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Magazin . Das Leben | Geburt | Mama | Wochenbett

Kate im Wochenbett oder: Wie zerrüttet muss man aussehen nach einer Geburt?

Anlässlich der Geburt von Royal Baby Nummer drei, Prinz Louis Arthur Charles, habe ich in der letzten Woche in der Dienstagssprechstunde auf Instagram über die ambulante Geburt gesprochen. Im Allgemeinen und im Speziellen. Ich mag es natürlich immer sehr, wenn Themen, an denen mein Hebammenherz hängt, durch Menschen, die eine große öffentliche Wahrnehmung haben, transportiert werden, weil sie dann ein Stückchen weiter im allgemeinen Bewusstsein ankommen und nehme das sehr gern als Aufhänger. Und als anglophile Frau habe ich natürlich eine gewisse Beziehung zum englischen Königshaus, aber das ist ein anderes Thema.

VON Kareen Dannhauer

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In dem Fall ging es mir im Wesentlichen darum, nochmal einige Worte darüber zu verlieren, dass man nach einer Geburt nicht etwa als alleinig richtigem oder gar sicheren Ort in einem Krankenhaus aufgehoben sein muss, sondern das Wochenbett von Beginn an zu Hause verbringen kann, und was es da so an Punkten zu bedenken und vorzubereiten gibt.

Was bei öffentlichen Personen (die an diesem Punkt mein vollstes Mitleid haben, denn sie gehören nicht zu denen, die ihr Privatestes freiwillig öffentlich machen und via Instagram oder anderen sozialen Medien schon erste Ultraschallbilder, erste Wehen und erste Muttertränen teilen) nun die unausweichliche Begleitmusik ist, sind öffentliche Kommentare. Zu allem, auf Schritt und Tritt. Und bei Frauen geht es dann ziemlich schnell um Äußerlichkeiten. Die dann keine sind, dazu komme ich gleich.

Schon bei der Vorankündigung des Themas der Live-Sprechstunde erreichten mich auf Instagram mehrere Anregungen, ich möge doch auch mal bitte was zu Kate sagen. Also dazu, wie sie aussieht. Welches Körperbild da so transportiert würde. Was das mit uns “normalen Frauen” macht.

Daraufhin sah ich mir die kurzen Bilder, die Kate beim Verlassen der Klinik zeigten, noch einmal ganz genau an. Und sah: Nichts, was ich als “Show”, als “Augen zu und denk an England” oder Ähnliches identifizieren würde.

Ich sah eine strahlende junge Frau, die glücklich und sicher noch etwa wackelig auf den Beinen ihr frisch geborenes Baby zum wartenden Auto trug, eine Strecke von etwa zehn Metern und fünf Treppenstufen.

Strahlend. Glücklich, es geschafft zu haben. Ein bisschen stolz. Sicher auch erschöpft.

Was mich dann irritierte und was sicher auch der Hintergrund einiger der Nachfragen war: Dieses Bild wurde nicht geglaubt. Kann ja gar nicht sein, dass man aussieht wie das blühende Leben, nach so einer Geburt. Das ist doch nicht die Wirklichkeit. Typisch Promi. Typisch Scheinrealität. Wo ist die Erschöpfung, die Zerstörtheit?

Und das ist für mich Problem Nummer eins: Das öffentliche Bild von “Geburt” rangiert irgendwo in den Kategorien “schrecklich” und “hoffentlich schnell vorbei”. Dass sich eine Geburt eben genau durch die Gleichzeitigkeit von eigentlich (oder sonst im Leben) oft unvereinbaren Gegensätzen auszeichnet, ist erstmal merkwürdig und ungewohnt, aber eben auch sehr sehr typisch. Es ist schmerzhaft und gleichzeitig “wow”. Es scheint unschaffbar und ist es gleichzeitig doch. Gebären ist beyond.

Ganz klar ist: Gebären ist eine Grenzerfahrung, möglicherweise auch eine Zumutung. Jeder, der eine Geburt erlebt hat, weiß das. Welche Gestalt dieses zunächst leblose Wort dann hatte und welch existenzielle Formen es anzunehmen vermag, gehört zu den Dingen, die man sich vor einer Geburt wohl tatsächlich schwerlich vorstellen kann, hier habe ich schon einmal darüber geschrieben. Und zudem ist Gebären eine ausgesprochen unterschiedliche Erfahrung. Weil Geburten unterschiedlich sind. Und die Erschöpfung danach, die liegt in den ersten Lebensstunden häufig unter einem Endorphinhigh verborgen.

“Frauen können gebären” heißt eben auch: Es zerstört sie nicht zwangsläufig.

In dem Fall ging es mir im Wesentlichen darum, nochmal einige Worte darüber zu verlieren, dass man nach einer Geburt nicht etwa als alleinig richtigem oder gar sicheren Ort in einem Krankenhaus aufgehoben sein muss, sondern das Wochenbett von Beginn an zu Hause verbringen kann, und was es da so an Punkten zu bedenken und vorzubereiten gibt.

Was bei öffentlichen Personen (die an diesem Punkt mein vollstes Mitleid haben, denn sie gehören nicht zu denen, die ihr Privatestes freiwillig öffentlich machen und via Instagram oder anderen sozialen Medien schon erste Ultraschallbilder, erste Wehen und erste Muttertränen teilen) nun die unausweichliche Begleitmusik ist, sind öffentliche Kommentare. Zu allem, auf Schritt und Tritt. Und bei Frauen geht es dann ziemlich schnell um Äußerlichkeiten. Die dann keine sind, dazu komme ich gleich.

Schon bei der Vorankündigung des Themas der Live-Sprechstunde erreichten mich auf Instagram mehrere Anregungen, ich möge doch auch mal bitte was zu Kate sagen. Also dazu, wie sie aussieht. Welches Körperbild da so transportiert würde. Was das mit uns “normalen Frauen” macht.

Daraufhin sah ich mir die kurzen Bilder, die Kate beim Verlassen der Klinik zeigten, noch einmal ganz genau an. Und sah: Nichts, was ich als “Show”, als “Augen zu und denk an England” oder Ähnliches identifizieren würde.

Ich sah eine strahlende junge Frau, die glücklich und sicher noch etwa wackelig auf den Beinen ihr frisch geborenes Baby zum wartenden Auto trug, eine Strecke von etwa zehn Metern und fünf Treppenstufen.

Strahlend. Glücklich, es geschafft zu haben. Ein bisschen stolz. Sicher auch erschöpft.

Was mich dann irritierte und was sicher auch der Hintergrund einiger der Nachfragen war: Dieses Bild wurde nicht geglaubt. Kann ja gar nicht sein, dass man aussieht wie das blühende Leben, nach so einer Geburt. Das ist doch nicht die Wirklichkeit. Typisch Promi. Typisch Scheinrealität. Wo ist die Erschöpfung, die Zerstörtheit?

Und das ist für mich Problem Nummer eins: Das öffentliche Bild von “Geburt” rangiert irgendwo in den Kategorien “schrecklich” und “hoffentlich schnell vorbei”. Dass sich eine Geburt eben genau durch die Gleichzeitigkeit von eigentlich (oder sonst im Leben) oft unvereinbaren Gegensätzen auszeichnet, ist erstmal merkwürdig und ungewohnt, aber eben auch sehr sehr typisch. Es ist schmerzhaft und gleichzeitig “wow”. Es scheint unschaffbar und ist es gleichzeitig doch. Gebären ist beyond.

Ganz klar ist: Gebären ist eine Grenzerfahrung, möglicherweise auch eine Zumutung. Jeder, der eine Geburt erlebt hat, weiß das. Welche Gestalt dieses zunächst leblose Wort dann hatte und welch existenzielle Formen es anzunehmen vermag, gehört zu den Dingen, die man sich vor einer Geburt wohl tatsächlich schwerlich vorstellen kann, hier habe ich schon einmal darüber geschrieben. Und zudem ist Gebären eine ausgesprochen unterschiedliche Erfahrung. Weil Geburten unterschiedlich sind. Und die Erschöpfung danach, die liegt in den ersten Lebensstunden häufig unter einem Endorphinhigh verborgen.

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