Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft
Eine der häufigsten Fragen auf allen Kanälen: Brauchen schwangere oder stillende Frauen Nahrungsergänzungsmittel, und wenn ja: welche genau (und welche nicht). Dies ist also ein kurzer Artikel mit konkreten Empfehlungen und Mengenangaben. Diese holzschnittartige Schlichtheit wird diesem Thema natürlich nicht gerecht, erlaubt aber einen laientauglichen und übersichtlichen Überblick.
{aktualisiert am 16.09.2020}
Magazin .

Der Podcast zum Thema

Passend dazu: Eine ganze Podcastfolge lang unterhalten Sissi und ich uns im Hebammensalon zum Thema “Nahrungsergänzungsmittel: Welche und wenn ja, wie viele – Von A wie Vitamin A bis Z wie Zink ist alles dabei”
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Du bist schwanger und ernährst Dich wahrscheinlich so gesund, wie es Dein Verstand und Deine Schwangerschaftsgelüste erlauben. Aber was ist eigentlich “gesund”? Und braucht man wirklich Nahrungsergänzungsmittel – und wenn ja, welche Vitalstoffe sind besonders wichtig und worauf sollte ich achten?Ganz ausführlich schreibe ich darüber im Ernährungsteil von GUTER HOFFNUNG auf ungefähr 40 Buchseiten, über alle Special Interests zum Thema “Anti-Aging für meine Eizellen” im Kontext Kinderwunsch ganz ausführlich in meinem Buch SCHWANGER WERDEN.
Dies ist also der Versuch, das Thema erstmal kurz auf das Wesentliche zusammengefasst darzustellen.
// Dieser Artikel enthält konkrete Nennungen von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) und Links, wo diese zu erwerben sind. Hier und da sind das auch amazon-Links (affiliate), weil es die einzige Plattform ist, wo Du alle dieser NEM auch bekommst. Es ist einigermaßen mühsam und Du bezahlst deutlich mehr Porto, wenn Du Dir diese Produkte einzeln zusammensuchst, aber natürlich kannst Du dies viel lieber zugunsten kleiner, sympathischer Online-Shops auch tun! Ich nenne also konkrete Produktnamen, um es Dir einfach zu machen. Auf der Nährstoffdichte und der Bioverfügbarkeit lag dabei das Hauptaugenmerk. Hier und da ist auch die Tatsache, dass die NEM aus Deutschland versandt werden und nicht im Zoll hängen bleiben auch ein Grund für die Nennung in diesem Artikel. Der NEM-Markt ist einigermaßen unübersichtlich, es gibt immer zig Alternativen und wöchentlich kommen neue hinzu. Bei der Nennung der Produktnamen war auch Preis/ Leistung ein Kriterium, bei besonders hoher Qualität (die manchmal den Preis teurer Produkte rechtfertigt) steht auch das dabei. Schickt mir gern Eure Tipps, so Ihr welche habt, bei der Fülle ist es auch für mich unmöglich, einen Komplettüberblick zu behalten.//
Woran Du ein gutes NEM erkennst, findest Du in diesem Blogartikel hier
//Ein Disclaimer gleich vorab: Diverse Fachgesellschaften empfehlen außer Folsäure und Jod keine Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft. Aus verschiedenen Gründen meiner langjährigen Erfahrung tue ich das dennoch, mit Augenmaß und Blick auf die individuelle Situation. Ich ermuntere Dich ausdrücklich zu einem eigenverantwortlichen und kritischen Blick auf die Dinge. NEM “als Pille” sind allerdings nicht deshalb böse, weil sie eine Pille sind. Manchmal ist es schlicht einfacher, kritische Vitalstoffe gezielt zu ergänzen, als die vielen einzelnen Vitalstoffe über eine konsequente und sehr bewusste Ernährung aufzunehmen. NEM ersetzen eine solche gesunde und ausgewogene Ernährung eben nicht und können sie nur ergänzen. Frage im Zweifel und sowieso Deinen Arzt oder Deine Hebamme um Rat.//
Dies hier soll also eine übersichtliche Liste sein, in der ich nicht ausführlich auf die Funktion der einzelnen Stoffe eingehe. Also Checklistenstyle ohne viel kompliziert (obwohl es das in Wirklichkeit natürlich ist).
Gute Nahrungsergänzung ist nicht billig, gutes Essen aber auch nicht. Je nach Situation, Lebensstil und gesundheitlichen “Baustellen” kannst Du locker mit insgesamt 2-4 Euro pro Tagesdosis rechnen, wenn Du unterschiedliche NEM – etwa beim unerfüllten Kinderwunsch sind es unterschiedliche – etwa in Deinem eigenen, individuell zusammengestellten “Baukasten” in wirklich guter Qualität nehmen möchtest. Wenn Du das nicht willst oder kannst, oder es Dir zu kompliziert ist, ist vielleicht erst mal ein schlankes, ausgewogenes Multivitaminpräparat etwas für Dich, dazu unten mehr.
Folsäure
Die Substitution von Folsäure wird in der Schwangerschaft von allen relevanten Fachgesellschaften empfohlen, warum das so ist, habe ich hier geschrieben. Ich empfehle eher, perikonzeptionell (vor dem Schwangerwerden und in den acht Wochen danach) eine ordentlich Dosis zu nehmen, nämlich 800 mcg, danach genügt das, was Du über eine gesunde, ausgewogene Nahrung natürlich zu Dir nimmst, evtl. zusammen mit der Dosis in Deinem Multi-Präparat.
In vielen Schwangerschaftspräparaten sind auch diese 800 mcg enthalten, allerdings oft nicht in der bioaktiven Form 5-MethylTHF. Mein eigenes MAMA MULTI enthält das natürlich (neben vielen anderen sinnvollen Sachen, die ein gutes Multi auszeichnen). Dann brauchst Du keine zusätzliche Folsäure.
Solltest Du aus irgendwelchen Gründen kein Multi-Präparat einnehmen, sind gute Solopräparate diese hier:

Mama Multi
Das MAMA MULTI: unser Rundum-Sorglos Multivitamin- und Spurenelement-Präparat speziell für die Bedürfnisse in Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Kapsel deckt deinen Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen als optimale Basisversorgung. Ideal in Kombination mit unserem MAMA OMEGA 3. Enthält 400 µg hoch bioverfügbares Methylfolat.
29,90€
Vitamine und Spurenelemente
90 Kapseln (33.22 € / 100 Kapseln)
EntdeckenJod
Einige Nährstoffe kann man gut über ihr natürliches Vorkommen, also in Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Bei einigen Vitalstoffen ist das schwieriger, bei anderen leichter. “Superfood” nennt man Nahrungsmittel, die ganz naturgemäß besonders dicht bepackt sind mit Nährstoffen. Bei Jod ist das verhältnismäßig einfach: jodhaltige Algen sind ein tolles Jod-Superfood. Jod ist besonders wichtig für deine Schilddrüse, eines der zentralen endokrinen Organe. Eine Miso-Suppe mit ordentlich Algen drin, 1-2 mal die Woche, würde zum Beispiel vollkommen ausreichen, um Deinen Jodbedarf zu decken. Wenn Du die eher alle zwei Monate mal isst, rede Dir das nicht mit “Miso-Suppe esse ich ja auch voll regelmäßig” schön.
Kelp ist eine besonders jodhaltige Algensorte, das passende Extrakt gibts auch convenient als Pille zu kaufen.
Diese hier gibt es als Kapseln und auch als Pulver (zB zum Drüberstreuen in Suppen, Salat und Co):
Omega 3
Omega 3 ist eines der Super-Super-Stoffe, für und gegen alles. Im Ernst: In der Schwangerschaft ist diese ungesättigte Fettsäure besonders wichtig für die sich rasant entwickelndes Nerven- und Gehirnzellen Deines Babys. Aber natürlich auch für Dich: Eine Unterversorgung mit Omega 3 geht unter anderem mit statistisch mit erhöhten Inzidenzen für Frühgeburtlichkeit, Fehlgeburten, Präeklampsie (früher. Gestose) und Schwangerschafts- und Wochenbettdepressionen einher.
Eine gut bioverfügbare Quelle sind tierische Produkte aus der Kälte, etwa Kaltwasserfische wie Lachs oder Hering. Aber auch die muss man regelmäßig essen, fürs Omega 3 heißt das: 3 mal pro Woche eine Portion. Macht außerhalb Skandinaviens niemand, also solltest Du ergänzen, ungefähr 2-3 g DHA/ EPA pro Tag ist eine gute Dosis, bei Indikationen (etwa oben genannten individuellen Themen) das Doppelte.
Die vegetarische oder vegane Quelle ist Algenöl, Leinöl wegen der Umwandlung aus ALA wegen der schlechteren Bioverfügbarkeit allerdings nicht wirklich, Du müsstest davon etwa 60 ml zu Dir nehmen, pro Tag, jeden Tag.
Omega 3 aus Lachsöl sollte unbedingt schwermetallkontrolliert sein.

Mama Omega 3
MAMA OMEGA 3 besteht aus qualitativ hochwertigem pflanzlichen Algenöl. Es zeichnet sich durch ein besonders günstiges DHA:EPA-Verhältnis von 2:1 aus und ist somit ein optimaler Omega-3-Lieferant für die Kinderwunschzeit, Schwangerschaft und Stillzeit. Für einen angenehm frischen Geschmack enthält das MAMA OMEGA 3 fein abgestimmtes Orangen- und Zitronenöl aus kontrolliert biologischem Anbau.
29,90€
DHA + EPA aus Algen
( € / )
EntdeckenVitamin D
Vitamin D ist das einzige Vitamin, dessen Zufuhr über die Nahrung gar keine Rolle spielt, es sei denn, Waltran steht auf Deinem Speiseplan. Vitamin D wird über die Sonnenbestrahlung direkt in der Haut gebildet. Im Frühling, Herbst und Winter – also hierzulande von Oktober bis April – ist der Einstrahlwinkel der Sonne durch die schräge Erdachse so, dass es physikalisch schlicht unmöglich ist, Vitamin D über die Sonne zu synthetisieren. Du solltest Vitamin D also ergänzen, wenn Du Deine Reserven nicht im Winterurlaub in Äquatornähe auffrischt.
Nach einer Untersuchung des Institutes für Ernährungswissenschaften an der Uni Gießen hatten 98 Prozent aller Schwangeren einen Vitamin-D-Spiegel, der im Mangel- oder Unterversorgungsbereich anzusiedeln ist. Auch im Sommer lagen 50 Prozent aller untersuchten Frauen noch darunter (das liegt an flächendeckender Sonnencreme. Ab Faktor 8 ist Schluss mit Vitamin-D-Bildung) .
In der Schwangerschaft ist Dein Vitamin-D-Bedarf erhöht. Die gängigen “Experten” sind sich beim Vitamin D etwas uneins: Während die DGE 800 IE für ausreichend hält, zweifeln verschiedene Experten (u. a. Prof. Kunz am Institut für Ernährungswissenschaften Gießen, aber auch international, wie etwa die Vitamin-Task-Force der Endocrine Society) dies explit an. Das Institute of Medicine (IOM) gibt als unbedenkliche Obergrenze eine Tagesdosis von 4.000 IE pro Tag an, Embryotox, die von der Pharmaindustrie unabhängige Datenbank, nennt etwa 3.000 IE als sichere Dosis, die »Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen« empfiehlt eine Substitution von 4.000 IE Vitamin D pro Tag im Winter für alle Schwangeren.
Den Vitamin-D-Spiegel kann man natürlich im Blut messen, einige Frauenärzte und Hebammen tun dies mittlerweile auch routinemäßig, denn danach lässt sich die notwendige Tagesdosis am sichersten bestimmen. Vitamin D kann gut auch in höherer Dosis alle paar Tage genommen werden, dann entsprechend mehr, falls Du das als einfacher empfindest.
Wenn Du Vitamin D substituierst, solltest Du sicherstellen, dass Du ausreichend Calcium zu Dir nimmst (das gilt vor allem für vegane Ernährung ohne Milchprodukte) und immer auch Vitamin K2 dazu nehmen.
Vitamin D und K2 in einem Kombipräparat im richtigen Verhältnis (zudem als Tropfen gut dosierbar) ist dieses:

Mama Vitamin D3 + K2
Das Mama Vitamin D3 + K2 besteht aus nur drei natürlichen Inhaltsstoffen im optimalen Verhältnis zueinander: Vitamin D3, dem Co-Faktor Vitamin K2 MK7 all-trans und zertifiziertem Bio-MCT-Öl. Das enthaltene MCT-Öl aus der Kokosnuss begünstigt eine besonders hohe Bioverfügbarkeit und eine sehr gute Aufnahme durch den Körper. Die öligen Tropfen lassen sich dank der Pipette praktisch und individeuell dosieren. Für (werdende) Mamas zur Deckung des erhöhten Vitamin D3-Bedarfs in der Kinderwunschzeit, Schwangerschaft und Stillzeit.
24,90€
Vitamin D3 und K2 MK7 all-trans in Bio-MCT-Öl
30 ml (83 € / 100 ml)
EntdeckenEisen
Beim Eisen ist es zumindest diagnostisch recht einfach: Dein Eisenwert wird als einziger der Vitalstoffwerte in der Schwangerschaft regelmäßig über den Hb-Wert (Hämoglobin) bestimmt. Deshalb weißt Du hier, ob Du einen Mangel hast und solltest auch nur dann supplementieren, wenn es sinnvoll ist. Die therapiebedürftige Grenze, unterhalb derer eine Substitution empfehlenswert ist, liegt je nach Auslegung, dem Vorhandensein (oder nicht) von Symptomen und Deinem Ausgangs-Hb etwa zwischen 10,5 und 11,2 g/ dl. Dein Hb sinkt immer in der Schwangerschaft, es erhöht sich das Volumen des Plasmas zu den festen Blutbestandteilen ganz normalerweise. Und das soll auch so sein, damit das Blut schön flüssig ist.
Dein Arzt und Deine Hebamme werden Dich dazu beraten. Natürlich ist es möglich und sinnvoll, zunächst auch über die Ernährung am Eisenwert zu schrauben, allerdings reicht das erfahrungsgemäß bei einer echten Eisenmangelanämie nicht aus. Neben eisenreichen Nahrungsmitteln kannst Du auch die Eisenaufnahme verbessern, etwa über Vitamin C zur eisenreichen Mahlzeit. Das Häm-Eisen aus (rotem) Fleisch ist für deinen Körper am einfachsten bioverfügbar, ein Klassiker also “Steak mit einem Glas Orangensaft – oder mit Brokkoli oder Paprika”. Vegetarische oder vegane Frauen können es über eisenreiche Nahrungsmittel wie Hirse oder Linsen probieren. Da Dein Bedarf aber tatsächlich in der Schwangerschaft um 100 % ansteigt, ist Eisen einer der häufigen Vitalstoffe, deren Ergänzung als Präparat notwendig werden kann.
Wenn es notwendig ist, Eisen zu supplementieren, solltest Du wissen, dass es auch hier Unterschiede gibt: Unterschiedliche Eisenverbindungen sind unterschiedlich gut bioverfügbar und auch unterschiedlich in der Verträglichkeit. Herkömmliche Eisenpräparate (wie Ferro Sanol, Tardyferron, aber auch Kräuterblut) enthalten Eisen als II-Gluconat. Das kann bei empfindlichen Menschen Magenschmerzen und/ oder Verstopfungen verursachen. Wenn Du zu diesen Menschen gehörst, ist Eisen als Chelat oder Bisglycinat eine gute Alternative.
Natürlich haben wir uns auch darüber Gedanken gemacht und ein eigenes Produkt entwickelt: das SANFTE EISEN. Es enthält ausschließlich Eisen-Bisglycinat, Vitamin C aus Acerola-Extrakt und den natürlichen Eisen-Aufnahme-Transporter Lactoferrin. Lactoferrin ist unter anderem in der Muttermilch enthalten (deshalb heißt es so), damit Babys das wenige Eisen aus der eisenarmen Muttermilch gut in ihren Körper aufnehmen können. Es macht unser SANFTES EISEN also hochgradig bioverfügbar, es muss dadurch nur niedrig dosiert werden und es ist einzigartig verträglich.

Sanftes Eisen
Nahrungsergängzungmittel aus hochwertigem Eisenbisglycinat und zwei wirkungsvollen Co-Faktoren: Lactoferrin und Vitamin C aus natürlichem Extrakt der Acerola-Kirsche. Diese Kombination sorgt dafür, dass SANFTES EISEN besonders verträglich ist und zugleich schnell und optimal vom Körper aufgenommen wird. Perfekt zur Deckung des erhöhten Eisenbedarfs in der Schwangerschaft, Stillzeit und in anspruchsvollen Lebensphasen.
35,80€
Eisen-Bisglycinat und Lactoferrin
90 Kapseln (39.78 € / 100 Kapseln)
EntdeckenMagnesium
Magnesium ist von allen Mineralien das »Supermineral«. Es spielt auf zellulärer Ebene eine wichtige Rolle für die Produktion und Bereitstellung des Energiespeichermoleküls ATP in den Mitochondrien. Alles, was in Deinem Körper im engeren oder weiteren Sinne mit »Energie« zu tun hat, braucht Magnesium.
In der Schwangerschaft ist Dein Magnesiumbedarf erhöht. Der große, wachsende Gebärmuttermuskel verbraucht viel davon. Wenn Du in eine Magnesium-Mangelsituation gerätst, sind die Symptome zum Beispiel eine Neigung zu Krämpfen, mehr Gebärmutterkontraktionen, Liderzucken. Auch bei Präeklampsien gehört es in die Reihe der sinnvollen NEM.
Ein Magnesiummangel ist über die Ernährung nicht so einfach auszugleichen, weil der Anteil pro gegessenem Lebensmittel dann doch eher niedrig ist. Wenn Du an verschiedenen Orten liest, wie magnesiumreich etwa Schokolade sei, stimmt das einerseits – Du müsstest allerdings vier Tafeln davon essen, um 550 mg (das wäre in etwa die therapeutische Dosis zur Behebung eines Mangels) zu Dir zu nehmen. Als Tagesdosis. Kann man natürlich machen … Vermutlich ist es auch nicht der “Magnesiumbdarf”, den Dein Körper Dir mit “Schokoladenjieper” signalisieren möchte, so nach dem Motto: Der Körper holt sich schon, was er braucht. Aber das ahnst Du vermutlich auch irgendwie.
Weiterhin gilt Magnesium als “Salz der inneren Ruhe” – und das klingt für die meisten Schwangeren ausgesprochen attraktiv. Es hat wichtige regulierende Funktionen für das Nervensystem, Deine Psyche und Deinen Schlaf.
Magnesium verursacht in höheren Dosen bei vielen Menschen Durchfall. Zudem kann Dein Körper nicht unendlich viel Magnesium auf einmal aufnehmen. Es ist daher sinnvoll, eine größere Magnesiumgabe zu verteilen. Wenn Du 400 oder 600 mg benötigst, weil Du etwa vorzeitige Wehen hast oder präeklamptische Symptome, solltest Du die Gesamtmenge auf 200 mg-Einheiten aufteilen, wegen der möglichen positiven Wirkung auf den Schlaf eher in der 2. Tageshälfte, probiere da durchaus einfach ein wenig herum, was sich gut anfühlt.
Und, mein Lieblingsmythos: Magnesium musst Du natürlich nicht absetzen, weil Du in der 36. SSW angekommen bist. Entweder brauchst Du Magnesium, weil Du Mangelsymptome hast, oder Du brauchst es nicht. Magnesium ist kein “Wehenhemmer”, der sinnvolle Geburtswehen blocken würde. Im Gegenteil: Wenn Du Wehen bekommst und Dein Baby gebärst, ist die große Stunde Deiner Gebärmuttermuskulatur gekommen. Und was braucht ein Hochleistungsmuskel, was braucht der Langstreckensportler, wenn er über sich hinauswächst: Dreimal darfst Du raten … Magnesium “lähmt” nicht die Muskulatur, sonder koordiniert die Kontraktilität, so dass der Muskel funktional und ausdauernd arbeiten kann.
Wenn Du viel Magnesium in der Schwangerschaft genommen hast oder nehmen musstest, solltest Du es nach der Geburt nicht schlagartig absetzen. Es gibt Hypothesen zum so genannten Raynaud-Syndrom (eine – vermutlich genetische – Erkrankung mit einem Gefäßspasmus in den kleinen Blutgefäßen an den Körperenden; hier: an den Brustwarzen) in der Stillzeit, eine gar nicht so seltener Grund für sehr schmerzhaftes Stillen in den ersten Lebenstagen. Möglicherweise spielt hier ein schnell abfallender Mg-Spiegel eine Rolle, Du solltest das Magnesium in diesem Fall also noch eine bis zwei Wochen nach der Geburt weiternehmen und erst dann langsam runterdosieren.
Auch beim Magnesium gibt es verschiedene Salze mit unterschiedlicher Bioverfügbarkeit. Die Studienlage ist sich ein wenig uneins, welche Magnesiumverbindung nun die best-bioverfügbarste ist. Lange Zeit galt das Magnesiumcitrat oder -bisglycinat als dem Magnesiumoxid weit überlegen. Neuere Studien kommen nicht zu einem ganz einheitlichen Ergebnis, zudem hat jede Magnesiumart ihre Schwerpunktwirkung. Vermutlich ist also eine Mischung der unterschiedlichen Magnesia eine gute Idee, das erste der folgenden Präparate etwa ist eine Mischung aus Magnesiumbisglycinat, Trimagnesiumdicitrat und Magnesiumcarbonat.
Probiotika
Der Hot Shit, das Neue Schwarz in der Medizin derzeit: Das Mikrobiom des Menschen. Also alles das, was da in uns und an uns dran so alles lebt und krabbelt. Nur 10 % aller Zellen, die einen Menschen bilden, sind humane Zellen. Alle anderen sind Bakterien (ich beschränke es mal darauf, wenn man Bakterien und Viren mitzählt, wird es völlig abstrus). 90 % von Dir sind Bakterien. Das mal bitte kurz auf der Zunge zergehen lassen. Natürlich ist es so einigermaßen einleuchtend, dass diese 90 % einen weitreichenden Einfluss auf den kleinen Rest, also Deinen eigentlichen Körper, haben.
Für die Schwangerschaft ist das deshalb von besonderer Bewandtnis, weil Dein Mikrobiom die Wiege des Mikrobioms für Dein Baby darstellt, Du es sozusagen schon in der Schwangerschaft und dann während der Geburt mit einer ordentlichen Portion lebenswichtiger Bakterien beimpfst. Je gesünder also deine Heimatflora ist, umso besser für Dein Baby.
Wahrscheinlich ist es also eine gute Idee, zumindest in den letzten Wochen der Schwangerschaft Deine Florae mit Probiotika zu unterstützen, wenn Du mit vorzeitigen Wehen, vaginalen Infekten oder einem Schwangerschaftsdiabetes zu tun hast oder Dein Baby ein schweres allergisches Erbe mitbekommt, durchaus auch schon früher.
Weil es so wichtig ist, ist natürlich ebenfalls ausführlich Thema in meinem Buch.
Besonders geeignet sind Kombipräparate mit verschiedenen Bifidus- und Lactobazillen-Stämmen. Deshalb haben wir ein spezielles Probiotikum entwickelt, das genau auf das Mama und Baby-Mikrobiom zugeschnitten ist.
Da Du selbst Deine “guten Bakterien” an Dein Baby schon während der Geburt weitergibst und die vaginale Flora für eine gesunde Schwangerschaft eine besondere Bedeutung hat, haben wir im MAMA BABY FLOR die typischen gesunden Stämme für Mama und Baby zusammengestellt.
Mehr dazu findest Du auch in diesem Blogartikel: Das Mikrobiom in Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit.

Baby Flor
BABY FLOR Tropfen sind mit 6 Stämmen ausgewählter Bifidobakterien und Lactobazillen für Schwangere, Stillende, Babys und Kleinkinder konzipiert. Das Probiotikum ist gelöst in Bio-MCT-Öl aus der Kokosnuss und dank der Pipette besonders leicht zu dosieren.
22,90€
Mikrobiom für dein Baby
20 ml (114.5 € / 100 ml)
EntdeckenEine Pille für alles – warum das nicht geht
Das versuchen natürlich viele Hersteller und bieten meistens auch derlei Präparate an, in der zutreffenden Annahme, dass eine Pille sich für die Zielgruppe irgendwie sympathischer anfühlt, als gleich zum Frühstück eine Hand voll NEM-Präparate einzuwerfen.
Einige machen sich dann noch mit “Trimenon 1-3” ein bisschen wichtig. Was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Allerdings geht es da meistens alleinig um die Folsäure, vergleiche mal die Inhaltsangaben. Die brauchst Du aber nur in den Wochen vor einer Schwangerschaft, wie im Folsäureartikel ja schon geschrieben, und in den wenigen Wochen danach, maximal bis zur 8. SSW. Danach ist sie in dieser expliziten Weise nicht mehr von Belang, als alle anderen Vitamine auch.
Eine Pille, schön praktisch: Wenn Du die obigen Mengen, die sinnvoll sind, zusammenzählst, passt das schlicht nicht in eine Tablette. Eine einzelne Tablette oder Kapsel kann ungefähr 2000 mg groß sein, damit sie noch schluckbar ist. Das passt da aber ganz einfach nicht rein.
Wenn man dann noch die Vitamine aus Superfoodextrakten gewinnen möchte, wird es endgültig eng. In ihrer natürlichen Umgebung sind Vitamine nicht nur besser verfügbar, es stehen auch hunderte Co-Factoren mit drumrum, Flavonoide, Polyphenole und Carotinoide zum Beispiel, die viele noch teilweise unerforschte positive Wirkungen haben. Die Acerolakirsche ist eben gesünder als die reduzierte Ascorbinsäure (Vitamin C).
100 mg Ascorbinsäure oder 2 g gefriergetrocknete Acerolakirsche? Das eine lässt sich mal eben in eine Multi-Pille packen, das andere nicht. Das eine ist zudem noch viel, viel billiger als das andere, für alles, was verkauft werden soll, natürlich ein zentrales Argument.
Multivitaminpräparate
Die meisten der gängigen Schwangerschaft-Multivitamin-Präparate sind also mehr oder weniger das Gleiche, wie ein banales Multivitaminprodukt aus dem Drogeriemarkt, sind aber, vor allem, wenn sie über Apotheken vertrieben werden, vor allem eines: teuer.
Die oben besprochenen Vitalstoffe sind die ausgewählten, die in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung sind. Natürlich gilt für alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente: Dein Bedarf ist in der Schwangerschaft erhöht, Dein Körper leistet absolut Fantastisches in der Zeit der Schwangerschaft und in der Stillzeit, in der Du weiterhin Dein Baby komplett aus Deinen Ressourcen ernährst (deshalb gelten identischen Empfehlungen also auch in der Stillzeit. Dein Mehrbedarf stoppt natürlich nicht mit dem Moment der Geburt).
Wenn Du gesund bist, bislang keinerlei relevanten Schwangerschaftskomplikationen mitbringst – entweder in dieser Schwangerschaft oder in denen davor (Schilddrüse, Gestationsdiabetes, vorzeitige Wehen, Plazentainsuffizienz, Präeklampsien, Fehlgeburten, Frühgeburten, Depressionen, um die wichtigsten zu nennen) brauchst Du bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung nicht viel mehr ergänzen.
Allerdings neigen Menschen alle dazu, die Qualität ihrer Ernährung zu überschätzen. Auch (oder gerade?) die Bio-Muddis (ich darf das sagen, ich bin selbst eine). Das behaupte nicht ich, sondern die Nationale Verzehrstudie, die guckt, was Menschen tatsächlich essen, und was das mit dem zu tun hat, wie sie denken, dass sie essen.
Die Forschungen aus der wissenschaftlichen Betrachtung der Vitalstoffe stammen im Wesentlichen aus der Sport- und Antiaging-Medizin. Dein Hochleistungssport ist im Moment das Schwanger-Sein, ein Kind hervorbringen.. Es hat also nichts mit komischen “Optimierungsgedanken” oder “Tuning” zu tun.
In manchen Situationen des Lebens ist es schwieriger oder umständlicher, sich konsequent “gesund und ausgewogen” zu ernähren. Wenn Du also mit der “Gießkanne” ein bisschen Multivitamin zu Dir nehmen möchtest, wären Multivitaminpräparate zusätzlich zu den oben ausführlich besprochenen schwangerschafts-besonderen eine Möglichkeit. Das kannst Du dann auch flexibel dosieren, mal wirst Du das Gefühl haben, Du brauchst es mehr, manchmal weniger. Und achte auf dieses Gefühl.
Schlau ist es natürlich, ein Multi-Präparat auzuwählen, das die besonderen Bedarfe in der Schwangerschaft (etwa mehr Jod und mehr Folsäure) schon enthält. Und weil es auf dem Markt kein einziges gab, das ich wirklich gut fand – in Hinblick auf Vollständigkeit (viele enthalten ein paar B-Vitamine, Folsäure und Jod, das wars), Bioverfügbarkeit (zum Beispiel Methylfolat, siehe oben, oder auch Zink als Bisglycinat oder eben “echtes” Vitamin A in schwangerschaftskompatibler Dosierung statt ß-Carotin) und Qualität – haben wir selbst eins entwickelt: das MAMA MULTI.
Ein konkreter Einnahmevorschlag für Schwangerschaft und Stillzeit.
Wenn Du dem oben gesagten folgen kannst und willst, könnte die folgende Einnahme dabei heraus kommen. Das ist höchst subjektiv: Meine Empfehlung.
Morgens:
ein gutes Multivitaminpräparat, etwa das MAMA MULTI
Darin sind ausreichend Folsäure und Jod enthalten. In der frühen Schwangerschaft ggf. 2 Stück ODER 400 mcg Folsäure zusätzlich ergänzen.
2 Kps. Omega 3 (mit je 300 mg EPA/ DHA), flüssiges je nach Angabe auf der Flasche
ggf. ein Probiotikum
ggf. Eisen
Abends
evtl. nochmal 2 Kps. Omega 3 (mit je 300 mg EPA/ DHA), flüssiges je nach Angabe auf der Flasche
Vitamin D3: von Oktober bis April einschließlich: (allermindestens)2.000-4.000 IE pro Tag (oder eine entsprechend höhere Dosis alle paar Tage) plus ca 50 mcg Vitamin K2
ggf. Magnesium, je nach Symptomatik 200 – 600 mg, (in höherer Dosis ggf. Calcium im Verhältnis Mg:Ca von 1:2 ergänzen)

Mama Multi
Das MAMA MULTI: unser Rundum-Sorglos Multivitamin- und Spurenelement-Präparat speziell für die Bedürfnisse in Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Kapsel deckt deinen Bedarf an allen Vitaminen und Spurenelementen als optimale Basisversorgung. Ideal in Kombination mit unserem MAMA OMEGA 3. Enthält 400 µg hoch bioverfügbares Methylfolat.
29,90€
Vitamine und Spurenelemente
90 Kapseln (33.22 € / 100 Kapseln)
EntdeckenStillzeit
Viele Frauen setzen das “ganze Vitamingedöns” nach der Geburt ihres Babys ab.
Vielleicht hilft da schon der Gedanke – … und wer oder was nährt und ernährt nun das geborene Baby, weiterhin und zwar noch eine ganze Weile? Du! Dein Körper versorgt nun weiterhin zwei komplette Menschen. Deine Muttermilch ist das beste Superfood der Welt und konzentriert aus Deiner Substanz alles das, was Dein Baby braucht. Und setzt da klare Prioritäten: Erst das Baby, dann die Mama, weil die ist ja schon groß und stark und kann mit vorübergehender Unterversorgung auch irgendwie klar kommen.
Nach Wochen oder Monaten allerdings spürst Du, dass sich diese “irgendwie” dann auch ziemlich suboptimal anfühlt. Während Dein Baby immer dicker und dicker wird, fühlst Du Dich möglicherweise im wahrsten Sinne des Wortes “ausgelutscht”: Deine Haare fallen aus, Du vergisst den Satz den Du gerade sagen wolltest bist nur noch müde und erschöpft (Du googelst heimlich “Wochenbettdepression Spätform”), deine Schilddrüse fährt Achterbahn und Dein “Glow” sah insgesamt auch schon mal leuchtender aus, in Kombi mit den Augenringen, die nicht immer nur dem Schlafmangel geschuldet sind.
In gewissem Rahmen ist das alles: Hello, willkommen im Reallife-Spätwochenbett! Aber dass Du Dich komplett als Schatten Deiner selbst fühlst – wenn das so ist, solltest Du Deine Nährstoffversorgung mal unter die Lupe nehmen (da käme auch noch Zink ins Spiel und die B-Vitamine, aber das kommt auch ein anderes Mal).
Unerfüllter Kinderwunsch
Zu diesem Thema habe ich ein ganzes Buch geschrieben, es hier auf wenige Zeilen zu verkürzen ist natürlich nicht möglich. Wenn darin viel von “Antiaging für Deine Eizellen” die Rede ist, sind damit (auch) Prozesse gemeint, die sich durch die Einnahme von Antioxidantien wirkungsvoll beeinflussen lassen. Mehr dazu findest Du in diesem Blogartikel:
Ubiquinol: Coenzym Q10. Ein sehr potentes Antioxidans ist Coenzym Q10. Bei allem rund um eine “eingeschränkte ovarielle Reserve” ist das Dein Zeug. 100 mg, gern auch 200 mg, am besten als Ubiquinol. Auch super im Übrigen bei einem miesen Spermiogramm.
Das hier ist mit Abstand das beste auf dem deutschen Markt. Achtung, leider nicht billig (lohnt sich aber, der Qualität wegen)
Doctor´s Best Ubiquinol 100 mg
Resveratrol. Ein weiterer Stoff zur Verbesserung der doofen, oxidativen Prozesse im Eierstock und bei der Spermienbildung ist Resveratrol, gewonnen aus dem Extrakt aus roten Trauben oder dem japanischen Staudenknöterich. Ich nehme gern das hier: