Das Immunsystem
Vorab: Es ist in Wirklichkeit viel komplizierter, als es hier in einem Blogartikel darstellbar ist. Um ein wenig davon überhaupt zu verstehen, warum bestimmte Mikronährstoffe, etwa Vitamine, Mineralstoffe oder Bioflavonoide, hilfreich sein können, ein ganz paar rudimentäre Basics zum Thema “Immunsystem”.
Dein Immunsystem setzt sich aus vielen unterschiedlichen Kompetenzen deines Körpers zusammen.
Sehr vereinfacht: Es gibt zunächst einmal die zelluläre Abwehr (das sind zum Beispiel die so genannten T-Zellen, eine Unterart der weißen Blutkörperchen, die T-Lymphozyten) und die humorale Abwehr (das ist “der Teil mit den Antikörpern”). Dein Immunsystem ist ein massgeschneidertes, komplexes System, das fortwährend in Deinem Körper Großartiges leistet.
Das kann er aber nur dann, wenn all diese komplexen Kaskaden in deinem Körper auch richtig gut ablaufen können und dazu alle Baustoffe, Katalysatoren und Co-Faktoren in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.
Im Zuge der engagierten Forschung der weltweiten Wissenschaftscommunity – etwa am Beispiel des SARS-Corona-Virus-2 – wird vielleicht auch klar, dass das Immunsystem so komplex ist, dass noch nichtmal absolute Experten alle Details – was genau es mit unserem Körper macht und wie das Immunsystem darauf reagiert – besonders gut oder gar vollständig verstehen.
Warum erkranken einige wenige Menschen – zum Beispiel an Corona – schwer, andere nur ganz leicht oder entwickeln sogar überhaupt keine Symptome? Warum stecken sich einige Menschen offenbar leichter an als andere? Neben genetischen Variablen, die mehr oder weniger fancy sind (es werden etwa die Zugehörigkeit zu bestimmten Blutgruppen und ethnische Komponenten diskutiert, es gibt einen Zusammenhang mit genetisch bedingten Autoantikörpern gegen Interferone und etliche Thesen mehr) ist unser Immunsystem durch individuelle Bedingungen ganz unterschiedlich aufgestellt. Dazu gehört unser Alter und unsere körperliche Verfassung im Allgemeinen genau so, wie etwa die Jahreszeit, Umweltfaktoren, aber natürlich reihenweise individuelle Dinge wie etwa epigenetische Faktoren und letztlich natürlich auch die Versorgung mit bestimmten Nährstoffen.
Diese individuelle Konstellation macht entscheidende Unterschiede aus. Es ist immer eben auch das “Milieu” für die Erkrankung und deren Verlauf entscheidend, nicht allein der Erreger – und viele, viele unbekannte und im Einzelfall manchmal auch tückische Faktoren.
Es kommt also auch darauf an, auf welchen Boden das Virus fällt, und wie kompetent sich der Körper mit eben jenem Erreger erfolgreich auseinandersetzen kann. Nur weiß man einige davon eben auch nicht zwangsläufig vorher.
Gerade das, was Viren in der so genannten postakuten Phasen nach unterschiedlichen Latenzphasen in unserem Körper machen, ist auch bei Viren, die wir schon länger kennen, nicht wirklich gut verstanden. Dazu gehört Multiple Sklerose nach einer Epstein-Barr-Viruserkrankung, Gebärmutterhalskrebs nach HPV oder die tödliche Panenzaphalitis nach Masern. ME/CFS ist eine zunehmend bekanntere, schwere neurologische-immunologische Erkrankungen, die von etlichen Viren ausgelöst werden kann und die im Zuge des Post- oder Long-Covid-Syndroms eine wichtige Rolle spielt.
Schutz in der Virenhölle
In diesem Text geht es vorrangig um Erwachsene und um die Frage, welche Nahrungsergänzungsmittel sie unterstützend nehmen können.
Kleine Kinder sind am Lebensanfang dabei, ihr Immunsystem reifen zu lassen. Erwiesenermaßen hilft dabei im wesentlichen das (längere) Stillen durch die Weitergabe von Immunglobilinen und probiotischen Bakterien und der Aufenthalt draußen (Tageslicht, Temperaturreize, Kontakt zu Bakterien, frische Luft) bei jedem Wetter.
Ein Kind braucht kein “Training” für sein Immunsystem durch Krankheit, gleichwohl tragen (unvermeidliche) Infekte dazu bei, im Laufe der Kindheitsjahre nach und nach ein gewisses Immungedächtnis aufzubauen. Impfungen sind ein weiterer Baustein für dieses Immungedächtnis. Gegen Erkrankungen, die – mehr als andere – mit Risiken eines schweren Verlaufs oder post-akuten Folgen verbunden sind, impft man heutzutage. Relevant für das Immunsystem in all diesen Fällen ist die “Information”, also der Antigen-Kontakt, nicht die Krankheit.
Auch die Corona- und Influenza-Impfung ist für kleine Kinder zugelassen, steht aber nicht für alle Kinder im STIKO-Kalender. Gegen RSV gibt es bislang noch keine Impfung, vermutlich wird sie aber in den nächsten wenigen Jahren zugelassen.
Je kleiner Kinder sind, umso anfälliger sind sie für einige Viren, die ihnen vor allem im Babyalter sehr zu schaffen machen können und auch Krankenhausaufenthalte nicht selten sind. Influenza oder RSV gehört dazu, auch eine Covid-Erkrankungen in den ersten Lebenswochen ist oft nicht ohne. Babys gilt es also zu schützen, hier gilt der Leitsatz: Je kleiner, umso wichtiger ist das.
In schlimmen Infektwintern kann es daher durchaus eine Überlegung wert sein, ein größeres Geschwisterkind phasenweise nicht in die Kita zu schicken. 2021 war eine intensive RSV-Saison plus Covid, auch 2022 scheint wieder ein ausgesprochen infektreicher Winter zu werden.
Es gibt ein paar (mittlerweile pandemiebedingt bekannte) Basics, die nicht primär “das Immunsystem stärken”, sondern die Virendichte vermindern, eine weitere wichtige Säule, um Infekte zu vermindern oder “milder” verlaufen zu lassen. Es ist eben nicht egal, “wie viel Virus” auf unsere Schleimhäute trifft.
Hier sind an erster Stelle die gute Qualität der Atemluft in Innenräumen zu nennen, die sich zum Beispiel mithilfe von Luftfiltern signifikant verbessern lässt. Es gibt welche, die für den privaten Gebrauch gut geeignet, effizient und erschwinglich sind, ich habe beispielsweise diesen hier von Philips. Noch kleinere, mobile Luftfilter können in bestimmten Innenraum-Situationen als Add-On ebenfalls eine gute Idee sein, etwa für Schulkinder, auf Flügen oder in Restaurants. Ich habe zwei toGo-Filter, sie sind etwa so klein wie ein Thermobecher und passen in jede Tasche oder Schultisch.
Auch wenn einzelne Familienmitglieder erkrankt sind, können Luftfilter im Krankenzimmer eine gute Idee sein. Bei manchen Viren ist es auch eine Überlegung wert, ob Ihr ggf. Isolationsmaßnahmen ergreifen möchtet (oder könnt), damit sich nicht alle Familienmitglieder anstecken. Erwachsenen fällt das naturgemäß leichter. Ihr werdet es möglicherweise sehr zu schätzen wissen, wenn nicht alle Care-Personen gleichzeitig mit Influenza oder Covid flachliegen. Auch dann, wenn Ihr etwa bis zum Moment eines positiven Schnelltests (zB bei Corona) Tisch, Bett und alles andere eben noch geteilt habt, ist es eben nicht “jetzt sowieso egal”! Je länger und umso häufiger Ihr Viruskontakt habt, umso wahrscheinlicher ist die Gefahr der Ansteckung, vielleicht seid Ihr also nochmal davongekommen und könnt Euch für die nächsten Tage noch schützen.
Und Masken helfen nicht nur als Schutz gegen Corona, sondern mindestens genau so gut gegen Influenza und RSV.
Auch in einer kleinen Wohnung müssen sich mit ein paar Schutzmaßnahmen also nicht zwangsläufig alle Familienmitglieder gegenseitig anstecken, natürlich abhängig von der immer komplett individuell zusammengewürfelten Situation. Ein Baby oder Kleinkind kann sich natürlich nicht isolieren, ist gleichzeitig aber auch ein vulnerabler Kandidat und sollte sich in den ersten Lebenswochen oder -monaten wirklich nicht unbedingt mit RSV, Influenza oder Covid anstecken.
Die für Erwachsene weithin unterschätzten Faktoren, die die Resilienz deines Körpers beeinflussen und Dein Immunsystem stärken, sind die Dinge, die schon Oma wusste, und die erstmal sehr banal klingen: Ruhe, Schlaf, Bewegung, Licht und frische Luft – und zum Aufwärmen gern ne gute Hühnersuppe (nicht umsonst im amerikanischen Sprachraum auch “Jewish Penicillin” genannt). Diese einfachen Dinge helfen Deinem Körper für ein intaktes Immunsystem, um sich nicht beim ersten Virus gleich umhusten zu lassen, und, im Erkrankungsfall, sich im Rahmen seiner gesunden Regulationskapazität mit dem Erreger auseinanderzusetzen und schnell wieder zu genesen.
Tatsächlich schwächt kaum etwas das Immunsystem so sehr wie Schlafmangel, zum Thema Schlaf und Melatonin folgt gleich unten noch etwas mehr.
Nahrungsergänzung
Vitamin D ersetzt keine Corona-Impfung und eine Influenza-Infektion lässt sich nicht wesentlich von heißem Ingwer-Tee beeindrucken.
Es gibt aber Supplements, von denen Dein Immunsystem profitieren kann, sie sind weder besonders originell noch neu. Mittlerweile gibt es auf diesem Gebiet eine Vielzahl von Metananlysen und klinische Beobachtungsstudien, eine kleine Auswahl davon findest du unten bei den Quellen.
Vitamin D
Vitamin D ist eines der wichtigsten Vitamine für Dein Immunsystem. Die Schwere vieler respiratorische Virusinfektion (etwa Influenza, und auch Covid) korrelierten direkt mit dem Vitamin-D-Spiegel im Serum der Patient_innen. Ein Vitamin-D-Mangel durch ein unzureichende Versorgung (Serumwerte unter 30 ng/ml) erhöht die Infektanfälligkeit für Atemwegsinfektionen deutlich, diese Zusammenhänge sind auch schon lange bekannt.
In der Corona-Pandemie gab es viele Hinweise in klinischen Untersuchungen und Fallanalysen, dass Menschen mit schweren Covid19-Verläufen häufiger einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufweisen, als Patient_innen mit milderen Verläufen, es fanden sich auch Beobachtungen, dass mit Hochdosen behandelte Patient_innen weniger oft eine intensivmedizinische Therapie oder eine invasive Beatmung benötigen. Zudem findet man eine weitere interessante Korrelation: Auch die Suszeptibilität sinkt mit höherem Serum-Spiegel, Menschen mit einer guten Vitamin-D-Versorgung stecken sich offenbar deutlich seltener überhaupt mit dem Coronavirus an.
Vor allem am Ende des Winters haben nahezu alle Menschen auf der Nordhalbkugel einen serologischen Vitamin-D-Mangel – es ist also zwischen Oktober und April (auch unabhängig vom Coronavirus) ausgesprochen sinnvoll, Vitamin D zu supplementieren. Unten findest du eine einfache Formel zur Dosierung in der Zusammenfassung.
Vitamin A
Viel weniger bekannt, aber genau so wichtig und ein Synergent von Vitamin D, ist ein weiteres fettlösliches Vitamin, das – wie Vitamin D ebenfalls hormonartig wirkt: Vitamin A. Beide Vitamine wirken effektiv an epigenetischen Schaltern und haben vielfältige Wirkungen auf das Immunsystem. Speziell für die Schleimhaut-Immunität der Atemwege (aber auch des Darmes, Stichwort T-Zellen-Bildung in den Peyer´schen Plaques) ist Vitamin A zentral bedeutsam. Vitamin A spielt darüber hinaus auch eine wichtige Rolle bei der Regulation der T-Zellen. Es steigert die Immuntoleranz und reduziert die überschießende Entzündungsantwort der Immunsystems, ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei einem schweren Covid19-Verlauf.
In der Schwangerschaft wird oft vor Vitamin A gewarnt, gleichzeitig besteht in der Schwangerschaft – wie bei fast allen anderen Vitalstoffen auch – ein erhöhter Bedarf an Vitamin A, dieser wird (etwa in den DACH Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr) mit ca. 3.500 IE/ d angegeben. In hohen Dosen (ab etwa 10.000 IE, regelmäßig) kann es teratogen (embryotoxisch) wirken.
Diese landläufige Warnung hat zur Folge, dass Schwangere sich kaum noch trauen, gelegentlich in ein Leberwurstbrot zu beißen (gehört übrigens zu den eher häufigen Schwangerschaftsgelüsten). So gehören Schwangere tendenziell zu den Vitamin-A-Mangelkandidaten. Leber ist bekanntermaßen eine herausragende Vitamin-A-Quelle (danach kommt erstmal lange nichts), aber eben auch Geschmackssache.
Die Aufnahme über Beta-Carotin, eine Vorstufe, kann tatsächlich nicht (wie oft behauptet) “einfach mal so” zu Vitamin A umgebaut werden: Der genetischen Polymorphismus des Betakarotin spaltenden Enzyms (BCMO) ist tatsächlich weit verbreitet, fast die Hälfte der weißen Europäer ist davon betroffen. Übersetzt: Viele Menschen können Beta-Carotin nur sehr ungenügend zu Vitamin A umbauen. Wichtig ist dies vor allem für vegan oder vegetarisch lebenden Menschen, diese sollten “echtes Vitamin A, also Retinol, supplementieren.
Alle into life Produkte enthalten Vitamin A nur in der “echten” Retinol-Form, natürlich in schwangerschaftskompatiblen Menge, etwa im Mama Multi und im Mama immun. Auch in der Kombination beider Produkte bist Du noch weit im absolut schwangerschaftssicheren Mengenbereich!
Beide Vitamine, A und D, modulieren das Immunsystem, sorgen also dafür, dass die Prozesse im Rahmen der Pathophysiologie so ablaufen, wie es sich für eine gut bekämpfte Virusinfektion im Körper gehört – das Immunsystem also keine zu schwache, aber eben auch keine überschießende Immunreaktion (bei Covid zum Beispiel der gefürchtete Cytokinsturm) zeigt.
Zink & Vitamin C
Ein vielkombiniertes und weithin bekanntes Dreamteam in Sachen Abwehrsteigerung kennst Du sicher von jeder banalen Erkältung: Zink plus C.
Zink ist (so man das in der Komplexität essentieller Stoffe überhaupt so sagen kann) wohl das wichtigste Spurenelement für das Immunsystem im Allgemeinen und die Wehrhaftigkeit gegen Viren im Speziellen, und es dafür bei Erkältungs- und Influenzaviren gut beforscht. Zink steigert sowohl die zelluläre als auch humorale Immunabwehr und hat zudem eine direkte antivirale Wirkung an der Oberfläche von Viren. Es hemmt die Virusvermehrung und das Anheften des Virus an die Rezeptoren auf den Schleimhäuten, über die das Virus in die Zelle eindringt. Außerdem hat es eine wichtige Funktion im Vitamin-A-Stoffwechsel.
Vitamin C ist wohl das bekannteste Abwehr-Vitamin und hat eine herausragende Bedeutung für die adaptive und erworbene Immunität. Auf humoraler Ebene unterstützt Vitamin C die Antikörperproduktion, zudem wirkt es anti-entzündlich. Klinische Studien der ersten Coronawelle in Wuhan zeigten schon früh, dass eine Hochdosisbehandlung mit Vitamin-C-Infusionen die Beatmungsdauer bei schwer erkrankten Covid19-Patient*innen verkürzen kann sowie die Komplikationsraten und die Mortalität signifikant reduziert.
Zink & C sind sowohl systematisch wirksam (also über die Blutbahn), als auch lokal an den Schleimhäuten im direkten Viruskontakt. Dafür eigenen sich Lutschtabletten wie diese oder ein Granulat (schmeckt wie Brausepulver), etwa das hier, sie sind auch für Kinder geeignet.
Omega 3
Auch die Wirkung von Omega 3 auf das Immunsystem ist vielfach belegt. Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich und auf die Viskosität der roten Blutkörperchen und damit auf die Durchblutung und Sauerstoffversorgung feiner, zarter Gewebe mit ihren Kapillargefäßen. Omega 3 wirkt positiv auch auf die Zellen des Endothels, die Auskleidung unserer Blutgefäße. Diese können nach schweren viralen Infektionen angegriffen sein und zu Komplikationen wie “Micro-Clotting” (winzige Blutgerinnsel) führen, nach SARS-CoV-2 bekannt im Rahmen einer möglichen Ätiologie des Long-Covid-Syndroms.
Ein im Omega 3 enthaltener Lipidmediator, das Protektion D1, scheint zudem die Virusreplikation abzuschwächen, auch das ist schon länger bekannt und im Zusammenhang mit Influenzaviren untersucht.
Omega 3 wirkt zudem immunmodulatorisch, anti-inflammatorisch und hat positive Wirkungen auf die Darmschleimhaut und das Mikrobiom des Darms. Gute Idee also zur Ergänzung deines Speiseplanes, eigentlich immer und für jede_n, auch für Kinder.
Gurgeln?
Hilft Gurgeln mit antiviralen Substanzen gegen das Virus? Daten zeigen, dass Gurgeln tatsächlich die Viruslast herabsetzt und bei Coronainfektionen die Dauer der Virusausscheidung (gemessen an positiven Schnelltests) verringert – aber das heißt natürlich nicht, dass man sich eine bereits stattgehabte Infektion “weggurgeln” kann. Ist das Virus erst mal in die Rachenschleimhautzelle eingedrungen, vermehrt es es sich fleißig im Inneren der Zelle. Dort ist es einem Antiseptikum außen auf der Schleimhaut gar nicht mehr zugänglich.
Als Expositionsprophylaxe oder auch täglichen Routine ist es aber eine weitere Maßnahme, die du ergreifen kannst.
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat verschiedene Studien zur Prä- und Postexpositionsprophylaxe ausgewertet und in einer kleinen deutschsprachigen Übersicht mit wirkungsvollen Handlungsoptionen zusammengestellt, du findest sie unten bei den Quellen.
Wenn man etwa mit anderen Familienangehörigen zusammenlebt und diese vor einer Ansteckung in der heimischen Isolation etwas besser schützen möchte, kann das in jedem Fall eine gute, ergänzende Idee sein. Amüsanterweise schnitten in einer Untersuchung mit verschiedenen Substanzen erfrischend banale herkömmliche Mundwasser (mit) am besten ab: Zum Beispiel das unspektakuläre Listerine Cool Mint.
Du kannst dir angewöhnen, damit zu gurgeln, nachdem du Viren ausgesetzt warst (abends beim nachbauest kommen) oder es sonstwie eine deine Bad-Routine integrieren.
Nasenspray
Auch Nasenspray kann ein Baustein der Expositionsprophylaxe sein, auch diese wurden von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene angeschaut. Das Nasenepithel ist die erste Barriere, auf die ein respiratorisches Virus trifft.
Dort kommen dann auch die IG-A-Antikörper ins Spiel, unsere so genannte “Schleimhautabwehr”. Eine gut befeuchtete Schleimhaut mit wachen Flimmerhärchen ist eine stabilere erste Phalanx, die es für alle Viren erstmal zu überwinden gilt. Nasenspray hilft, sie zu befeuchten, einige Inhaltsstoffe können die lokale Abwehr noch unterstützen. Zink ist eine Möglichkeit, auch lokal hat es einen Einfluss, wie auch beim Lutsch-Granulat, siehe oben. Ein Nasenspray, das neben befeuchtenden und pflegenden Substanzen Zink enthält, ist dieses. Eine weitere Substanz ist Xylit, auch das unterstützt die lokale Infektabwehr, ein Nasenspray dazu ist das hier. Du kannst es ausgiebig mehrfach täglich anwenden.
Nachgewiesen antivitale Wirkung hat auch Carragelose, es bildet einen gewissen Schutzfilm auf der Schleimhaut, hemmt die Virusreplikation und verkürzt statistisch die Virus-ausscheidenden Tage bei einer Corona-Infektion, Algovir ist eine Möglichkeit. Ich habe in jeder Tasche eins, meine Kinder auch, und ich wende es mehrfach täglich an, etwa wenn ich in die U-Bahn steige oder sonstige Menschenmengen betrete.
Ganz neu auf dem Markt ist VirX enovid auf der Basis von Zitronensäure und Stickstoffmonoxid, welches das Eindringen des Virus in die menschliche Zelle verhindern kann. Effizient, leider etwas teurer, und es brennt etwas, daher finde ich es für (kleine) Kinder nicht so gut geeignet.
Auch der in antiallergischen Nasensprays enthaltene Wirkstoff Azelastin kann die Vermehrung der Corona-Viren wirksam hindern. Dabei wirkt Azelastin einmal direkt an der Hauptprotease von Sars-CoV-2. Diese ist wichtig für die Virusvermehrung. Azelastin zeigt zudem auch Wirkung am ACE2- und Sigma-1-Rezeptoren – diese Strukturen der Wirtszelle nutzt Sars-CoV-2 für den Viruseintritt und die Vermehrung.
Am Abend befreit eine Nasendusche effektiv Feinstaub und auch Bakterien und reinigt so die Nase und hilft den Schleimhäuten, gut zu funktionieren. Wichtig: Nur mit einer 1%-2% Salzlösung spülen, niemals mit purem Leitungswasser. Dazu eignet sich banales Kochsalz, mische 200 ml mit 2 g Salz.
Benutze abgekochtes Wasser und reinige dein Nasenspülkännchen regelmäßig. Ich finde, das geht mit Porzellankännchen wie diesem besser als mit denen aus Plastik (und schöner sind sie auch).
Für Babys eignen sich Spritzen mit einem weichen Silikonaufsatz, diese lassen sich auch viel besser reinigen als die Gummi-Ohrspritzen.
Weitere Pharmanutricals wie Ingwer, Echinacin, Propolis und Co
Jede Familie hat so ihre eigene Hausapotheke und alles, was du darin findest, worauf du schon immer schwörst im Falle eines viralen Infektes (Erkältungen und grippale Infekte sind sämtlich virale Infekte – so grundsätzlich unterscheidet sich das Coronavirus davon nicht) – ist willkommen. Ingwer, Curcumin in der Golden Milk, und andere unspezifische naturheilkundlich bekannte Pflanzen und Wirkstoffe, wie Echinacea oder Propolis, rein damit, was auch immer du da so magst und bevorzugst.
Bioflavonoide: Quercetin
Auch Quercitin, ein neongelbes Polyphenol und Flavonoid, ist ein weiterer spannender Wirkstoff aus Pflanzen. Er kommt zum Beispiel in Kapern und Liebstöckel in relevanten Mengen vor. Quercetin hat anti-inflammatorische und antivirale Wirkungen. Zusammen mit Vitamin C und L-Gluthation bildet es ein Redox-System (antioxidant) und synergiert mit ihnen zu einem Wirkkomplex, besonders gut wirkt Quercetin also zusammen mit Vitamin C.
500 mg am Tag können eine gute Ergänzung sein. In unserem neuen Mama immun ist Quercetin natürlich auch enthalten.
Schlaf und Melatonin
Schlaf ist enorm wichtig für unser Immunsystem, umgekehrt gibt es wenig, was so sehr unser Immunsystem und seine Fähigkeit, sich gegen Erkrankungen zu wehren, sabotiert, wie Schlafmangel. Sorge also dafür, dass Du ausreichend schläfst. In der Zeit mit kleinen Kindern ist das leichter gesagt als getan, das einzige Zeitfenster, das dafür halbwegs funktioniert, ist meist der frühe Abend: geh regelmäßig mit den Kindern ins Bett, um ein paar Stunden aufzuholen.
Eine wesentliche Rolle für die erholsame Funktion des Schlafes spielt das Melatonin. Das ist ein in der Zirbeldrüse produziertes Hormon, das wir tagaktive Menschen in der Nacht ausschütten. Es ist eines der wichtigsten Hormone für unseren zirkadianen Rhythmus und es sorgt dafür, dass unser Gehirn in der Nacht runterfährt und Reparaturfunktionen im Körper wirksam werden können. Melatonin schützt die Blut-Hirnschranke und hat enorm potente antioxidative Effekte.
Melatonin ist seit einiger Zeit auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Es ist auch in der Schwangerschaft gut untersucht. Es gilt sogar als neuroprotektiv für das fetale Gehirn und wird bei drohenden Frühgeburten für diesen Effekt über die Gabe an die Mütter gelegentlich aktiv eingesetzt. Eine Anwendung gilt also als absolut sicher.
Gut vorsorgen
- Hilf deinem Immunsystem, damit es dich gut schützen kann: Schlafe genug, bewege dich an der frischen Luft und setze dich Temperaturreizen aus. Iss gesund und nährstoffreich.
- Überlege, inwieweit du deine Virenexpositionen in saisonalen oder pandemiebedingten Wellen reduzieren kannst und möchtest. Masken helfen, Luftfilter auch.
- Überlege, dich saisonal gegen Influenza u/o SARS-CoV-2 impfen zu lassen, sprich dazu mit deiner Ärztin.
- Weil ein Infekt ja immer dann kommt, wenn es am wenigsten gut passt und irgendwie immer Wochenende ist: Sei vorbereitet und habe ein paar Dinge im Haus. Sollte zum Beispiel im Fall einer Covid-Infektion auch eine Isolation im Spiel sein und Du das Haus nicht verlassen können, gehört auch ein Account von Lebensmittelbringdiensten, Lieferando und Co dazu (sowieso eine gute Idee für belastete Zeiten & junge Eltern).
Wenn du dein Immunsystem gezielt mit Nahrungsergänzung unterstützen möchtest, supplementiere zusätzlich ein paar Immunbooster:
- Ein vollständiges, hochwertiges Multivitaminpräparat, zum Beispiel unser Mama Multi. Hierin ist schonmal eine Basisversorgung an allen relevanten Vitaminen und Spurenelementen in moderater, natürlich schwangerschaftskompatibler Dosierung enthalten.
- Vitamin D: Im Winter solltest du Vitamin D supplementären, als Richtgröße gelten etwa 40 – 60 IE/ kg Körpergewicht/ Tag. Insgesamt sind das für erwachsene Personen so zwischen 3.000 – 4.000 IE, gut dosierbar über Tropfen mit dem Co-Faktor Vitamin K, etwa in unserem Mama Vitamin D3 + K2 (für Babys das Baby Vitamin D)
In infektreichen Zeiten sind weitere “Immun-Nährstoffe” nochmal eine zusätzliche Ergänzung wert.
- In unserem neuen Produkt Mama immun haben wir die Stars unter den immunprotektiv wirkenden Vitalstoffen kombiniert, eine Lösung für alle, die nicht viel nachlesen möchten oder verschiedene Einzelmittel kombinieren.
→ Du kannst Mama immun individuell ergänzen. Eine “volle Tagesdosis” sind 6 Kapseln, etwa dann, wenn du eine Erkältung herankommen spürst oder dich gerade nach einem Virusinfekt erholst. In geringer Dosierung, etwa 2-4 Kapseln, kannst du es vorsorglich nehmen. Folgende Vitalstoffe sind besonders wichtig:
- Vitamin C: in jeglicher Form, per buntem Obstteller (Orangen, Kiwi, Paprika)
Mama immun (6 Kapseln) enthält 1,8 g Vitamin C als PurewayC®
- Zink: Wer Austern mag, ist klar im Vorteil, zwei davon decken deinen kompletten Tagesbedarf. Auch in Fleisch ist reichlich Zink enthalten. Zink gehört damit zu den potentiellen Mangelspurenelementen bei vegetarischer oder veganer Ernährung, dann solltest du supplementieren.
Mama immun (6 Kapseln) enthält 25 mg Zink als Zink-Bisglycinat
- Alternativ oder zusätzlich: C plus Zink als Lutschtabletten oder Brausepulver
- Vitamin A: Man kann selbstgemachte Leberpastete nach dem Rezept der ostpreußischen Oma essen. Wenn du vegan oder vegetarisch lebst, kannst du Vitamin A natürlich auch supplementieren. Schwangere sollten hier aufpassen, Eine Obergrenze für eine sichere Dosis liegt bei etwa 10.000 IE/ d, der Tagesbedarf bei etwa 3.500 IE/ d.
Mama immun (6 Kapseln) enthält 667 IE Vitamin A (= 200 µg), das Mama Multi nochmal 667 IE, auch die Kombi ist also absolut safe
- Omega 3: 400 mg DHA/ EPA sind eine gute Basisversorgung, enthalten in ca 45 Trpf. von unserem Mama Omega 3, auch für Kinder natürlich gut geeignet.
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Angesteckt!
Natürlich sind Infekte unvermeidlich – und wenn es dich erwischt hat, weiß ja jeder intuitiv, was gut tut:
- Gesundes Krankheitsverhalten ausleben: Alles absagen, Telefon ausstellen, Sofa, Wolldecke, Buch, Bett. Kinderbetreuung organisieren (der schwerste Teil daran, ich weiß …).
- Schlafen, ruhen, viel trinken (Faustregel: pro Grad erhöhte Körpertemperatur – 1 Liter zusätzlich).
- Bei ersten Erkältungssymptomen (nicht mehr im fortgeschrittenen Stadium und auch nicht mit Fieber!): ein ansteigendes Bad nehmen. Bei gemütlicher Temperatur in die Badewanne, heißes Wasser zulaufen lassen (bis “richtig heiß”). Danach ins Bett und nachruhen, im besten Fall einschlafen. In der Schwangerschaft: bade nicht zu heiß, bleibe unter 40 Grad Wassertemperatur.
- Fieber senken? NSAR (nicht-steroidale Anti-Rheumatika) wie Ibuprofen und Paracetamol wirken fiebersenkend und schmerzlindernd. Fieber ist gleichzeitig eine gesunde Immunreaktion und per se nicht “schlimm”. Es kurbelt zudem die Antikörperproduktion an. Es hängt also an dem individuellen Leidensdruck: Wenn das Fieber dir den Schlaf raubt oder du berstende Kopf- und Gliederschmerzen hast, ist Ibuprofen (max. 1.800 mg/d) das Mittel der Wahl, im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Ibuprofen kontraindiziert und du musst auf Paracetamol ausweichen! Was jedoch in keinem Fall passieren soll: Fiebersenker einwerfen, um “weiter im Text” zu machen, dein Körper braucht unbedingt Ruhe und Schonung, auch, um schwereren Verläufen und postviralen Komplikationen vorzubeugen.
- Hühnersuppe schlürfen, ansonsten Essen nur nach Appetit. Viele virale Infekte machen Appetitlosigkeit, und auch leichten Magen-Darm-Symptome, wie latente Übelkeit, häufiges Aufstoßen, vor allem Kinder übergeben sich auch oft im Frühstadium einer Erkrankung), das ist ok!
- Nasenspray: bei potentiell bösen Viren wie Covid oder Influenza kannst du 3x täglich VirX-Nasenpray in beide Nasenlöcher sprühen (oben näher erklärt).
- Vitamin D-Shot: Wenn Du nicht schwanger bist und in den letzten Wochen nicht (oder nur wenig) supplementiert hast, können auch kurzzeitige höhere Dosierung (ggf. in Absprache mit Deiner Ärztin) 1x tgl. 20.000 IE für die Dauer des Infektes sinnvoll sein.
Wenn es dich erwischt hat, kannst du jetzt dein Mama immun wunderbar auf die volle Dosis – 6 Kapseln pro Tag – aufstocken.
- Vitamin C: eher gramm- als milligrammweise, in jeder Form von Zitronen- oder Orangensaft, Kiwi, Paprika, Brokkoli bis Ascorbinsäure (1/4 TL/ d).
In 6 Kps. Mama immun sind 1,8 g enthalten.
- Zink: Du kannst im Infekt bis insgesamt ca 50 mg/ d ergänzen, bis zum Bessern der Symptome.
In 6 Kps. Mama immun sind 25 mg enthalten
- C plus Zink lokal, zum Beispiel als Lutschtabletten oder Brausepulver (s. o.) können auch eine gute Option oder Ergänzung sein und wirken zudem lokal an den Rachenschleimhäuten.
- mehr Omega 3, etwa 1.00 mg sind eine gute Dosis.
- Quercetin: Das neongelbe Anivirus-Flavonoid verleiht unserem Mama immun sowohl Farbe als auch den Extra Immun-Kick: In 6 Kps. Mama immun sind 400 mg enthalten
- Melatonin scheint die Blut-Hirnschranke zu schützen. Wie oben beschrieben, ist die Funktion des Schlafes essentiell für unser Immunsystem. Wenn du nicht gut schlafen kannst (oder das vorher bereits ahnst), kannst du Melatonin supplementären: 2 mg am Abend direkt vor dem Schlafengehen (2 mg = 2.000µg) unter die Zunge sprühen, gibt es in jeder Drogerie. Schau auf die enthaltene Menge. Melatonin wirkt nur über die Mundschleimhaut, nicht über den Magen-Darmtrakt (etwa über Tees oÄ)!
Quellen
Prothrombotic autoantibodies in serum from patients hospitalized with COVID-19; Yu Zuo et al.; Science Translational Medicine 02 Nov 2020; DOI: 10.1126/scitranslmed.abd3876
Empfehlung der DGKH: Prävention von COVID-19 durch viruzides Gurgeln und viruziden Nasenspray – aktualisierte Fassung Februar 2022
COVID-19: Azelastine nasal spray Reduces Virus-load In Nasal swabs (CARVIN). Early intervention with azelastine nasal sprays reduces viral load in SARS-CoV-2 infected patients. First report on a double-blind placebo-controlled phase II clinical trial.
SARS-CoV-2 accelerated clearance using a novel nitric oxide nasal spray (NONS) treatment: A randomized trial
Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study; Marta Entrenas Castillo et al. J Steroid Biochem Mol Biol 2020 Oct;203:105751.doi: 10.1016/j.jsbmb.2020.105751
Nitric Oxide Nasal Spray (NONS) as Prevention for Treatment of Individuals at Risk of Exposure to COVID-19 Infection
Synergistic Effect of Quercetin and Vitamin C Against COVID-19: Is a Possible Guard for Front Liners.
25-Hydroxyvitamin D Concentrations Are Lower in Patients with Positive PCR for SARS-CoV-2; Antonio D’Avolio et al.; Nutrients 2020 May 9;12(5):1359. doi: 10.3390/nu12051359.
Selenium Deficiency Is Associated with Mortality Risk from COVID-19; Arash Moghaddam et al., Nutrients. 2020 Jul; 12(7): 2098; doi: 10.3390/nu12072098
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May omega-3 fatty acid dietary supplementation help reduce severe complications in Covid-19 patients? Pierre Weill et al.; Biochimie 2020 Sep 10;S0300-9084(20)30209-1. doi: 10.1016/j.biochi.2020.09.003.
The lipid mediator protectin D1 inhibits influenza virus replication and improves severe influenza
Immunrelevante Mikronährstoffe bei viralen Atemwegsinfektionen; Uwe Gröber, Peter Holzhauer, Klaus Kisters; Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2020; 52: 51–56 DOI https://doi.org/10.1055/a-1162-2469
Virucidal Efficacy of Different Oral Rinses Against Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2; Toni Luise Meister et al. The Journal of Infectious Diseases, Volume 222, Issue 8, 15 October 2020, Pages 1289–1292, https://doi.org/10.1093/infdis/jiaa471
Der Podcast zum Thema

Passend dazu: Eine ganze Podcastfolge lang unterhalten Sissi und ich uns im Hebammensalon zum Thema “Nahrungsergänzungsmittel: Welche und wenn ja, wie viele – Von A wie Vitamin A bis Z wie Zink ist alles dabei”
Spotify | Apple Music | Deezer
Du bist schwanger und ernährst Dich wahrscheinlich so gesund, wie es Dein Verstand und Deine Schwangerschaftsgelüste erlauben. Aber was ist eigentlich “gesund”? Und braucht man wirklich Nahrungsergänzungsmittel – und wenn ja, welche Vitalstoffe sind besonders wichtig und worauf sollte ich achten?Ganz ausführlich schreibe ich darüber im Ernährungsteil von GUTER HOFFNUNG auf ungefähr 40 Buchseiten, über alle Special Interests zum Thema “Anti-Aging für meine Eizellen” im Kontext Kinderwunsch ganz ausführlich in meinem Buch SCHWANGER WERDEN.
Dies ist also der Versuch, das Thema erstmal kurz auf das Wesentliche zusammengefasst darzustellen.
// Dieser Artikel enthält konkrete Nennungen von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) und Links, wo diese zu erwerben sind. Hier und da sind das auch amazon-Links (affiliate), weil es die einzige Plattform ist, wo Du alle dieser NEM auch bekommst. Es ist einigermaßen mühsam und Du bezahlst deutlich mehr Porto, wenn Du Dir diese Produkte einzeln zusammensuchst, aber natürlich kannst Du dies viel lieber zugunsten kleiner, sympathischer Online-Shops auch tun! Ich nenne also konkrete Produktnamen, um es Dir einfach zu machen. Auf der Nährstoffdichte und der Bioverfügbarkeit lag dabei das Hauptaugenmerk. Hier und da ist auch die Tatsache, dass die NEM aus Deutschland versandt werden und nicht im Zoll hängen bleiben auch ein Grund für die Nennung in diesem Artikel. Der NEM-Markt ist einigermaßen unübersichtlich, es gibt immer zig Alternativen und wöchentlich kommen neue hinzu. Bei der Nennung der Produktnamen war auch Preis/ Leistung ein Kriterium, bei besonders hoher Qualität (die manchmal den Preis teurer Produkte rechtfertigt) steht auch das dabei. Schickt mir gern Eure Tipps, so Ihr welche habt, bei der Fülle ist es auch für mich unmöglich, einen Komplettüberblick zu behalten.//
Woran Du ein gutes NEM erkennst, findest Du in diesem Blogartikel hier
//Ein Disclaimer gleich vorab: Diverse Fachgesellschaften empfehlen außer Folsäure und Jod keine Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft. Aus verschiedenen Gründen meiner langjährigen Erfahrung tue ich das dennoch, mit Augenmaß und Blick auf die individuelle Situation. Ich ermuntere Dich ausdrücklich zu einem eigenverantwortlichen und kritischen Blick auf die Dinge. NEM “als Pille” sind allerdings nicht deshalb böse, weil sie eine Pille sind. Manchmal ist es schlicht einfacher, kritische Vitalstoffe gezielt zu ergänzen, als die vielen einzelnen Vitalstoffe über eine konsequente und sehr bewusste Ernährung aufzunehmen. NEM ersetzen eine solche gesunde und ausgewogene Ernährung eben nicht und können sie nur ergänzen. Frage im Zweifel und sowieso Deinen Arzt oder Deine Hebamme um Rat.//
Dies hier soll also eine übersichtliche Liste sein, in der ich nicht ausführlich auf die Funktion der einzelnen Stoffe eingehe. Also Checklistenstyle ohne viel kompliziert (obwohl es das in Wirklichkeit natürlich ist).
Gute Nahrungsergänzung ist nicht billig, gutes Essen aber auch nicht. Je nach Situation, Lebensstil und gesundheitlichen “Baustellen” kannst Du locker mit insgesamt 2-4 Euro pro Tagesdosis rechnen, wenn Du unterschiedliche NEM – etwa beim unerfüllten Kinderwunsch sind es unterschiedliche – etwa in Deinem eigenen, individuell zusammengestellten “Baukasten” in wirklich guter Qualität nehmen möchtest. Wenn Du das nicht willst oder kannst, oder es Dir zu kompliziert ist, ist vielleicht erst mal ein schlankes, ausgewogenes Multivitaminpräparat etwas für Dich, dazu unten mehr.
Folsäure
Die Substitution von Folsäure wird in der Schwangerschaft von allen relevanten Fachgesellschaften empfohlen, warum das so ist, habe ich hier geschrieben. Ich empfehle eher, perikonzeptionell (vor dem Schwangerwerden und in den acht Wochen danach) eine ordentlich Dosis zu nehmen, nämlich 800 mcg, danach genügt das, was Du über eine gesunde, ausgewogene Nahrung natürlich zu Dir nimmst, evtl. zusammen mit der Dosis in Deinem Multi-Präparat.
In vielen Schwangerschaftspräparaten sind auch diese 800 mcg enthalten, allerdings oft nicht in der bioaktiven Form 5-MethylTHF. Mein eigenes MAMA MULTI enthält das natürlich (neben vielen anderen sinnvollen Sachen, die ein gutes Multi auszeichnen). Dann brauchst Du keine zusätzliche Folsäure.
Solltest Du aus irgendwelchen Gründen kein Multi-Präparat einnehmen, sind gute Solopräparate diese hier:

Mama Multi
Das MAMA MULTI: unser Rundum-Sorglos Multivitamin- und Spurenelement-Präparat speziell für die Bedürfnisse in Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Kapsel deckt deinen Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen als optimale Basisversorgung. Ideal in Kombination mit unserem MAMA OMEGA 3. Enthält 400 µg hoch bioverfügbares Methylfolat.
29,90€
Vitamine und Spurenelemente
90 Kapseln (33.22 € / 100 Kapseln)
EntdeckenJod
Einige Nährstoffe kann man gut über ihr natürliches Vorkommen, also in Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Bei einigen Vitalstoffen ist das schwieriger, bei anderen leichter. “Superfood” nennt man Nahrungsmittel, die ganz naturgemäß besonders dicht bepackt sind mit Nährstoffen. Bei Jod ist das verhältnismäßig einfach: jodhaltige Algen sind ein tolles Jod-Superfood. Jod ist besonders wichtig für deine Schilddrüse, eines der zentralen endokrinen Organe. Eine Miso-Suppe mit ordentlich Algen drin, 1-2 mal die Woche, würde zum Beispiel vollkommen ausreichen, um Deinen Jodbedarf zu decken. Wenn Du die eher alle zwei Monate mal isst, rede Dir das nicht mit “Miso-Suppe esse ich ja auch voll regelmäßig” schön.
Kelp ist eine besonders jodhaltige Algensorte, das passende Extrakt gibts auch convenient als Pille zu kaufen.
Diese hier gibt es als Kapseln und auch als Pulver (zB zum Drüberstreuen in Suppen, Salat und Co):
Omega 3
Omega 3 ist eines der Super-Super-Stoffe, für und gegen alles. Im Ernst: In der Schwangerschaft ist diese ungesättigte Fettsäure besonders wichtig für die sich rasant entwickelndes Nerven- und Gehirnzellen Deines Babys. Aber natürlich auch für Dich: Eine Unterversorgung mit Omega 3 geht unter anderem mit statistisch mit erhöhten Inzidenzen für Frühgeburtlichkeit, Fehlgeburten, Präeklampsie (früher. Gestose) und Schwangerschafts- und Wochenbettdepressionen einher.
Eine gut bioverfügbare Quelle sind tierische Produkte aus der Kälte, etwa Kaltwasserfische wie Lachs oder Hering. Aber auch die muss man regelmäßig essen, fürs Omega 3 heißt das: 3 mal pro Woche eine Portion. Macht außerhalb Skandinaviens niemand, also solltest Du ergänzen, ungefähr 2-3 g DHA/ EPA pro Tag ist eine gute Dosis, bei Indikationen (etwa oben genannten individuellen Themen) das Doppelte.
Die vegetarische oder vegane Quelle ist Algenöl, Leinöl wegen der Umwandlung aus ALA wegen der schlechteren Bioverfügbarkeit allerdings nicht wirklich, Du müsstest davon etwa 60 ml zu Dir nehmen, pro Tag, jeden Tag.
Omega 3 aus Lachsöl sollte unbedingt schwermetallkontrolliert sein.

Mama Omega 3
MAMA OMEGA 3 besteht aus qualitativ hochwertigem pflanzlichen Algenöl. Es zeichnet sich durch ein besonders günstiges DHA:EPA-Verhältnis von 2:1 aus und ist somit ein optimaler Omega-3-Lieferant für die Kinderwunschzeit, Schwangerschaft und Stillzeit. Für einen angenehm frischen Geschmack enthält das MAMA OMEGA 3 fein abgestimmtes Orangen- und Zitronenöl aus kontrolliert biologischem Anbau.
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DHA + EPA aus Algen
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EntdeckenVitamin D
Vitamin D ist das einzige Vitamin, dessen Zufuhr über die Nahrung gar keine Rolle spielt, es sei denn, Waltran steht auf Deinem Speiseplan. Vitamin D wird über die Sonnenbestrahlung direkt in der Haut gebildet. Im Frühling, Herbst und Winter – also hierzulande von Oktober bis April – ist der Einstrahlwinkel der Sonne durch die schräge Erdachse so, dass es physikalisch schlicht unmöglich ist, Vitamin D über die Sonne zu synthetisieren. Du solltest Vitamin D also ergänzen, wenn Du Deine Reserven nicht im Winterurlaub in Äquatornähe auffrischt.
Nach einer Untersuchung des Institutes für Ernährungswissenschaften an der Uni Gießen hatten 98 Prozent aller Schwangeren einen Vitamin-D-Spiegel, der im Mangel- oder Unterversorgungsbereich anzusiedeln ist. Auch im Sommer lagen 50 Prozent aller untersuchten Frauen noch darunter (das liegt an flächendeckender Sonnencreme. Ab Faktor 8 ist Schluss mit Vitamin-D-Bildung) .
In der Schwangerschaft ist Dein Vitamin-D-Bedarf erhöht. Die gängigen “Experten” sind sich beim Vitamin D etwas uneins: Während die DGE 800 IE für ausreichend hält, zweifeln verschiedene Experten (u. a. Prof. Kunz am Institut für Ernährungswissenschaften Gießen, aber auch international, wie etwa die Vitamin-Task-Force der Endocrine Society) dies explit an. Das Institute of Medicine (IOM) gibt als unbedenkliche Obergrenze eine Tagesdosis von 4.000 IE pro Tag an, Embryotox, die von der Pharmaindustrie unabhängige Datenbank, nennt etwa 3.000 IE als sichere Dosis, die »Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen« empfiehlt eine Substitution von 4.000 IE Vitamin D pro Tag im Winter für alle Schwangeren.
Den Vitamin-D-Spiegel kann man natürlich im Blut messen, einige Frauenärzte und Hebammen tun dies mittlerweile auch routinemäßig, denn danach lässt sich die notwendige Tagesdosis am sichersten bestimmen. Vitamin D kann gut auch in höherer Dosis alle paar Tage genommen werden, dann entsprechend mehr, falls Du das als einfacher empfindest.
Wenn Du Vitamin D substituierst, solltest Du sicherstellen, dass Du ausreichend Calcium zu Dir nimmst (das gilt vor allem für vegane Ernährung ohne Milchprodukte) und immer auch Vitamin K2 dazu nehmen.
Vitamin D und K2 in einem Kombipräparat im richtigen Verhältnis (zudem als Tropfen gut dosierbar) ist dieses:

Mama Vitamin D3 + K2
Das Mama Vitamin D3 + K2 besteht aus nur drei natürlichen Inhaltsstoffen im optimalen Verhältnis zueinander: Vitamin D3, dem Co-Faktor Vitamin K2 MK7 all-trans und zertifiziertem Bio-MCT-Öl. Das enthaltene MCT-Öl aus der Kokosnuss begünstigt eine besonders hohe Bioverfügbarkeit und eine sehr gute Aufnahme durch den Körper. Die öligen Tropfen lassen sich dank der Pipette praktisch und individeuell dosieren. Für (werdende) Mamas zur Deckung des erhöhten Vitamin D3-Bedarfs in der Kinderwunschzeit, Schwangerschaft und Stillzeit.
24,90€
Vitamin D3 und K2 MK7 all-trans in Bio-MCT-Öl
30 ml (83 € / 100 ml)
EntdeckenEisen
Beim Eisen ist es zumindest diagnostisch recht einfach: Dein Eisenwert wird als einziger der Vitalstoffwerte in der Schwangerschaft regelmäßig über den Hb-Wert (Hämoglobin) bestimmt. Deshalb weißt Du hier, ob Du einen Mangel hast und solltest auch nur dann supplementieren, wenn es sinnvoll ist. Die therapiebedürftige Grenze, unterhalb derer eine Substitution empfehlenswert ist, liegt je nach Auslegung, dem Vorhandensein (oder nicht) von Symptomen und Deinem Ausgangs-Hb etwa zwischen 10,5 und 11,2 g/ dl. Dein Hb sinkt immer in der Schwangerschaft, es erhöht sich das Volumen des Plasmas zu den festen Blutbestandteilen ganz normalerweise. Und das soll auch so sein, damit das Blut schön flüssig ist.
Dein Arzt und Deine Hebamme werden Dich dazu beraten. Natürlich ist es möglich und sinnvoll, zunächst auch über die Ernährung am Eisenwert zu schrauben, allerdings reicht das erfahrungsgemäß bei einer echten Eisenmangelanämie nicht aus. Neben eisenreichen Nahrungsmitteln kannst Du auch die Eisenaufnahme verbessern, etwa über Vitamin C zur eisenreichen Mahlzeit. Das Häm-Eisen aus (rotem) Fleisch ist für deinen Körper am einfachsten bioverfügbar, ein Klassiker also “Steak mit einem Glas Orangensaft – oder mit Brokkoli oder Paprika”. Vegetarische oder vegane Frauen können es über eisenreiche Nahrungsmittel wie Hirse oder Linsen probieren. Da Dein Bedarf aber tatsächlich in der Schwangerschaft um 100 % ansteigt, ist Eisen einer der häufigen Vitalstoffe, deren Ergänzung als Präparat notwendig werden kann.
Wenn es notwendig ist, Eisen zu supplementieren, solltest Du wissen, dass es auch hier Unterschiede gibt: Unterschiedliche Eisenverbindungen sind unterschiedlich gut bioverfügbar und auch unterschiedlich in der Verträglichkeit. Herkömmliche Eisenpräparate (wie Ferro Sanol, Tardyferron, aber auch Kräuterblut) enthalten Eisen als II-Gluconat. Das kann bei empfindlichen Menschen Magenschmerzen und/ oder Verstopfungen verursachen. Wenn Du zu diesen Menschen gehörst, ist Eisen als Chelat oder Bisglycinat eine gute Alternative.
Natürlich haben wir uns auch darüber Gedanken gemacht und ein eigenes Produkt entwickelt: das SANFTE EISEN. Es enthält ausschließlich Eisen-Bisglycinat, Vitamin C aus Acerola-Extrakt und den natürlichen Eisen-Aufnahme-Transporter Lactoferrin. Lactoferrin ist unter anderem in der Muttermilch enthalten (deshalb heißt es so), damit Babys das wenige Eisen aus der eisenarmen Muttermilch gut in ihren Körper aufnehmen können. Es macht unser SANFTES EISEN also hochgradig bioverfügbar, es muss dadurch nur niedrig dosiert werden und es ist einzigartig verträglich.

Sanftes Eisen
Nahrungsergängzungmittel aus hochwertigem Eisenbisglycinat und zwei wirkungsvollen Co-Faktoren: Lactoferrin und Vitamin C aus natürlichem Extrakt der Acerola-Kirsche. Diese Kombination sorgt dafür, dass SANFTES EISEN besonders verträglich ist und zugleich schnell und optimal vom Körper aufgenommen wird. Perfekt zur Deckung des erhöhten Eisenbedarfs in der Schwangerschaft, Stillzeit und in anspruchsvollen Lebensphasen.
35,80€
Eisen-Bisglycinat und Lactoferrin
90 Kapseln (39.78 € / 100 Kapseln)
EntdeckenMagnesium
Magnesium ist von allen Mineralien das »Supermineral«. Es spielt auf zellulärer Ebene eine wichtige Rolle für die Produktion und Bereitstellung des Energiespeichermoleküls ATP in den Mitochondrien. Alles, was in Deinem Körper im engeren oder weiteren Sinne mit »Energie« zu tun hat, braucht Magnesium.
In der Schwangerschaft ist Dein Magnesiumbedarf erhöht. Der große, wachsende Gebärmuttermuskel verbraucht viel davon. Wenn Du in eine Magnesium-Mangelsituation gerätst, sind die Symptome zum Beispiel eine Neigung zu Krämpfen, mehr Gebärmutterkontraktionen, Liderzucken. Auch bei Präeklampsien gehört es in die Reihe der sinnvollen NEM.
Ein Magnesiummangel ist über die Ernährung nicht so einfach auszugleichen, weil der Anteil pro gegessenem Lebensmittel dann doch eher niedrig ist. Wenn Du an verschiedenen Orten liest, wie magnesiumreich etwa Schokolade sei, stimmt das einerseits – Du müsstest allerdings vier Tafeln davon essen, um 550 mg (das wäre in etwa die therapeutische Dosis zur Behebung eines Mangels) zu Dir zu nehmen. Als Tagesdosis. Kann man natürlich machen … Vermutlich ist es auch nicht der “Magnesiumbdarf”, den Dein Körper Dir mit “Schokoladenjieper” signalisieren möchte, so nach dem Motto: Der Körper holt sich schon, was er braucht. Aber das ahnst Du vermutlich auch irgendwie.
Weiterhin gilt Magnesium als “Salz der inneren Ruhe” – und das klingt für die meisten Schwangeren ausgesprochen attraktiv. Es hat wichtige regulierende Funktionen für das Nervensystem, Deine Psyche und Deinen Schlaf.
Magnesium verursacht in höheren Dosen bei vielen Menschen Durchfall. Zudem kann Dein Körper nicht unendlich viel Magnesium auf einmal aufnehmen. Es ist daher sinnvoll, eine größere Magnesiumgabe zu verteilen. Wenn Du 400 oder 600 mg benötigst, weil Du etwa vorzeitige Wehen hast oder präeklamptische Symptome, solltest Du die Gesamtmenge auf 200 mg-Einheiten aufteilen, wegen der möglichen positiven Wirkung auf den Schlaf eher in der 2. Tageshälfte, probiere da durchaus einfach ein wenig herum, was sich gut anfühlt.
Und, mein Lieblingsmythos: Magnesium musst Du natürlich nicht absetzen, weil Du in der 36. SSW angekommen bist. Entweder brauchst Du Magnesium, weil Du Mangelsymptome hast, oder Du brauchst es nicht. Magnesium ist kein “Wehenhemmer”, der sinnvolle Geburtswehen blocken würde. Im Gegenteil: Wenn Du Wehen bekommst und Dein Baby gebärst, ist die große Stunde Deiner Gebärmuttermuskulatur gekommen. Und was braucht ein Hochleistungsmuskel, was braucht der Langstreckensportler, wenn er über sich hinauswächst: Dreimal darfst Du raten … Magnesium “lähmt” nicht die Muskulatur, sonder koordiniert die Kontraktilität, so dass der Muskel funktional und ausdauernd arbeiten kann.
Wenn Du viel Magnesium in der Schwangerschaft genommen hast oder nehmen musstest, solltest Du es nach der Geburt nicht schlagartig absetzen. Es gibt Hypothesen zum so genannten Raynaud-Syndrom (eine – vermutlich genetische – Erkrankung mit einem Gefäßspasmus in den kleinen Blutgefäßen an den Körperenden; hier: an den Brustwarzen) in der Stillzeit, eine gar nicht so seltener Grund für sehr schmerzhaftes Stillen in den ersten Lebenstagen. Möglicherweise spielt hier ein schnell abfallender Mg-Spiegel eine Rolle, Du solltest das Magnesium in diesem Fall also noch eine bis zwei Wochen nach der Geburt weiternehmen und erst dann langsam runterdosieren.
Auch beim Magnesium gibt es verschiedene Salze mit unterschiedlicher Bioverfügbarkeit. Die Studienlage ist sich ein wenig uneins, welche Magnesiumverbindung nun die best-bioverfügbarste ist. Lange Zeit galt das Magnesiumcitrat oder -bisglycinat als dem Magnesiumoxid weit überlegen. Neuere Studien kommen nicht zu einem ganz einheitlichen Ergebnis, zudem hat jede Magnesiumart ihre Schwerpunktwirkung. Vermutlich ist also eine Mischung der unterschiedlichen Magnesia eine gute Idee, das erste der folgenden Präparate etwa ist eine Mischung aus Magnesiumbisglycinat, Trimagnesiumdicitrat und Magnesiumcarbonat.
Probiotika
Der Hot Shit, das Neue Schwarz in der Medizin derzeit: Das Mikrobiom des Menschen. Also alles das, was da in uns und an uns dran so alles lebt und krabbelt. Nur 10 % aller Zellen, die einen Menschen bilden, sind humane Zellen. Alle anderen sind Bakterien (ich beschränke es mal darauf, wenn man Bakterien und Viren mitzählt, wird es völlig abstrus). 90 % von Dir sind Bakterien. Das mal bitte kurz auf der Zunge zergehen lassen. Natürlich ist es so einigermaßen einleuchtend, dass diese 90 % einen weitreichenden Einfluss auf den kleinen Rest, also Deinen eigentlichen Körper, haben.
Für die Schwangerschaft ist das deshalb von besonderer Bewandtnis, weil Dein Mikrobiom die Wiege des Mikrobioms für Dein Baby darstellt, Du es sozusagen schon in der Schwangerschaft und dann während der Geburt mit einer ordentlichen Portion lebenswichtiger Bakterien beimpfst. Je gesünder also deine Heimatflora ist, umso besser für Dein Baby.
Wahrscheinlich ist es also eine gute Idee, zumindest in den letzten Wochen der Schwangerschaft Deine Florae mit Probiotika zu unterstützen, wenn Du mit vorzeitigen Wehen, vaginalen Infekten oder einem Schwangerschaftsdiabetes zu tun hast oder Dein Baby ein schweres allergisches Erbe mitbekommt, durchaus auch schon früher.
Weil es so wichtig ist, ist natürlich ebenfalls ausführlich Thema in meinem Buch.
Besonders geeignet sind Kombipräparate mit verschiedenen Bifidus- und Lactobazillen-Stämmen. Deshalb haben wir ein spezielles Probiotikum entwickelt, das genau auf das Mama und Baby-Mikrobiom zugeschnitten ist.
Da Du selbst Deine “guten Bakterien” an Dein Baby schon während der Geburt weitergibst und die vaginale Flora für eine gesunde Schwangerschaft eine besondere Bedeutung hat, haben wir im MAMA BABY FLOR die typischen gesunden Stämme für Mama und Baby zusammengestellt.
Mehr dazu findest Du auch in diesem Blogartikel: Das Mikrobiom in Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit.

Baby Flor
BABY FLOR Tropfen sind mit 6 Stämmen ausgewählter Bifidobakterien und Lactobazillen für Schwangere, Stillende, Babys und Kleinkinder konzipiert. Das Probiotikum ist gelöst in Bio-MCT-Öl aus der Kokosnuss und dank der Pipette besonders leicht zu dosieren.
22,90€
Mikrobiom für dein Baby
20 ml (114.5 € / 100 ml)
EntdeckenEine Pille für alles – warum das nicht geht
Das versuchen natürlich viele Hersteller und bieten meistens auch derlei Präparate an, in der zutreffenden Annahme, dass eine Pille sich für die Zielgruppe irgendwie sympathischer anfühlt, als gleich zum Frühstück eine Hand voll NEM-Präparate einzuwerfen.
Einige machen sich dann noch mit “Trimenon 1-3” ein bisschen wichtig. Was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Allerdings geht es da meistens alleinig um die Folsäure, vergleiche mal die Inhaltsangaben. Die brauchst Du aber nur in den Wochen vor einer Schwangerschaft, wie im Folsäureartikel ja schon geschrieben, und in den wenigen Wochen danach, maximal bis zur 8. SSW. Danach ist sie in dieser expliziten Weise nicht mehr von Belang, als alle anderen Vitamine auch.
Eine Pille, schön praktisch: Wenn Du die obigen Mengen, die sinnvoll sind, zusammenzählst, passt das schlicht nicht in eine Tablette. Eine einzelne Tablette oder Kapsel kann ungefähr 2000 mg groß sein, damit sie noch schluckbar ist. Das passt da aber ganz einfach nicht rein.
Wenn man dann noch die Vitamine aus Superfoodextrakten gewinnen möchte, wird es endgültig eng. In ihrer natürlichen Umgebung sind Vitamine nicht nur besser verfügbar, es stehen auch hunderte Co-Factoren mit drumrum, Flavonoide, Polyphenole und Carotinoide zum Beispiel, die viele noch teilweise unerforschte positive Wirkungen haben. Die Acerolakirsche ist eben gesünder als die reduzierte Ascorbinsäure (Vitamin C).
100 mg Ascorbinsäure oder 2 g gefriergetrocknete Acerolakirsche? Das eine lässt sich mal eben in eine Multi-Pille packen, das andere nicht. Das eine ist zudem noch viel, viel billiger als das andere, für alles, was verkauft werden soll, natürlich ein zentrales Argument.
Multivitaminpräparate
Die meisten der gängigen Schwangerschaft-Multivitamin-Präparate sind also mehr oder weniger das Gleiche, wie ein banales Multivitaminprodukt aus dem Drogeriemarkt, sind aber, vor allem, wenn sie über Apotheken vertrieben werden, vor allem eines: teuer.
Die oben besprochenen Vitalstoffe sind die ausgewählten, die in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung sind. Natürlich gilt für alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente: Dein Bedarf ist in der Schwangerschaft erhöht, Dein Körper leistet absolut Fantastisches in der Zeit der Schwangerschaft und in der Stillzeit, in der Du weiterhin Dein Baby komplett aus Deinen Ressourcen ernährst (deshalb gelten identischen Empfehlungen also auch in der Stillzeit. Dein Mehrbedarf stoppt natürlich nicht mit dem Moment der Geburt).
Wenn Du gesund bist, bislang keinerlei relevanten Schwangerschaftskomplikationen mitbringst – entweder in dieser Schwangerschaft oder in denen davor (Schilddrüse, Gestationsdiabetes, vorzeitige Wehen, Plazentainsuffizienz, Präeklampsien, Fehlgeburten, Frühgeburten, Depressionen, um die wichtigsten zu nennen) brauchst Du bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung nicht viel mehr ergänzen.
Allerdings neigen Menschen alle dazu, die Qualität ihrer Ernährung zu überschätzen. Auch (oder gerade?) die Bio-Muddis (ich darf das sagen, ich bin selbst eine). Das behaupte nicht ich, sondern die Nationale Verzehrstudie, die guckt, was Menschen tatsächlich essen, und was das mit dem zu tun hat, wie sie denken, dass sie essen.
Die Forschungen aus der wissenschaftlichen Betrachtung der Vitalstoffe stammen im Wesentlichen aus der Sport- und Antiaging-Medizin. Dein Hochleistungssport ist im Moment das Schwanger-Sein, ein Kind hervorbringen.. Es hat also nichts mit komischen “Optimierungsgedanken” oder “Tuning” zu tun.
In manchen Situationen des Lebens ist es schwieriger oder umständlicher, sich konsequent “gesund und ausgewogen” zu ernähren. Wenn Du also mit der “Gießkanne” ein bisschen Multivitamin zu Dir nehmen möchtest, wären Multivitaminpräparate zusätzlich zu den oben ausführlich besprochenen schwangerschafts-besonderen eine Möglichkeit. Das kannst Du dann auch flexibel dosieren, mal wirst Du das Gefühl haben, Du brauchst es mehr, manchmal weniger. Und achte auf dieses Gefühl.
Schlau ist es natürlich, ein Multi-Präparat auzuwählen, das die besonderen Bedarfe in der Schwangerschaft (etwa mehr Jod und mehr Folsäure) schon enthält. Und weil es auf dem Markt kein einziges gab, das ich wirklich gut fand – in Hinblick auf Vollständigkeit (viele enthalten ein paar B-Vitamine, Folsäure und Jod, das wars), Bioverfügbarkeit (zum Beispiel Methylfolat, siehe oben, oder auch Zink als Bisglycinat oder eben “echtes” Vitamin A in schwangerschaftskompatibler Dosierung statt ß-Carotin) und Qualität – haben wir selbst eins entwickelt: das MAMA MULTI.
Ein konkreter Einnahmevorschlag für Schwangerschaft und Stillzeit.
Wenn Du dem oben gesagten folgen kannst und willst, könnte die folgende Einnahme dabei heraus kommen. Das ist höchst subjektiv: Meine Empfehlung.
Morgens:
ein gutes Multivitaminpräparat, etwa das MAMA MULTI
Darin sind ausreichend Folsäure und Jod enthalten. In der frühen Schwangerschaft ggf. 2 Stück ODER 400 mcg Folsäure zusätzlich ergänzen.
2 Kps. Omega 3 (mit je 300 mg EPA/ DHA), flüssiges je nach Angabe auf der Flasche
ggf. ein Probiotikum
ggf. Eisen
Abends
evtl. nochmal 2 Kps. Omega 3 (mit je 300 mg EPA/ DHA), flüssiges je nach Angabe auf der Flasche
Vitamin D3: von Oktober bis April einschließlich: (allermindestens)2.000-4.000 IE pro Tag (oder eine entsprechend höhere Dosis alle paar Tage) plus ca 50 mcg Vitamin K2
ggf. Magnesium, je nach Symptomatik 200 – 600 mg, (in höherer Dosis ggf. Calcium im Verhältnis Mg:Ca von 1:2 ergänzen)

Mama Multi
Das MAMA MULTI: unser Rundum-Sorglos Multivitamin- und Spurenelement-Präparat speziell für die Bedürfnisse in Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Kapsel deckt deinen Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen als optimale Basisversorgung. Ideal in Kombination mit unserem MAMA OMEGA 3. Enthält 400 µg hoch bioverfügbares Methylfolat.
29,90€
Vitamine und Spurenelemente
90 Kapseln (33.22 € / 100 Kapseln)
EntdeckenStillzeit
Viele Frauen setzen das “ganze Vitamingedöns” nach der Geburt ihres Babys ab.
Vielleicht hilft da schon der Gedanke – … und wer oder was nährt und ernährt nun das geborene Baby, weiterhin und zwar noch eine ganze Weile? Du! Dein Körper versorgt nun weiterhin zwei komplette Menschen. Deine Muttermilch ist das beste Superfood der Welt und konzentriert aus Deiner Substanz alles das, was Dein Baby braucht. Und setzt da klare Prioritäten: Erst das Baby, dann die Mama, weil die ist ja schon groß und stark und kann mit vorübergehender Unterversorgung auch irgendwie klar kommen.
Nach Wochen oder Monaten allerdings spürst Du, dass sich diese “irgendwie” dann auch ziemlich suboptimal anfühlt. Während Dein Baby immer dicker und dicker wird, fühlst Du Dich möglicherweise im wahrsten Sinne des Wortes “ausgelutscht”: Deine Haare fallen aus, Du vergisst den Satz den Du gerade sagen wolltest bist nur noch müde und erschöpft (Du googelst heimlich “Wochenbettdepression Spätform”), deine Schilddrüse fährt Achterbahn und Dein “Glow” sah insgesamt auch schon mal leuchtender aus, in Kombi mit den Augenringen, die nicht immer nur dem Schlafmangel geschuldet sind.
In gewissem Rahmen ist das alles: Hello, willkommen im Reallife-Spätwochenbett! Aber dass Du Dich komplett als Schatten Deiner selbst fühlst – wenn das so ist, solltest Du Deine Nährstoffversorgung mal unter die Lupe nehmen (da käme auch noch Zink ins Spiel und die B-Vitamine, aber das kommt auch ein anderes Mal).
Unerfüllter Kinderwunsch
Zu diesem Thema habe ich ein ganzes Buch geschrieben, es hier auf wenige Zeilen zu verkürzen ist natürlich nicht möglich. Wenn darin viel von “Antiaging für Deine Eizellen” die Rede ist, sind damit (auch) Prozesse gemeint, die sich durch die Einnahme von Antioxidantien wirkungsvoll beeinflussen lassen. Mehr dazu findest Du in diesem Blogartikel:
Ubiquinol: Coenzym Q10. Ein sehr potentes Antioxidans ist Coenzym Q10. Bei allem rund um eine “eingeschränkte ovarielle Reserve” ist das Dein Zeug. 100 mg, gern auch 200 mg, am besten als Ubiquinol. Auch super im Übrigen bei einem miesen Spermiogramm.
Das hier ist mit Abstand das beste auf dem deutschen Markt. Achtung, leider nicht billig (lohnt sich aber, der Qualität wegen)
Doctor´s Best Ubiquinol 100 mg
Resveratrol. Ein weiterer Stoff zur Verbesserung der doofen, oxidativen Prozesse im Eierstock und bei der Spermienbildung ist Resveratrol, gewonnen aus dem Extrakt aus roten Trauben oder dem japanischen Staudenknöterich. Ich nehme gern das hier:
Unsere Vitamine und mehr Wissenswertes
Deine roten Blutkörperchen tragen ein eisenhaltiges Molekül, das Sauerstoff bindet und transportiert. Dieses Molekül heißt Hämoglobin, abgekürzt Hb. Den Anteil an Hämoglobin im Blut kann man messen und das wird bei deinen Schwangerschaftsvorsorgen vermutlich auch regelmäßig gemacht.
Durch den beschriebenen „Verdünnungseffekt“ deines Blutes sinkt dein Hb normalerweise in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln im Sinne einer physiologischen Schwangerschaftsanämie ab, sollte aber Werte unter 11,2 g/dl an ihrem Tiefpunkt um die 30. SSW herum – so der Grenzwert in den deutschen Leitlinien – nicht unterschreiten.
Um genug von diesen roten Blutkörperchen bilden zu können, steigt von allen Nährstoffen dein Eisenbedarf in der Schwangerschaft am meisten, nämlich tatsächlich um 100 Prozent.
Der Eisenspeicher
Nicht nur der Hb, sondern auch die Eisenspeicherform im Körper, das Ferritin, ist einen Blick wert, viele Frauenärztinnen und Hebammen bestimmen deshalb auch zumindest einmalig das Ferritin in der Vorsorge.
Wenn deine Speicher gut gefüllt sind, dein Ferritinwert also oberhalb von 50μg/l liegt, kann ein Absinken des Hb-Wertes im Rahmen der physiologischen Schwangerschaftsanämie eher toleriert werden, weil dein Körper sich aus diesen Reserven bedienen kann – dafür sind sie ja auch da. Bei Werten unterhalb von 30 μg/l und 50 μg/l rutscht dann allerdings auch der Hb ziemlich schnell in den Keller, weil die Speicher eben nicht gut gefüllt sind und bei dem Mehrbedarf in der Schwangerschaft ziemlich schnell entleert sind.
Eisenmangel – warum behandeln?
Sauerstoff ist Leben und du & dein Baby, ihr braucht eine gute Versorgung damit! Für eine individuelle Behandlung sind nicht nur deine Laborwerte (Ferritin und Hb) relevant, sondern auch, wie du dich subjektiv damit fühlst. Ab wann genau eine Supplementierung notwendig ist, wird deine Hebamme und deine Frauenärztin mit dir besprechen, weil auch andere Faktoren, wie die Schwangerschaftswoche und deine Ausgangswerte in diesen Rat miteinbezogen werden. Du wirst einen deutlichen Hb-Abfall vermutlich auch spüren. Vielleicht bist Du ständig müde und schlapp. Du wirst blass, oft zieht man es auch eindrucksvoll am blassen Zahnfleisch. Wie bei allen Punkten zur Nährstoffverorgung geht es natürlich auch immer um dein Baby: Für die Versorgung der Plazenta ist die Sauerstoffperfusion natürlich enorm wichtig, Babys brauchen das, um sich rundum gut zu entwickeln. Auch das ist evident: Frauen mit einem guten Hb haben deutlich seltener Frühgeburten und weniger Plazentainsuffizienzen.
Die Ernährung
In der Schwangerschaft ist es gar nicht einfach, einen wirklich niedrigen Hb (evtuell entleertem Eisenspeicher) bei gleichzeitig steigendem Bedarf ausschließlich über die Ernährung effektiv nach oben zu bewegen. Eisen gehört zu den Mineralstoffen, die ganz grundsätzlich nicht so gut in den Körper aufgenommen werden kann. Vor allem Eisen aus pflanzlichen Quellen, Pseudogetreide wie Hirse oder Amaranth oder auch Weizenkeime, sind reich an Eisen, landet nur zu 10 bis 15% überhaupt im Körper. Häm-Eisen aus Fleisch kann vom menschlichen Körper deutlich besser resorbiert werden: Hier sind es immerhin 40%, die im Körper landen. Um eine wirkliche Eisenmangelanämie ausschließlich über die Nahrung auszugleichen, musst du konsequent und diszipliniert sein, sonst reicht das – je nach Ausgangswerten – aller Erfahrung nach nicht aus. Bei einer Kontrolle nach zwei Wochen sollte der Wert mindest »stabil mit Tendenz nach oben« sein. Besprich die Details dazu mit deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin.
Eisen als Supplemement
Es gibt unterschiedliche Eisenverbindungen, die in Eisenpräparaten verwendet werden. Abgesehen von der chemischen Struktur unterscheiden sie sich unter anderem auch darin, wie gut sie vom Körper aufgenommen und vertragen werden.
Eisen gehört zu den Spurenelementen, die in herkömmlicher Zubereitung als Eisensalz (Eisen(II)-sulfate oder -aspartate) sehr häuftig Nebenwirkungen auslösen können. Eisen macht oxidativen Stress im Gewebe. Wir spüren das in Form von Magen- und Bauchschmerzen, Übelkeit, Verstopfungen oder Kopfschmerzen.
Gleichzeitig wird durch entzündliche Prozesse und die hohen Dosierungen, die nicht gut bioverfügbare Eisensalze benötigen, das eisentransportsteuernde Protein, Hepcidin, von der Leber vermehrt ausgeschüttet, damit sinkt die Kapazitität des Körpers, das zugeführte Eisen überhaupt zu verwerten.
Es werden also teilweise sehr große Mengen Eisen verabreicht – mit entsprechenden unangenehmen Nebenwirkungen – gleichzeitig sinkt durch diese komplexe Kaskade aber die Eisenmenge, die überhaupt effektiv im Körper landet.
Was ist SANFT an unserem Eisen?
Weil herkömmliche Eisenpräparate eben sehr oft nicht gut verträglich sind, sie aber für über die Hälfte der Schwangeren in Deutschland wegen einer therapiebedürftigen Schwangerschaftsanämie notwendig sind, haben wir uns etwas ausgedacht. Wir nutzen im SANFTEN EISEN besonders verträgliche Formen von Eisen als Eisen-Bisglycinat, in einer einzigartigen Kombination mit zwei wichtigen Co-Faktoren: Lactoferrin und Vitamin C aus natürlichem Extrakt aus der Acerola-Kirsche.
Eisen-Bisglcycinat
Gebunden an Aminosäuren (Chelate) ist Eisen sehr viel besser bioverfügbar und hat auch deutlich weniger der beschriebenen Nebenwirkungen im Sinne des oxidativen Stress. Eisen-Bisglycinat ist so ein Eisen-Chelat, Eisen liegt hier gebunden an die kleinste Aminosäure, Glycin, vor. Der Vorteil hierbei ist, dass der Körper Eisen über den Aminosäurentransporter aufnimmt. Dadurch fallen zum einen Wechselwirkungen mit anderen Spurenelementen und Metallen weg, es müssen also keine komplizierten Einnahmeregeln, etwa den Abstand zu anderen NEM wie Magnesium, eingehalten werden. Durch diese deutlich höhere Bioverfügbarkeit braucht man weniger Eisen, das zeitgleich auch noch wesentlich verträglicher ist.
Co-Faktoren
Wie gut (oder nicht so gut) Nährstoffe in den Körper aufgenommen werden, hängt von ganz unterschiedlichen Dingen ab, beispielsweise gibt es unterschiedliche Polymorphismen, genetische Varianten, die unseren Stoffwechsel individuell „ticken“ lassen. Aber auch begleitende Stoffe beeinflussen die Aufnahme. Beispielsweise wird die Eisenaufnahme gehemmt durch Gerbstoffe (in schwarzem Tee, Kaffee, Artischocken), Phytinsäure (in Vollkorn, Soja, Hülsenfrüchten), einige Proteine (Casein und Albumin etwa, in Kuhmilch, oder auch Sojaprotein) und weitere mehr. Du solltest dein Eisen also nicht mit Kaffee oder Milch herunterspülen. Umgekehrt kann man die Eisenaufnahme natürlich auch verbessern. Im SANFTEN EISEN nutzen wir zwei ganz besonders wirkungsvolle Co-faktoren. Lactoferrin und natürliches Vitamin C aus der Acerola-Kirsche.
Co-Faktor No. 1: Lactoferrin
Das Protein Lactoferrin ist natürlicher Bestandteil von Säugetiermilch, das auch in der Muttermilch zu finden ist. Lactoferrin hat schon bei geringer Menge eine starke biologische Wirkung. Die wichtigste Eigenschaft von Lactoferrin ist seine immunmodulatorisch Wirkung. Es wirkt antimikrobiell und effektiv entzündungshemmend, evolutionsbiologisch in der Muttermilch enorm wichtig für ein frisch geborenes Baby.
Für den Eisenstoffwechsel ist dieser Punkt ganz zentral, da inflammatorische Prozesse den Hepcidinspiegel in der Leber erhöhen und damit den Eintransfer ins Blut blockieren können. Lactoferrin setzt genau da an. Außerdem gehört Lactoferrin, wie der Name schon vermuten lässt, zudem zu den Transferrinen. Das sind Stoffe, die Eisen im Körper transportieren. Es sorgt also etwa in der Muttermilch sehr effektiv dafür, dass Säuglinge überhaupt Eisen in ihren Körper aufnehmen können, denn Muttermilch selbst ist relativ arm an Eisen.
All diese Effekte machen Laktoferrin zum idealen Co-Faktor für die Eisen-Supplementierung, da es an unterschiedlichen Punkten die Eisenaufnahme deutlich erhöhen kann.
Da Lactoferrin ein sehr hochwertiges und preisintensiver Stoff ist, wirst du ihn in herkömmlichen, sehr preisgünstigen Produkten ganz sicher nicht finden.
Co-Faktor No. 2: Vitamin C
Der bekannteste Eisen-Aufnahme-Booster ist sicher Vitamin C. Wenn du also ein Steak isst, trinke gern ein Glas Orangensaft dazu. Auch Sanddorn, schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Wirsing, Rosenkohl, Paprika sind besonders reich an Vitamin C. Im SANFTEN EISEN haben wir gleich schon eine ordentliche Dosis Vitamin C in die Kapsel gepackt: 2 Kapseln enthalten bereits 90% deines Tagesbedarfs an Vitamin C.
Klingt gut, oder? Mit dem Code sanfteseisen gibt es derzeit 20% Rabatt bei mindestens 2 Packungen Sanftes Eisen in deinem Warenkorb – nur solange Vorrat reicht.
Geburtsvorbereitung online
Inmitten des ganzen Pandemie-Shizzle braucht Ihr natürlich Geburtsvorbereitung, vielleicht mehr denn je! Ich habe einen Video-Kurs für Euch mit allen Inhalten, die ein guter Kurs braucht. 12 Stunden lang, ein Stream in übersichtlichen Kapitel-Häppchen zum bingen oder snacken, alles bei Euch auf dem heimischen Sofa, nach Eurer Zeiteinteilung, bequem, easy und evidenzbasiert. Hier findest Du mehr Infos & kannst Dich anmelden.
Podcast
Der Hebammen-Salon
– ein Podcast mit
Kareen Dannhauer
& Sissi Rasche

Corona – und nun?
Wie kannst Du, schwanger oder nicht, Dein Immunsystem wirklich sinnvoll unterstützen? Hilft Vitamin D und wenn ja wieviel? Zink? Vitamin C? Und: Der Test ist positiv – oh shit. Und jetzt? Wann sollte ich doch lieber ins Krankenhaus fahren? Hier geht es zum ausführlichen Blogartikel.
Was ist ein Corona-Schnelltest?
Wie der Name schon sagt: Ein Antigen-Test ist schnell, da er direkt vor Ort am “Point of Care” innerhalb von 15-20 Minuten ein aktuelles und verwertbares Ergebnis über das Vorliegen einer akuten Infektion liefert. Der Antigen-Test kommt ohne logistisches Drumherum aus und ohne, dass ein Labor dafür notwendig ist. Anders als die PCR (polimerase chain reaction) detektiert ein Antigen-Test nicht direkte DNA(-Stücke) des Virus, sondern virale Proteine. Ein Test ist dann positiv, wenn das Virus im Abstrichmaterial vorhanden ist, also eine akute Infektion vorliegt, unabhängig davon, ob Symptome vorhanden sind oder nicht.
Wie genau ist ein Schnelltest?
Über diesen Punkt wird in den Weiten des Laien-Internets am meisten herumspekuliert und dabei einige Halbwahrheiten in einen Topf geworfen und falsche Schlüsse daraus abgeleitet. Ein Antigen-Test gilt als weniger genau als eine PCR. Das ist labortheoretisch korrekt, es macht ihn aber nicht weniger wertvoll, da er für völlig andere Zwecke eingesetzt wird (und dafür eine Reihe ganz anderer Vorteile hat) und es um mathematische Größen geht, die ich weiter unten noch genauer am konkreten Beispiel aufdröseln werde.
Ein Antigen-Schnelltest dient grundsätzlich gewissermaßen der Vortestung primär erst mal nicht infektionsverdächtiger Personen. Er eignet sich daher für schnelle Massentestungen. Für dieses erste “Sieb” ohne primären Infektionsverdacht sind “etwas gröbere Maschen” absolut hinnehmbar. Ähnlich wie bei anderen Phänomenen der “großen Zahlen”, denen wir auch an anderen Stellen in der Pandemie begegnen, dürfen wir uns Unschärfen leisten: Weder ist es notwendig, dass sich ALLE Menschen an ALLE vernünftigen infektionsvermeidenden Regeln halten, noch braucht es für die viel herbeibeschworene Herdenimmunität eine 100 (oder nicht mal 80) -prozentige Durchseuchung. Konkret: Wenn die Wahrscheinlichkeit sowieso gering ist, dass die getestete Person positiv ist (da keine Symptome vorhanden und auch kein infektionsverdächtiger Kontakt stattgefunden hat), ist das Restrisiko, dass sehr selten ein positiver Mensch “übersehen” wird, sehr sehr gering! Wie gering am Rechenbeispiel gleich unten.
Wie genau ist ein Schnelltest?
Über diesen Punkt wird in den Weiten des Laien-Internets am meisten herumspekuliert und dabei einige Halbwahrheiten in einen Topf geworfen und falsche Schlüsse daraus abgeleitet. Ein Antigen-Test gilt als weniger genau als eine PCR. Das ist labortheoretisch korrekt, es macht ihn aber nicht weniger wertvoll, da er für völlig andere Zwecke eingesetzt wird (und dafür eine Reihe ganz anderer Vorteile hat) und es um mathematische Größen geht, die ich weiter unten noch genauer am konkreten Beispiel aufdröseln werde.
Ein Antigen-Schnelltest dient grundsätzlich gewissermaßen der Vortestung primär erst mal nicht infektionsverdächtiger Personen. Er eignet sich daher für schnelle Massentestungen. Für dieses erste “Sieb” ohne primären Infektionsverdacht sind “etwas gröbere Maschen” absolut hinnehmbar. Ähnlich wie bei anderen Phänomenen der “großen Zahlen”, denen wir auch an anderen Stellen in der Pandemie begegnen, dürfen wir uns Unschärfen leisten: Weder ist es notwendig, dass sich ALLE Menschen an ALLE vernünftigen infektionsvermeidenden Regeln halten, noch braucht es für die viel herbeibeschworene Herdenimmunität eine 100 (oder nicht mal 80) -prozentige Durchseuchung. Konkret: Wenn die Wahrscheinlichkeit sowieso gering ist, dass die getestete Person positiv ist (da keine Symptome vorhanden und auch kein infektionsverdächtiger Kontakt stattgefunden hat), ist das Restrisiko, dass sehr selten ein positiver Mensch “übersehen” wird, sehr sehr gering! Wie gering am Rechenbeispiel gleich unten.
Spezifität und Sensitivität
Auch diese Begriffe sind mittlerweile schon ins Allgemeinverständnis durchgesickert, aber nochmal der Vollständigkeit halber: Die Spezifität eines Tests sagt etwas darüber, wieviele Nicht-Infizierte auch korrekt als negativ angezeigt werden. Die Sensitivität eines Tests sagt aus, wieviele Positivproben korrekt detektiert werden, wieviele tatsächlich Positive also als solche erkannt werden. Der von mir verwandte zertifizierte Test ist der Abbott Panbio Covid-19 Ag Rapid Test. Ermittelt mit einer FDA-EUA Rt-PCR Referenzmethode liegt die Spezifität bei diesem Test bei 99,4%, die Sensitivät bei 93,9-98,2% (abhängig von der Viruslast, s. Schwellenwert und CT-Wert gleich unten), die Kreuzreaktivität für 20 humane Viren wurde ausgeschlossen. Der Test reagiert also nicht “versehentlich positiv”, wenn eines der anderen (harmlosen Erkältungs-) Coronaviren, Adeno- oder Influenzaviren im Abstrich vorhanden wären.
[edit 11. Februar 2021: Anwendungszahlen zeigen mittlerweile, dass die Sensitivität bei asymptomatischen Personen (die meistens präsymptomatisch sind) deutlich niedriger ist, als in der Rechnung angenommen. Sie liegt – je nach Literatur – eher um die 70-80%, sehr abhängig vom exakten Zeitfenster des Tests (sehr steiler Anstieg der Viruslast in den Stunden vor Symptombeginn). Das verändert natürlich die Berechnung unten im Rechenbeispiel, ändert aber überhaupt nichts an der Grundsätzlichkeit, vor allem, weil “kein Test” fast immer die Alternative ist zum Test.]
Schwellenwerte …
Ein wichtiges Detail in der Frage der Nachweisbarkeitsgrenzen ist der so genannte CT-Wert (threshold cycle) in einer Probe. In der PCR wird damit eine Quantifizierung der DNA-Moleküle vorgenommen, man misst also gleichzeitig auch die Virusmenge. Eine PCR ist also entgegen missverständlicher Behauptungen nicht einfach “positiv oder negativ, egal wie viel Virus drin ist”. In der SARS-CoV-2-Diagnostik wird häufig ein cut-off-CT-Wert von 30 bis etwa 33 genannt. Oberhalb dieser Grenze ist die Viruslast immerhin so gering, dass sie nach heutigem Wissen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einhergeht und sehr wahrscheinlich auch in etwa die Grenze der Infektiosität darstellt. Das macht bei einer PCR der Laborarzt, es ist seine Aufgabe, den Test auszuwerten, zu interpretieren und zu befunden.
100% sicher?
Nein, 100% sicher ist so ungefähr gar nichts. Ich beantworte diese Fragen anhand der konkreten Situation eines Geburtsvorbereitungskurses an einem Wochenende in Berlin-Mitte. Es geht mir darum, unter den derzeit herrschenden Bedingungen ein Kurs-Setting für Euch herzustellen, in dem Ihr Euch so sicher fühlen könnt, dass der Kurs zu einem guten Gefühl beiträgt und dass das Risko, dass mein Kurs zu einem Superspreader-Event wird (wie zuletzt hauptsächlich private Feiern) so gering ist wie möglich.
Rechenbeispiel.
Um eine Zahl vor Augen zu haben, wie unwahrscheinlich es ist, dass in einem Kurs mit 12 Teilnehmer*innen ein viruspositiver Mensch sitzt – mit und ohne Test – rechnen wir doch einfach mal. Ich bin keine Epidemiologin, daher könnte sich der eine oder andere statistische Fehler einschleichen, wer es besser weiß, schreibt mir gern eine Mail.
In Berlin gibt es (Stand 5.10.2020) 2.146 aktive – bekannte – Coronafälle. Die nehmen aber vermutlich ihre Isolation Ernst und laufen gerade nicht draußen herum. Gehen wir bei einer derzeitigen Testpositivenquote von ungefähr 1% von einer relativ geringen Dunkelziffer unerkannter Coronafälle aus, nehmen wir einmal – großzügig gerechnet bei einem derzeitigen R-Wert von 1,1 und 40 Neuansteckungen pro 100.000/ 7 Tage – 3mal so viele Coronapositive, die unerkannt in der Stadt unterwegs sind. Also rund 6.500 potentielle Coronaüberträger (Achtung, spekulative Zahl). Wie hoch die Zahl derer ist, die davon asymptomatisch (Bedingung für die Kursteilnahme), aber ansteckend sind, ist ebenfalls eine Unbekannte. Rechnen wir einmal mit 30 % (ebenfalls großzügig) komplett asymptomatischer Verläufe. Diese Zahl ist vermutlich deutlich geringer, wir müssen ja aber noch die präsymptomatischen hinzuzählen, also vielleicht morgen oder übermorgen Erkrankte (aber jetzt schon Ansteckende). Mit all diesen Variablen rechnen wir mal mit etwa 2.000 asymptomatischen Menschen in freier Wildbahn in Berlin, potentiellen Kursteilnehmer*innen. Alle diese Variablen sind unklar, sie können auch genau so gut doppelt- oder halb so groß sein. Aber nach Stand der Dinge: Nehmen wir die mal an.
Diese Annahmen ergeben bei 3,8 Millionen Einwohnern: 3,8 Mio : 2.000 Infizierte mal 12 (Teilnehmer*innenzahl) ein Hintergrundrisiko, dass ein Mensch im Kurs dabei ist, der positiv ist, von 1:900/ 12, also 1:75. Wie ansteckend dieser Mensch ist, ist wiederum fraglich, aber das ist jetzt mal unsere Ausgangszahl: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein coronapositiver Mensch im Kurs sitzt, liegt mit diesen Grundannahmen bei 1,3 %.
Könnt Ihr noch folgen?
Wenn wir 1000 (positive!) Menschen mit einem CT-Wert von >33 testen, verpasst der Test bei einer Sensitivität von 98,2% 18 Personen, die nicht als positiv angezeigt werden. 1,8% der oben angenommenen 1,3% Coronapositiver werden nicht herausgefischt. Alle anderen schon. Das bedeutet:
Das Risiko, dass eine coronapositve Person im Raum ist – OHNE TEST – liegt bei 1,3%. Wenn alle Teilnehmer*innen getestet sind, sinkt dieses Risko auf 0,0234% – MIT TEST.
Wir wissen alle, dass wir in einem dynamischen Geschehen unterwegs sind und dass sich diese Zahlen bereits bis zum Ende des Monats – meine persönliche Schätzung – verdoppeln werden. Wir nähern uns also mit größer werdenden Schritten einer Situation, in der Geburtsvorbereitungskurse ohne Test aus meiner Sicht mindestens schwierig werden.
Wahrscheinlichkeiten …
Es geht also um Wahrscheinlichkeiten. Und in dem Rahmen um praktikable Lösungen. Wenn also das Tragen eines Mund-Nasenschutzes in einem langen Kurs über einige Stunden lang faktisch nicht praktikabel ist und ein stetiger Luftzug wegen der Jahreszeit mit ungemütlichen Außentemperaturen auch nicht, steigt – wie überall – die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung in einem Kurs. Berlin etabliert sich gerade als Hotspot und wird sicher auch als “gesamte Stadt” Mitte des Monats Oktober die derzeitig gültigen Kriterien eines “Risikogebietes” mit wöchentlichen >50 Neuinfektionen/ 100.000 Einwohner erfüllen. “Meine” schwangeren Frauen und ihre Partner gehen in meiner Wahrnehmung sehr achtsam und nach allen geltenden Kriterien sehr vernünftig und kooperativ mit den Entscheidungen in ihrem Alltagsleben um. Gleichzeitig gehören sie zur Altersgruppe mit den höchsten Fallzahlen. Sie meiden eher größere Familienfeiern und Restaurantbesuche – und im Geburtsvorbereitungskurs?
Der Schnelltest in der Geburtsvorbereitung – mein Procedere
Ein Geburtsvorbereitungskurs ist kein Event, keine Party und auch kein Fußballspiel. Geburtsvorbereitung ist eine medizinische Leistung, die im Rahmen der Gebührenordnung des Krankenkassenkatalogs erbracht wird und die in Deutschland zur medizinischen Grundversorgung gehört, deren Erbringungung grundgesetzlich verankert ist (Recht auf körperliche Unversehrtheit Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG und das Sozialstaatprinzip Art. 20 Abs. 1 GG).
Über die Wochen des Lockdowns haben wir in der Geburtshilfe viele dramatische Folgen der Corona-Pandemie gesehen und miterlebt, auch wir Hebammen waren und sind schwer getroffen von diesem beschissenen Virus. Es ist meine Verantwortung, die Kursteilnehmer*innen weitestmöglich zu schützen. Niemand von Euch wird – bei einem Kurs evtl. nah an der Geburt – unter Quarantäne- oder Isolationsbedingungen gebären wollen. Aber Ihr braucht natürlich gute Geburtsvorbereitung, vielleicht sogar mehr als sonst. Wir Hebammen nehmen derzeit – nachvollziehbar – ein noch höheres Informationsbedürfnis in unwägbaren Zeiten wahr und sind gerne für Euch da!
An dieser Stelle sei vor allem nochmal erwähnt, dass es sich bei meinen Kursen um Wochenendkurse handelt, so dass ein Test ermöglicht, eine relative Sicherheit herzustellen, die – auch klar – bereits am 2. Kurstag schon wieder etwas gesunken ist. Aber auch dieses statistische Risiko ist noch immer hinnehmbar niedrig genug. Für wöchentliche Kurse funktioniert dieses Testkonzept natürlich nicht.
[edit 11. Februar 2021: Wegen des oben aufgeführten Absinken der Testsicherheit/ steilen Anstieg der Viruslast innerhalb von wenigen Stunden vor Symptombeginn gibt es bei mir seit Dezember Kurse nur noch am Tag der Testung. Also kein Kurstermin mehr am Sonntag, wenn der Test am Samstag stattgefunden hat. Wochenendkurse also: Samstag live, Sonntag zoom.]
Wie schützen wir uns – oldschool
Abstand:
hilft in erster Linie gegen die Übertragung im Sinne einer Tröpcheninfektion. Gegen Aerosole hilft er nicht.
Masken:
Alltagsmasken verringern sowohl die Abgabe von Tröpfchen, vermutlich auch ein wenig die von Aerosolen. Eine Maske schützt neben den Umstehenden wahrscheinlich gleichfalls auch zu einem kleineren Teil den Träger selbst vor einer höheren Viruslast. In welchen Grenzen dies genau geschieht, ist derzeit Gegenstand der erhitzten wissenschaftlichen Debatte. Meine Erfahrungen mit “meinen” Schwangeren in den letzten Monaten haben gezeigt, dass das Tragen von Masken über eine absehbare Zeit (Supermarkt, öffentlicher Nahverkehr, Praxisbesuch) natürlich problemlos möglich und absolut zumutbar ist, ein Kurs über mehrere Stunden hinweg jedoch nicht.
Lüften:
Derzeit wird ein Stoßlüften alle 50 Minuten, 10 Minuten lang, empfohlen. Bis jetzt gar kein Problem: Aber nun wird es kühl, nach 10-minütigem Lüften ist die Luft im Raum genau so kalt wie draußen.
Da wir in einem Geburtsvorbereitungskurs immerhin ca. 14 Stunden an einem Wochenende mit 8 Paaren in einem Raum verbringen, sind mir alle praktikablen und verhältnismäßigen Maßnahmen recht, die das Risiko eines “Superspreader-Events” signifikant verringern.
Ein Test dient dem Schutz jedes Einzelnen. Einen Test zur Bedingung einer Kursteilnahme zu machen, macht den Kurs zu einem sicheren Ort, der sich auch so anfühlt.
Natürlich ist die Altersstruktur der typischen Teilnehmerinnen so, dass ein schwerer Verlauf unwahrscheinlich ist (gleichzeitig ist es auch die sozial aktive Altersgruppe mit der höchsten Inzidenz). Auf der anderen Seite hat eine Infektion mit Corona bezüglich der nah bevorstehenden Geburt Konsequenzen.
Sicherheit – für alle.
Die Gefahr, dass ein coronapositiver Mensch im Kurs sitzt, ist – ohne Test – mit den obigen Zahlen etwa 56-mal höher, als dann, wenn sich alle Kursteilnehmer*innen testen lassen. Aber eben nur dann. Und wir testen uns für die Sicherheit der anderen – jeweils. Deshalb möchte ich gern alle Kursteilnehmer*innen testen. Ich biete den Test zum Selbstkostenpreis von 25,-/ Paar an. Ihr erhaltet eine Quittung und eine Bescheinigung über das Testergebnis, die Ihr bei der Krankenkasse einreichen könnt. Ich rechne damit, dass diese die Kosten auch erstattet werden, das wird die nahe Zukunft zeigen, dann aktualisiere ich die Infos hier.
Noch sicherer: Ein Online-Geburtsvorbereitungskurs
Für diejenigen unter Euch, denen das immernoch alles unheimlich ist, bleibt natürlich ein Onlinekurs, den man auf dem heimischen Sofa, zu beliebig wählbaren Zeiten gemütlich wegbingen kann. Das geht überall und zu beliebigen Zeiten, am Stück oder in Häppchen und mit der Option, nochmal zurückzuspulen, wenn man drei Wochen später nochmal gucken will, wie Damm-Massage geht. Zu meinem Online Geburtsvorbereitungskurs geht es hier.
Der Test ist positiv – und nun?
Die derzeitige Situation (incl. der Rechtslage innerhalb des Infektionsschutzgesetzes) definiert einen positiven Schnelltest noch nicht als “Corona-Fall”, der in die Statistik eingeht. Der laborbasierte PCR-Test (mit einem Laborarzt im Hintergrund, der die Diagnostik interpretiert und befundet) ist weiterhin der Goldstandard der Diagnostik. Wenn ein Schnelltest also positiv ausfällt, wird ein PCR-Test unmittelbar in die Wege geleitet. Bis zum Befund gilt die getestete Person als “positiv” und muss sich in häusliche Isolation begeben.
Schnelltests im Kreisaal
Ich hoffe sehr, dass sich die Schnelltests sehr bald auch in der Geburtshilfe direkt im Kreißsaal etablieren und dort flächendeckend zu Verfügung stehen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind sehr unterschiedlich geregelt und variieren unter anderem natürlich entlang des regional unterschiedlichen Infektions- oder gar Ausbruchsgeschehens in Kliniken. In fast allen Krankenhäusern dürfen die werdenden Väter (oder eine vorher angegebene Begleitperson) ihre Frauen zur Geburt begleiten. Dennoch ist es in einigen Kliniken so, dass die Männer erst ab einem bestimmten, unterschiedlich definierten Zeitpunkt mit dazu kommen können. Auch bei ambulanten Untersuchungen und Geburtsbesprechungen sind die Frauen allein (was natürlich auch nicht gut ist). Schlimm ist vor allem die Lösung, dass in einigen Krankenhäusern die Männer tatsächlich erst “ganz zum Schluss” der Geburt dabei sein dürfen, als gelte das “Herausschlüpfen des Babys” alleinig als Geburt. Die vielen Stunden Geburtsarbeit sind begleitungsbedürftig, und wir dürfen das nicht länger zulassen. Auch Besuche auf der Wochenbettstation sind mancherorts gar nicht möglich, überall aber sind sie eingeschränkt, auch Geschwisterkinder dürfen ihre Mütter üblicherweise nicht im Krankenhaus besuchen. Das ist alles schlimm, wir Hebammen setzen uns von Beginn für humane Lösungen ein und wissen gleichzeitig, dass die Vermeidung des Eintrags in vulnerable Strukturen, wie es ein Krankenhaus eben ist, enorm wichtig ist, nicht nur zum Schutz des Personals (das auch weitere Infektionsketten ingang setzt), sondern auch der Patient*innen in der geburtshilflichen Abteilung, der Neugeborenenstation, Intensivstation und OP, die ja alle mit dem Kreißsaal in Verbindung stehen. Es ist ein wirkliches Kack-Dilemma, und Schnelltests könnten Vieles davon lösen. Hier – und an den Toren der Senioren- und Pflegeheime – sind sie wirklich überfällig.
Daten und Quellen
Ich benutze den Abbott Panbio Covid-19 Ag Rapid Test. Dieser Test darf nur von HCP´s (Healthcare Professionals), also Angehörigen humanmedizinischer Heilberufe durchgeführt werden, dies sind Ärzt*innen, Zahnärzt*innen und Hebammen. Der Test ist CE-zertifiziert und ist für die Testung in Deutschland zugelassen.
RKI: Hinweise zur Testung von Patienten auf Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS–CoV-2
Comparison of seven commercial SARS-CoV-2 rapid Point-of-Care Antigen tests; Victor M. Corman, Christian Drosten et al.; medRxiv doi: https://doi.org/10.1101/2020.11.12.20230292; November 13, 2020.
Pressemeldung der Abbott GmbH (deutsch)
Beipackzettel des Abbott Panbio
Vaginale Gesundheit – wichtig für eine unbeschwerte Schwangerschaft
Die orale Einnahme von Laktobazillen beeinflusst tatsächlich die vaginale Flora: Die Darmbakterien sind nämlich direkt an der Zusammensetzung der Vaginalflora beteiligt. Und diese wiederum ist wichtig für eine gesunde Schwangerschaft!
Laktobazillen produzieren Milchsäure, einige von ihnen auch Wasserstoffperoxid (H2O2). Dieses reguliert den pH-Wert und wirkt spezifisch als Bakteriozin, macht also die Umgebung ungastlicher für unerwünschte Bakterien und Pilze, sogar für Papilloma-Viren. Es schützt die Vagina vor Fremdbesiedlungen etwa mit dem unerwünschten Gardnerella vaginalis und anderen Keimen, die im Kontext „Frühgeburtlichkeit“ (vorzeitige Wehen und frühe, vorzeitige Blasensprünge) eine Rolle spielen können. Auch bei Besiedelung mit B-Streptokokken können Probiotika einen günstigen Einfluss auf das Keimspektrum nehmen.
Mikrobentransfer unter der Geburt
Während einer vaginalen Geburt kommt das Baby zum allerersten Mal mit Bakterien direkt in Berührung – und es sind die aus der Vagina seiner Mutter und die aus ihrem Darm. Schon lange hängt man nicht mehr dem Ideal einer „keimfreien Geburt“ nach – heute weiß man es besser. Mama knows best – und Deine Bakterien sind das Beste, was es auf diesem Weg bekommen kann.
Muttermilch – ein probiotischer Drink für Dein Baby
Früher hat man angenommen, Muttermilch sei steril, heute weiß man, dass dies ganz und gar nicht der Fall ist. Vor einigen Jahren hat man den so genannten entero-mammary-pathway entdeckt. Darmbakterien gelangen während der Schwangerschaft offenbar mit Hilfe so genannter dendritischer Zellen über die Blutbahn in das Drüsengewebe der Brust und besiedeln es.
Muttermilch ist ein in vielerlei Hinsicht hochkomplexes, für das Baby perfekt zusammengestelltes Nahrungsmittel mit allen erdenklichen Nährstoffen, aber auch unzähligen weiteren zellulären und epigenetischen Informationen. In einem Milliliter Milch sind neben mehr als 10 Millionen Bakterien, vor allem aus den Laktobazillen- und Bifidobakterien-Familien, auch Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) enthalten, die die Bakterien „füttern“. Diese machen Muttermilch zu einem prä- und probiotischen Drink und leisten einen wesentlichen Beitrag zur physiologischen Besiedelung des Babydarms.
Das Busen-Mikrobiom und Infektionen
Diese „guten Bakterien“ sind nicht nur ideal für dein Baby, bestimmte Keimstämme (etwa L. salivarius und L. gasseri) können wirksam gegen eine Brustentzündung (Mastitis) sein und ihnen vorbeugen. Studien* haben gezeigt, dass sich der Zustand von Frauen, die diese Bakterien mindestens drei Wochen lang einnahmen, deutlich verbesserte, während sich bei den Placebo-Gruppen nichts Wesentliches änderte.
Vaginal Seeding
Wird ein Baby per Kaiserschnitt geboren, kommt es während der Geburt nicht mit mütterlichen Vaginalkeimen in Kontakt. Es ist bekannt, dass Kaiserschnitt-Babys im Laufe ihres Lebens häufiger unter Allergien, allergischem Asthma, Übergewicht und verschiedenen Autoimmunerkrankungen leiden als Babys, die vaginal auf die Welt gekommen sind.
So wurde von Mikrobiomforschern in den USA vor einigen Jahren die Idee des Vaginal Seeding geboren. Die frisch per Bauchgeburt geschlüpften Babys werden dazu nach der Geburt bereits im OP im Mund, im Gesicht und an den Händchen mit dem Vaginalsekret ihrer Mütter benetzt, um diesen Keimtransfer zu imitieren. Auch einige Kliniken in Deutschland bieten das mittlerweile an. Sollte das aus unterschiedlichen Gründen keine Option sein, ist das BABY FLOR eine Idee, um dies zu ersetzen.
Baby´s Bauch …
Die Besiedelung mit einem besonders günstigen, physiologischen Keimspektrum, das wir von unserer Mutter weitergegeben bekommen, ist tatsächlich die Wiege unserer Mikrobiota, vermutlich lebenslang. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit und beeinflusst alle nur denkbaren Organsysteme, von der wichtigen Barrierefunktion der Darmschleimhaut bis zur Gut-Brain-Axis.
Schon allein der Magen-Darm-Trakt eines frisch geborenen Babys muss Enormes leisten: Nahrung aufnehmen, sie peristaltisch weiterleiten, verstoffwechseln, wieder ausscheiden. Es dauert etwa 3 Monate, bis sich diese Vorgänge gut eingespielt haben. In dieser Zeit mühen sich viele Babys mit ihrer Verdauung. Das ist in einem gewissen Rahmen normal und auch nicht therapiebedürftig. Sollten aber gewisse Umstände für eine Dysbiose sprechen, kann die gezielte Gabe gewisser probiotischer Stämme dem Baby beim Aufbau einer gesunden, stabilen Darmflora helfen.
Ein Probiotikum für Mama & Baby
Und weil die Bakterienstämme von schwangerer Frau, stillender Mutter und Baby auf diese wundersame Weise voneinander abhängen und sich bedingen, haben wir ein Probiotikum entwickelt, dass auf diese besonderen Zusammenhänge rund um Schwangerschaft und Geburt abgestimmt ist: Das Baby Flor.

Baby Flor
BABY FLOR Tropfen sind mit 6 Stämmen ausgewählter Bifidobakterien und Lactobazillen für Schwangere, Stillende, Babys und Kleinkinder konzipiert. Das Probiotikum ist gelöst in Bio-MCT-Öl aus der Kokosnuss und dank der Pipette besonders leicht zu dosieren.
22,90€
Mikrobiom für dein Baby
20 ml (114.5 € / 100 ml)
EntdeckenWelche Bakterienstämme sind enthalten?
Lactobacillus rhamnosus
Ein wichtiger Keim der gesunden vaginalen Flora, in der Darmflora ist er assoziiert mit einer positiven Wirkung auf das Immunsystem, vor allem die Inzidenz von Atemwegserkrankungen.
Lactobacillus fermentum
Kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor. Dieser Keim konnte in einer Studie Beschwerden durch schmerzhafte Milchstaus, ausgelöst durch Staphylokokken, lindern. Babys profitieren von einer probiotischen Gabe und weisen deutlich weniger Magen-Darm-Infekte im ersten Lebenshalbjahr auf.
Lactobacillus reutreri
Eines der bestuntersuchten Keime mit vielfältigen positiven Wirkungen. Auch er kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor, deren Menge ist unmittelbar abhängig von der Anzahl im mütterlichen Darm. L. reuteri produziert Reuterin, ein Bacteriozin gegen schädliche Bakterien (etwa Clostridien) und gegen Rotaviren.
Lactobacillus salivarius
Ist der Signatur-Keim der Darmflora von gestillten Babys.
Bifidobacterium infantis
Dieses Bakterium ist ebenfalls als Probiotikum gegen Mastitiden bekannt. L. salivarius ist zudem ein Keim, der Wasserstoffperoxid (H2O2) synthetisiert, ein wichtiges Bakteriozin für die Vaginalflora und auch für die gesunde Babydarm-Barriere und sein Immunsystem.
Für wen sind die Tropfen?
Diese Tropfen sind ein Produkt für beide, also für Mama und Baby. Gründe, sie gegebenenfalls ergänzend zu eventuell medizinisch verordneten Therapien zu nehmen, können sein:
Mama
- Alle Themen rund um vorzeitige Wehen oder (drohende) Frühgeburtlichkeit, auch in der Vorgeschichte
- Wiederkehrende vaginale Infektionen oder Blaseninfekte
- Infektionen mit B-Streptokokken
- Nach Antibiotikagabe
- Bei Brustentzündungen oder wiederkehrende Milchstaus/ Mastitiden, auch in der Vorgeschichte
- Dosierung: 1-2 x tgl. eine halbe Pipette (30 Tropfen) vor einer Mahlzeit direkt in den Mund tropfen
Baby
- Nach einer Bauchgeburt (Geburt mit einem Kaiserschnitt)
- Nach einer Antibiotikagabe unmittelbar vor oder während der Geburt oder später in der Babyzeit
- Nach wiederholten Candida-Infektionen in der Schwangerschaft
- Wenn Dein Baby nicht gestillt wird
- Ergänzend bei Mund- und/ oder Windelsoor
- Bei „Dreimonatskoliken“, wenn ein Ungleichgewicht der Darmflora dahintersteckt.
- Dosierung: 1-2 x tgl. eine viertel Pipette (15 Tropfen) vor einer Mahlzeit in den Mund tropfen
30 Tropfen enthalten 1×10^8 KBE
Auch für uns Hebammen hat sich vieles verändert. Der Alltag in Hausbesuchen, in den Praxen und natürlich auch im Kreißsaal steht unter neuen Vorzeichen. Unsere wichtige Arbeit in unterschiedlichen Kursen ist auf die zuvor vertraute Weise sicher noch für viele weitere Wochen unmöglich, derzeit finden so gut wie gar keine Präsenzkurse statt, da die behördlichen Auflagen (alle im Sinne der sinnvollen Regeln zur Eindämmung des Infektionsgeschehens) in so gut wie allen Hebammenpraxen nicht umsetzbar sind.
Damit Euch nun nicht diese wichtige Konstante, nämlich ein guter und qualifizierter Geburtsvorbereitungskurs wegbricht, bieten viele Hebammen nun diese Kurse online an.
Online-Kurs? Was genau ist das?
Mitte März, tatsächlich wenige Stunden vor dem Lockdown, haben Nora & Ralph, (howwow.tv), zwei professionelle Filmleute und ich, geistesgegenwärtig, improvisiert und spontan, wie es unsere Art ist, meinen vorerst letzten „real-life“-Geburtsvorbereitungskurs aufgezeichnet.
Drei Paare waren „in echt“ anwesend, die anderen damals schon per zoom zugeschaltet. So entstand ein echter, lebendiger und natürlich voll umfänglicher Geburtsvorbereitungskurs, so wie ich ihn sonst auch gebe. Das Ganze in top Ton- und Bildqualität, damit nichts rauscht oder knistert – und natürlich auch mit wichtigen Corona-Bezügen.
Ich sitze also nicht vor einer Wand und monologisiere in die Kamera.
Zusätzlich zu diesem Kurs, den Nora in Windeseile aus diesem Material produziert hat, und den Ihr als Stream in Eurem Tempo wahlweise in kleinen Häppchen gucken oder wegbingen könnt, gibt es (optimalerweise dann, wenn Ihr den Video-Kurs fertig geguckt habt) zusammen mit ein paar anderen Paaren eine gemeinsame 2-stündige „live-Einheit“ als Video-Call.
Darin könnt Ihr mir live und in Farbe alle Eure übrig gebliebenen Fragen stellen und ich werde Euch alle aktuellen Entwicklungen der Corona-Situation und deren Auswirkung auf die Geburt (Updates zu Themen wie: Partner im Kreißsaal, Maskenpflicht im Krankenhaus, ambulante Geburt, Versorgung durch freiberufliche Kolleginnen, Konsequenzen für Euer Baby, etc.) erzählen. Die TeilnehmerInnenzahl für diesen Livecall ist natürlich begrenzt, deshalb sucht Ihr Euch bei der Kursbuchung am besten gleich schon einen Termin aus.
Wenn Du schon jetzt sicher bist, dass Du den Kurs machen möchtest und sofort loslegen magst: Dann ist das hier die Abkürzung.
Für detaillierte Infos: lies einfach weiter.
Warum so und nicht als „zoom-Kurs“ live?
Diese Frage stellt sich in erster Linie deshalb, weil zoom-live-Kurse die einzige Art Kurse sind, die derzeit problemlos und direkt mit den Krankenkassen abzurechnen sind, dazu unten gleich mehr. Nicht, weil es meine Lieblingsvariante wäre, aber natürlich ist das auch eine Option.
Direkt in den ersten Wochen des Lockdown habe ich mit verschiedenen Varianten an Kursen experimentiert und mich natürlich auch mit Kolleginnen lebhaft ausgetauscht. Zu Beginn war alles noch total aufregend und man fand es toll, was denn „nun doch noch alles geht“. Nach kurzer Zeit aber stellte sich (wohl bei uns allen) eine gewisse zoom-Müdigkeit ein, hier und da bekamen wir es mit recht wackeligen Ton- und Bildqualitäten zu tun. Nicht alle KursteilnehmerInnen haben Zugang zu einer ausreichenden, stabilen WLAN-Verbindung oder sie sitzen bereits den ganzen Tag im Homeoffice vor dem Bildschirm. Während eines live-Kurs ist technischer Support („Can you hear me?“) von meiner Seite aus nicht möglich, und wenn Ton oder Bild permanent wegbricht, ist das mindestens nervig.
Ich bin also sehr glücklich mit dieser ganz anderen Variante des Kurses, unter anderem aus folgenden Gründen:
- Das Anschauen eines Kurses in erstklassiger Ton- und Bildqualität erlaubt Euch, den Kurs in für Euch passenden Einheiten anzugucken, zu den Zeiten, wenn es Euer gerade möglicherweise recht turbulenter Alltag erlaubt. Ihr könnt Euch Notizen machen, noch mal zurückspulen, eine Übung in Eurem Tempo wiederholen, oder auch einfach mal ausschalten, alles das.
- Es gehen keine wertvollen Kursinhalte aus „technischen Gründen“ verloren, weil das WLAN wegen Überlastung zusammenbricht.
- Ihr habt ein Jahr lang Zugriff auf den Kurs. Ihr könnt also zu unterschiedlichen Phasen der Schwangerschaft einzelne Kapitel nochmal gucken, wenn ein konkretes Interesse kurz nochmal „hochpoppt“.
- Last but not least: Das Konzept geht glücklicherweise offenbar auf: Die bislang 80 teilnehmenden Paare sind bisher sehr happy mit dieser Lösung und wir erhalten tatsächlich umwerfendes Feedback J
Die Abrechnung
Viele Hebammenleistungen (nicht alle) sind grundsätzlich in einer Gebührenvereinbarung mit den gesetzlichen Krankenkassen verankert. Diese können von uns Hebammen innerhalb eines Vertrages mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Auch die genaue „Form“ der Leistung ist im Detail in jener Gebührenvereinbarung geregelt. Für Kurse gelten beispielsweise Höchstgrenzen der abzurechnenden Kursstunden, auch die Teilnehmerinnenzahl ist geregelt. Bis zum 30.9. gilt eine „SARS-CoV-2-Sonderfassung“, in der vorgegeben ist, wie mit Leistungen, die derzeit entweder nicht möglich oder nicht geraten sind, so lange ersatzweise umgegangen wird.
Nur dann, wenn die erbrachte Leistung im Gebührenkatalog vorkommt, darf (bindende Vereinbarung) und kann sie (technisch über das Abrechnungssystem) überhaupt abgerechnet werden. Ein Kurs per Stream in Verbindung mit einem Live-Call gehört nicht zu den Sonderfall-Leistungen, deshalb darf und kann ich diesen Kurs in keinem Fall direkt mit Eurer Kasse abrechnen, aber: Viele (nicht alle!) Kassen erstatten Euch nachträglich die Kursgebühr. Wie genau folgt gleich unten.
Anders ist das bei vollständigen live-zoom-Kursen. Diese können (zumindest bis zum 30.9.2020) direkt mit den Kassen abgerechnet werden. Mein Kurs ist aber eben kein live-zoom-Kurs.
Ich möchte den Kurs buchen – wie funktioniert das alles und was kostet der Kurs?
Ihr müsst also den Kurs zunächst selbst bezahlen. Ihr bekommt dann eine Rechnung, in der alles ganz genau aufgeschlüsselt ist und die alle abrechnungsrelevanten Details enthält, die Ihr dann Eurer Kasse zur Erstattung einreichen könnt.
Der Kurs kostet Eure Kassen exakt das Gleiche wie immer, ich berechne quasi die identische Gebühr, die ich sonst den Kassen in Rechnung stelle.
Aufgefummelt sind das 14 Stunden Geburtsvorbereitung, nach der Gebührenziffer 0700 der Hebammenvergütungs-Vereinbarung mit 7,96 pro Stunde berechnet, insgesamt also 111,44 Euro. Dazu kommt die übliche Partnergebühr in Höhe von 125,- Euro (in meinen „echten“ Kursen in Berlin sind das 150,-), darauf wird dann wiederum Mehrwertsteuer berechnet und das Ganze dann abgerundet.
Alle zusätzlichen Kosten für die Produktion, die technische Bereitstellung, für die Bezahlsysteme sowie für meine Praxismiete, die ich weiterhin bezahlen muss, trage ich selbst und sind selbstverständlich im Kurspreis enthalten (das ist wichtig für Eure Kassen, nichts davon wird berechnet).
Insgesamt macht das eine Kursgebühr in Höhe von 269,- Euro.
10% des Kurspreises spenden howwow und ich an Ärzte ohne Grenzen, die derzeit überall in der Welt gebraucht werden, um Menschen zu helfen, die in weniger privilegierten Gesundheitssystemen leben oder auf der Flucht sind.
Übernahme durch die Krankenkassen
In den letzten Wochen haben etliche Krankenkassen (allen voran viele der AOK‘s und BKK‘s) die Kurskosten für die Frauen übernommen. Die Partnergebühr wird auch in den üblichen Präsenzkursen unterschiedlich behandelt, von „wird gar nicht bezahlt“ über „teilweise“ bis „komplett“ ist alles dabei. So auch hier bei dieser Sondervariante.
Die Tatsache, dass es bei einigen Kassen nach freundlichen, aber bestimmten Briefen eben doch klappt, zeigt, dass sich argumentieren lohnen kann, wir können und wollen dazu dennoch nichts versprechen. Meine Bemühungen, irgendwelche Informationen zur Weitergabe an Euch zu erhalten, werden natürlich konsequent abgeblockt. Offenbar wollen die Kassen keine Präzedenzfälle schaffen und antworten auf meine Anfragen gar nicht erst.
Sollten Eure Kassen also zunächst ablehnen, geht Ihr in den Widerspruch, und ab hier sind Argumente gefragt.
Hier ein paar Vorschläge, die Ihr in Euren individuellen Text einbauen könnt:
- Die Versorgung mit medizinischer Grundversorgung ist für alle Kassenversicherte im Sozialgesetzbuch geregelt. Eure Krankenkassen unterliegen gemäß §72 Abs. 1 SGB V dem so genannten Sicherstellungsauftrag. Das bedeutet, dass die Kassen gemeinsam mit allen Leistungserbringern dafür Sorge tragen müssen, dass Euch alle Leistungen der medizinischen Grundversorgung zugänglich gemacht werden. Dazu gehören auch sämtliche Hebammenleistungen, und eben auch ein Geburtsvorbereitungskurs einer Hebamme (nur Hebammenkurse fallen darunter!). Wenn Ihr also schlicht keinen live-zoom-Kurs findet, sind Eure Kassen verpflichtet, Euch bei Alternativen zu unterstützen. Natürlich können (oder wollen) nicht alle Hebammen mal eben umswitchen auf “Online-Kurs”, das wissen die Kassen natürlich auch ganz genau. Es wird also in der sowieso angespannten Hebammenlage weitere Engpässe und Unterversorgungen geben. Eure Kassen sind da in der Pflicht. Und eine Alternative – wäre zum Beispiel dieser Kurs.
- Oder man möchte etwa aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht via zoom (dazu gab es in den letzten Wochen nach Hackerangriffen ja reichlich Presse) teilnehmen, ebenfalls im Gesundheitsbereich ein vulnerabler Punkt, auf den ich abzielen würde. Ihr glaubt gar nicht, was wir Hebammen an DSGVO-Auflagen erfüllen müssen für jeden Post-It, auf den wir was draufkritzeln – und jetzt soll plötzlich alles per whatsapp und zoom laufen, was sonst ausdrücklich verboten ist – weils grad in die Argumentation passt?
- Last but not least: Erwähnt unbedingt, dass Ihr diese Variante anstatt der anderen Varianten wahrnehmt und nicht eine weitere Hebamme noch einen Geburtsvorbereitungskurs abrechnet. Auch die Übernahme im Rahmen eines Präventionskurses wäre eine Idee, auf die Ihr Eure Kasse bringen könnt.
Diese etwas umständlichen, fein ziselierten Argumente sind die einzige Argumentationshilfe und Unterstützung, die wir Euch geben können, aber darin ist alles enthalten, was entscheidungsrelevant ist. Alles Weitere müsst Ihr mit Euren Kassen diskutieren. Bei einigen rennt Ihr sicher offene Türen ein und ihr habt binnen Tagen das Geld auf Eurem Konto, bei anderen beißt Ihr auf Granit und Ihr müsst die Kursgebühr vollständig selbst bezahlen. Wenn Ihr eine Zusage bekommt – lasst Sie Euch in jedem Fall schriftlich geben.
Und nur deshalb, weil wir vereinzelt danach gefragt wurden: Nein, wir können nicht stattdessen „irgendwas anderes“ abrechnen oder „irgendwas anderes“ auf die Rechnung schreiben. Unser System generiert die Rechnungen automatisch, und es steht genau das drauf, was Ihr bekommt.
Ihr möchtet gern den Kurs machen und sofort loslegen mit dem Gucken? Dann klickt hier!
Oder Ihr zögert noch und möchtet erstmal noch überlegen: Hier könnt Ihr Euch in die Mailingliste eintragen.
So oder so: ich würde mich sehr freuen, Euch im Onlinekurs und dann im Live-Call persönlich willkommen zu heißen! Bis ganz bald!
Wenn du deine Produkte im Internet kaufst (was natürlich total in Ordnung ist), vergewissere dich der Seriosität des Herstellers. Schaue unbedingt ins Impressum, welches Unternehmen und welche Menschen dahinterstecken, und gern auch, was die Geschäftsführer noch so machen. Sind da fachlich kompetente Leute am Werk (findest du überhaupt Informationen dazu?) oder eher solche, die in erster Linie auf ein schnell skalierendes Online-Business aus sind?
Es ist relativ einfach, mit einem gewissen Invest bei den großen Verkaufsplattformen mit einem neuen Hipster-Produkt sehr schnell auf den ersten Plätzen gerankt zu werden, spezialisierte Agenturen machen den ganzen Tag nichts anderes. Ein hübsches Design, ein knackiges Storytelling dahinter, ein paar Domains mit „Informationsportalen“ gekauft, einen Online-Kurs dazu und einen großen Schwung 5-Sterne-Bewertungen – fertig ist das Geschäftsmodell.
- Wenn du sicher sein möchtest, dass die strengen gesetzlichen Richtlinien, etwa zu Inhaltsstoffen und Dosierungen, die in Deutschland gelten, eingehalten werden, solltest du einen Hersteller wählen, der seine Ware in Deutschland produziert und aus Deutschland verschickt. Viele Produkte, die aus dem Ausland versandt werden, sind hierzulande schlicht nicht verkehrsfähig und dürfen daher gar nicht in Deutschland verkauft werden.
- Besonders „bio“ oder „natürlich“? Kommt besonders gut an und sieht auch schicker aus auf Instagram, so ein fancy Superfood-Extrakt aus fernen Ländern. Die Dosis konkreter Vitamine aus einem Pflanzenextrakt ist für ein NEM aber schwierig umzusetzen oder sogar gar nicht erlaubt (weil natürliche Stoffe nie standardisierte Mengen eines Wirkstoffes enthalten, das aber im Rahmen der Verkehrsfähigkeit eine Rolle spielt). Vor allem geht „natürlich“ meist zulasten der Bioverfügbarkeit, weil die „aktivierten“ Verbindungen aus dem Labor weniger von den komplexen Umbauprozessen in deinem Stoffwechsel benötigen. Und man benötigt auch viel größere Mengen, etwa „8 Kapseln für den Tagesbedarf“. Wenn da „aus Gojibeerenextrakt“ steht – iss lieber die Gojibeere selbst (die heimische Blaubeere tuts auch).
- Bioverfügbarkeit: Bestimmt ist dies das Kriterium, das du ohne fachliches Hintergrundwissen am wenigsten einschätzen kannst. Das kann man aber nicht in einem einzelnen Post erklären. Ein bisschen mehr findest du auch in diesem (älteren) Blogartikel.
- Wirkangaben: Am liebsten würde man natürlich auf seinen Kapseln lesen, dass diese „auch richtig was bringen“ und „wofür die genau sind“. Allerdings wären das Wirkaussagen mit gesundheitlichem Bezug, und die sind in Deutschland bei NEM verboten! Die einzige Ausnahme sind die so genannten, eng definierten Healthclaims, das sind die etwas geschraubten Formulierungen wie „Zink trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei“. Je zurückhaltender die Formulierungen sind, umso ernster nehmen die Hersteller die Gesetzeslage.
- Der Preis: Gute Zutaten in der entsprechenden Qualität sind nicht billig, Wirkstoffe in guter Bioverfügbarkeit kosten oft ein Vielfaches (etwa CoQ10: Ubiquinol kostet mindestens das Doppelte oder Dreifache wie Ubiquinon). Dennoch fallen die Preise der unterschiedlichen Präparate extrem auseinander. Schau auf den Preis der gesamten Tagesdosis, von manchen Produkten benötigst du für die vorgesehene Tagesdosis eine, von anderen zwei oder mehr pro Tag.
- Nur eine Pille? Wenn du dir einen individuellen Nährstoffplan zusammenstellst, landest du vermutlich bei einer Art „Baukasten“,den du dir ganz nach deinen Bedürfnissen und Gesundheitsthemen (etwa deiner Ernährungsform, deinem Alter, deiner medizinischen Vorgeschichte) individuell zusammenstellen kannst. Es wird also eher ein kleines Sammelsurium unterschiedlicher Präparate sein, zum Beispiel ein Multi, dazu Vitamin D (je nach Laborwert), Omega3 und ein Probiotikum. Es gibt diese Baukästen auch schon fertig zusammengestellt, meist sind das die qualitativ hochwertigeren Produkte, die eben auch etwas teurer sind. Auch wenn es convenient erscheinen mag: In eine einzige Pille passen die benötigten Supplemente meist schon quantitativ nicht hinein.
Welche konkreten Produkte das zum Beispiel sein können? In diesem Blogartikel findest Du ein paar Produkte, die Du Dir einfach in Deinen Warenkorb klicken kannst: Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft.
Die Basis für die Summer-Splash-Ideen ist gut gekühlter into-life-Tee in Deiner Lieblingssorte.
Der Tee wird frisch gekocht, für diesen Zweck eher mit etwas mehr Tee (gut zwei gehäufte Esslöffel auf eine kleine Kanne) und kürzerer Ziehzeit (nicht länger als sechs Minuten), so bleibt er mild und sehr fein.
Der fertige Tee wird dann am besten recht zügig herunter gekühlt. Das geht zum Beispiel „klassisch“, indem Du zwei Hände voll Eiswürfel in ein Sieb gibst und den leicht abgekühlten Tee darüber und in eine Kanne gießt. Je schneller der Tee abkühlt, umso weniger Bitterstoffe landen im Getränk – Himbeerblätter und Frauenmantel enthalten einige davon. Aber auch dann, wenn Du den Tee ganz simpel in der Kühlschrank stellst, gibt es am Ende einen – verglichen mit klassischem Schwarztee – noch immer recht milden Eistee.
Und hier geht es zu den into life Tees
Besonders fruchtig
- 1 Schuss Himbeersirup über einige Eiswürfel ins Glas geben
- vier kleingeschnittene Erdbeeren oder einen halben kleingeschnittenen Pfirsich dazu (oder was immer Du da hast, Melone schmeckt auch super)
- auf 2/3 mit Tee ergänzen
- mit Mineralwasser auffüllen
Besonders frisch
- 1/3 Apfelsaft über einige Eiswürfel ins Glas geben
- auf ¾ mit Tee ergänzen
- mit Mineralwasser auffüllen
- 1-2 Sanddorn-Saft Eiswürfel dazugeben
Besonders fein
- 1 Schuss Holunderblütensirup über einige Eiswürfel ins Glas geben
- einen Minz- oder Melissezweig dazu
- auf 2/3 mit Tee ergänzen
- mit Mineralwasser auffüllen
Danke für das wunderschöne Bild, Frau Gold!
Unsere Teesorten
Babyblues
Der Babyblues tritt typischerweise oft ein paar wenige Tage nach der Geburt auf, oft etwa zwischen dem 3. und 5. Wochenbetttag, und es erwischt zumindest in milder Form fast alle Frauen. Ungefähr dann also, wenn du nach dem Klinikaufenthalt mit deinem Baby nach Hause kommst. Nach der Anfangseuphorie: »Es ist geschafft! Das Baby ist da!« kommt vielleicht ein erstes emotionales Tief. Die Geburt, die hinter dir liegt, hat dich ordentlich durcheinander gewirbelt, kör- perlich und emotional. Das Geburtserlebnis wirkt nach, es braucht Zeit, um das alles zu verarbeiten und wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Nun kommt so viel Neues auf dich zu: Dein kleines zartes Baby liegt in deinem Arm und plötzlich sollst du alles wissen und können und bist bei alledem doch selbst noch so unsicher. Nach der anstrengenden Geburt ist der Schlaf rar, dein Baby weint manch- mal, ohne dass du immer weißt warum, du kannst es nicht sofort trösten, Stillen klappt nicht »mal eben so« und ist am Anfang viel fummeliger als gedacht, deine Geburtsver- letzungen schmerzen, die Brustwarzen und alles andere sind so empfindlich …
Sicher spielen auch hormonelle Faktoren eine Rolle, die Schwangerschaftshormone, vor allem das Progesteron, verschwinden aus deinem Körper, die Umstellung auf die Milchbildung ist eine hormonelle Achter- bahnfahrt, und die merkst du eben auch. Meist legt sich das nach den ersten 14 Tagen nach der Geburt wieder. Manchmal auch nicht – auch dazu folgt im Kapitel Mehr als Ba- byblues: Schock und Trauma noch mehr. Auch ganz wichtig: Der Babyblues ist keine Wochenbett- depression. Ist ersteres ein – wenn auch emo- tionsreiches und aufwühlendes – normales Umstellungszeichen deiner Seele, stellt eine Wochenbettdepression eine echte, tiefer ge- hende psychische Beeinträchtigung dar.
Das hilft beim Babyblues
Hebammenweisheit Nummer 1: Wochenbett halten! Ganz viel schlafen, ruhen, liegen.
Ruhe, Einkuscheln zu Hause, wenig oder gar kein Besuch. Lade nur Menschen ein, die du wirklich gern um dich haben möchtest, das sind nicht immer die, die am dringendsten kommen wollen.
kannst es nicht sofort trösten, Stillen klappt nicht »mal eben so« und ist am Anfang viel fummeliger als gedacht, deine Geburtsver- letzungen schmerzen, die Brustwarzen und alles andere sind so empfindlich …
Sicher spielen auch hormonelle Faktoren eine Rolle, die Schwangerschaftshormone, vor allem das Progesteron, verschwinden aus deinem Körper, die Umstellung auf die Milchbildung ist eine hormonelle Achter- bahnfahrt, und die merkst du eben auch. Meist legt sich das nach den ersten 14 Tagen nach der Geburt wieder. Manchmal auch nicht – auch dazu folgt im Kapitel Mehr als Ba- byblues: Schock und Trauma noch mehr. Auch ganz wichtig: Der Babyblues ist keine Wochenbett- depression. Ist ersteres ein – wenn auch emo- tionsreiches und aufwühlendes – normales Umstellungszeichen deiner Seele, stellt eine Wochenbettdepression eine echte, tiefer ge- hende psychische Beeinträchtigung dar.
Viel Hautkontakt mit dem Baby, das ist gut für die Oxytocinproduktion. Dieses Hormon ist wichtig für die Milchbildung, bindungsfördernd und hat, weil Liebe eben so toll ist, eine stimmungsaufhellende Wirkung.
Umsorgt sein: Lasse dir die Schnitt- chen ans Bett servieren. Du bist im Wochenbett und solltest dich in den ersten beiden Wochen nach der Geburt (mindestens) um nichts (!) im Haushalt kümmern müssen.
Pflege dich: Gehe einmal ausgiebig unter die Dusche (während dein Mann mit dem Baby kuschelt) und creme dich mit einer wohlduftenden Creme ein. Vielleicht verwöhnt er dich danach mit einer Bauch- oder Kreuzbeinmas- sage. Noch besser: Vielleicht geht dein Mann auch, während du duscht, mit Baby zum Lieblingsbäcker, Torte kaufen. Und Blumen mitbringen.
Mehr als Babyblues: Schock und Trauma
Manche Geburten sind das Gegenteil von einer Traumgeburt. Alles ist anders ge- kommen, als du es dir gewünscht hast. Möglicherweise waren medizinische Inter- ventionen nötig, vielleicht gab es kritische Situationen im Kreißsaal, für dich oder dein Baby. Vielleicht fühltest du dich auch hilflos, alleingelassen und ohnmächtig oder hast die medizinischen Notwendigkeiten als Über- griff erlebt. Vielleicht ist da erst mal das Ge- fühl, als seist du oder dein Baby gerade noch mit dem Leben davongekommen – ob das »objektiv so war«, ist vollkommen zweitran- gig – was zählt, ist dein Erleben. Wohlmeinende Ratschläge wie »Sei doch froh, ist ja alles noch mal gut gegangen«
machen nichts besser. Gefühle wie Ohn- macht, aber auch Wut, Trauer, Enttäu- schung sind da, manchmal in achterbahn- artigem Wechsel, und verwirren dich. Du hast ein existenzielles Erlebnis hinter dir und wirklich in einen Abgrund geschaut. Dass Gebären und Sterben irgendwie ein Kreis- lauf sind, hast du leibhaftig erlebt – und bist erschüttert von der Fragilität unseres Le- bens und allem, was wir sonst so für selbst- verständlich halten.
Möglicherweise fühlst du dich auch in der Hinwendung zu deinem Baby innerlich blockiert, und das zu erleben ist schlimm. Rational ist dir das alles klar, aber dein Ge- fühl kommt da nicht mit. Und auch in dei- nem Körper ist dieses Trauma gespeichert.
Schmerzvolle Erfahrungen brauchen nicht nur, aber auch Zeit, um zu heilen. Vielen Frauen hilft es, über ihre Erfahrungen zu sprechen, deine Hebamme ist hier die aller- erste Adresse. Wenn es aber nicht besser wird und du wirklich Hilfe brauchst, gibt es in größeren Städten Menschen, die sich auf die Begleitung traumatisierter Menschen, auch nach Geburten, spezialisiert haben. Adres- sen dazu findest du im Anhang.
Buchtipps: Tanja Sahib, Es ist vorbei – ich weiß es nur noch nicht. Bewältigung traumatischer Geburtserfahrungen. Books on Demand 2013.
Im Herbst 2017 erscheint das zweite Buch der Ber- liner Psychotherapeutin zu depressiven Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt.
Viresha Bloemeke, Es war eine schwere Geburt. Wie schmerzliche Erfahrungen heilen, Kösel 2015. Beide Autorinnen arbeiten in ihren Praxen in Berlin (Tanja Sahib) und Hamburg (Viresha Bloemeke) seit Jahren zu diesem Thema.
Wochenbettdepressionen
In verschiedenen Bereichen rund ums Kinderkriegen begegnen dir auch immer mal Gefühle und Gedanken, die nicht nur die reine Freude sind, sondern auch andere Facetten auf der zur Verfügung stehenden Emotionspalette abdecken. Ambivalente Gedanken gehören dazu und Momente von Zweifeln, Erschöpfung und Sorgen. Auch wenn es auf den vielen bunten Bildern in Büchern und auf all den Mutti-Blogs manchmal nicht so aussieht: Natürlich ist diese dunkle Seite des Mondes völlig nor- mal, und allen Frauen geht das so!
Direkt nach der Geburt bist du vermutlich erst mal froh, dass du es geschafft hast und euer Baby nun bei euch ist. Vielleicht hast du dir das alles aber auch noch viel toller, dich noch viel glücklicher vorgestellt. Dieses Gefühl von »alles ist wundervoll« ist nicht so richtig da. Du wärest gern die glücklichste Mutter der Welt, aber so fühlt es sich gar nicht an. Du bist irritiert oder auch ent- täuscht. Manchmal fühlt es sich einfach so an, als würde hinter dem nächsten Hügel noch das große, in jeder Faser spürbare Mut- terglück warten, wie der Goldtopf unterm Regenbogen. Aber irgendwie stellt sich die- ses absolute Leuchten noch nicht ein.
Ein Babyblues ist keine Wochenbettdepres- sion und umgekehrt. Es handelt sich tat- sächlich um zwei ganz verschiedene Phä- nomene. Während derBabyblues in mehr oder weniger ausgeprägtem Ausmaß fast jede Frau betrifft, meistens aber eine Sache eher von »Tagen, die vorbeigehen« ist, ist eine Wochenbettdepression eine wirkliche psychische Erkrankung, die natürlich auch in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Je nach Literatur schwankt die Häu- figkeitsangabe zwischen 10 und 20 Prozent. Innerhalb dieser Wochenbettdepression gibt es auch eine breite Spanne, wie ausge- prägt die Symptomatik ist und wie sehr die Frauen selbst darunter leiden. Es gibt milde Formen, die man mit einer gewissen psy- chischen Grundstabilität und ihren inne- ren Ressourcen gut übersteht, bis es einfach wieder vorbei ist, so wie das in anderen Pha- sen des Lebens manchmal eben auch so ist. Eine ausgeprägte Wochenbettdepression ist dagegen etwas anderes. Oft beginnt sie erst etwas später, also wenige Wochen, manch- mal sogar Monate nach der Geburt, oder Frauen erleben nach dem Babyblues keine Erholung, sondern schlittern nahtlos in eine handfeste Depression hinein. Manchmal erwischt es Frauen sogar auch erst dann, wenn das »Elterngeldjahr« rum ist und sie wieder beginnen, zu arbeiten. Weil dann erst »alles zu viel« wird und der emotio- nale Spagat mit all seinen Anforderungen an Baby, Job, Liebesbeziehung, zu Hause zur ungeahnten Herausforderung wird. Im klassischen Sinn ist das keine Wochenbett- depression mehr, ich würde sie dennoch dazuzählen.
Bei einer Wochenbettdepression rankt sich vieles um das Thema Erschöpfung und Überforderung, sehr ähnlich einer Erschöp- fungsdepression. So als hätte zwischen all dem Alltag das einfache Glück keinen Platz. Es ist einfach auch anstrengend, die erste Zeit mit dem Baby! Sobald sich die An- fangseuphorie gelegt hat, begegnet dir viel- leicht der Widerspruch zwischen Vorstel- lung und Wirklichkeit. Dein Baby braucht viel mehr Non-stop-Aufmerksamkeit, als du dachtest. Es weint vielleicht mehr als du dachtest. Es fügt sich weniger in dein Leben ein, als du dachtest. Dazu kommt die stän- dige Müdigkeit. Die Nächte sind kurz, kaum bist du mal richtig eingeschlafen, wacht dein Baby wieder auf. Und neben all dem hast du das Gefühl, du kommst zu gar nichts. Leckeres Essen zu kochen schaffst du viel zu selten, beim Friseur warst du schon ewig nicht mehr, und vielleicht fühlst du dich auch von deinem Mann viel weniger unterstützt, als du dachtest oder als es besprochen war. Insgesamt fühlt es sich an wie ein Zustand von totaler körperlicher und emotionaler Ausgelaugtheit.
Risikofaktoren
Es gibt Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einer postpartalen Depression zu erkranken:
Depression in deiner Vergangenheit oder in deiner Familie
Traumatisch erlebte Geburten. Dabei ist dein subjektives Geburtserleben relevant, nicht das, was im Entlassungsbrief in der Klinik steht.
Partnerschaftliche Konflikte oder mangelnde Unterstützung
Finanzielle Probleme
Kaiserschnitt und primäres Abstillen – beides steht möglicherweise mit dem Oxytocin-Stoffwechsel im Zusammenhang.
Wochenbettdepressionen 399
Symptome
Du fühlst dich dauerhaft überfordert und hast schon morgens das Gefühl: Oje, wie soll ich nur den Tag schaffen?
Du bist massiv reizbar.
Du würdest am liebsten nur noch schla- fen. Oder weg.
Du siehst dein Baby an und fragst dich: Was willst du bloß von mir? Oder du hast das Gefühl, nichts zu fühlen oder viel we- niger, als du es für gut hältst.
All diese Gefühle und Gedanken sind keine Momentaufnahme, sondern hal- ten schon seit mindestens zwei Wochen an, ohne dass du Tage dazwischen spürst, an denen es dir richtig gut geht.
Was kannst du tun?
Nimm die Symptome ernst und leite etwas in die Wege: Rufe deine Hebamme an, jetzt gleich (außer, ihr seid schon für einen Termin in den nächsten zwei Tagen verabredet). Sie kennt die Situation gut. Oft helfen und reichen schon einfühl- same Gespräche. Und sie ist auch interdis- ziplinär gut vernetzt und kennt weitere Begleitungsmöglichkeiten, wenn du the- rapeutische oder weiter beratende Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
Kontaktiere eine Beratungsstelle (Adressen im Anhang). Du bist nicht allein, und es gibt Menschen, die dir helfen können.
Suche dir Unterstützung, und zwar ganz konkret und jetzt sofort. Haushaltshilfe, Oma/Leihoma, Familienhilfe, Putzfrau, Babysitter. Eine Haushaltshilfe kann dir bei einer entsprechenden Indikation – und eine beginnende Depression ist eine – dein Arzt verschreiben. Wenn du selbst dazu nicht in der Lage bist und schon das »zu viel« ist, muss dein Mann oder deine beste Freundin das übernehmen. Bitte sie darum!
Unterstützt dein Partner dich genug? Fühlst du dich verstanden? Oder kämpft ihr mit schwierigen, erst mal nicht zu än- dernden Umständen? Arbeitet er unter der Woche in einer anderen Stadt, hat so lange Fahrtwege, dass er erst sehr spät zu Hause ist? Da gilt es auch noch mal, Prio- ritäten zu untersuchen. Manchmal stellt sich auch die Frage, ob ein »Ich kann mei- nen Chef unmöglich fragen« nicht in Wirklichkeit heißt: »Ich will meinen Chef auf keinen Fall fragen«. Nachweislich ist der Grad an partnerschaftlicher Unter- stützung ein wichtiger Faktor bei einer Wochenbettdepression.
Kontakt und Austausch mit anderen Müttern hilft sehr gegen das Gefühl, dass dir gleich die Decke auf den Kopf fällt. Suche Dir verschiedene Kurse aus, PEKiP, Rückbildung, und gehe mit der nettesten Mutter danach noch eine Runde um den Block. Sozialer Kontakt und Austausch ist enorm wichtig in einer neuen Lebens- situation!
Gute Ernährung ist ein wesentlicher Baustein nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen Ge- sundheit. Gleichzeitig kommst du ver- mutlich kaum dazu, dir aufwendige und tolle Gerichte zuzubereiten. Ergänze be- stimmte Vitalstoffe eventuell über Nah- rungsergänzungsmittel. Vor allem eine gute Versorgung mit Omega 3, Vitamin D im Winter, Selen, Zink, B-Vitaminen und Magnesium ist wichtig. Dies sind die typischen Nährstoff-Mangelkandidaten. Nach einer Schwangerschaft und den zehrenden ersten Wochen nach der Ge- burt sind diese Werte bei vielen Frauen – meiner Erfahrung nach bei so gut wie allen, die dies nicht gezielt substituiert haben – im Keller. Und gleichzeitig sind niedrige Blutwerte dieser Mikronähr- stoffe eben auch mit Depressionen assozi- iert. Lies dazu mehr unterDepressionen im Buchteil Mittendrin in der Schwangerschaft.
Die meisten depressiven Episoden im Wo- chenbett verschwinden nach einiger Zeit auch ohne weiterreichende Maßnahmen wie eine längere Therapie oder gar medika- mentöse Behandlung. Stationäre Aufent- halte sind zum Glück selten nötig, mitt- lerweile gibt es aber gute Adressen, die auf dieses Themenfeld spezialisiert sind und die keine Trennung von Mutter und Kind bedeuten müssen.
Buchtipp: Ulrike Schrimpf, Wie kann ich dich hal- ten, wenn ich selbst zerbreche? Meine postpartale Depression und der Weg zurück ins Leben, Südwest 2013.
Ehrlich, vielschichtig und einfühlsam.
Naturheilkunde bei Wochenbettdepressionen
Es gibt Pflanzen, Bachblüten und homöopathische Medikamente, die bei einer postpartalen Depression angezeigt sein können. Für milde Formen, die ich eher der Kategorie »Befindlichkeitsstörung« zuordnen würde, ist eine Selbstmedikation manchmal auch vollkommen ausreichend und selbstbestimmt möglich. Menschen verfügen üblicherweise über das Wissen, dass nach schweren Zeiten auch wieder bessere kommen. Manchmal aber auch nicht. Und deshalb ist es wichtig, nicht zu lange herumzudoktern, und es geht einem dabei dann irgend- wie doch immer schlechter.
Bekannt und bewährt (in einem Review von 2009 sogar gleichwertig mit synthetischen Antidepressiva227) zur Unterstützung bei depressiven Symptomen ist Johanniskrautextrakt. Du kannst auch in der Stillzeit ein Johanniskrautpräparat einnehmen, etwa Laif®900. Es wurde ein möglicher Rückgang der Prolaktinproduktion diskutiert, laut embryotox.de fanden sich bei einer Unter- suchung dazu aber keine Hinweise.
Möglichkeit 1: einfach so weitermachen.
Du wirst nicht dran sterben (Dein Baby auch nicht) und früher gab das auch alles nicht. Alles richtig. Dennoch wirst Du (in erster Linie Du) früher oder später in Deiner Schwangerschaft oder Stillzeit in einen ordentlichen Nährstoffmangel rutschen, weil Du (je nach Viatalstoff) 50 – 100% mehr von jenem brauchst, wenn Du schwanger bist oder stillst. Und mit unserer “normalen Großstadtkost” (=wenig selbst gekochtes, viel Kantinenkram, Aufbackbäcker und Fertigpizza) meist ja noch nicht mal der “umschwanger-Bedarf” abgedeckt wird. Und das wirst Du spüren, spätestens ein paar Monate nach der Geburt – dauermüde, Haare fallen aus, Deine Schilddrüse kommt ins Schlingern etc.
Möglichkeit 2: Vitalstoffe ergänzen.
In meinem Buch ist das Ernährungskapitel nicht umsonst so umfangreich, wie es ist. Diese 40 Seiten haben mich die längste Schreib-Zeit gekostet. Weil es eben nicht getan ist mit Folio (ausgerechnet mit Folio am allerwenigsten, das führt hier aber zu weit). Weil es alles ziemlich komplex ist. Weil es viel neues Wissen gibt zu Jod, Vitamin D, Selen, Polsäure natürlich, den Kohlenhydraten im Allgemeinen und im Speziellen. Nur ganz kurz: Ich bin eher ein Fan als Anti-Fan von Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft. Aber nicht wahllos und nicht irgendwas. Das im Übrigen nicht aus lauter Dogma, sondern weil ich im Laufe der letzten Jahre in der Vorsorge bei “meinen” Schwangeren relativ großzügig Nährstoffspiegel abnehme. Mit erschreckenden Ergebnissen: Ich habe noch nie (!) eine Frau betreut, deren Werte tipptopp waren. nicht eine. (Zu dem Thema, dass Grenzwerte Erfindungen der Pharmaindustrie seien, könnte ich auch ne Menge schreiben, auch dazu reicht der Platz hier nicht). Die Studienlage ist da glücklicherweise in den letzten Jahren auch um Einiges ergiebiger (und evidenter) geworden.
Möglichkeit 3: Ernährung pimpen.
Ich sage ja nicht gleich: Umstellen, sofort! Nicht, weil es nicht gut wäre, sondern weil es so selten funktioniert. Ob es am inneren Schweinehund, an den mangelnden Einkaufsmöglichkeiten für Bio-Quinoa und Goji-Beeren oder dem Tagesablauf liegt, ist im Effekt erstmal vollkommen egal. Einfacher ist es vermutlich, die Nahrung mit den so genannten “Superfoods” zu ergänzen. Das müssen überhaupt nicht die schon genannten fancy Exoten sein, auch heimisches Essen ist teilweise mindestens genau so gut. Superfoods nennt man gemeinhin erstmal Nahrungsmittel, die besonders nährstoffdicht sind. In dem Fall des Grünen Smoothies hier sind alle Zutaten problemlos zu bekommen. Und das tolle an Smoothies ist, dass durch das Zerkleinern die Pflanzenstoffe gut aufgeschlossen und der Verdauung zugänglich gemacht werden, man kann sie auch gut in einer Thermos- oder Trinkflasche ins Büro nehmen und letztlich auch easy verzehren. Ergänzen kann man das, was eben gerade da ist: Staudensellerie geht gut oder auch ein paar Blätter des sagenumwobenen Grünkohls (trau Dich! Schmeckt harmloser, als es sich anhört).
Das einzige, was man braucht, ist ein Blender, mit dem Pürierst geht es auch, er wird aber längst nicht so fein.
Rezept für einen grünen Smoothie
Green Smoothie
Eine Tüte junger Spinat, circa 80 bis 100 g
2 Stangen Staudensellerie
1 Bund Petersilie
1 Stückchen Ingwer
150 ml Kokoswasser
150 ml Ananassaft
1 EL Kokosöl, ggf. in etwas warmen Wasser geschmolzen, alternativ Rapsöl (Omega 3!)
Fast alle Frauen bekommen schon zu Beginn der Schwangerschaft von der besten Freundin eine angebrochene, übrig gebliebene Tüte mit einem Rest dieser Kräuter geschenkt. “Die hier sind gut, die brauchst du!” Aber was genau heißt das? Wozu genau sind sie gut? Himbeerblätter sind in der gesamten Schwangerschaft von Bedeutung. Schon beim Kinderwunsch sind sie Kraut, dass die Gebärmutterschleimhaut weich und aufnahmefähig für eine befruchtete Eizelle, für dein Baby, machen soll. Demnach sind in der Blätter auch in den meisten Fruchtbarkeitstest oder auch “Nestreinigungstees” enthalten.
Himbeerblätter können die Durchsaftung, so wird es in alten geburtshilflichen Büchern genannt, gut unterstützen.
Sie machen aus deiner Gebärmutter ein gemütliches, weiches Nest für Dein Baby.
Am Ende der Schwangerschaft geht es wiederum um das Weicher-Werden. Hier ist es nun das untere Uterinsegment, also der Gebärmutterhals und der Muttermund, die im Laufe der letzten Schwangerschaftswochen weicher und nachgiebiger werden. So kann Dein Baby tiefer nach unten rutschen und das Gewebe bereitet sich auf das Öffnen während der Geburt vor. Man könnte also sagen dein Baby kommt mit Himbeerblättern gut in deine Gebärmutter hinein und auch gut wieder heraus.
Wirklich geklärt ist die Wirkungsweise von Himbeerblättern auf wissenschaftlicher Ebene nicht. Es gibt keine wirklichen aussagefähigen Studien dazu. Ob die Blätter überhaupt etwas machen oder nicht, und wie genau sie wirken – auch darüber findet man wenig.
Ein interessanter Effekt könnte möglicherweise sein, dass Himbeerblätter eine stabilisierende Wirkung auf die Insulinresistenz und eine leicht blutzuckersenkende Wirkung haben.
Dieser Mechanismus könnte ein Erklärungsansatz sein, wie man die geburtsvorbereitende Wirkung möglicherweise verstehen könnte. Vielleicht hast du auch schon darüber gehört oder gelesen (in meinem Buch habe ich es näher erklärt), dass der Insulinstoffwechsel am Ende der Schwangerschaft tatsächlich wohl eine Wirkung auf die Geburtsreife hat. Einige Autoren gehen sogar soweit, dass sie empfehlen, am Ende der Schwangerschaft auf kurzkettige Kohlenhydrate zu verzichten, weil das möglicherweise einen günstigen Effekt auf die Geburtsreife und damit das in Gang kommen der Geburt haben kann. Ich gehe hier nicht näher darauf ein, weil es ein relativ komplexes extra Thema ist, werde das aber demnächst noch mal tun. (Interessanterweise war genau das heute in meiner #dienstagssprechstunde in der Insta-Story das Thema mit den meisten Nachfragen.)
Und wie soll man nun die Himbeerblätter als Tee trinken?
Wenn du dir den geburtsvorbereitenden Wirkung von den Blättern zu Nutze machen möchtest, ist es sinnvoll einen Tee aus dem Blättern zu kochen, ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche kannst Du 1 – 2 Tassen davon trinken. In dieser Phase bereitet sich dein Körper natürlicherweise auf die Geburt vor, und genau diese Entwicklung unterstützt Du mit dem Himbeerblättertee. Gibt zwei gehäufte Teelöffel des Krautes auf einen großen Teebecher und lass den Tee 10 Minuten ziehen.
Himbeerblätter sind eher pelzig, sie haben einen feinen Flaum an der Blattunterseite. Dieser lässt die Blätter oft ein wenig “wollig” zusammenhaften, keine Sorge, das gehört so (und es waren keine Motten im Tee). Himbeerblätter schmecken nicht etwa fruchtig (es sind ja auch die Blätter und nicht die Früchte, klaro eigentlich), sondern durch den recht hohen Gerbstoffgehalt relativ herb. Viel feiner schmeckt der Tee, wenn er frisch gekocht (Achtung Thermoskanne) und mit entkalktem Wasser zubereitet ist. Du kannst auch etwas Fruchtsaft oder Honig dazugeben, ganz nach Geschmack.
Mischen mit anderen Kräutern
Du kannst Himbeerblätter auch mit anderen Kräutern mischen, sei es aus geschmacklichen Gründen oder um die Wirkung mit der anderer Kräuter zu kombinieren. In meiner geburtsvorbereitenden Teemischung Guter Hoffnung 2 habe ich die geburtsvorbereitenden Himbeerblätter mit anderen, vor der Geburt ebenso wichtigen Kräutern und Aspekten verbunden. Einer dieser Aspekte ist zum Beispiel: Runterkommen! Auch Ängste oder Sorgen keimen oft in dieser letzten Phase noch mal auf. Was, wenn doch irgendetwas ist? Schaffe ich das alles? Die Geburt – und alles, was dann kommt? Die Nächte sind kurz und unterbrochen, das ist schon mal eine Vorbereitung auf die Zeit nach der Geburt. Hier sind Kräuter, die Körper und Seele entspannen, eine gute Ergänzung zu dem hohen Himbeerblätteranteil! Orangenblüte, Lavendel und Melisse und Johanniskraut sind einige davon. Sie verbinden sich in dieser Mischung und helfen, der Geburt weich und gelassen entgegenzusehen.
Wie auch immer und was die Wissenschaft dazu sagt: Wenn Dir der Tee schmeckt, ist es sicher eine gute Idee, das Ende der Schwangerschaft durchaus mit der einen oder anderen Tasse Kräutertee auch zu zelebrieren. Denn auch das ist sicher ein Teil der Wirkung: Das Ritualhafte, das Innehalten, das bewusste Vorbereiten, für sich zu sorgen, alle diese wichtigen Dinge. Auch das Gefühl, selbst etwas zu tun, um eine “gute Geburt” zu erleben. Und selbst wenn es nur dazu gut ist (ich persönlich bin dennoch sicher, es ist viel mehr als das), ist das doch schon ganz wunderbar!
Hab eine ganz schöne letzte Schwangerschaftsphase, sie ist wichtig, weil danach Großes beginnt!
Es gibt eine ganze Reihe an Symptomen, die typischerweise in der frühen Schwangerschaft bei vielen Frauen auftauchen. Oft ist es das Zusammentreffen mehrerer dieser Symptome, die eine Schwangerschaft mehr und mehr wahrscheinlich werden lassen. „Früher“ war diese Kombination an Symptomen bis zum ersten sicheren Zeichen, den spürbaren Kindsbewegungen im 5. Monat (!), hinreichend (naja, und man hatte eben auch keine anderen diagnostischen Maßnahmen zur Verfügung), um die Diagnose „Guter Hoffnung!“ zu stellen.
Abgelöst „heutzutage“ werden diese vielen Fragezeichen schon sehr früh durch die herkömmlichen Schwangerschaftstests, die es für wenige Euros in jeder Drogerie gibt – amüsanterweise zunehmend im Zweierpack für ganz Ungeduldige. Diese Tests reagieren auf das spezifische Schwangerschaftshormon ßHCG im Urin. Schon etwa drei Tage vor dem Ausbleiben der erwarteten Regel kann der Test positiv sein – muss er aber nicht, dann kann man am nächsten Morgen gleich mit dem zweiten Stäbchen noch mal gucken …
Viele Frauen haben schon ab der tatsächlichen Konzeption das klare Gefühl: „Ich bin schwanger“. Sicher projiziert auch der Wunsch nach einer Schwangerschaft (oder die Sorge) hier und da mal so manches Symptom. Manchmal stimmt das Gefühl aber auch. Einige Frauen träumen etwas Konkretes, andere fühlen sich einfach „besonders“.
Wenn Sie entweder keinen Test machen möchten oder gerade keinen zur Hand haben oder sich noch vor diesem Zeitraum befinden, und schon mal wissen möchten, ob DAS nicht heißen kann: Ich bin schwanger! Hier folgt eine Liste der typischen Schwangerschaftsanzeichen:
Die Menstruation ist ausgeblieben
Bei Frauen, die sonst einen regelmäßigen Menstruationszyklus haben (+- 2 Tage) ist ein Ausbleiben der Regelblutung seit mehr als zwei Tagen über die Zeit allein schon ein ziemlich starker Hinweis auf eine Schwangerschaft. Und jeder Tag mehr macht es wahrscheinlicher.
Der Busen fühlt sich gespannt, prall und empfindlich an
Kennen viele Frauen als Prä-Mens-Symptom. Meist verringert sich das dann schon einen Tag vor oder mit dem Einsetzen der Regel und verschwindet dann ganz. Im Falle einer Schwangerschaft bleibt es bestehen (und wenn Du schwanger bist, ist dies erst der Anfang …). Auch die Brustwarzen verändern sich oft: Sie werden empfindlicher (selten angenehm!), sie werden dunkler und die Montgomery-Drüsen, diese kleinen, hellen Erhebungen auf den Brustwarzen, treten deutlicher hervor.
Du musst häufig pinkeln
Das Gefühl ständig auf die Toilette zu müssen, möglicherweise auch am frühen Morgen oder nachts davon aufzuwachen – ein häufiges Symptom, schon in der ganz frühen Schwangerschaft. Während später das wachsende Baby und der Druck auf die Blase eine logische, „mechanische“ Erklärung dafür ist, liegt dies in den ersten Wochen einer Schwangerschaft am Progesteron, einem der Schwangerschaftshormone.
Diese drei Symptome in Kombination – mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bist Du schwanger!
Diese weiteren Zeichen ergänzen das Bild und kommen ebenfalls sehr häufig vor:
Dir ist schlecht
Eines der tatsächlich unangenehmsten Schwangerschaftssymptome, etwa 70 % aller Frauen sind davon betroffen. Manche nur ein bisschen, andere leiden sehr darunter. Es erwischt einen meistens in Wellen, direkt nach dem Aufstehen ist es oft am Schlimmsten, dann nach einem kleinen Snack und einem warmen Tee geht es dann erstmal wieder besser, um dann – entweder bei bestimmten Gerüchen (Essen, Parfum, Zigaretten, U-Bahn-Mief) oder anderen Reizen (Gähnen, Zahnbürste im Mund) oder einfach so – wieder plötzlich und heftig aufzutauchen. Oft ist dies Symptom auch verbunden mit Appetitlosigkeit (weder essen noch trinken fühlt sich attraktiv an) oder einem „komischen Geschmack im Mund“. Land in Sicht: Der Höhepunkt der Übelkeit ist etwa die 8. Schwangerschaftswoche, bis zur 14. SSW verschwindet die Übelkeit dann bei fast allen Frauen wieder völlig.
Deine Haut ist weich wie Samt
Das merkst Du vielleicht schon beim Blick in den Spiegel: Deine Gesichtszüge sehen unglaublich weich und entspannt aus. Und beim Drüberstreichen oder beim Eincremen spürst Du eine tolle Weichheit und Glattheit, oft auch schon ganz ganz früh, schon an den Tagen der ausbleibenden Regel. Der Schönmacher hier heißt Östrogen – und auch dieses Hormon steigt in der Schwangerschaft an. Um diese Östrogen-Wirkung davon weiß man auch schon lange: Manche unserer Großmütter cremten sich mit Cremes namens „Placentubex“ oder „Hormocenta“. Dreimal dürft Ihr raten, was da drin war (wirklich!).
Du bist soooo müde …
Auch häufig: Du fühlst Dich, als hätte man den Stecker gezogen. Kaum aufgestanden, könntest Du Dich schon wieder hinlegen, am Wochenende ist das Tollste ein Mittagsschlaf und ansonsten schläfst Du spätestens beim Tatort-Vorspann ein. An Aktivitäten jeglicher Art ist nicht zu denken. Was Dein Körper Dir damit sagen will: „Hallo, Du bist schwanger. Bitte gönnen Sie sich Ruhe“. Na dann … Verantwortlich dafür ist das Progesteron. Die Dauermüdigkeit gibt sich nach ein paar Wochen wieder und wird nicht selten abgelöst durch unglaubliche Energiezustände. Manchmal gesellen sich auch Kreislaufbeschwerden wie Schwindel oder sogar Ohnmachtsattacken dazu (wird gern in alten Filmen wie „Sissi“ und Co. metaphorisch als „Wink mit dem Zaunpfahl“ verwendet).
Saure Gurken und so …
Klischeehaft weil häufig. Merkwürdige Gelüste oder auch schlichtweg Hungerattacken gibt’s in verschiedenen Ausprägungen in der frühen Schwangerschaft. Lust auf sauer (Gurken) und scharf (Thai-Essen, Pepperoni) sind in der Frühphase am häufigsten. Vielen Frauen läuft auch mehr „das Wasser im Mund zusammen“, auch ein typisches Symptom in diesem Kontext.
Veränderungen in der Scheide
Ein in alten gynäkologischen Lehrbüchern noch überall zu findendes Symptom: die livide Verfärbung der Schamlippen und der Scheide (livide heißt dunkler als sonst, bräunlich bis lila). Gleichzeitig fühlt sich die Oberfläche innen in der Scheide eher samtig-rauh als (sonst) glatt an
Leichtes Ziehen im Bauch
… ein bisschen so, als würde Ihre Menstruation „doch noch“ kommen. Schon jetzt wächst ihre Gebärmutter, sie wird gut durchblutet, die Mutterbänder dehnen sich. Es passiert eben „was in Ihrem Bauch“, und das spüren sie auch. Jetzt und in den nächsten Wochen, immer mal wieder, in unterschiedlichen Charakteristika.
Gewissheit
Als sicher nachgewiesene Schwangerschaft gilt dann endlich (tendenziell wartet man ja nicht auf die oben beschriebene spürbare Kindsbewegungen erst in der Mitte der Schwangerschaft) das Ultraschallbild in der 6. – 7. Schwangerschaftswoche: Etwa zu diesem Zeitpunkt kann man das Baby, winzig klein noch, erkennen – und, noch viel wichtiger: das noch viel winzigere, schlagende Herzchen.
Ein Frauenarztbesuch vor diesem Zeitpunkt, sei es direkt nach dem Ausbleiben der Menstruation oder auch ein zwei Wochen später bringt also nicht so besonders viel! Natürlich will man ES am liebsten sofort wissen: Aber auch der fähigste und mit modernsten Geräten ausgestattete Arzt kann vor diesem Zeitpunkt erstmal nur das bestätigen, was Sie sowieso schon wissen: wahrscheinlich sind Sie schwanger – und die Wahrscheinlichkeit liegt bei etwa 80 %, dass Sie in neun Monaten ein Baby bekommen werden.
Diese Sammlung an typischen Frühsymptomen einer Schwangerschaft wird von allen Frauen natürlich in sehr unterschiedlicher und individueller Art wahrgenommen. Und schon in dieser ganz frühen Phase ist dies ein schönes Beispiel für ein „Hinspüren“ und der bewussteren Selbstwahrnehmung, die eine Schwangerschaft mit sich bringt. Für uns Hebammen sind diese Gefühle und Wahrnehmungen der Frauen wichtig und hilfreich, wir fragen danach und nehmen sie ernst. Sie sind eine wichtige „diagnostische“ Hilfe und, nicht zuletzt, bestärken wir die Frauen in diesen Gefühlswahrnehmungen. Sie sind wichtig in der Schwangerschaft, wichtig zum Gebären und auch wichtig fürs Muttersein. Man kann also mit dem „genauen Spüren“ gar nicht früh genug beginnen … Herzlich Willkommen in „Anderen Umständen“!
Ob Du dazu neigst, eher acht oder 30 (richtig gelesen!) Kilo in der Schwangerschaft zuzunehmen, ist meist eher eine Frage der Konstitution als der Disziplin. Wenn Du das Gefühl hast, Du solltest da lieber „aufpassen“ (Deine Mutter ist sehr dick geworden in der Schwangerschaft und danach nie wieder schlank, es gibt häufiger Diabetes in der Familie, Du bist sowieso übergewichtig oder neigst zu starken Gewichtsschwankungen), ist es aber durchaus sinnvoll, auf die Ernährung zu achten.
Das heißt zum Beispiel, und das ist mittlerweile die fast durchgängige Empfehlung der neueren Literatur, eher weniger Kohlenhydrate zu essen, vor allem die kurzkettigen, das sind die mit einem so genannten hohen glykämischen Index. Schlicht formuliert ist das Zucker und Weißmehl. Also Pasta, Croissants, Kuchen, Brötchen. Eine Reduktion der Kohlenhydrate senkt unter anderem signifikant das Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken, immerhin 10% aller Schwangeren sind mittlerweile davon betroffen, Tendenz: steigend. Man vermutet übrigens auch einen Zusammenhang zwischen kohlenhydratreicher Ernährung in der letzten Phase der Schwangerschaft und Terminüberschreitungen.
Die Süßmäulchen unter euch können aber aufatmen: Natürlich darfst Du auch Süßigkeiten essen! Hier gibt es Süßigkeiten, die „gesünder“ sind als andere, abhängig von der Insulinstimulation, wie schnell oder langsam also der Zucker ins Blut geht. Eis und (dunkle) Schokolade funktionieren z.B. verhältnismäßig gut, Sahnetorte (wer hätte das gedacht) auch. Reduzieren solltest Du eher Gummibärchen, Kekse, Kuchen, sowie alles aus Weißmehl (Brötchen!), weiche Pasta (Vollkornpasta al dente ist messbar viel besser!) und süße Obstsorten, wie z. B. Weintrauben und Wassermelone.
Nahrungsergänzungsmittel, also Vitaminpräparate, werden hier und da immer noch für überflüssig erachtet, Tatsache ist aber, dass bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend in der Nahrung vorkommen. Solltest Du also nicht dreimal pro Woche – und zwar jede Woche – Hering essen (gibt es außerhalb Skandinaviens irgendjemanden, der das tut?), ist eine Ergänzung mit Jod und Omega3-Fettsäuren sinnvoll. Spezielle Schwangeren-Vitaminpräparate enthalten meist alle sinnvollen Dinge – aber meistens in lächerlich geringer Dosierung zu einem absurden Preis. Achte vor allem auf die B-Vitamine, Zink, Selen, Omega3 und ggf. Jodid.
Eisen und Magnesium solltest Du bei den typischen Beschwerden ergänzen. Der Eisenwert wird regelmäßig in den Vorsorgen bestimmt, ein Magnesiummangel macht sich meist durch eine vermehrte Neigung zu Krämpfen in den Füßen und Beinen bemerkbar. Wenn Du Magnesium ergänzt, achte darauf, dass es sich um Magnesiumcitrat handelt. Dieses wird vom Köper viel besser aufgenommen als das viel billigere (und typischerweise in den üblichen Drogeriepräparaten vorkommende) Magnesiumoxid. Und solltest Du beides, Eisen und Magnesium brauchen, ist auch eine zeitversetzte Einnahme wichtig, da die beiden Spurenelemente sich gegenseitig in der Aufnahme stören.
Folsäure ist vor allem in den Wochen vor (!) und in den ersten zehn Wochen der Schwangerschaft wichtig. Die dürften bei den meisten von Euch schon vorbei sein.
Vorsicht Schwangerschaft – hier solltest Du aufpassen
Listeriose
Listerien sind Bakterien, die prinzipiell überall vorkommen können. Vor allem rohes Fleisch, Rohmilch (nicht pasteurisierte Milch) und verarbeitete Lebensmittel (Sushi und Fleischsalatbrötchen aus der Vitrine) sowie überlagerte Nahrungsmittel im hauseigenen Kühlschrank können eine Ansteckung ermöglichen. Wichtig: Es geht um die sekundäre Keimbesiedelung. Deshalb ist es auch egal, ob Du Dein Sushi mit rohem Fisch oder total vegan mit Avocado und Gurke bestellst: Beides wird auf den gleichen Brettchen mit den gleichen Messern geschnitten und ist beides ist gleichermaßen kritisch. In Rohmilch und auf rohem Fleisch, aber auch auf kaltgeräucherten Lebensmitteln wie etwa Räucherlachs, können Listerien sich besonders gut vermehren. All das solltest Du in der Schwangerschaft also am besten nicht essen, um sicher zu gehen, dass Du eine Ansteckung so weit wie möglich ausschließt. Ohne hysterisch zu werden – natürlich wirst Du dich nicht ausgerechnet am Kantinensalatblatt vorgestern angesteckt haben. Listeriose ist wirklich sehr selten! In den vergangenen Jahren gab es zwei größere Erkrankungswellen durch eine Verbreitung über kontaminierten Blauschimmel- und Harzer Käse, beide übrigens aus pasteurisierter (!) Milch …
Ca. 200 Neugeborene sind pro Jahr von einer Listerieninfektion betroffen – und das endet tragischerweise oft fatal: 50% (eher mehr) aller infizierten Babys sterben noch im Bauch oder kurz nach der Geburt daran.
Eine Behandlung von Listeriose ist wegen der sehr unspezifischen Symptome (die auch völlig fehlen können) recht schwierig: Es wird schlicht die Diagnose gar nicht oder erst spät gestellt. Im Falle einer erkannten Listeriose-Infektion würde man diese mit einem Antibiotikum behandeln. Für das Baby ist aber nur eine sehr frühe Behandlung hilfreich. Also: Am besten wirklich aufpassen.
Toxoplasmose
Toxoplasmose ist hingegen eine Erkrankung, die direkt über die Tiere selbst übertragen wird. Entweder durch Essen von rohem Fleisch (vor allem Rind und Schaf – ich würde aber auch nicht unbedingt Mettbrötchen (Schwein) empfehlen, auch wegen der Listeriose-Gefahr) oder durch den Kontakt mit infizierten Hauskatzen (Katzen aus dem Tierheim oder solche mit Naturzugang sind gefährdeter als reine Stubentiger). Anders als bei der Listeriose ist bei der Toxoplasmose nur die Erstinfektion gefährlich. So kann man beispielsweise zu Beginn der Schwangerschaft den Infektionsstatus im Blut bestimmen und eine frühere Infektion nachweisen. Dann könnte man sich netterweise in Bezug auf die Toxoplasmose ein bisschen entspannen.
Kaffee
Hier ist sich die aktuelle Studienlage nicht ganz einig. Es gibt Hinweise auf eine erhöhte Fehlgeburtenrate und auch auf ein etwas niedrigeres Geburtsgewicht bei Kindern von Frauen, die viel Kaffee trinken. Was „viel“ ist, darüber besteht ebenfalls Uneinigkeit in der Definition. Tendenziell sollten ein bis zwei Kaffees pro Tag nichts ausmachen. Viele Frauen entwickeln in der Schwangerschaft interessanterweise eine Abneigung gegen Kaffee. Möglicherweise sind ja auch koffeinfreie Varianten eine Idee – geschmacklich gibt’s da ja mittlerweile kaum noch einen Unterschied …
Alkohol
Da gibt es eine ganz klare Aussage: Nullempfehlung! Früher wurde den Frauen gerne noch „hin und wieder mal ein kleines Gläschen“ zugestanden, führende Neurologen empfehlen dringend komplette Abstinenz. Alkohol ist ein Zell- und Nervengift. Auch wenn es nicht gleich das Vollbild eines „Fetalen Alkoholsyndroms“ mit fatalen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung sein muss: Das tritt natürlich nur bei alkoholkranken Frauen auf. Allerdings rechnet man bei milderen Formen der Alkoholschädigung mit einer Dunkelziffer von etwa 11.000 bis 16.000 Babys pro Jahr – das wären immerhin 5% aller Babys und natürlich eine dramatische Zahl. Aber, wichtig für alle die von Euch, die an die wilde Party denken, zu der Zeit, in der Du noch nicht WUSSTEST, schwanger zu sein: Da hatte Dein Baby noch gar kein Gehirn, was störbar gewesen wäre. Es hat also alles gut verkraftet, sonst wäre es nicht bei Dir geblieben!