussen und Dein Immunsystem stärken, sind die Dinge, die schon Oma wusste, und die erstmal sehr banal klingen: Ruhe, Schlaf, Bewegung, Licht und frische Luft – und zum Aufwärmen gern ne gute Hühnersuppe (nicht umsonst im amerikanischen Sprachraum auch “Jewish Penicillin” genannt). Diese einfachen Dinge helfen Deinem Körper für ein intaktes Immunsystem, um sich nicht beim ersten Virus gleich umhusten zu lassen, und, im Erkrankungsfall, sich im Rahmen seiner gesunden Regulationskapazität mit dem Erreger auseinanderzusetzen und schnell wieder zu genesen.

Tatsächlich schwächt kaum etwas das Immunsystem so sehr wie Schlafmangel, zum Thema Schlaf und Melatonin folgt gleich unten noch etwas mehr.

Nahrungsergänzung

Vitamin D ersetzt keine Corona-Impfung und eine Influenza-Infektion lässt sich nicht wesentlich von heißem Ingwer-Tee beeindrucken. Es gibt aber Supplements, von denen Dein Immunsystem profitieren kann, sie sind weder besonders originell noch neu. Mittlerweile gibt es auf diesem Gebiet eine Vielzahl von Metananlysen und klinische Beobachtungsstudien, eine kleine Auswahl davon findest du unten bei den Quellen.

Vitamin D

Vitamin D ist eines der wichtigsten Vitamine für Dein Immunsystem. Die Schwere vieler respiratorische Virusinfektion (etwa Influenza, und auch Covid) korrelierten direkt mit dem Vitamin-D-Spiegel im Serum der Patient_innen. Ein Vitamin-D-Mangel durch ein unzureichende Versorgung (Serumwerte unter 30 ng/ml) erhöht die Infektanfälligkeit für Atemwegsinfektionen deutlich, diese Zusammenhänge sind auch schon lange bekannt.

In der Corona-Pandemie gab es viele Hinweise in klinischen Untersuchungen und Fallanalysen, dass Menschen mit schweren Covid19-Verläufen häufiger einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufweisen, als Patient_innen mit milderen Verläufen, es fanden sich auch Beobachtungen, dass mit Hochdosen behandelte Patient_innen weniger oft eine intensivmedizinische Therapie oder eine invasive Beatmung benötigen. Zudem findet man eine weitere interessante Korrelation: Auch die Suszeptibilität sinkt mit höherem Serum-Spiegel, Menschen mit einer guten Vitamin-D-Versorgung stecken sich offenbar deutlich seltener überhaupt mit dem Coronavirus an.

Vor allem am Ende des Winters haben nahezu alle Menschen auf der Nordhalbkugel einen serologischen Vitamin-D-Mangel – es ist also zwischen Oktober und April (auch unabhängig vom Coronavirus) ausgesprochen sinnvoll, Vitamin D zu supplementieren. Unten findest du eine einfache Formel zur Dosierung in der Zusammenfassung.

Das Mama Vitamin D3 + K2 besteht aus nur drei natürlichen Inhaltsstoffen im optimalen Verhältnis zueinander: Vitamin D3, dem Co-Faktor Vitamin K2 MK7 all-trans und zertifiziertem Bio-MCT-Öl. Das enthaltene MCT-Öl aus der Kokosnuss begünstigt eine besonders hohe Bioverfügbarkeit und eine sehr gute Aufnahme durch den Körper.

Vitamin A

Viel weniger bekannt, aber genau so wichtig und ein Synergent von Vitamin D, ist ein weiteres fettlösliches Vitamin, das – wie Vitamin D ebenfalls hormonartig wirkt: Vitamin A. Beide Vitamine wirken effektiv an epigenetischen Schaltern und haben vielfältige Wirkungen auf das Immunsystem. Speziell für die Schleimhaut-Immunität der Atemwege (aber auch des Darmes, Stichwort T-Zellen-Bildung in den Peyer´schen Plaques) ist Vitamin A zentral bedeutsam. Vitamin A spielt darüber hinaus auch eine wichtige Rolle bei der Regulation der T-Zellen. Es steigert die Immuntoleranz und reduziert die überschießende Entzündungsantwort der Immunsystems, ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei einem schweren Covid19-Verlauf.

In der Schwangerschaft wird oft vor Vitamin A gewarnt, gleichzeitig besteht in der Schwangerschaft – wie bei fast allen anderen Vitalstoffen auch – ein erhöhter Bedarf an Vitamin A, dieser wird (etwa in den DACH Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr) mit ca. 3.500 IE/ d angegeben. In hohen Dosen (ab etwa 10.000 IE, regelmäßig) kann es teratogen (embryotoxisch) wirken.

Diese landläufige Warnung hat zur Folge, dass Schwangere sich kaum noch trauen, gelegentlich in ein Leberwurstbrot zu beißen (gehört übrigens zu den eher häufigen Schwangerschaftsgelüsten). So gehören Schwangere tendenziell zu den Vitamin-A-Mangelkandidaten. Leber ist bekanntermaßen eine herausragende Vitamin-A-Quelle (danach kommt erstmal lange nichts), aber eben auch Geschmackssache.

Die Aufnahme über Beta-Carotin, eine Vorstufe, kann tatsächlich nicht (wie oft behauptet) “einfach mal so” zu Vitamin A umgebaut werden: Der genetischen Polymorphismus des Betakarotin spaltenden Enzyms (BCMO) ist tatsächlich weit verbreitet, fast die Hälfte der weißen Europäer ist davon betroffen. Übersetzt: Viele Menschen können Beta-Carotin nur sehr ungenügend zu Vitamin A umbauen. Wichtig ist dies vor allem für vegan oder vegetarisch lebenden Menschen, diese sollten “echtes Vitamin A, also Retinol, supplementieren.

Alle into life Produkte enthalten Vitamin A nur in der “echten” Retinol-Form, natürlich in schwangerschaftskompatiblen Menge, etwa im Mama Multi und im Mama immun. Auch in der Kombination beider Produkte bist Du noch weit im absolut schwangerschaftssicheren Mengenbereich!

Beide Vitamine, A und D, modulieren das Immunsystem, sorgen also dafür, dass die Prozesse im Rahmen der Pathophysiologie so ablaufen, wie es sich für eine gut bekämpfte Virusinfektion im Körper gehört – das Immunsystem also keine zu schwache, aber eben auch keine überschießende Immunreaktion (bei Covid zum Beispiel der gefürchtete Cytokinsturm) zeigt.

Das MAMA MULTI: unser Rundum-Sorglos Multivitamin- und Spurenelement-Präparat speziell für die Bedürfnisse in Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Kapsel deckt deinen Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen als optimale Basisversorgung.

Zink & Vitamin C

Ein vielkombiniertes und weithin bekanntes Dreamteam in Sachen Abwehrsteigerung kennst Du sicher von jeder banalen Erkältung: Zink plus C.

Zink ist (so man das in der Komplexität essentieller Stoffe überhaupt so sagen kann) wohl das wichtigste Spurenelement für das Immunsystem im Allgemeinen und die Wehrhaftigkeit gegen Viren im Speziellen, und es dafür bei Erkältungs- und Influenzaviren gut beforscht. Zink steigert sowohl die zelluläre als auch humorale Immunabwehr und hat zudem eine direkte antivirale Wirkung an der Oberfläche von Viren. Es hemmt die Virusvermehrung und das Anheften des Virus an die Rezeptoren auf den Schleimhäuten, über die das Virus in die Zelle eindringt. Außerdem hat es eine wichtige Funktion im Vitamin-A-Stoffwechsel.

Vitamin C ist wohl das bekannteste Abwehr-Vitamin und hat eine herausragende Bedeutung für die adaptive und erworbene Immunität. Auf humoraler Ebene unterstützt Vitamin C die Antikörperproduktion, zudem wirkt es anti-entzündlich. Klinische Studien der ersten Coronawelle in Wuhan zeigten schon früh, dass eine Hochdosisbehandlung mit Vitamin-C-Infusionen die Beatmungsdauer bei schwer erkrankten Covid19-Patient*innen verkürzen kann sowie die Komplikationsraten und die Mortalität signifikant reduziert.

Zink & C sind sowohl systematisch wirksam (also über die Blutbahn), als auch lokal an den Schleimhäuten im direkten Viruskontakt. Dafür eigenen sich Lutschtabletten wie diese oder ein Granulat (schmeckt wie Brausepulver), etwa das hier, sie sind auch für Kinder geeignet.

Omega 3

Auch die Wirkung von Omega 3 auf das Immunsystem ist vielfach belegt. Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich und auf die Viskosität der roten Blutkörperchen und damit auf die Durchblutung und Sauerstoffversorgung feiner, zarter Gewebe mit ihren Kapillargefäßen. Omega 3 wirkt positiv auch auf die Zellen des Endothels, die Auskleidung unserer Blutgefäße. Diese können nach schweren viralen Infektionen angegriffen sein und zu Komplikationen wie “Micro-Clotting” (winzige Blutgerinnsel) führen, nach SARS-CoV-2 bekannt im Rahmen einer möglichen Ätiologie des Long-Covid-Syndroms.

Ein im Omega 3 enthaltener Lipidmediator, das Protektion D1, scheint zudem die Virusreplikation abzuschwächen, auch das ist schon länger bekannt und im Zusammenhang mit Influenzaviren untersucht.

Omega 3 wirkt zudem immunmodulatorisch, anti-inflammatorisch und hat positive Wirkungen auf die Darmschleimhaut und das Mikrobiom des Darms. Gute Idee also zur Ergänzung deines Speiseplanes, eigentlich immer und für jede_n, auch für Kinder.

MAMA OMEGA 3 besteht aus qualitativ hochwertigem pflanzlichen Algenöl. Es zeichnet sich durch ein besonders günstiges DHA:EPA-Verhältnis von 2:1 aus und ist somit ein optimaler Omega-3-Lieferant für die Kinderwunschzeit, Schwangerschaft und Stillzeit.

Gurgeln?

Hilft Gurgeln mit antiviralen Substanzen gegen das Virus? Daten zeigen, dass Gurgeln tatsächlich die Viruslast herabsetzt und bei Coronainfektionen die Dauer der Virusausscheidung (gemessen an positiven Schnelltests) verringert – aber das heißt natürlich nicht, dass man sich eine bereits stattgehabte Infektion “weggurgeln” kann. Ist das Virus erst mal in die Rachenschleimhautzelle eingedrungen, vermehrt es es sich fleißig im Inneren der Zelle. Dort ist es einem Antiseptikum außen auf der Schleimhaut gar nicht mehr zugänglich.

Als Expositionsprophylaxe oder auch täglichen Routine ist es aber eine weitere Maßnahme, die du ergreifen kannst.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat verschiedene Studien zur Prä- und Postexpositionsprophylaxe ausgewertet und in einer kleinen deutschsprachigen Übersicht mit wirkungsvollen Handlungsoptionen zusammengestellt, du findest sie unten bei den Quellen.

Wenn man etwa mit anderen Familienangehörigen zusammenlebt und diese vor einer Ansteckung in der heimischen Isolation etwas besser schützen möchte, kann das in jedem Fall eine gute, ergänzende Idee sein. Amüsanterweise schnitten in einer Untersuchung mit verschiedenen Substanzen erfrischend banale herkömmliche Mundwasser (mit) am besten ab: Zum Beispiel das unspektakuläre Listerine Cool Mint.

Du kannst dir angewöhnen, damit zu gurgeln, nachdem du Viren ausgesetzt warst (abends beim nachbauest kommen) oder es sonstwie eine deine Bad-Routine integrieren.

Nasenspray

Auch Nasenspray kann ein Baustein der Expositionsprophylaxe sein, auch diese wurden von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene angeschaut. Das Nasenepithel ist die erste Barriere, auf die ein respiratorisches Virus trifft.

Dort kommen dann auch die IG-A-Antikörper ins Spiel, unsere so genannte “Schleimhautabwehr”. Eine gut befeuchtete Schleimhaut mit wachen Flimmerhärchen ist eine stabilere erste Phalanx, die es für alle Viren erstmal zu überwinden gilt. Nasenspray hilft, sie zu befeuchten, einige Inhaltsstoffe können die lokale Abwehr noch unterstützen. Zink ist eine Möglichkeit, auch lokal hat es einen Einfluss, wie auch beim Lutsch-Granulat, siehe oben. Ein Nasenspray, das neben befeuchtenden und pflegenden Substanzen Zink enthält, ist dieses. Eine weitere Substanz ist Xylit, auch das unterstützt die lokale Infektabwehr, ein Nasenspray dazu ist das hier. Du kannst es ausgiebig mehrfach täglich anwenden.

Nachgewiesen antivitale Wirkung hat auch Carragelose, es bildet einen gewissen Schutzfilm auf der Schleimhaut, hemmt die Virusreplikation und verkürzt statistisch die Virus-ausscheidenden Tage bei einer Corona-Infektion, Algovir ist eine Möglichkeit. Ich habe in jeder Tasche eins, meine Kinder auch, und ich wende es mehrfach täglich an, etwa wenn ich in die U-Bahn steige oder sonstige Menschenmengen betrete.

Ganz neu auf dem Markt ist VirX enovid auf der Basis von Zitronensäure und Stickstoffmonoxid, welches das Eindringen des Virus in die menschliche Zelle verhindern kann. Effizient, leider etwas teurer, und es brennt etwas, daher finde ich es für (kleine) Kinder nicht so gut geeignet.

Auch der in antiallergischen Nasensprays enthaltene Wirkstoff Azelastin kann die Vermehrung der Corona-Viren wirksam hindern. Dabei wirkt Azelastin einmal direkt an der Hauptprotease von Sars-CoV-2. Diese ist wichtig für die Virusvermehrung. Azelastin zeigt zudem auch Wirkung am ACE2- und Sigma-1-Rezeptoren – diese Strukturen der Wirtszelle nutzt Sars-CoV-2 für den Viruseintritt und die Vermehrung.

Am Abend befreit eine Nasendusche effektiv Feinstaub und auch Bakterien und reinigt so die Nase und hilft den Schleimhäuten, gut zu funktionieren. Wichtig: Nur mit einer 1%-2% Salzlösung spülen, niemals mit purem Leitungswasser. Dazu eignet sich banales Kochsalz, mische 200 ml mit 2 g Salz.

Benutze abgekochtes Wasser und reinige dein Nasenspülkännchen regelmäßig. Ich finde, das geht mit Porzellankännchen wie diesem besser als mit denen aus Plastik (und schöner sind sie auch).

Für Babys eignen sich Spritzen mit einem weichen Silikonaufsatz, diese lassen sich auch viel besser reinigen als die Gummi-Ohrspritzen.

Weitere Pharmanutricals wie Ingwer, Echinacin, Propolis und Co

Jede Familie hat so ihre eigene Hausapotheke und alles, was du darin findest, worauf du schon immer schwörst im Falle eines viralen Infektes (Erkältungen und grippale Infekte sind sämtlich virale Infekte – so grundsätzlich unterscheidet sich das Coronavirus davon nicht) – ist willkommen. Ingwer, Curcumin in der Golden Milk, und andere unspezifische naturheilkundlich bekannte Pflanzen und Wirkstoffe, wie Echinacea oder Propolis, rein damit, was auch immer du da so magst und bevorzugst.

Bioflavonoide: Quercetin

Auch Quercitin, ein neongelbes Polyphenol und Flavonoid, ist ein weiterer spannender Wirkstoff aus Pflanzen. Er kommt zum Beispiel in Kapern und Liebstöckel in relevanten Mengen vor. Quercetin hat anti-inflammatorische und antivirale Wirkungen. Zusammen mit Vitamin C und L-Gluthation bildet es ein Redox-System (antioxidant) und synergiert mit ihnen zu einem Wirkkomplex, besonders gut wirkt Quercetin also zusammen mit Vitamin C.

500 mg am Tag können eine gute Ergänzung sein. In unserem neuen Mama immun ist Quercetin natürlich auch enthalten.

Schlaf und Melatonin

Schlaf ist enorm wichtig für unser Immunsystem, umgekehrt gibt es wenig, was so sehr unser Immunsystem und seine Fähigkeit, sich gegen Erkrankungen zu wehren, sabotiert, wie Schlafmangel. Sorge also dafür, dass Du ausreichend schläfst. In der Zeit mit kleinen Kindern ist das leichter gesagt als getan, das einzige Zeitfenster, das dafür halbwegs funktioniert, ist meist der frühe Abend: geh regelmäßig mit den Kindern ins Bett, um ein paar Stunden aufzuholen.

Eine wesentliche Rolle für die erholsame Funktion des Schlafes spielt das Melatonin. Das ist ein in der Zirbeldrüse produziertes Hormon, das wir tagaktive Menschen in der Nacht ausschütten. Es ist eines der wichtigsten Hormone für unseren zirkadianen Rhythmus und es sorgt dafür, dass unser Gehirn in der Nacht runterfährt und Reparaturfunktionen im Körper wirksam werden können. Melatonin schützt die Blut-Hirnschranke und hat enorm potente antioxidative Effekte.

Melatonin ist seit einiger Zeit auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Es ist auch in der Schwangerschaft gut untersucht. Es gilt sogar als neuroprotektiv für das fetale Gehirn und wird bei drohenden Frühgeburten für diesen Effekt über die Gabe an die Mütter gelegentlich aktiv eingesetzt. Eine Anwendung gilt also als absolut sicher.

Gut vorsorgen

  • Hilf deinem Immunsystem, damit es dich gut schützen kann: Schlafe genug, bewege dich an der frischen Luft und setze dich Temperaturreizen aus. Iss gesund und nährstoffreich.
  • Überlege, inwieweit du deine Virenexpositionen in saisonalen oder pandemiebedingten Wellen reduzieren kannst und möchtest. Masken helfen, Luftfilter auch.
  • Überlege, dich saisonal gegen Influenza u/o SARS-CoV-2 impfen zu lassen, sprich dazu mit deiner Ärztin.
  • Weil ein Infekt ja immer dann kommt, wenn es am wenigsten gut passt und irgendwie immer Wochenende ist: Sei vorbereitet und habe ein paar Dinge im Haus. Sollte zum Beispiel im Fall einer Covid-Infektion auch eine Isolation im Spiel sein und Du das Haus nicht verlassen können, gehört auch ein Account von Lebensmittelbringdiensten, Lieferando und Co dazu (sowieso eine gute Idee für belastete Zeiten & junge Eltern).

 

Wenn du dein Immunsystem gezielt mit Nahrungsergänzung unterstützen möchtest, supplementiere zusätzlich ein paar Immunbooster:

    • Ein vollständiges, hochwertiges Multivitaminpräparat, zum Beispiel unser Mama Multi. Hierin ist schonmal eine Basisversorgung an allen relevanten Vitaminen und Spurenelementen in moderater, natürlich schwangerschaftskompatibler Dosierung enthalten.
    • Vitamin D: Im Winter solltest du Vitamin D supplementären, als Richtgröße gelten etwa 40 – 60 IE/ kg Körpergewicht/ Tag. Insgesamt sind das für erwachsene Personen so zwischen 3.000 – 4.000 IE, gut dosierbar über Tropfen mit dem Co-Faktor Vitamin K, etwa in unserem Mama Vitamin D3 + K2 (für Babys das Baby Vitamin D)

 

In infektreichen Zeiten sind weitere “Immun-Nährstoffe” nochmal eine zusätzliche Ergänzung wert.

  • In unserem neuen Produkt Mama immun haben wir die Stars unter den immunprotektiv wirkenden Vitalstoffen kombiniert, eine Lösung für alle, die nicht viel nachlesen möchten oder verschiedene Einzelmittel kombinieren.

→ Du kannst Mama immun individuell ergänzen. Eine “volle Tagesdosis” sind 6 Kapseln, etwa dann, wenn du eine Erkältung herankommen spürst oder dich gerade nach einem Virusinfekt erholst. In geringer Dosierung, etwa 2-4 Kapseln, kannst du es vorsorglich nehmen. Folgende Vitalstoffe sind besonders wichtig:

  • Vitamin C: in jeglicher Form, per buntem Obstteller (Orangen, Kiwi, Paprika)

Mama immun (6 Kapseln) enthält 1,8 g Vitamin C als PurewayC®

  • Zink: Wer Austern mag, ist klar im Vorteil, zwei davon decken deinen kompletten Tagesbedarf. Auch in Fleisch ist reichlich Zink enthalten. Zink gehört damit zu den potentiellen Mangelspurenelementen bei vegetarischer oder veganer Ernährung, dann solltest du supplementieren.

Mama immun (6 Kapseln) enthält 25 mg Zink als Zink-Bisglycinat

 

  • Vitamin A: Man kann selbstgemachte Leberpastete nach dem Rezept der ostpreußischen Oma essen. Wenn du vegan oder vegetarisch lebst, kannst du Vitamin A natürlich auch supplementieren. Schwangere sollten hier aufpassen, Eine Obergrenze für eine sichere Dosis liegt bei etwa 10.000 IE/ d, der Tagesbedarf bei etwa 3.500 IE/ d.

Mama immun (6 Kapseln) enthält 667 IE Vitamin A (= 200 µg), das Mama Multi nochmal 667 IE, auch die Kombi ist also absolut safe

  • Omega 3: 400 mg DHA/ EPA sind eine gute Basisversorgung, enthalten in ca 45 Trpf. von unserem Mama Omega 3, auch für Kinder natürlich gut geeignet.

Angesteckt!

Natürlich sind Infekte unvermeidlich – und wenn es dich erwischt hat, weiß ja jeder intuitiv, was gut tut:

  • Gesundes Krankheitsverhalten ausleben: Alles absagen, Telefon ausstellen, Sofa, Wolldecke, Buch, Bett. Kinderbetreuung organisieren (der schwerste Teil daran, ich weiß …).
  • Schlafen, ruhen, viel trinken (Faustregel: pro Grad erhöhte Körpertemperatur – 1 Liter zusätzlich).
  • Bei ersten Erkältungssymptomen (nicht mehr im fortgeschrittenen Stadium und auch nicht mit Fieber!): ein ansteigendes Bad nehmen. Bei gemütlicher Temperatur in die Badewanne, heißes Wasser zulaufen lassen (bis “richtig heiß”). Danach ins Bett und nachruhen, im besten Fall einschlafen. In der Schwangerschaft: bade nicht zu heiß, bleibe unter 40 Grad Wassertemperatur.
  • Fieber senken? NSAR (nicht-steroidale Anti-Rheumatika) wie Ibuprofen und Paracetamol wirken fiebersenkend und schmerzlindernd. Fieber ist gleichzeitig eine gesunde Immunreaktion und per se nicht “schlimm”. Es kurbelt zudem die Antikörperproduktion an. Es hängt also an dem individuellen Leidensdruck: Wenn das Fieber dir den Schlaf raubt oder du berstende Kopf- und Gliederschmerzen hast, ist Ibuprofen (max. 1.800 mg/d) das Mittel der Wahl, im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Ibuprofen kontraindiziert und du musst auf Paracetamol ausweichen! Was jedoch in keinem Fall passieren soll: Fiebersenker einwerfen, um “weiter im Text” zu machen, dein Körper braucht unbedingt Ruhe und Schonung, auch, um schwereren Verläufen und postviralen Komplikationen vorzubeugen.
  • Hühnersuppe schlürfen, ansonsten Essen nur nach Appetit. Viele virale Infekte machen Appetitlosigkeit, und auch leichten Magen-Darm-Symptome, wie latente Übelkeit, häufiges Aufstoßen, vor allem Kinder übergeben sich auch oft im Frühstadium einer Erkrankung), das ist ok!
  • Nasenspray: bei potentiell bösen Viren wie Covid oder Influenza kannst du 3x täglich VirX-Nasenpray in beide Nasenlöcher sprühen (oben näher erklärt).
  • Vitamin D-Shot: Wenn Du nicht schwanger bist und in den letzten Wochen nicht (oder nur wenig) supplementiert hast, können auch kurzzeitige höhere Dosierung (ggf. in Absprache mit Deiner Ärztin) 1x tgl. 20.000 IE für die Dauer des Infektes sinnvoll sein.

Wenn es dich erwischt hat, kannst du jetzt dein Mama immun wunderbar auf die volle Dosis – 6 Kapseln pro Tag – aufstocken.

 

  • Vitamin C: eher gramm- als milligrammweise, in jeder Form von Zitronen- oder Orangensaft, Kiwi, Paprika, Brokkoli bis Ascorbinsäure (1/4 TL/ d).

In 6 Kps. Mama immun sind 1,8 g enthalten.

  • Zink: Du kannst im Infekt bis insgesamt ca 50 mg/ d ergänzen, bis zum Bessern der Symptome.

In 6 Kps. Mama immun sind 25 mg enthalten

  • C plus Zink lokal, zum Beispiel als Lutschtabletten oder Brausepulver (s. o.) können auch eine gute Option oder Ergänzung sein und wirken zudem lokal an den Rachenschleimhäuten.
  • mehr Omega 3, etwa 1.00 mg sind eine gute Dosis.
  • Quercetin: Das neongelbe Anivirus-Flavonoid verleiht unserem Mama immun sowohl Farbe als auch den Extra Immun-Kick: In 6 Kps. Mama immun sind 400 mg enthalten
  • Melatonin scheint die Blut-Hirnschranke zu schützen. Wie oben beschrieben, ist die Funktion des Schlafes essentiell für unser Immunsystem. Wenn du nicht gut schlafen kannst (oder das vorher bereits ahnst), kannst du Melatonin supplementären: 2 mg am Abend direkt vor dem Schlafengehen (2 mg = 2.000µg) unter die Zunge sprühen, gibt es in jeder Drogerie. Schau auf die enthaltene Menge. Melatonin wirkt nur über die Mundschleimhaut, nicht über den Magen-Darmtrakt (etwa über Tees oÄ)!

Quellen

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Empfehlung der DGKH: Prävention von COVID-19 durch viruzides Gurgeln und viruziden Nasenspray – aktualisierte Fassung Februar 2022
COVID-19: Azelastine nasal spray Reduces Virus-load In Nasal swabs (CARVIN). Early intervention with azelastine nasal sprays reduces viral load in SARS-CoV-2 infected patients. First report on a double-blind placebo-controlled phase II clinical trial.
SARS-CoV-2 accelerated clearance using a novel nitric oxide nasal spray (NONS) treatment: A randomized trial
Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study; Marta Entrenas Castillo et al.  J Steroid Biochem Mol Biol 2020 Oct;203:105751.doi: 10.1016/j.jsbmb.2020.105751
Nitric Oxide Nasal Spray (NONS) as Prevention for Treatment of Individuals at Risk of Exposure to COVID-19 Infection
Synergistic Effect of Quercetin and Vitamin C Against COVID-19: Is a Possible Guard for Front Liners.
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Selenium Deficiency Is Associated with Mortality Risk from COVID-19; Arash Moghaddam et al., Nutrients. 2020 Jul; 12(7): 2098; doi: 10.3390/nu12072098
Prediction of survival odds in COVID-19 by zinc, age and selenoprotein P as composite biomarker; Raban Arved Heller 1 Redox Biol 2020 Oct 20;38:101764. doi: 10.1016/j.redox.2020.101764
Early Nutritional Interventions with Zinc, Selenium and Vitamin D for Raising Anti-Viral Resistance Against Progressive COVID-19; Jan Alexander 1et al.;  Nutrients 2020 Aug 7;12(8):2358. doi: 10.3390/nu12082358.
Vitamin C may reduce the duration of mechanical ventilation in critically ill patients: a meta-regression analysis; Harri Hemilä, Elizabeth Chalker;  Intensive Care. 2020 Feb;8:15.  doi: 10.1186/s40560-020-0432-y.
May omega-3 fatty acid dietary supplementation help reduce severe complications in Covid-19 patients? Pierre Weill et al.; Biochimie 2020 Sep 10;S0300-9084(20)30209-1. doi: 10.1016/j.biochi.2020.09.003.
The lipid mediator protectin D1 inhibits influenza virus replication and improves severe influenza
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Virucidal Efficacy of Different Oral Rinses Against Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2; Toni Luise Meister et al. The Journal of Infectious Diseases, Volume 222, Issue 8, 15 October 2020, Pages 1289–1292, https://doi.org/10.1093/infdis/jiaa471

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