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Magazin . Das Leben | Kinderwunsch

Fruchtbare Wegweiser

Das Zeitfenster, in dem du schwanger werden kannst: Ja, es ist recht schmal. Und dein Zyklus ein guter Anfang, es zu finden. Aber dein Körper bietet noch ein paar mehr richtig gute Hinweise, wann die Zeit für Baby-Sex gekommen ist. Von Mittelschmerz bis Zervixschleim: Auf welche Anzeichen für Fruchtbarkeit du achten solltest und wie du sie richtig interpretierst

VON Kareen Dannhauer

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Üblicherweise bestimmen wir den Zyklus über das deutlichste Zeichen, nämlich die Menstruation. Es ist ein einfaches Zeichen, leicht erkennbar, jede kann es in ihren Kalender (oder ihre App) eintragen. Für das Schwangerwerden ist aber ein anderer Fixpunkt viel wichtiger, nämlich der Eisprung.

Es gibt ein paar kalendarische Grundregeln – mit der üblichen Schwankungsbreite. Hattest du einen Eisprung, findet immer zehn bis 16 Tage danach eine Menstruation statt, wenn du nicht schwanger geworden bist. Die zweite Zyklusphase, die Lutealphase, ist also die stabilere Zyklusphase mit einer geringeren Schwankungsbreite.

Die größere Variabilität hat die Eireifungsphase, die Follikelphase. Eisprünge können zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten eintreffen, es gibt sie am achten oder am 38. Tag eines Zyklus. Je jünger Frauen sind, umso später im Zyklus ist tendenziell der Eisprung, ältere Frauen haben oft kürzere Follikelphasen.

Du musst natürlich keinen top-regelmäßigen Zyklus haben, um schwanger zu werden. Umgekehrt ist ein regelmäßiger Zyklus ein Zeichen für eine wahrscheinliche Fruchtbarkeit und macht es vermutlich einfacher, die fruchtbaren Phasen zu identifizieren.

FRUCHTBARE KÖRPERZEICHEN

Die gängige Abkürzung für das Sammeln und Auswerten der fruchtbarkeitsweisenden Körperzeichen heißt NFP, natürliche Familienplanung. Sie beschreibt die sogenannte symptothermale Methode zum Identifizieren der fruchtbaren und nicht-fruchtbaren Phasen im weiblichen Zyklus und kann demnach gleichermaßen für die Empfängnisverhütung als auch einen Kinderwunsch genutzt werden.

Die Methode Sensiplan® wurde von der Arbeitsgruppe NFP in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt NFP am Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt. Dabei werden zwei wissenschaftlich abgesicherte, erwiesenermaßen aussagefähige Symptome kombiniert: das Messen der Basaltemperatur und die Identifizierung des fruchtbaren Muttermundschleims. „Natürlich“ bedeutet schlicht, dass man Zeichen der Körperbiologie nutzt, also gewissermaßen „angewandte Biologie“ betreibt.

Basaltemperatur

Das Messen der Basaltemperatur, also der Temperatur beim morgendlichen Aufwachen, identifiziert innerhalb des Zyklus zwei Temperaturniveaus, ein niedrigeres vor dem Eisprung und ein höheres danach, denn das Progesteron deiner zweiten Zyklusphase lässt deine Temperatur nach dem Eisprung ansteigen. Die Basaltemperatur kann einen Eisprung also erst im Nachhinein identifizieren, das heißt, für die prospektive Auswertung beim Kinderwunsch ist sie weniger geeignet, weil du ja, wie du bereits erfahren hast, vor allem vor dem Eisprung fruchtbar bist.

Wie „hoch“ oder „niedrig“ die beiden Temperaturniveaus sind, ist individuell unterschiedlich. Meist liegen etwa 0,2 bis 0,5 Grad dazwischen, sie sind also grafisch aufbereitet in den typischen Kurven gut voneinander zu unterscheiden. Eine Basaltemperatur unter 36,5 Grad kann übrigens auch auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen, und die ist ein wirklicher „Fertilitätsdowner“.

Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick etwas umständlich. Es ist aber enorm nützlich, einige Zyklen lang die Basaltemperatur zu messen, wenn du dir ein Baby wünschst und nicht sofort schwanger wirst. Es hilft dir erstens, deinen Zyklus besser kennenzulernen. Zweitens kann die Temperaturkurve auch Hinweise liefern, ob eine Zyklusstörung vorliegt, du tatsächlich Eisprünge hast oder etwa die Gelbkörperphase nach dem Eisprung kürzer ist, als es für das Heranreifen eines Babys günstig wäre. Dafür brauchst du lediglich ein Basalthermometer, das über zwei Nachkommastellen verfügt und ein Temperaturblatt (analog oder digital).

Zervixschleim

Das wichtigste hochfruchtbare Körperzeichen, das du konkret nutzen kannst, ist das spezielle Zervixschleim-Zeichen, das durch das Östrogenhoch kurz vor dem Eisprung ausgelöst wird. Du kannst den Zervixschleim dann in der Regel am Scheideneingang sehen und fühlen. Ist das der Fall: Habe Sex an diesem Tag!

Frauen beschreiben das Schleimphänomen ganz unterschiedlich: Meist ist dieser Schleim klar und glasig, dabei zwischen den Fingern elastisch – man nennt das spinnbar. Er wird verglichen mit Hühnereiweiß, mit »Uhu« oder profan mit »Schnodder«. Meist ist er am Scheideneingang auch gut spürbar: »Es flutscht« beim Abputzen oder fühlt sich einfach sehr feucht an, »so wie eingeölt«.

Mittelschmerz

Manche Frauen nehmen in der Mitte ihres Zyklus den sogenannten Mittelschmerz wahr. Das ist es nicht unbedingt der Eisprung selbst, aber ein charakteristisches »Gefühl« tief innen im sogenannten Douglasraum, einer Umschlagfalte des Bauchfells hinter deiner Gebärmutter. Dieses Gefühl ist über zwei bis drei Tage in wechselnder Intensität auf sehr typische Art spürbar. Wieso, dazu gibt es verschiedene Theorien.

Unser Bauchfell ist äußerst empfindlich, da es als körpereigenes Alarmsystem dient: Man spürt etwa einen durchgebrochenen Blinddarm oder eine Eileiterschwangerschaft auf dramatische Weise, damit man sich Hilfe sucht. Als deutlichen peritonealen Reiz, wie Mediziner das nennen. Tropft beim Eisprung etwas Flüssigkeit aus dem Follikel auf das Bauchfell, kann das einen solchen peritonealen Reiz auslösen. Man merkt diesen Mittelschmerz oft klassischerweise beim Hinsetzen oder Auftreten, wenn also der Douglasraum von unten leicht erschüttert wird.

Auch kann ein sogenannter „Portioschiebeschmerz“ ausgelöst werden, wenn der Gebärmutterhals durch deinen Finger oder einen Penis angestupst wird. Parallel fühlt sich der gesamte Unterleib oft gespannt, prall und empfindlich an. Es ist also meist nicht das Platzen des Eibläschens selbst, welches diesen Mittelschmerz auslöst.

Weitere vermutete Ursachen sind ein Kapselschmerz am prallen Eierstock, der schon vor dem Eisprung spürbar sein kann. Und ein Ziehen, das womöglich durch Kontraktionen der Eileiter ausgelöst wird, die – bedingt durch das Östrogenhoch vor dem Eisprung – für einen gewissen Sog in die Gebärmutter sorgen.

Veränderung von Gebärmutterhals und Muttermund

Auch der Muttermund verändert sich in Form und Konsistenz rund um dein fruchtbares Zeitfenster. Dein Gebärmutterhals wird weicher, der Muttermund öffnet sich leicht und rückt etwas schambeinwärts nach vorn. Mit etwas Übung kannst du auch diese Veränderung ertasten und zusammen mit den anderen Körperzeichen in deine Fruchtbarkeitsbeobachtung aufnehmen.

Eisprung-Teststreifen

Das zentrale Hormon aus der Hypophyse, was die sprungreife Eizelle über die Klippe schubst, ist das luteinisierende Hormon, das LH. Es wird in Form eines klassischen steilen Gipfels und ausschließlich rund um den Eisprung ausgeschüttet und ist ein unbestechlicher Marker. Schlauerweise kann man das LH nachweisen, nicht nur per Blutentnahme im Labor, auch mit einem Pipi-Test zu Hause. Den gibt es im Internet im 50er- Pack für unter 20 Euro.

Klingt smart, ist aber in der Praxis – wie so oft – nicht ganz einfach:

Man muss mit den LH-Teststreifen wirklich häufig testen, um das kleine Zeitfenster des LH-Anstieges zu erwischen. Der LH-Peak ist kurz, deine Eizelle nach dem Sprung nur 12 bis 18 Stunden befruchtbar, und die Spermien müssen erst zur Eizelle hinschwimmen. Dafür brauchen sie etwa 8 bis 12 Stunden. Dein fruchtbarstes Zeitfenster für Sex ist am Tag vor deinem Eisprung. Ein positiver LH-Test auf dem Streifen kann also definitiv zu spät sein, wenn du deinen Mann nicht aus einem Meeting heraustelefonieren möchtest.

Das LH wird zudem typischerweise pulsatil, also in Form von kleinen »Spikes« ausgeschüttet, etwa einen Tag lang, alle drei bis fünf Stunden einer. Je nach Testzeitpunkt könnte womöglich der morgendliche Test negativ sein, der am Mittag positiv und abends erneut negativ.

Beides bedeutet, dass eine Messung am Tag sehr wahrscheinlich zu wenig ist, um den LH-Anstieg überhaupt oder ausreichend früh zu erwischen. Wenn du an den infrage kommenden Tagen bei jedem Pinkeln testest, wird auch das »Konzept 50er-Pack« klar. Der reicht bei einigen Frauen nämlich gerade für zwei Zyklen.

Wahrscheinlich überflüssig zu erwähnen: Es gibt auch LH-Peaks ohne folgenden Eisprung, es gibt Eisprünge ohne LH-Peak (oder ohne per Teststreifen erwischte LH-Peaks), und es gibt Frauen, bei denen die Sensitivität dieser Tests nicht ausreicht.

Bestes Sex-Timing fürs Schwangerwerden

Schwanger werden ist am wahrscheinlichsten ein bis zwei Tage vor der Ovulation. Für die Praxis heißt das:

  • ab Beginn des fruchtbaren Zervixschleims (ein bis zwei Tage vor dem fruchtbaren Schleimhöhepunkt und am Tag des Schleimhöhepunktes),
  • zwei bis vier Tage vor dem 1. Temperaturanstieg
  • am Tag des LH-Peaks per Teststreifen.

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