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Gut für

Baby

Wenn ein kleiner Mensch dein Leben auf den Kopf stellt

Dein Baby

Du bist deinem Baby die beste Mutter, die es haben kann. Unglaublich, wie die Liebe wächst und wächst – auch wenn Du manchmal kaum weißt, wie Du über den Tag kommen sollst. Obwohl die Nabelschnur schon lange durchtrennt ist, Du spürst genau, wie es deinem Baby geht. Und weinst auch schon mal mit, wenn es einfach nicht zu trösten ist. Doch selbst, wenn du nicht immer ad hoc weißt, was zu tun ist: Du findest einen Weg, ganz sicher.


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Bakterienvisite fürs Baby

In der Regel erbt dein Kind dein Mikrobiom: Durch die Geburt, Kuscheln und das Stillen überträgt du wertvolle Bakterien. Denn die braucht dein Baby, um selbst eine gesunde Darmflora aufzubauen. Allerdings gibt es immer wieder Situationen, in denen dieser Mikrobiom-Transfer nicht so recht funktioniert – etwa bei einem Kaiserschnitt. Kein Problem: Es gibt Methoden und Mittel, die dann den Job übernehmen

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Wir Menschen werden von unzähligen Bakterien besiedelt, ihre Zahl übersteigt die unserer eigentlichen Körperzellen um ein Vielfaches. Diese Mikrobiota des Menschen, also die Gesamtheit aller Bakterien, die unseren Körper innen und außen besiedeln, wurde in den letzten Jahren intensiv erforscht. Unzählige Effekte auf unsere Gesundheit sind bekannt.

Während der Schwangerschaft und der Geburt erhalten die mütterlichen Mikrobiota eine besondere Bedeutung: Sie stellen nämlich die Starterkulturen für die Besiedelung Deines Babys. Vor allem die unterschiedlichen Lactobazillen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Besiedelung Deines Babys geschieht auf unterschiedliche Weise: in erster Linie über Deine Vaginal- und Darmbakterien während der Geburt. Aber auch danach, durch innigen Hautkontakt und Muttermilch als eine Art probiotischer Drink.

Das Beste fürs Baby: Mamas Mikrobiom

Während einer vaginalen Geburt kommt das Baby zum allerersten Mal mit Bakterien direkt in Berührung – und zwar idealerweise mit denen aus der Vagina seiner Mutter beziehungsweise aus ihrem Darm. Schon lange hängt man nicht mehr dem Ideal einer „keimfreien Geburt“ nach, zum Glück. Heute weiß man, dass gerade dein Mikrobiom das Beste ist, was dein Baby auf diesem Weg bekommen kann.

Auch die Annahme, dass Muttermilch steril sei, ist heute überholt: Vor einigen Jahren hat man den so genannten entero-mammary-pathway entdeckt. Darmbakterien gelangen während der Schwangerschaft offenbar mit Hilfe so genannter dendritischer Zellen über die Blutbahn in das Drüsengewebe der Brust und besiedeln es. In einem Milliliter Milch sind somit neben mehr als 10 Millionen Bakterien, vor allem aus den Laktobazillen- und Bifidobakterien-Familien, auch Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) enthalten, die die Bakterien „füttern“. Das macht Muttermilch zu einem prä- und probiotischen Drink und leisten einen wesentlichen Beitrag zur physiologischen Besiedelung des Babydarms.

Die Alternative: Vaginal Seeding

Wird ein Baby per Kaiserschnitt geboren, kommt es während der Geburt nicht mit mütterlichen Vaginalkeimen in Kontakt. Es ist bekannt, dass Kaiserschnitt-Babys im Laufe ihres Lebens häufiger unter Allergien, allergischem Asthma, Übergewicht und verschiedenen Autoimmunerkrankungen leiden als Babys, die vaginal auf die Welt gekommen sind.

So wurde von Mikrobiomforschern in den USA vor einigen Jahren die Idee des Vaginal Seeding geboren. Die frisch per Bauchgeburt geschlüpften Babys werden dazu nach der Geburt bereits im OP im Mund, im Gesicht und an den Händchen mit dem Vaginalsekret ihrer Mütter benetzt, um diesen Keimtransfer zu imitieren. Auch einige Kliniken in Deutschland bieten das mittlerweile an. Sollte das aus unterschiedlichen Gründen keine Option sein, ist das BABY FLOR eine Idee, um dies zu ersetzen.

Warum ein gesundes Mikrobiom so wichtig fürs Baby ist

Die Besiedelung mit einem besonders günstigen, physiologischen Keimspektrum, das wir von unserer Mutter weitergegeben bekommen, ist tatsächlich die Wiege unserer Mikrobiota, vermutlich lebenslang. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit und beeinflusst alle nur denkbaren Organsysteme, von der wichtigen Barrierefunktion der Darmschleimhaut bis zur Gut-Brain-Axis.

Schon allein der Magen-Darm-Trakt eines frisch geborenen Babys muss Enormes leisten: Nahrung aufnehmen, sie peristaltisch weiterleiten, verstoffwechseln, wieder ausscheiden. Es dauert etwa 3 Monate, bis sich diese Vorgänge gut eingespielt haben. In dieser Zeit mühen sich viele Babys mit ihrer Verdauung. Das ist in einem gewissen Rahmen normal und auch nicht therapiebedürftig. Sollten aber gewisse Umstände für eine Dysbiose sprechen, kann die gezielte Gabe gewisser probiotischer Stämme dem Baby beim Aufbau einer gesunden, stabilen Darmflora helfen.

Gute Gründe für ein Nahrungsergänzungsmittel

In den leicht dosierbaren Tropfen von Baby Flor stecken die Signaturkeime einer ausgewogenen Vaginalflora sowie einer gesunden Magen-Darm-Flora von gestillten Babys. Die Auswahl der enthaltenen Bakterienstämme basiert auf wissenschaftlichen Studien und erfüllt höchste Qualitätskriterien – für einen guten Start ins Leben. Gründe, die Tropfen gegebenenfalls ergänzend zu eventuell medizinisch verordneten Therapien zu nehmen, können sein:

  • Nach einer Bauchgeburt (Geburt mit einem Kaiserschnitt)
  • Nach einer Antibiotikagabe unmittelbar vor oder während der Geburt oder später in der Babyzeit
  • Nach wiederholten Candida-Infektionen in der Schwangerschaft
  • Wenn Dein Baby nicht gestillt wird
  • Ergänzend bei Mund- und/ oder Windelsoor
  • Bei „Dreimonatskoliken“, wenn ein Ungleichgewicht der Darmflora dahintersteckt.

Welche Bakterienstämme stecken in Baby Flor – und warum?

Lactobacillus rhamnosus

Ein wichtiger Keim der gesunden vaginalen Flora, in der Darmflora ist er assoziiert mit einer positiven Wirkung auf das Immunsystem, vor allem die Inzidenz von Atemwegserkrankungen.

Lactobacillus fermentum

Kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor. Dieser Keim konnte in einer Studie Beschwerden durch schmerzhafte Milchstaus, ausgelöst durch Staphylokokken, lindern. Babys profitieren von einer probiotischen Gabe und weisen deutlich weniger Magen-Darm-Infekte im ersten Lebenshalbjahr auf.

Lactobacillus reutreri

Eines der bestuntersuchten Keime mit vielfältigen positiven Wirkungen. Auch er kommt natürlicherweise in der Muttermilch vor, deren Menge ist unmittelbar abhängig von der Anzahl im mütterlichen Darm. L. reuteri produziert Reuterin, ein Bacteriozin gegen schädliche Bakterien (etwa Clostridien) und gegen Rotaviren.

Lactobacillus salivarius

Dieses Bakterium ist ebenfalls als Probiotikum gegen Mastitiden bekannt. L. salivarius ist zudem ein Keim, der Wasserstoffperoxid (H2O2) synthetisiert, ein wichtiges Bakteriozin für die Vaginalflora und auch für die gesunde Baby-Darm-Barriere und sein Immunsystem.

Lactobacillus gasseri

Bildet als wichtigster H2O2-Produzent einen wichtigen Bestandteil der Vaginalflora und kommt auch in der Muttermilch vor. Im Babydarm hat er eine wichtige protektive Wirkung für die Darmschleimhaut.

Bifidobacterium infantis

Ist der Signatur-Keim der Darmflora von gestillten Babys.

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Aua Bauch? Aua Leben!

Dein Baby weint und weint, und du weißt nicht, was los ist. Bauchweh vielleicht? Doch Zäpfchen, Tees, Tropfen – nichts von all dem hilft. „Das sind Dreimonatskoliken!“ heißt es oft, wenn ein Baby durch nichts zu beruhigen ist. Doch mittlerweile ist klar: Die sind ein Mythos. Was wirklich dahintersteckt, wenn das Baby einfach nicht zur Ruhe kommt, und wie du ihm dann helfen kannst

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Manche Babys weinen häufiger, als es ihre Eltern vorher erwartet haben. Und ohne dass es einen sichtbaren Grund dafür gibt. Oft ist dann der nahe liegende Gedanke: Das Baby hat bestimmt Bauchweh! Denn irgendetwas muss es ja sein. Bauchschmerzen erscheinen den ratlosen Erwachsenen zumindest halbwegs plausibel – zudem hat man eine „richtige Diagnose“. Diagnosen helfen manchmal, denn zumindest benennen sie das Problem und nehmen es ernst.

Nur wirken leider die Tropfen, Tees, Zäpfchen oder Öle, die zu diesem Zweck verkauft werden, nicht so, wie man es sich gewünscht hätte: meist nur sehr wenig oder gar nicht oder zufällig. Da sagt einem der gesunde Menschenverstand: Vermutlich würden sie wirken, wenn tatsächlich stofflich-organische Blähungen oder Koliken für das Weinen des Babys verantwortlich wären.

Dreimonatskoliken – ein Mythos?

Mittlerweile geht man davon aus, dass es sich bei den typischen „Dreimonatskoliken“ um einen Mythos handelt. Oder dass zumindest „der Bauch an sich“ gar nicht unbedingt das Problem ist, sondern es sich um eine generelle physiologische, organische Unreifesymptomatik handelt.

Ein Baby kommt, verglichen mit anderen Säugetieren, sehr unfertig auf die Welt. Im Gegensatz zu einem Zebrafohlen oder Kälbchen kann ein Baby viele Monate lang eigentlich nichts allein. Deshalb nennt man das erste Lebensvierteljahr eines Menschen auch oft „viertes Schwangerschaftsdrittel“.

Unmittelbar nach der Geburt muss ein Baby von jetzt auf gleich seine gemütliche und vertraute Umgebung aufgeben. Es muss selbst für Nahrung sorgen – zuvor lief das automatisch über die Nabelschnur. Es muss Milch trinken und diese im frisch eingeweihten Magen-Darm-Trakt verdauen. Eine enorme Herausforderung!

In die typische, abendliche Unpässlichkeit und Unruhe mischen sich vermutlich noch ganz unterschiedliche Phänomene – ich würde sogar vermuten, dein Baby weiß manchmal selbst nicht genau, was genau los ist.

Zu viele Reize – und das Einschlafen klappt auch noch nicht

Tut der Bauch weh, ist es nicht immer zwangsläufig der Bauch, das ist noch bei Kleinkindern so. Das enterische Nervengeflecht, unser zweites Gehirn im Darm, ist hochkomplex und hängt vielfach mit der Neurophysiologie des „echten“ Gehirns zusammen. Und auch da ist nach der Geburt eine Menge los!

Babys kommen mit einem (noch) unreifen Nervensystem auf die Welt. War das Leben in der Gebärmutter noch sehr gleichförmig, warm, nah bei Mama und sinnlich recht homogen, muss dein Baby nun unglaublich viele Reize verarbeiten. Die Geräusche sind anders, es gibt keinen „mütterlichen Klangteppich“ mehr. Es ist hell und verdammt bunt auf dieser Welt. Dein Baby liegt in seinem Bettchen und spürt dort nur die Unterlage, drumherum ist freier, „leerer Raum“. Kurz: Dein Baby muss sich vollkommen neu orientieren. Und all diese Reize sorgen für ein wildes Neuronengewitter in seinem Gehirn.

Wenn ein Baby zu Beginn seines Lebens viel weint, scheint das darauf hinzudeuten, dass es mit der Reizüberflutung überfordert ist. Ihm fehlt zudem noch die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und einzuschlafen, wenn es müde wird. Babys, die viel weinen, scheinen es grundsätzlich mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus und der Selbstregulation schwerer zu haben. Oft wachen sie schnell wieder auf, schlafen nur kurz und oberflächlich und erreichen selten den entspannenden Tiefschlaf. Das Einschlafen und Sich-selbst-Beruhigen muss das Baby erst lernen, es braucht anfangs Verständnis dafür, was bei ihm los ist, und die Hilfe und Unterstützung seiner Eltern. Ohne die ist es noch verloren.

Am ehesten gelingt das, wenn du dich in die Welt des noch ungeborenen Babys zurückversetzt und auf verschiedenen Ebenen gebärmutterähnliche Verhältnisse schaffst. Diese Umgebung ist ihm vertraut und macht es ihm leichter, in dieser ganz neuen Welt allmählich anzukommen.

Das kannst du tun, wenn dein Baby viel weint:

  • Herumtragen, also intensiver, naher Körperkontakt ist oft das einzige, was hilft. Ein Tragetuch kann da entlasten, weil du die Hände frei hast, um zu essen, den Geschirrspüler zu füllen oder einfach „herumzupuzzeln“.
  • Auch das sogenannte „Pucken“, das feste Einwickeln des Babys, gibt Halt und Begrenzung und tut vielen Babys gut. Deine Hebamme kann dir zeigen, wie das geht.
  • Sehr bald hast du ein Gespür dafür, welche Tageszeiten besser oder schwieriger sind. Richte deinen Tagesablauf danach – dein Baby wird nicht auf deine Essens- und Schlafbedürfnisse Rücksicht nehmen kö Wenn es mal schläft: erst essen, dann duschen. An guten Tagen geht vielleicht sogar beides. Wenn du „kurz Mails checken“ oder Staubsaugen davor gepackt hast, rächt sich das!
  • Sorge für eine reizarme Umgebung. Verschiebe Ausflüge zu H&M oder IKEA auf später. Lade sparsam Besuch ein und nur Menschen, die du wirklich gerne um dich hast.
  • Triff dich mit Freundinnen oder anderen Müttern zum Spazierengehen. Sich zu Hause oder im Café zu treffen, ist fast immer schwieriger. Coffee-to-go ist, da bin ich mir sicher, erfunden worden für junge Mütter!
  • Sorge dafür, dass auch du entlastet wirst. Es ist wichtig, dass du deine Akkus aufladen kannst. Das entspannt auch dein Baby. Also: Organisiere eine Putzfee, kaufe online ein, nimm die Angebote der Omas an (aber nur, wenn diese dich wirklich entlasten). Eine halbe Stunde Kaffeetrinken im Lieblingscafé, während die Studentin von nebenan den Kinderwagen durchs Viertel schiebt, kann Gold wert sein!

Was hilft High-Need-Babys?

Es gibt Babys, bei denen geht die Bedürftigkeit und auch das Weinen über das hinaus, was „normal“ ist. Babys, die mindestens an drei Tagen der Woche mehr als drei Stunden untröstlich weinen, nennt man ein wenig despektierlich Schreibabys. In solchen Situationen helfen sogenannte „Schreiambulanzen“, die es mittlerweile zumindest in mittleren und größeren Städten gibt. Ist es wirklich schlimm, kann das eine wertvolle Anlaufstelle sein, um den Kontakt zu deinem Kind zu stärken und die Mama-Baby-Kommunikation verständnisvoller zu gestalten.

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Wie viel oder wenig Sonne braucht ein Baby?

Die Sonne scheint, wie schönt! Die Sonne scheint, oh nein! Ja, es ist eine Krux mit dem strahlend blauen Himmel: Wir brauchen Sonnenstrahlen, um Vitamin D zu bilden. Aber die Haut deines Babys ist dafür noch viel zu empfindlich. Tipps, was der richtige Sonnenschutz für dein Kind ist – und wie du zugleich dafür sorgst, dass es genug Vitamin D bekommt

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Wagen sich im Frühling die ersten Sonnenstrahlen zaghaft auf die Erde, erwacht nicht nur die Natur aus ihrem Winterschlaf. Auch wir Menschen genießen nun wieder die längeren Tage, die laue Luft, das Licht. Und mit Kindern ist für uns Eltern die lange Zeit vorbei, in der wir mit klammen Fingern auf Sandkästenrändern saßen und uns fragten, ob wir das wirklich toll finden müssen: Förmchenbacken bei 2 Grad und Nieselregen. Wobei es ja zu meinen pädagogischen Grundregeln gehörte, gegenüber den Kindern auch da wahrhafte Begeisterung zu demonstrieren, denn: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur ungeeignete Klamotten. Ich großstadtverzärtelte Mutter. Scheinbar kam die Botschaft aber an. Das bezeugten fröhliche, rotwangige Gesichter in Wolle-Seide, Wollwalk und Buddelhosen. Und ich entdeckte die Thermoskanne ganz neu – und Gummistiefel.

„Schon ab Sonnenschutzfaktor 15 wird kein Vitamin D mehr gebildet“

Kaum aber, dass der Mai die ersten wirklich warmen Tage beschert, rückt ein ganz anderes Thema in den Fokus: Sonnenschutz. Babys Haut ist ja so empfindlich. So erkennt man den Mini-Nachwuchs bald schon von weitem: Unter Sonnenmützen mit Nackenspoilern leuchten kleine, weiße Gespenstergesichter hervor. Alle anderen Hautpartien sind von langärmliger UV-Schutzkleidung verdeckt. Ist das sinnvolle Vorsicht angesichts der gefährlichen UV-Strahlen? Oder übertrieben? Oder gar kontraproduktiv?

Um eins vorwegzunehmen: Ein wichtiger Knackpunkt an dieser Stelle heißt Vitamin-D-Synthese. Ab Sonnenschutzfaktor 15 findet die nämlich nicht mehr statt. Kein einziges Nanogramm Vitamin D kann in der Haut gebildet werden, wenn Kinder eine adäquate Sonnenschutzcreme tragen, egal wie prall die Sonne scheint.

Wie viel Sonne ist nötig, wie viel Sonne zu viel?

  • Kinder brauchen Licht und Sonne. Nicht nur das Vitamin D ist von Bedeutung, auch die Botenstoffproduktion im Gehirn. Die wird von der Sonne getriggert, wie wir alle wissen: Wie wohltuend ist das Frühlingslicht nach dem langen, dunklen Winter, auch für die Seele! Darüber hinaus ist die Sonne Sinnbild für Wärme, Lebensfreude, das Leben selbst. Kinder und Erwachsene brauchen Licht, Luft, Liebe – und Sonne.
  • Gleichzeitig braucht die Haut Schutz vor einem Zuviel davon. Zuviel bedeutet: Rötung und später (also zu spät: Sonnenbrand). Jeder Sonnenbrand im Kindesalter sollte vermieden werden, das senkt das Hautkrebsrisko in späteren Lebensjahrzehnten deutlich.
  • Es muss also heißen: „Sonnenbrandschutz“ und nicht „Schutz vor Sonne“. Je nach Lebensalter der Kinder bedeutet das Unterschiedliches.

Bei Babys: Welcher Sonnenbrandschutz für welches Alter?

  • Babys im ersten Lebensjahr sollten keine Sonnencreme auf die Haut geschmiert bekommen. Der Grund dafür ist die zarte, dünne Haut und die daher noch nicht ausgebildete Hautbarriere. Sonnenschutz in Kosmetika (sowohl mineralische, also physikalisch wirksame, als auch chemische UV-Filter) ist sehr komplex.
  • Deshalb im ersten Lebensjahr besonders wichtig: Der Sonnenschutz besteht aus langer, luftiger Kleidung und einem Schattenplatz. Dabei den Kinderwagen nicht komplett zuhängen, vor allem Modelle in schickem Schwarz – Achtung, Wärmestau! Die pralle Mittagssonne meiden und zur Siesta nach drinnen gehen, vor allem in südlichen Ländern, am Meer und im Hochgebirge.
  • Besonders empfindlich ist das Köpfchen: Schütze es immer, immer mit einem breitkrempigen Hut, der auch den Nacken beschattet. Auch später können größere Kinder ohne Hut durchaus einen Sonnenstich bekommen (gerade am Meer, wenn durch die leichte Brise und nasse Haare die Hitze der Sonne gar nicht so heiß erscheint). Für einen Sonnenstich, der sich mit Kopfweh, leichtem Fieber, manchmal auch Erbrechen äußert, sind die langwelligen Infrarotstrahlen der Sonne, ist also die Wärmestrahlung verantwortlich.

„An ‚normalen‘ deutschen Sommertagen brauchen nur sehr empfindliche Hauttypen Sonnencreme“

  • Ein sehr wirksamer Sonnenschutz jenseits des ersten Baby-Sommers: sanfte Sonnengewö An „normalen“ deutschen Sommertagen, die Dein Kind in festen Etappen auch immer wieder drinnen verbringt (etwa im Kindergarten) brauchen nur sehr empfindliche Hauttypen Sonnencreme. Meiner Erfahrung nach achten die ErzieherInnen höchst akribisch auf Sonnenschutz aller Art, suchen den Schatten und setzen Käppis auf.
  • Vitamin-D-Bildung in der Haut benötigt verschiedene physikalische Bedingungen. Die Sonne muss ausreichend hoch am Himmel stehen, das bedeutet für Deutschland: Jenseits der Monate April bis September reicht der Einstrahlwinkel nicht für eine ausreichende Vitamin-D-Bildung, egal, wie viel wir draußen unterwegs sind. Und vor 11 und nach 16 Uhr reduziert sich die Syntheserate ebenfalls gen Null. Es braucht also tatsächlich pralle Sonne mit ausreichend belichteter Hautfläche (also mehr als nur Unterarme und Gesicht). Weil das für kleine Kinder eben nicht empfehlenswert ist, gibt es folgerichtig für alle Babys über die ersten zwei Winter hinweg die offizielle Substitutionsempfehlung von 500 IE Vitamin D am Tag.
  • Größere Kinder und Erwachsene laden – zumindest theoretisch – ihre Vitamin-D-Reserven über den Sommer so weit auf, dass sie damit über den Herbst bis Frühwinter kommen und ausreichend versorgt sind. Dafür braucht es aber regelmäßiges Sonnenbaden mit möglichst viel nackter Haut, und zwar ohne UV-Filter. Wer vor dem Verlassen der Wohnung Sonnencreme aufträgt, synthetisiert auch kein Vitamin D. Nichts. Nada. Zero. Für eine ausreichende Bildung wird ungeschützte Sonnenexposition empfohlen, und zwar die Hälfte der Eigenschutzzeit (also die Hälfte der Zeit, die es ungeschützt bräuchte, um einen Sonnenbrand zu bekommen). Mit einem halbstündigen Ganzkörper-Sonnenbad kann ein Erwachsenenkörper (abhängig von verschiedenen Faktoren) etwa 10.000 IE Vitamin D bilden.

Wie ich das mit dem Sonnenbrandschutz handhabe

Meine Kinder waren in der Stadt tatsächlich so gut wie nie eingecremt, und zwar von klein auf, und dabei möglichst viel draußen. Im Kindergarten musste ich das Nicht-Cremen gegenüber den ErzieherInnen tatsächlich offensiv verteidigen. Wenn wir an den See gefahren sind oder an sehr sommerlichen Tagen einen kompletten Tag im Park verbracht haben, wurden meine Kinder eingecremt. Am Meer und im Urlaub in südlichen Gefilden natürlich auch. Sie hatten noch nie in ihrem Leben einen Sonnenbrand. Über den Winter bekommen sie sporadisch höhere Dosen Vitamin D.

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Baby, lass shoppen gehen!

Spätestens wenn du das erste Mal einen Babyshop betrittst, weißt du: Es gibt nichts fürs Baby, was es nicht gibt. Doch braucht man all den Kram überhaupt? Eher nicht. Ob Anziehen, Wickeln oder Schlafen: Wir haben dir Shopping-Listen zusammenstellt, die sich aufs Wesentliche beschränken. Plus: Was du definitiv im Laden lassen kannst

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Mit dem Baby tritt eine ganz neue Shopping-Welt in Dein Leben. Gerade hast Du Dich orientiert, wo man gut sitzende Schwangerschaftshosen oder lässige Tuniken findet – jetzt braucht der kleine, neue Mensch eine Komplett-Ausstattung. Vermutlich stehst Du irgendwann überfordert im Babyladen und fragst Dich: OMG! Braucht man das alles?

Klare Antwort: Nein! Du brauchst viel, viel weniger, als der Handel will, dass Du kaufst. Bevor Du ewig überlegst, was allein der Unterschied zwischen Body und Strampler ist – verschaffe Dir hier einen Überblick: Ich habe dir ein paar Listen zusammengestellt, was an Basis-Ausstattung reicht – von Anziehen bis Waschen.

Anziehen

Alles, was Du für Dein Baby kaufst, brauchst Du anfangs in der „Erstlingsgröße“ 50/56. Hier schon gleich „auf Zuwachs“ zu kaufen, ist nicht ratsam. Die Sachen müssen gut sitzen, damit sie wärmen. Los geht’s:

  • Drei bis sechs Bodys, davon mindestens zwei aus Wolle/Seide und gerne mindestens zwei bis drei mit langem Arm (ja, auch im Sommer). Bodys sind anfangs praktischer als Hemdchen+Hö Die Druckknopfvariante ist wiederum praktischer als viele kleine Bindebändchen, aber auch das ist Geschmackssache. Manchmal trauen sich unerfahrene Eltern nur zögerlich, dem Baby etwas über den Kopf zu ziehen (was im Übrigen KEINE Wiederholung des „Geburtstraumas“ ist). Der Ausschnitt ist extraweit „aufkrempelbar“ gestaltet. Wie das schwuppdiwupp geht, zeigt Euch gern Eure Hebamme.
  • Zwei bis vier Strampler mit Fuß, dazu eher ergänzend als alternativ (weil das Tragen im Tuch damit nicht gut funktioniert): ein Pucksäckchen.
  • Zwei bis vier Oberteile/Pullover mit langen Ä Aufknöpfbare Schultern erleichtern das Anziehen über den Kopf. Schlüttlis (das sind Pullis/Strickjacken, die sich schräg ganz aufknöpfen lassen) sind auch super.
  • Schlafanzug erst ab ca. 6 Wochen (Gr. 62/68). Vorher hat das Baby noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus, zudem ist ein Schlafanzug anfangs noch zu dünn. Dein Baby trägt also anfangs Tag und Nacht die gleichen Sachen. Später wird das „Schlafanzug-Anziehen“ ein Teil des Abend- und Einschlafrituals.
  • Zwei Paar Wollsöckchen, ein bis zwei Strumpfhosen.
  • Ein oder zwei Mützchen. In den ersten zwei Wochen bei kalten Händchen auch für drinnen. Draußen immer, auch im Hochsommer. Material je nach Jahreszeit: Im Sommer dünnere „Häubchen“ aus Baumwolle/Seide, in der ersten Winzig-Größe auch ein feines Wollhäubchen. Im Winter nur aus Wolle, für drinnen Wolle/Seide.
  • Eine „Ausfahrgarnitur“ für draußen. Im Sommer z.B. eine Strickjacke, im Winter einen Fleece- oder Wolloverall. Alternativ für den Kinderwagen-Sommer: eine gestrickte Baby-Wolldecke. Im Tragetuch an kühlen Tagen: Mütze, Strickjacke plus Extra-Sö An Tagen über 30 Grad kann auch ein langer Body mit Söckchen und Häubchen ausreichen.
  • Im Sommer (Juni bis August) ist die Kleidung aus Baumwolle oder Seide, ein (langärmliger) Body aus Wolle/Seide in der Erstlingsgröße sollte aber dabei sein. Babys kommen aus dem 37 Grad warmen Bauch und können ihre Temperatur anfangs nicht gut regulieren, da brauchen sie eine wärmende Hü
  • Im Winter (Oktober bis März) sollten Wollsachen dabei sein. Unterwäsche, Pulli, Schlüttli, Hose, Strickjacke, Strumpfhose, Socken und – der All-Time-Favourit und absolutes MUSS – ein Wollfleece-Overall für draußen. Wenn Ihr gern kühl schlaft: Ein Schlafanzug aus Wollfrottee ist toll (z.B. von Engel).
  • Im April/Mai und September: Die goldene Mischkalkulation, je nachdem, wie das Jahr so ausfällt.

Schlafen

  • Sehr gute Erfindung: Ein Baby-Bay, das sind diese Anstellbettchen, die auf gleicher Matratzenhöhe direkt am Elternbett befestigt werden. Oder Wiege, Körbchen, Stubenwagen, Lullababy. Wenn genug Platz ist, funktioniert auch das „nächstgrößere“ Kinderbett – die eine Gitterseite entfernt, direkt ans Elternbett geschoben (und befestigt). Das Lattenrost lässt sich mithilfe einiger Holzdübel und einer Bohrmaschine bei den schlichten Modellen exakt auf Eure Matratzenhöhe umbauen.
  • Zum Thema „Familienbett“ (im Fachjargon: Co-Sleeping) nur kurz der Gedanke, dass nicht unbedingt Ihr (Eltern) diejenigen sein werdet, die entscheiden, wo das Baby schläft. Und dass Co-Sleeping, sofern richtig gemacht, wirklich SICHER ist!
  • Matratze aus festem Material, atmungsaktiv (Kokos, Rosshaar, bei Latex: Luftkanäle). Nässeschutz aus Baumwolle, nicht aus Gummi.
  • Babyfell geschoren, ein gefaltetes Spucktuch am Kopfende. Nicht unbedingt in den Monaten Juni, Juli, August. Gern einige Zeit vor der Geburt im Elternbett „einschlafen“, damit es nach Mama und Papa riecht (die Bio-Felle riechen anfangs wirklich sehr nach Schaf!).
  • Zudecke: dünne Steppdecke 80 x 80 cm aus Naturfasern, je nach Jahreszeit Baumwolle, Wolle, Seide oder Mischungen. Kein „Daunenkissen“! Oder gleich zu Beginn: Schlafsack – spätestens ab 3./4. Monat, erst dann beginnt das Baby sich zu drehen und sich eventuell „unter die Decke zu wühlen“.
  • Kein Kopfkissen im ersten Lebensjahr!
  • Suche Dir eine Melodie aus, die Du auch gefühlte zwei Stunden am Stück hören magst. Empfindliche Babys wachen vom „Krrrchhhht“ der Aufziehschnur wieder auf – da hilft die Endlosschleife von der App. In der Schwangerschaft die Spieluhr nicht auf den Bauch legen, sondern daneben. Zu laut sonst.

Wickeln

  • Muss keine ausgewiesene „Wickelkommode“ sein, MALM oder die Waschmaschine mit einem Aufsatz tut es auch.
  • Wärmestrahler. Ja, immer, immer, immer. Glauben die Leute einem nicht, ist aber so. Kriegt man bei Ebay-Kleinanzeigen für ein paar
  • Abwaschbare Wickelauflage, darauf Molton- oder Handtücher (circa 8 Stück).
  • 8 bis 10 kleine Mull-Waschlappen, Waschschüssel. Für den täglichen Bedarf sind Feuchttücher nicht geeignet (zu viele Zusatzstoffe), Öltücher enthalten immerhin keine Konservierungs- und Anti-Schimmelmittel, diese zum Reinigen nass machen, damit auch Wasserlösliches abgewischt werden kann (nicht nur Fettlösliches).
  • Windeln in der kleinsten Größe („Newborn“) oder entsprechend Stoffwindeln (20 Stück plus 2-3 Woll-Überhosen).
  • Windeleimer mit Deckel. Es reicht ein schlichter Treteimer, „Windeltwister“ etc. sind eher Schnickschnack (und sehr teuer im Verbrauch!)

Waschen, Baden, Pflegen

  • Badeeimer finde ich persönlich unpraktisch (man hat keine Hand frei zum Waschen) und sie irritieren Babys oft durch das Auslösen des Abstoßreflexes. Eine Wäschewanne tut es auch, schön ist auch ein gemeinsames Bad in der großen Badewanne! Keine „Inlays“, die das Halten erleichtern sollen, die stören nur. Deine Hebamme badet das Baby beim ersten Mal mit Euch gemeinsam und zeigt, wie man das Baby sicher hält. Babys werden etwa einmal pro Woche gebadet, alle zwei Tage (vor allem in den Hautfalten) mit klarem warmen Wasser gewaschen.
  • 37 Grad „nach Gefühl“ ist anfangs genauso wenig verlässlich wie die Zeit beim Frühstücksei.
  • Pflegeprodukte: erstmal nix. Wasser, Luft, Licht, Muttermilch. Prophylaktisches Eincremen, wo auch immer, ist nicht notwendig. Eine zinkhaltige Creme bei Wundsein – eine Reiskorn-große Menge reicht, also lieber eine kleine, hochwertige Tube kaufen.
  • Nach dem Baden kann man das Baby mit wenigen Tropfen eines hochwertigen Öls einstreicheln (reines Pflanzenöl! z.B. Sesam- oder Mandelöl, hochwertige Baby-Biokosmetik). Im Winter bei Minustemperaturen ist eine fette Creme fürs Gesicht als Kälteschutz (Wind-und-Wetter-Creme) wichtig, im (zweiten) Sommer, wenn die Kinder krabbeln oder laufen, eine Baby-Sonnencreme.
  • Nagelschere mit abgerundeter Spitze. Und erst ab der vierten Woche Nägel schneiden, vorher ist nur pulen und feilen erlaubt.

Sonstiges

  • Ca. 5 m lang (!). Es gibt verschiedene Firmen und Stoffqualitäten, selber einmal fühlen ist sinnvoll. Alternativen sind die sogenannten Comfort-Tragen: ErgoCarrier oder Manduca kriegen gute Kritiken sowohl von den Anwendern als auch von Orthopäden, der Marsupi gefällt auch vielen (der hat breite Klettverschlüsse, Achtung bei Seidenblusen und bei schlafenden Babys: laut!). BabyBjörn eher nicht!
  • 3-4 Paar Stilleinlagen. Es gibt sie für den Einmalgebrauch, die sind dünn und diskret und funktionieren auch im Sommer unterm T-Shirt. Aber: nicht besonders atmungsaktiv und kleben gern an der Haut fest. Die Hölle in den ersten beiden Wochen bei wunden Brustwarzen! Für zu Hause und die erste Zeit also lieber welche aus Stoff. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, aus Molton oder Wolle/Seide extrafein.
  • ein Stillkissen. Kleine, feste Kisten sind meistens praktischer als die großen, rascheligen mit Polystyrolkügelchen. Hirse- oder Dinkelspelz ist recht schwer, staubt und ist nicht waschbar. Ungefähr nach vier Tagen spuckt das Baby eine Magenladung Muttermilch direkt darüber – also eher mäßig geeignet.
  • Babywärmflasche oder Kirschkernkissen.
  • Wenn überhaupt Schnuller, dann die symmetrischen, flachen (z.B. von MAM). Am besten keine Schnuller in den ersten vier Wochen. Danach: Geschmacks- und Bedarfsfrage. Alle Fachbereiche, die irgendwas mit Mund zu tun haben (Kieferorthopäden, Logopäden, Zahnärzte) raten grundsätzlich davon ab.
  • 10 „Spucktücher“ (Mullwindeln oder Stoffservietten), die lassen sich prima über jede Sofalehne drapieren (das ist zwar nicht schön, aber sehr praktisch. Man braucht IMMER eines in Griffnähe), 8 Hand- oder Molton-Tücher zum Unterlegen beim häufigen Nackigsein mit dem Baby im Bett, auf dem Boden …
  • Babyautositz als einzig sichere Transportform im Auto, vorher Gurtlänge checken und ggf. Airbag deaktivieren (lassen).

… und was nicht nötig ist (oder eher später)

  • Flaschen, Sauger, Wärmer für Frauen, die stillen mö Später evtl. zum Füttern abgepumpter Milch. Gestillte Babies brauchen keinen Tee, auch nicht im Sommer.
  • Sterilisiergerät. Desinfektionsmittel für Hände, Klobrillen, Wäsche, was auch immer.
  • Elektrisches Fieberthermometer zum Messen im Ohr oder auf der Stirn: für Babies viel zu ungenau. Ein schlichtes Digitales für den Po ist gut.
  • Orthopädisch wie psychomotorisch nicht so besonders toll. Ermöglicht aber ab ca. dem 3.-4. Monat kurze Baby-Zufrieden-Pausen, wenn der Nachwuchs zugucken kann bei dem, was Du gerade tust. Für Tätigkeiten, in denen Tragen oder Krabbeldecke nicht (oder nicht gut) geht (z.B. Kochen oder Duschen). Also dosiert einsetzen.
  • Vaseline und Co: hat auf der Babyhaut nix zu suchen, gleiches gilt für Paraffinöle (herkömmliches Babyöl) und -fette, Melkfett, etc.
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Der Nabel deiner Welt

In deinem Bauch war dein Baby ganz unmittelbar mit dir verbunden – über die Nabelschnur. Mit der Geburt wird diese Verbindung gekappt, klar. Doch was ist mit den Rest, der noch an deinem Baby „hängt“? Wie wird daraus ein Bauchnabel? Und was musst du dafür tun? Zuallererst: möglichst wenig! Alles andere klären wir hier

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Bis zur Geburt wird dein Baby bestens und komplett durch die Nabelschnur ernährt. Über das Plazenta-Mama-Baby-System ist diese Versorgungspipeline auch noch etliche Minuten nach der Geburt vollständig intakt. Frühestens, wenn die Nabelschnur auspulsiert ist (das kann du ganz eindrucksvoll ertasten), kann das Baby abgenabelt werden. Bis dahin bekommt es weiterhin all das, was es so lange genährt hat. Seit einiger Zeit weiß man auch, dass dahinter mehr als „Hebammenromantik“ steckt: Lässt man dem Baby diese Zeit nach der Geburt, profitieren seine Hb-Werte (Hb wie Hämoglobin, das ist der rote Blutfarbstoff und das Sauerstoffbindemolekül im Blut) bis zum sechsten Lebensmonat (!) davon.

Wie wird ein Bauchnabel daraus – und wann?

Wenn dein Baby nach der Geburt abgenabelt wird, klemmt die Hebamme die Nabelschnur mit einem gefrierclipähnlichen Teil ab. Die Nabelschnur wird dann den üblichen biologischen Prozessen überlassen, die nicht mehr durchblutete Gewebe durchlaufen: Sie mumifiziert vor sich hin.

Dieser Prozess dauert ein paar Tage, meistens eine gute Woche. Die Verbindung lockert sich allmählich, der Nabel wird wackeliger. Etwas bräunliches Wundsekret klebt manchmal drumrum oder am Body. Meiner Erfahrung nach ist den Eltern dieser kleine Nabelrest immer ein bisschen unheimlich. Sieht komisch aus, müffelt etwas, aber genau so soll das sein. Machen musst du: gar nichts.

Welche Hygiene braucht es dabei?

Ich bin ja grundsätzlich eher der minimalistische Typ. Bei manchen Dingen aus reiner Bequemlichkeit, an dieser Stelle aber, weil es schlicht nichts braucht, damit der Nabel gut und einfach abfällt und irgendwann in den Body kullert. Vor allem braucht es keine desinfizierenden Maßnahmen, zumindest nicht außerhalb der Klinikmauern. Das führt höchstens dazu, dass die gesunden Hautkeime, die für den Abfallprozess notwendig sind, wegdesinfiziert werden und man dabei den Nabel so, wie er ist, konserviert. Haltbar macht. Er soll aber, mit Verlaub, einfach abgammeln. Genau so sieht es aus, und so riecht es auch.

Mein persönlicher Nabel-Guide fürs Baby:

  1. Laut Studien ist es ziemlich egal, was man tut. Alles oder auch nichts führt dazu, dass ein Nabel ein Nabel wird. So wie oft in der Medizin (nur gibt man das manchmal nicht so gern zu).
  2. Selbst “Luft dran lassen außerhalb der Windel” oder “feuchtwarm mit drin” machen vermutlich keinen Unterschied. Die derzeitigen Lehrmeinungen zum Thema “Wundheilung” gehen tatsächlich eher in Richtung “Team Feuchtwarm”. Und Pipi ist auch weniger “Iiih”, als man so denkt.
  3. Wenn es anfängt, ein bisschen zu suppen (Normal! Gesunder Prozess!) kann man ein klein wenig drumherum reinigen. Womit, ist Geschmacksache. Ich nehme am liebsten einen sauberen Waschlappenzipfel mit warmen Wasser. Perfektionisten verwenden sterile 0,9%-ige Kochsalzlösung aus der Apotheke, Naturfans gewinnen ein paar Tropfen Muttermilch, Hygiene-Hysteriker nehmen Desinfektionsmittel. Bis auf letzteres: Mach, wie du willst.
  4. Was auch geht: Calendula-Öl (nicht Tinktur, die brennt!) oder ein mit Wasser angefeuchtetes Öltuch (ist eh einer meiner Lieblings-Convenient-Reinigungstipps). Waschlappen, Wattepads, Kleenex, Q-Tip: Wurscht. Ich nehme das, was da ist.
  5. Wenn der Nabel ab ist, reinigt deine Hebamme den Nabel einmal gründlich. Oft kommt daraus in den nächsten Tagen immer noch etwas feuchtes Sekret – auch das ist ganz normal! Du kannst es mit den oben genannten Mitteln hin und wieder vorsichtig ablö
  6. Der Nabelgrund sieht anfangs oft gelblich-glänzend aus. Nein, das ist kein Eiter!
  7. Manchmal bildet sich ein kleines Schorfkrüstchen – auch das fällt in ein paar Tagen ab, daran nicht herumpulen.
  8. Manchmal hat sich ein kleines Nabelgranulom gebildet. Das sieht aus wie ein winziges, gräuliches Blumenkohlröschen in der Mitte des Nabels. Kleine Granulome trocknen innerhalb weniger Tage weg, größere brauchen mehr Zeit und manchmal eine Prise Salz (ernsthaft!). Aber ob und was es braucht, sieht und entscheidet deine Hebamme.
  9. Seit mindestens 15 Jahren nicht mehr benutzt: einen Ä Das hat man früher regelmäßig gemacht (“Geht dann schneller, das mit dem Nabel”), heute liegt er noch ganz hinten in einigen Kinderarzt-Schubladen herum. Nicht! Machen! Gibt nicht selten ganz, ganz böse Verätzungsverletzungen. Aua!!!
  10. Wie der Nabel später mal aussieht?’ Weiß kein Mensch und auch deine Hebamme, die manchmal zaubern kann, hat da keinen Einfluss drauf.

Das wars auch schon – mal wieder alles ganz einfach.


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